Constanze Mozart oder Constanze von Nissen

SRuehlow

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Als Mozart 1791 starb, verkaufte seine Frau Constanze einige seiner Patituren, um sich finanzell über Wasser zu halten. Einer der Käufer war Georg Nicolaus von Nissen (1761-1826), der einer der ersten Biographen Mozarts war. Constanze und von Nissen heirateten 1809 und siedelten 1810 nach Kopenhagen über.

Kann mir jemand sagen, wie Constanze nach der Hochzeit geheißen haben muss und wo sie begraben liegt? Ich habe bei www.findagrave.com nachgesehen, aber konnte nichts endecken... Wer weis mehr darüber?
 
Konstanze Nissen verwitwete Mozart liegt im Familiengrab der Mozarts am St. Sebastiansfriedhof zu Salzburg begraben.

Georg Nikolaus von Nissen war Legationsrat der dänischen Gesandtschaft in Wien und zweiter Ehemann von Konstanze.

Nach Kopenhagen landeten die beiden in Salzburg wo Konstanze ihre letzten Lebensjahre verbrachte.
Übrigens lebte auch Mozarts Schwester - das "Nannerl" - inzwischen Maria Anna Berchtold zu Sonnenburg in der Salzachstadt, die beiden konnten sich aber nicht riechen und vermieden jeden Kontakt.

Grabstätten der Familie Mozart
 
hyokkose schrieb:

He super Hyokkose! Das war mal schnell... Aber eine Frage hätte ich da noch: Wenn eigentlich sämtliche Familienmitglieder in Salzburg begraben sind, warum hat man dann Mozart nicht nach Salzburg gebracht oder eine Familienzusammenlegung veranlasst? Hat das logistische Gründe oder finanzielle? Ich glaube, dass es genug Fans geben würde, die es finanziell ermöglichen könnten, die Familie zusammenzuführen...
 
SRuehlow schrieb:
Wenn eigentlich sämtliche Familienmitglieder in Salzburg begraben sind, warum hat man dann Mozart nicht nach Salzburg gebracht oder eine Familienzusammenlegung veranlasst? Hat das logistische Gründe oder finanzielle? Ich glaube, dass es genug Fans geben würde, die es finanziell ermöglichen könnten, die Familie zusammenzuführen...

Mozart wurde in Wien, den damaligen Vorschriften entsprechend, in einem Sammelgrab bestattet. Nachdem kein Salzburger Fanclub schnell genug reagiert hat, war es gar nicht mehr möglich, Mozarts Gebeine nachträglich zu identifizieren und zu exhumieren.
 
hyokkose schrieb:
Mozart wurde in Wien, den damaligen Vorschriften entsprechend, in einem Sammelgrab bestattet. Nachdem kein Salzburger Fanclub schnell genug reagiert hat, war es gar nicht mehr möglich, Mozarts Gebeine nachträglich zu identifizieren und zu exhumieren.

Stimmt, dass mit dem Sammelgrab ist ja allgemein bekannt. Das ist genauso wie bei Friedrich Schiller...
 
SRuehlow schrieb:
He super Hyokkose! Das war mal schnell... Aber eine Frage hätte ich da noch: Wenn eigentlich sämtliche Familienmitglieder in Salzburg begraben sind, warum hat man dann Mozart nicht nach Salzburg gebracht oder eine Familienzusammenlegung veranlasst? Hat das logistische Gründe oder finanzielle? Ich glaube, dass es genug Fans geben würde, die es finanziell ermöglichen könnten, die Familie zusammenzuführen...

Mangels genauer Kenntnisse der Grabstätte Mozarts in Wien ist das nicht möglich.
Wo wir wieder bei der "neverending-story" Mozarts Tod und Begräbnis wären.....

Es hält sich ja das hartnäckige Gerücht Mozart sei in einem anonymen Massengrab verscharrt worden weil er als veramtes, verkanntes Genie verstarb.
Das einzige was daran stimmt ist aber das Grab mit Mehrfachbelegung!

