Schach im Krieg

Melchior

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Salute, Community,

ich grübele, komme aber zu keinem Ergebnis, vllt. könnt ihr weiterhelfen:

Gab es eine Schlacht/Krieg die/der dadurch gewonnen wurde, indem die Heerführer sich darauf einigten; wer das Spiel gewinnt, gewinnt die/den Schlacht/Krieg.

Meine Frage ist unabhängig davon, ob die Antwort einen historischen oder mythologischen Hintergrund hat.

Danke.

M. :winke:
 
Nur als Idee: Ich würde hierfür mal in die indische bzw. persische Geschichte schauen. Vielleicht hast du da Glück.
 
Vielleicht nicht ganz das, was Du suchst:

Ziemlich genau da, wo im Viktoria-See die gedachte Grenze zwischen Uganda und Kenia verläuft liegt die Insel Migingo. Sie ist etwa so groß wie ein Fußballfeld, erhebt sich dabei 5 Meter über dem Wasserspiegel und wird als eine der zehn am dichtest besiedelten Inseln der Welt geführt. Auf den 0,4 Quadratkilometern reiht sich Wellblechhütte an Wellblechhütte, bewohnt von Fischern aus den beiden Nachbarländern, die hier nach dem begehrten Viktoriabarsch fischen. Die regelmäßigen Spannungen zwischen ihnen hätten fast zu einem Krieg der beiden Länder geführt, doch inzwischen hat man den Konflikt wieder auf diplomatische Ebene geführt. Nun haben Schachspieler auf Initiative des Schachklubs Nairobi versucht, den Besitz der Insel augenzwinkernd in einem Wettkampf am Schachbrett zu entscheiden.
Die Schlacht um "Migingo" | Schach Nachrichten


Jener utopische Vorschlag: künftige Kriege durch eine Partie Schach zwischen den Feldherrn zu entscheiden - ist deshalb so absurd, weil der Ausgang einer Schachpartie gar keinen Anhalt dafür gibt, welches der Ausgang des Waffenkampfes gewesen wäre, ...
Georg Simmel, Philosophie des Geldes
 
Salute, Community,

ich grübele, komme aber zu keinem Ergebnis, vllt. könnt ihr weiterhelfen:

Gab es eine Schlacht/Krieg die/der dadurch gewonnen wurde, indem die Heerführer sich darauf einigten; wer das Spiel gewinnt, gewinnt die/den Schlacht/Krieg.

Meine Frage ist unabhängig davon, ob die Antwort einen historischen oder mythologischen Hintergrund hat.

Danke.

M. :winke:


Der eigenwillige König Karl XII. von Schweden war Fatalist und glaubte, dass die Stunde jedes Menschen vorbestimmt sei, was auch seinen Soldaten eingetrichtert wurde, die selbst auf dem Marsch zweimal täglich zum Gebet aufgefordert wurden. Auch wenn Karl die Vorstellung seines eigenen Todes gelassen sah und auch nicht davor zurückschreckte, seine Infanterie ins feindliche Feuer zu schicken, war ihm das Schicksal seiner "Karoliner" nicht gleichgültig. Als Alternative zum Gemetzel einer Feldschlacht wollte er allen Ernstes seinen schärfsten Widersacher, Zar Peter I., zum Zweikampf herausfordern. Es gelang allerdings seinem Premierminister Graf Piper, Karl von dieser Idee abzubringen.

(Robert K. Massie, Peter the Great S.378)
 
Tolle Geschichte. Schade, dass es nicht zum Zweikampf gekommen ist. (Diese Praxis wäre vielleicht ein Vorbild geworden und wir könnten heute auf eine Live-Übertragung "Ukrainisches Staatsoberhaupt gegen Putin" hoffen.)
 
Ich finde es auch interessant, dass viele Leute meinen, dass es keinen Krieg geben würden,
wenn die Politiker selber im Feld stehen würden.
Ich glaube die Vergangenheit zeigt das Gegenteil.
 
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