Chevalier d’Éon -Verhalten?

Anfänger_93

Neues Mitglied
Hallo! :winke:
Also, in einem Roman, den ich derzeit plane, soll auch der Chevalier d’Éon eine große Rolle spielen.
Dazu habe ich auch schon einige gute Quellen und Informationen, über Aussehen, Handel usw (natürlich kann man nie genug Informationen habne, also immer her dami..:))
Allerdings sollen meine Protagonisten auch mit ihm persönlich zu tun haben, da es sich um zeitreisen handelt.
Nun wüsste ich gerne, ob jemand Informationnen oder links usw. über dsa Verhalten/Auftreten dieses Mannes hat. Oder jemand wisst, den ich fragen könnte. Oder ob es ien Art Auflistung gab, wann er wo war, damit ich nicht schreibe, dass sie ihn 1772 in London war und mit denen plaudert und in Wirklichkeit war er in Paris und hat da was wichtiges gemacht..(nur so als Beispiel)
Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, was ich meine.

Ich hoffe und freu mich auf Antworten!
:yes:
 
Hallo Muspili!

Besorg dir davon doch aus Bibliotheken was. Manche Titel klingen auch ganz spannend.
Ja, die hatte ich auch schon gesehen. Nur muss ich damit eben bis April warten...:hmpf:
Deswegen hatte ich ja gehofft, bis April könnte ich noch andere Quellen als Bücher finden..:)

Liebe Grüße und danke für deine Antwort!
:winke:
 
Eine interessante Persönlichkeit, dieser Graf. Er lebte lange Jahre als Frau und das nicht nur, weil er als Spion sich so besser tarnen konnte. Schriftstellerische Freiheit gestattet dir doch, diesen "Identitätswechsel" zum Thema zu machen und auch den Ort frei zu wählen. Du schreibst ja keine wissenschaftliche Biographie.

Nur sollte die Sprache dem Geist der Zeit entsprechen, ohne maniriert zu wirken. Lion Feuchtwanger, der Altmeister des historischen Romans, ist hier für mich ein gutes Beispiel.
 
Hallo Cliomara! :)
Danke für deine Antwort!

Schriftstellerische Freiheit gestattet dir doch, den Ort frei zu wählen. Du schreibst ja keine wissenschaftliche Biographie.

Lion Feuchtwanger, der Altmeister des historischen Romans, ist hier für mich ein gutes Beispiel.

Ja, das sagen viel. Aber bei meinem Roman geht das ebne nicht. Das es London ist hat seinen Grund und auch das Jahr 1772, weil beides mit naderen Sache zu tun hat, die wichtig für die Geschichte sind..^^

Naja, egal. Was die Sprache angeht, so denke ich, dass das noch mein größtes Problme wird. Lese ich andere gute historische Romane, habe ich Angst, unbewusst den Stil/Sprache zu übernehmen. Gibt es noch andere gute Quellen etc, die ich mir anschauen könnte?
Entweder zum Thema Chevalier d'Eon oder eben zur alten Sprache damals?

Ganz liebe Grüße
:winke:
 
1763 ist der Chevalier d'Eon nach England gegangen. Er scheint mir bis 1777 mindestens dort geblieben zu sein. Er soll sich mit dem König von Frankreich wegen irgendwelcher Geheimdokumente gestritten haben, die bei dem Chevalier waren und die Mätresse von Louis XV betrafen, Mme. du Barry.
 
Hallo Anfänger,

zeitgenössische Literatur beispielsweise oder zeitgenössische Quellen.

Ein gutes Beispiel für eine zeitnahe, aber auch heute verständliche Sprache ist für mich die Verfilmung der Wallensteinbiographie von Golo Mann. Die gibt es mittlerweile auf CD.

Da herrscht Wallenstein einen Obristen an, der die Bauern ausplündert: "Ich will, dass der Soldat Ehre hat." Oder Wallensteins Schwiegervater meint zu ihm: "Ach, die Tüchtigkeit soll nun herrschen. Aber für tüchtig hält sich ein jeder."

Ich kann dir nur noch einmal die Romane von Feuchtwanger empfehlen.

Dann frohes Schaffen (denn die Kunst kommt von Können; Lessing, Emilia Galotti).


Cliomara
 
D'Eon hatte im übrigen einen weniger bekannten "Vorgänger" in der franz. Aristokratie: Den Abbe de Choisy.

François-Timoléon de Choisy ? Wikipedia

Der lebte auch einen Gutteil seines Lebens in Frauenkleidern. Er behauptete zwar nie eine Frau zu sein, aber bei diversen "Neuanfängen", die er in seinem Leben aus finanziellen Gründen machen musste, klärte er seine neue Umgebung nicht über sich auf.

In seinen Memoiren behauptet er, es sei ihm sogar gelungen als Dame ein junges Mädchen zur Erziehung anvertraut zu bekommen, das er dann prompt verführte. (Wobei es aus den Memoiren nicht ganz klar wird, ob die bürgerlichen Eltern des Mädchens wirklich nicht wussten, dass er ein Mann war.)

Wie D'Eon versuchte sich Choisy im diplomatischen Dienst und kam dabei - in Männerkleidern - bis an den Hof des Königs von Siam.

Im späteren Leben betätigte sich Choisy v.a. als Kirchenhistoriker und gelangte dabei zu einiger Bedeutung. Angeblich war er zu diesem Zeitpunkt tief religiös und geläutert- also brav als Abbe gekleidet und nicht mehr hinter jungen Mädchen her. Seine ziemlich intimen Memoiren schrieb er allerdings erst sehr spät in seinem langen Leben. Er hat also zumindest gerne zurückgedacht.:D


Als Grund für seine Vorliebe für weibliche Kleidung gab er im übrigen an, dass ihn seine spleenige Mutter bis zum 18. Lebensjahr in Mädchenkleider gesteckt hätte.

Möglich ist aber auch, dass es von Seiten der Mutter nicht Spleen, sondern Kalkül war. Die Mutter gehörte zur engen Umgebung der Königinmutter Anna von Österreich, der ja auch nachgesagt wird, sie habe ihren jüngeren Sohn Philippe, den späteren Herzog von Orleans, dazu ermutigt hat Frauenkleider zu tragen. In der Hoffnung, dass dieser keinen besonders maskulinen Charakter ausprägen und kein Konkurrent für seinen Bruder werden würde.
Choisy gehörte zu den Spielgefährten, mit denen der kleine Philippe in Mädchenkleidern spielte.

Choisys Mutter wollte ihn daher wohl mit der Logik einer Hofdame einfach in eine "karrieretechnisch günstige Position" bringen und hat ihn deshalb über das übliche Alter hinaus als Mädchen gekleidet.
 
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