Indianerpolitik

N

Nico

Gast
Hallo! Wer kann mir bitte etwas zur Indianerpolitik der USA vor dem Bürgerkrieg sagen? Wo finde ich gute Informationen? Wäre dankbar für eure Hilfe! Gruß
 
Roger L. Nichols: Geschichte der Indianer in den Vereinigten Staaten und Kanada
ISBN 3-88851-281-6

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
1 Die Indianer treffen auf Spanier, Franzosen und Holländer, 1513-1701
2 Indianer und Engländer in der Chesapeake Bay 1570-1670
3 Indianer und Engländer in Neuengland 100-1670
4 Handel, Depilomatie, Krieg und kulutrelle Eingliederung 1670er-1750er Jahre
5 Bemühungen um Unbhängigkeit 1750-1790
6 Alte Gefahren, neue Lösungen 1795-1820
7 Kulturelle Standhaftigkeit - Physischer Rückzug 1820-1860
 
Hier ein paar Links, wo du etwas zu deiner Frage finden kannst:

www.gfbv.de/voelker/nordam/aim2_pog218.htm
www.indianer-web.de/ursprung/aim.htm
www.usa.de/InfoCenter/Geschichte/ IndianerundSklaven/index-b-401-1773.html
www.welt-der-indianer.de/heute.html
www.indianerwww.de/indian/n_v1900.htm
www.phase1.net/peltier.html

Ein paar Literaturangaben zum Nachlesen:

Übersichten
  • P. Farb: Die Indianer. Entwicklung und Vernichtung eines Volkes. München 1975 [Indianer aus anthropologischer Sicht]
  • W. Lindig et al.: Die Indianer. Bd. 1: Nordamerika. München 6. Aufl. 1994 [Zusammenfassende Darstellung der Indianer im Taschenbuchformat]
  • O. La Farge: Die Welt der Indianer. Kultur, Geschichte und Kampf eines großen Volkes. Ravensburg 1961 [Jugendbuch mit zahl. Abb.]
  • A. T. White: The American Indian. New York 1963 [Jugendbuch mit zahl. Abb.]
  • W. Breu: Verblüffende Rekorde der Indianer. München 1977 [völlig irreleitender Titel. Auf Fragen aufbauendes Jugendbuch mit sehr guten Antworten und zahlr. Abb.]
  • J. E. Lewis (ed.): The Mammoth Book of Native Americans. The story of America's original inhabitants in all its beauty, magic, truth and tragedy. New York 2004 [umfangreicher Abriß der indianischen Geschichte]
  • P. Nabokov: Native American Testimony. A chronicle of Indian-White relations from prophecy to the present, 1492-2000. New York 1999 [umfangreiche Sammlung von Zeitzeugenberichten]
  • Council of Interracial Books for Children (ed): Die Wunden der Freiheit. Der Kampf der Indianer Nordamerikas gegen die weiße Eroberung und Unterdrückung. Selbstzeugnisse, Dokumente, Kommentare. Göttingen 1994 [umfangreiche Sammlung von Zeitzeugenberichten und Kommentaren 1622-1993]
  • M. Moore (ed.): Eating Fire, Tasting Blood. An Anthology of the American Indian Holocaust. New York 2006
"Indianerkriege"
  • R. M. Utley, W. E. Washburn: Indian Wars. New York 2002 [Geschichte der Indianerkriege]
  • H. J. Viola: Trail to Wounded Knee. The last stand of the Plains Indians 1860-1890. Washington 2003 [Geschichte der Plainsindianer]
  • D. Brown: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses. München 1979 [Standardwerk zum letzten Kampf der Indianer 1860-90]
  • C. S. Hagen: Die Indianerkriege. o_O. 1979 [eigentlich ein Jugendbuch. Trotzdem hervorragende Zusammenfassung der Indianerkriege mit zahl. Abb.]
  • B. Scott: Blood at Sand Creek. The Massacre revisited. Caldwell 1995 [genaue Untersuchung des Massakers von 1864]
  • T. W. Dunlay: Wolves for the Blue Soldiers. Indian Scouts and Auxiliaries with the United States Army, 1860-90. Lincoln 1987 [ausgezeichnete Abhandlung über die Rolle der indianischen Scouts in der US Armee]
  • Bruce Hampton: Children of Grace. The Nez Perce War of 1877. Lincoln 1994
  • Charles J. Brill: Custer, Black Kettle, and the Fight on the Washita. Norman 2002
  • aus: http://www.kerstinullrich.de/Indianer/Indianer.html
Und ein Auszug aus
Quelle: Frederking & Thaler "Die Welt der Indianer" 1998

(aus: http://www.indianer-scout.de/id908.htm )


