"Franz Habsburger" in Madonna di Campiglio

Lukrezia Borgia

Moderatorin
Liebe Mitglieder,

ihr kennt das ja sicherlich: Ist man Historiker, wird man mit allen möglichen und unmöglichen Fragen konfrontiert, denn angeblich ist man ja in allen Epochen und Bereichen kompetent. Dass dem nicht so ist, erfahre ich immer wieder aufs Neue, wie gerade eben:

Ein Bekannter erinnert sich an einen Grabstein, den er in Madonna di Campiglio gesehen hat, auf dem "Franz Habsburg(er)" stand. Wohl war es ein Grabstein aus dem 19. Jahrhundert, vor dem er da stand. Er meint sich auch noch daran zu erinnern, dass ihm auf Nachfrage mitgeteilt wurde, dass es sich um einen illegitimen Habsburgerspross handle. Nun meine Fragen:

1. War es im 19. Jahrhundert üblich, dass illegitime Kinder als Familiennamen den Namen der Dynastie führten?

2. Weiß jemand Genaueres über jenen ominösen "Franz" bzw. über den Grabstein?

Besten Dank für die Hilfe!
 
@Lukrezia

Ich denke, dass hier nur das Kirchenbuch einen wirklichen ersten Hinweis geben kann. Eine Recherche im Net ist ziemlich aussichtslos, allerdings glaube ich nicht, dass ein illegitimer Spross des Hauses Habsburg im 19. Jh. einfach nur Franz Habsburg(er) hiess.

Erzherzog ? Wikipedia

(hier wird auf die Titelage von illegitimen Kindern des Hauses Habsburg verwiesen)

Sehr grober juristischer Überblick:

Unehelichkeit ? Wikipedia

Sorry, dass ich nicht weiterhelfen kann.

Melchior
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch nur weiches.

Ich habe unter meinen Vorfahren auch den Namen eines bekannten Nordschweizer Adelsgeschlechts mit der omniösen Nachsilbe "er".
Natürlich unterstellt die Familiensaga eine Abkunft, am liebsten auch noch ehelich.
Ein Vetter meiner Mutter, Pfarrer in St. Louis/USA hat sich in den 20ern eingehend damit befasst, den Nachweis musste er schuldig bleiben. (er hatte extra den "litte old Heimatort" besucht) In "geschichtlicher" Zeit haben die sich immer mit dem "er" geschrieben, waren immer bürgerlich.

Von dem her würde ich, wenn illegitime Abkunft des Franz Habsburger, diese eher im Mittelalter als in der Neuzeit verorten.
Also nicht nachweisbar.


Sonst:
Einfach anrufen.
Azienda per il Turismo S.p.A. Madonna di Campiglio Pinzolo Val Rendena | C.F. e P. IVA 01854660220 | Fremdenverkehrsamt Madonna di Campiglio:
Via Pradalago, 4 - 38086 | Tel +39 0465 447501 | Fax +39 0465 440404 | info@campiglio.to | www.campiglio.to | © All rights reserved
habe ich keine schlechten Erfahrungen mit gemacht.
Vielleicht wissen die etwas weiterführenderes. (Wissen einen, der "weiß")

Dass der Grabstein noch steht, könnte ja schon einen Grund haben.
 
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Kann ich mir nicht vorstellen dass ein illegitimes Kind den Dynastienamen erhielte - schon gar nicht in der Form "Habsburger". Abgesehen davon verwendeten bis Ende der Monarchie die Familienmitglieder ausschließlich den Beinamen "von Österreich", dass der Dynastiename als Familienname verwendet wird beginnt erst nach 1918. Ein Foto des Grabsteins wäre daher von Interesse bzw. von Hilfe um diesen Franz einorden zu können.
 
Kann ich mir nicht vorstellen dass ein illegitimes Kind den Dynastienamen erhielte - schon gar nicht in der Form "Habsburger". Abgesehen davon verwendeten bis Ende der Monarchie die Familienmitglieder ausschließlich den Beinamen "von Österreich", dass der Dynastiename als Familienname verwendet wird beginnt erst nach 1918. Ein Foto des Grabsteins wäre daher von Interesse bzw. von Hilfe um diesen Franz einorden zu können.
Wenn wäre die Frage, ob der Bastard, wenn es sich um einen handelt, legitimiert wurde. Wurden die Kinder von Hochadeligen nicht legitimiert, kriegten sie auch, soweit mir bis jetzt untergekommen, auch nicht einen speziellen Namen, der sich auf den Vater bezog.

Interessant wäre es schon, welcher Habsburger denn da einen unehelichen Sohn gezeugt haben soll.:pfeif:
 
Wenn wäre die Frage, ob der Bastard, wenn es sich um einen handelt, legitimiert wurde. Wurden die Kinder von Hochadeligen nicht legitimiert, kriegten sie auch, soweit mir bis jetzt untergekommen, auch nicht einen speziellen Namen, der sich auf den Vater bezog.

Interessant wäre es schon, welcher Habsburger denn da einen unehelichen Sohn gezeugt haben soll.:pfeif:


Ein paar Fälle des "mittleren" Adels mit dem "er" am Schluss sind mir aus dem Spätmittelalter/sehr frühe Neuzeit bekannt, dann hört das auch da auf.

OT: Derzeit vertritt die RA-Kanzlei Würtenberger das Haus Baden in ihren Vermögens-Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg:pfeif:
 
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Noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben. Damals war ich gerade in einer Stressphase, so dass ich mich selbst nicht großartig damit beschäftigen konnte. Jetzt, wo es wieder ein wenig Freiraum gibt, habe ich das "Geheimnis" innerhalb weniger Klicks gelöst:

Spicca sul pavimento la tomba di Franz Joseph Oesterreicher (1848-1909), figlio naturale – si dice – dell’imperatore d’Austria.
Madonna di Campiglio : TOURIST BOARD OFFICIAL SITE


...und ein weiteres Mal ist gezeigt, dass man

1. nur bei Ruhe zu den ergiebigsten Lösungen kommt und

2. sich manchmal zu sehr auf die Erinnerung der anderen verlässt. (Mir wurde auf Stein und Bein geschworen, dass auf dem Epitaph "Habsburger" stand.)
 
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Und hier vonder genannten Seite die deutschsprachige Version:

Auf dem Boden stecht der Graben von Franz Joseph Österreicher (1848-1909) hervor, man sagt uneheliche Sohn des gleichnamigen österreichischen Kaiser.
Es ist manchmal direkt zum K...., wie einen so "kleine unwichtige" Details in den April schicken können.
Die Informanten/Anfrager zucken dann mit den Achseln.:motz:

Den illegitimen glaube ich aber trotzdem nicht.
Das hat ein regierendes Haus im 19. Jahrhundert anders geregelt.
 
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Und hier vonder genannten Seite die deutschsprachige Version:

Es ist manchmal direkt zum K...., wie einen so "kleine unwichtige" Details in den April schicken können.
Die Informanten/Anfrager zucken dann mit den Achseln.

Den illegitimen glaube ich aber trotzdem nicht.
Das hat ein regierendes Haus im 19. Jahrhundert anders geregelt.
Dann kommt ja auch gleich die nächste Frage: Mit wem und wo und in welcher Stellung gezeugt?:D
 
Mercy´s Detailkenntnisse sind immer frappierend.
DIE Mutzenbacher, die Du meinst, hatte eine gleichnamige Mutter!

Ach so ja,
die Idendität des Erzeugers ist zweifelsfrei erwiesen, denn im Hemd wäre ein Aufnäher gewesen, "Made in Austria"
 
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