Abenteurer, Zampanos, Kriegs- und Frauenhelden...

balticbirdy

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In Romanen und Filmen tauchen immer wieder solche Gestalten auf, die wie Indiana Jones oder James Bond im Alleingang die Welt retten und dazu die Schöne und den Schatz kriegen. Wir alle wissen, dass das Fiktion ist.
Es gab aber geschichtliche Persönlichkeiten, die offenbar ihre eigene Rolle so sahen und allen Ernstes von sich ständig Dinge behaupteten, die nichts mit der Realität zu tun hatten.
Spontan fällt mir Ernest Hemingway ein, auch Friedrich Freiherr von der Trenck war offenbar so ein Kaliber.
Aus dem eigenen Kollegenkreis kann ich einen extremen Möchtegern-Superhelden beisteuern:
Richard Meinertzhagen ? Wikipedia
Was für eine Biografie, wenn nur die Hälfte stimmen würde!

Bestimmt fallen euch noch ein paar weitere solche extrovertierte Typen ein, die letztendlich als Blender in die Geschichte eingingen.
 
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Was hälst Du von dem Comte de Saint-Germain? Graf von Saint Germain ? Wikipedia

Ich würde sogar sagen, dass er ein noch größerer Aufschneider als Trenck war. Der Trenck wollte eben sein Buch mit den angeblichen und teilweise tatsächlichen Lebenserinnerungen verkaufen und gute, ja auch teilweise fabulierte Geschichten verkaufen sich nunmal besser. Bei Saint-Germain glaube ich eher an den Typus Scharlatan. :winke:
 
abenteuerlich dürfte auch gewesen sein, was sich J.H. Humfrey erlaubt hatte: trotz strengen Verbots spionierte er die Großbaustelle der Festung Koblenz aus und macht damit das neudeutsche Polygonalsystem bekannter als es die preuss. Militärs wollten... Die Beschreibung der im ersten Drittel des 19. Jh. hochmodernen Festung wurde recht bald nach dem Druck des englischen Originals ins deutsche übersetzt.

Literatur
Neumann, Hartwig und Udo Liessem: Die Klassizistische Großfestung Koblenz. Eine Festung im Wandel der Zeit: preußische Bastion, Spionageobjekt, Kulturdenkmal. Mit dem vollständigen Reprint der deutschen Ausgabe des "Spionagewerks" von J. H. Humfrey: "Versuch eines neu angenommenen Fortifikations-Systems zur Vertheidigung der Rhein-Grenze", Nürnberg 1842, Koblenz 1989 (Reihe Architectura militaris, Bd. 2).
 
Juan Pujol García war auch so ein Fall: Er erfand im 2. WK ein komplettes Spionagenetzwerk und ließ sich damit von den Deutschen als Topspion anheuern, die er dann mit Falschinformationen versorgte. Wegen seiner hervorragenden schauspielerischen Verstellungskunst erhielt er von den Briten den Codenamen "Garbo".
Joan Pujol Garcia - Wikipedia, the free encyclopedia
 
Sehr spannend soll auch das Leben von Johann Conrad Friedrich gewesen sein. Seine Autobiographie ist 1991 erschienen.* Er machte eine Laufbahn vom Offizier zum Liebhaber, zum Abenteurer, sogar was seine Lebensstationen anbelangt teilweise ähnlich Giacomo Casanova.

* Johann Conrad Friedrich: "Der deutsche Casanova - Vierzig Jahre aus dem Leben eines Toten" (Hrsg.: F. Berger, Vorwort: E. Kleßmann) Inselverlag, Frankfurt am Main, 1991
 
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