"Indianerpolitik der USA - von gestern bis heute
Die Unterwerfung der Indianer
Die USA versuchte zu ihren Anfangszeiten, Frieden mit den Indianern zu halten. Diese Haltung lag im Konflikt mit der Tatsache, dass die junge Nation sich am Rande des Bankrotts bewegte. Neue Ländereien mussten erschlossen werden, um mit den Erträgen aus dem Landverkauf an einströmende Siedler ihre Schulden begleichen zu können. Daraus resultierte eine Politik der vorsichtigen Kolonisierung Amerikas, die bis etwa 1820 andauerte. Diese Politik kann als eine Weiterführung der imperialistischen Politik der Spanier, Holländer und Franzosen angesehen werden. All diese Nationen rechtfertigten die Besitzergreifung des nordamerikanischen Kontinents mit dem Entdeckerprinzip, wonach die bloße Entdeckung des Küstenstreifens reichte, um denselben samt seines undefinierten Hinterlandes für sich zu beanspruchen. Die Amerikaner kombinierten diese Politik mit derjenigen der Briten, welche die Indianer als gleichgestellte Verhandlungspartner akzeptierten.
Die Indianer wurden als rechtmäßige Bewohner Amerikas anerkannt. Daraus resultierte eine Politik des Friedens und des Landkaufs durch Verträge mit den Indianern. In den frühen 1790er-Jahren skizzierten Henry Knox, Leiter des Kriegssekretariats, und der damalige amerikanische Präsident George Washington einen Plan, wonach die Indianer von der Expansion der Weißen profitieren sollten. Der Plan beruhte auf den zwei Grundpfeilern Zivilisierung und Assimilierung. Die wenigsten Amerikaner hatten etwas dagegen einzuwenden, dass es gottgewollt ist, heidnische Wilde in die fortschrittliche Lebensweise der Christen zu zwängen. Ein Befürworter der Assimilierung war der dritte amerikanische Präsident Thomas Jefferson. Die guten Absichten Jeffersons und Washingtons scheiterten an den Schwierigkeiten der Akkulturation und an der Präferenz der Weißen zur Eroberung des Landes. Demgegenüber trat die Zivilisierung in den Hintergrund.
Tatsächlich profitiert haben die Indianer vom so genannten Factory System. Dieses beschreibt ein enges Handelssystem mit den Indianern. Im Zentrum stand der Pelzhandel. Die Indianer tauschten Pelze der von ihnen erlegten Tiere gegen Waffen, Schmuck, Haushaltsutensilien und Ähnliches ein. Dabei sollten den Indianern faire Preise bezahlt werden. Dieses System dauerte von 1796 -1822. Es scheiterte letztlich an der privaten Opposition der beteiligten Weißen.
Trotz guter Absichten und offensichtlichem Friedenswillen der amerikanischen Regierung kam es doch immer wieder zu kleineren Kriegen und Scharmützeln. Diese waren verglichen mit den späteren Schlachten recht harmlos. 1815 war die Politik von Knox, Washington und Jefferson offiziell gescheitert. Ein Krieg mit den Indianern konnte nicht mehr verhindert werden, da sich die Indianer in ihrer bedrängten Lage immer unmutiger zeigten. Die Politik der Segregation löste die Assimilierung ab. Das Land der Indianer nahm weiter ab. Sie wurden in Reservationen angesiedelt und dort vor den Weißen geschützt. Der Landverkauf von Indianern an Weiße durfte nur über die Regierung, nicht direkt über Privatpersonen laufen. Der Handel wurde reguliert, insbesondere derjenige mit Alkohol. Wurde in einem Handelsposten, der mit Indianern handelte, Alkohol gefunden, so wurde ihm die Handelslizenz entzogen und die Güter beschlagnahmt. Die Assimilierung fand einzig in der Verbreitung der Standards europäischer Zivilisation und Erziehung seine Fortsetzung. Das Recht des Landbesitzes der Indianer wurde weiterhin offiziell nicht angetastet. Jedoch förderte die Regierung die Ausbreitung der Weißen auf dem amerikanischen Kontinent. Die Indianer waren gezwungen, sich zurückzuziehen oder sich zu assimilieren. In den 1820er-Jahren strömten weiße Siedler immer weiter nach Westen. Die meisten Indianer waren nicht in der weißen Gesellschaft aufgegangen. Die Regierung suchte nach neuen Lösungen, die Indianer aus dem Weg zu räumen und das Land für die weiße Besiedelung zu öffnen.

Indian Removal Act: Politik der Umsiedlung

Am 28. Mai 1830 wurde das Umsiedlungsgesetz (Indian Removal Act) unterzeichnet. Dieses autorisierte den amerikanischen Präsidenten, Distrikte westlich des Mississippi festzulegen, in welche die Indianer, notfalls auch gegen deren Einverständnis, umgesiedelt werden konnten. Zu Beginn wurden kleinere Stämme der Ostküste umgesiedelt. Später waren insbesondere die fünf so genannten zivilisierten Stämme, die ursprünglich im südöstlichen Waldland angesiedelt waren, betroffen. Hauptsächlich die Cherokee unter John Ross sowie die Seminolen Floridas unter Osceola leisteten beträchtlichen Widerstand gegen die Umsiedlung. Alleine die Unterwerfung der Seminole, die sich in den Sümpfen Floridas versteckt hielten, kostete die USA 1500 Soldaten und geschätzte 20 Millionen Dollar. Nachkommen von Splittergruppen der Cherokee und der Seminolen leben noch heute in ihrem angestammten Lebensraum.
Zwischen dem Indian Removal Act von 1830 und dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) wurden insgesamt 50 Stämme ihrem traditionellen Lebensraum entrissen. Dabei trafen sie oft auf völlig neue klimatische Bedingungen. Die Kickapoo beispielsweise mussten ihr Waldland an den Großen Seen gegen ein trockenes Gebiet im Süden austauschen..."
 
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