Sachsen-Coburg und Koháry - die österreichische Linie dieser berühmten Dynastie

Rovere

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Ich arbeite und forsche derzeit an einem Buchprojekt über den österreichischen Zweig des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha der 1816 durch die Heirat des Prinzen Ferdinand Georg von Sachsen-Coburg mit Komtesse Maria Antonia von Koháry entstand. Die Familie Koháry zählte zu den reichsten Geschlechtern Europas mit einem Grundbesitz über 150.000 Hektar Land und dem schier unglaublichen Barvermögen von 20 Millionen Goldfranken.

Daher treibe ich mich derzeit in einer der gewaltigsten Geschichtsarchen der Welt herum, dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv am Minoritenplatz im Zentrum von Wien.

Heute habe ich unter anderem ein Schreiben des Prinzen August an Kaiser Franz Joseph bearbeitet und das wunderschöne Deckblatt möchte ich Euch nicht vorenthalten.
 

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Welch schöne Quelle. Da kommt gerade ein bissel Neid auf - wenn ich lese wo du dich herumtreibst :)
 
Der Neid ist berechtigt - das muss ich leider sagen. Unter anderem habe ich heute Akten aus dem k.k. Ministerium des Äußeren und des kaiserlichen Hauses eingesehen. Und man bekommt ja nicht nur die angefragte Archivalie, sondern eine ganze Schachtel in der alle unter diesem Zeitraum abgelegten Akte archiviert sind. Ich hatte nicht danach gesucht, dennoch hielt ich da die Abrechnungen der Exilhofhaltung Karls X., des letzten Bourbonenkönig Frankreichs, mit dem Kaiserhof in Wien in Händen. Ich habs nur überflogen, den schau ich mir ein andermal genauer an....
 
Rovere,

darf ich mal OT ein bisserl neugierig sein?
Wie geht das mit den Zugang zum Hof- und Staatsarchiv?
Ich stell mir vor, es wird ja schwerlich möglich sein, dass ich jetzt einfach komme und sage "Servus, i bin der hatl, lassts mich jetzt bitte a weng stöbern.."
Oder geht sowas einfacher als ich denke?
Kann man da Fotos machen oder es sonstwie digitalisieren?

Wie gesagt OT, tät mich aber gerade interessieren.

Dschamsderdiener hatl
 
Eigentlich ist es gar keine große Sache - man geht hin und führt eine Art Erstgespräch. Da gehts darum warum man Einsicht nehmen möchte. Also ob es eine akademische Arbeit ist, Familienforschung oder ein sonstiges Projekt. Dann löst man eine Besucherkarte, die kostet ein paar Euro, je nachdem wie lange man forschen möchte.
Im nächsten Schritt bestellt man dann die Archivalien. Entweder macht man das vor Ort per Ausfülllbogen oder man nutzt die Onlinesuche und bestellt die Dokumente per Mail. Nach ein bis zwei Werktagen liegen die Archivalien dann bereit und man kann diese im Studiensaal begutachten. Es gibt dort vorzügliche Scanner, dh. man braucht nur einen USB-Stick mit und kauft sich eine Kopierkarte - und los gehts.
Also keine große Hexerei, die Leute sind dort ausgesprochen freundlich und hilfsbereit.
 
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