Als Mozart 1791 starb war die josephinische Begräbnisordnung noch in Kraft. Kaiser Joseph II hat die Idee des aufgeklärten Absolutismus etwas zu ernst genommen und sich in wirklich alle Belange des Lebens und Sterbens eingemischt, immer getrieben vom Gedanken der Volksfürsorge.

Sein Dekret, alle Friedhöfe in den Stadtzentren zu schliessen und neue weit vor den Toren der Städte anlegen zu lassen war aus hygienischen Gesichtspunkten sehr fortschrittlich!
Doch hat er gleichzeitig versucht jeglichen Begräbnisaufwand einzuschränken (und grad in Wien feiert man so gerne "eine schöne Leich"). Die Anzahl der Kerzen bei der Aufbahrung wurde genauso festgelegt wie die Größe der Gräber. Ja er ging sogar so weit, Einzelbestattungen zu verbieten. Es wurden sogennante "Schachtgräber" ausgehoben und da kamen dann die Toten pro Tag hinein.
Die Begräbnisse fanden auch nicht mehr am Friedhof statt, sondern es gab eine Messe in der Stadt, die Leichname wurden dann gesammelt und gemeinsam in der Nacht oder am frühen Morgen auf die Friedhöfe gebracht.
Joseph II. wollte sogar das Holz für die Särge einsparen, der "josephinische Klappsarg" ist heute noch ein Highlight des Wiener Bestattungsmuseums.

Kurz und gut, zu Mozarts Zeit war es üblich eine Totenmesse im Zentrum Wiens zu feiern (im Falle Mozart fand diese im Stephansdom statt), dann verabschiedeten sich alle vom Toten, dessen Sarg wurde in einem Depot bis zum nächsten Morgen aufbewahrt und kam dann mit den anderen Verstorbenen des Tages in ein Gemeinschaftsgrab.
Selbst Grabdenkmäler an den Grabstätten waren verboten, man durfte nur eine Gedenktafel an der Friedhofsmauer anbringen.

Mozarts Begräbnis war also durchaus typisch für einen Wiener Bürger der Zeit um 1790. Doch wenige Jahre später wurde die josephinische Begräbnisnordnung wieder aufgehoben und man bestatte die Leute wie noch heute üblich - in Familiengräbern mit Grabstein usw.

Und im romantischen 19. Jhdt. verbreitete sich die Legende vom Armengrab mit unbremsbarer Geschwindigkeit...
 
Immerhin hat es ja Mozarts angeblicher Schädel bis nach Salzburg geschafft, wo er im Mozarteum aufbewahrt wird... allerdings blieb eine kürzliche DNA-Analyse ohne Ergebnis. Hier in München haben wir immerhin eine ganz sichere "Reliquie": die Staatsbibliothek besitzt seine Kleiderbürste!
 
Tannhaeuser schrieb:
Immerhin hat es ja Mozarts angeblicher Schädel bis nach Salzburg geschafft, wo er im Mozarteum aufbewahrt wird... allerdings blieb eine kürzliche DNA-Analyse ohne Ergebnis. Hier in München haben wir immerhin eine ganz sichere "Reliquie": die Staatsbibliothek besitzt seine Kleiderbürste!
Und im Weinviertel haben wir Mozarts Pinkelstein.....
 
Hier in München haben wir immerhin eine ganz sichere "Reliquie": die Staatsbibliothek besitzt seine Kleiderbürste!
Oh das klingt aber interessant.:eek: Gibt es von der Bürste Fotos?

Ich kenne zwar Kleiderbürsten aus der Zeit, aber diese sind mir in der Regel nur aus einem hochherrschaftlichen Hintergrund bekannt. Ansonsten kenne ich für die Unterschicht (Militär) die Verwendung einer Kleiderpeitsche zum Ausklopfen der Kleidung aus Wolltuch.
 
Das Farbfoto ist sehr schön Mercy, vielen Dank für den Link. Ich hatte nur ein schlechtes Schwarz-Weiß Bild in der Erinnerung. So sieht man das Stück aber sehr gut.:banana:
 
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