Adelstitel derer von Clausewitz

florian17160

unvergessen
Liesst man unter dem Datum des 1. Juli 1780, dem Geburtstag Carl von Clausewitz, im Taufregister der Marienkirche in Burg nach, dann wird der Vater nur mit der Namensfolge Gabriel Gottlieb Clausewitz aufgefürt.

Nun meine Frage.
Wurde Carl erst der Adelstitel zugesprochen?
Oder wurde das "von", für den Vater, im Taufregister vernachlässigt?
 
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Meiner düsteren Erinnerung nach schwebten Vater und Mutter in einer Art Zwischenzustand, den es legitim eigentlich gar nicht gab.
So wurde der Sohn schon vor der ersten urkundlichen "von" Erwähnung mit einer adligen verheiratet, Marie v. Brühl, welche dann auch sein Buch herausbrachte (mit einem wie ich finde sehr liebevollen Vorwort).
Außerdem war er ebenfalls vorher schon Offizier.
Aber der Vater war def. bürgerlich.
 
Danke, Tib.

Ich hab noch was gefunden, was der Hauptüberschrift zur Geltung verbringen sollte.
Mehrfach wandte sich Friedrich Clausewitz wegen seines hausbaus und ob seiner Seidenraupenzucht an Friedrich Wilhelm II . Seine Gesuche Unterzeichnete er stehts mit " untertähnigst Ihr ehemaliger Leutnant Clausewitz".
In den königlichen Antwortschreiben wurde er dagegen stehts " von Clausewitz" betitelt. Vater Clausewitz wusste um dessen Adelsproblematik.
Innerhalb der Familienerziehung der Clausewitzes muss der Zweifel an der Adelszugehörigkeit keine Rolle gespielt haben. Die 6 Kinder der Familie wuchsen im festen Glauben an ihren Adelsstand in einem zutiefst preussisch geprägten Haus auf. Preussische Überzeugung und Königsverehrung waren nicht verwunderlich. Vater Friedrich Clausewitz wuchs zunächst im Hause seines Vaters, eines Profesasors für Theologie, in Halle auf.
Professor Clausewitz gehörte in Halle gemeinsam mit dem Professor Franke zu den Begründern der "Frankischen Stiftungen" . Diese Stiftungen wirkten wegen ihrer philanthropisch geprägten und vom phietismus durchdrungenen Konzeption weit über die damaligen Landesgrenzen hinweg.
Als sich nach dem Tod des Professors Clausewitz dessen Frau mit dem preussischen Major von Hundt vermählte, erfuhr der junge Friedrich eine, für sein weiteres Leben entscheidene Verknüpfung zweier erzieherischer Grundausrichtungen. Die philosophischen Prägungen seines leiblichen Vaters überlagerten sich mit Lebensvorstellungen eines adligen Offiziers.
Im Familienverbund derer von Hundt wurde sowol der Offizierswunsch als auch der Adelsanspruch des Friedrich Clauswitz erweckt. In seinem Burger Hausstand wirkte Friedrich als Vater ungebrochen in dieser von ihm durchlebten Erziehungstradition weiter. Zu der sich prägenden Vatergestalt fügte sich nun auch noch eine ausserordentliche Persönlichkeit als Ehefrau und Mutter. Wenig wird bis heute in der Literatur über diese besondere Fau ausgesagt. Zumeist wird sie schlechthin als die Tochter des Amtmannes Johan Christian Schmidt aus Schricke abgetan.
Alle Familienmitglieder des Amtsmannes, auch die Tochter Friederike, lernten eine Reihe von Persönlichkeiten des preussischen Hofes kennen. Diese innere Bindung zum Königshaus brachte die junge Frau Clausewitz mit nach Burg. Dazu noch ein gerüttelt Mass an Thalern in der standesgemässen Aussteuertruhe.
Sie war die Seele der Familie, duie mit sittlicher Strenge im Mittelpunkt der Familie stand.
Liest man den später von Carl von Clausewitz niedergeschriebenen Satz"...mir erscheint es immer, als Egoismus, wenn der Mann auf seinen Menschenwert so stolz ist, dass er darüber den Wert als Staatsbürger mit Gleichgültigkeit betrachten kann...


Aus meiner Waldzeitung " Burger Rundschau"

Muss ja keiner lesen, aber ich habe eine Stunde gebraucht, das abzutippen.
 
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