Erwin Rommel (1881-1944)

heinz

Aktives Mitglied
Im I. Wltkrieg stieg Rommel zum Hauptmann auf und erhielt den Orden >Pour le Merite<. in der Reichswehr war er Lehrer an der Infantrieschule Dresden. 1940 übernimmt er dann die 7. Panzerdivision. 1941 wird er General des Afrika-Korps.
Nach der Einnahme von Tobruk im Juni 1942 ernennt Hitler seinen >Lieblingsgeneral< zum Generalfeldmarschall. Durch den Sieg der Briten in El-Alamein und der Landung der Alliierten in Algerien und Marokko geraten die Achsenmächte in Nordafrika endgültig in die Defensive. Im Mai 1943 verlässt Rommel den Kriegsschauplatz, zwei Monate später kapitulieren die deutschen Verbände.
Ende 1943 bekommt Rommel den Auftrag zur Kontrolle der Verteidigungsmaßnahmen am Atlantikwall. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20.Juni 1944 wird Rommel der Mitwisserschaft beschuldigt und begeht Selbstmord. :cool:
 
wird zum Selbstmord gegangen ist eher richtiger, denn er wurde von A. Hitler zum Freitod gezwungen, um einem rufschädigenden Prozeß vor dem Volksgerichtshof aus dem Weg zu gehen, wo er dann auch zum Tode verurteilt worden wäre.
 
Schließlich sei noch angemerkt, daß mit einem Prozeß auch die Familie Rommels in Mitleidenschaft gezogen worden wäre.
 
Winston schrieb:
wird zum Selbstmord gegangen ist eher richtiger, denn er wurde von A. Hitler zum Freitod gezwungen, um einem rufschädigenden Prozeß vor dem Volksgerichtshof aus dem Weg zu gehen, wo er dann auch zum Tode verurteilt worden wäre.

Lieber Winston,

Du hast vollkommen recht. Er wurde zum Selbstmord von den Nazis getrieben. Ich habe ein Interview mit seinem Sohn, den ehemaligen Oberbürgermeister von Stuttgart im Fernsehen gesehen. Er berichtete darüber, wie die Nazis ins Haus kamen, er mit ihnen das Haus verließ und nicht wiederkam.
 
nur was ich mich im nachhinein frage: War Rommel in den Widerstand involviert oder wurde er quasi als Gallionsfigur benutzt? Habt ihr da neuere Informationen! Mein Stand ist, dass bei ihm nur angefragt wurde, aber nichts definitives passiert ist.
 
Er hatte die Pläne zumindest teilweise gekannt und einige gekannt, welche an der Verschwörung beteiligt waren.
Er verhielt sich aber passiv und ließ der Dinge ihren Lauf.
 
Titus Livius hat Recht. Er war nicht aktiv dabei wußte es aber und - das war dann sein Verbrechen - gab diese Informationen nicht weiter.
 
Ich habe irgendwo gelesen, er hätte als Kontaktmann zu den Alliierten dienen und den Friedensvertrag aushandeln sollen wenn das Attentat geklappt hätte.
 
nur wußte er da nichts von. ich denke, dass der widerstand ihn als gallionsfigur brauchte, weil er einer der größten Persönlichkeiten im Deutschland der damaligen Zeit war, die nicht vollständig von der Hitler-Doktrin gefangen war. Daher kommen auch zitate von Patton, dass Rommel als einen fairen und ehrhafen Gegner gesehen habe.
 
Wenn ich richtig informiert bin, war Patton auch in Algerien/Tunesien dabei, wo er sich seinen Namen machte. Und er war im Juni 1944 Kommandeur der 1. US-britischen Landungsarmee mit ihren schönen Pappanzern für die "virtuelle" Landung in Calais.
Im Endkampf um Tunesien 1942/43 hatten somit Rommel und Patton schon was miteinander zu tun.
 
Rommel ist kurz vor der Kapitulation aus Tunesien ausgeflogen worden. Er leitete den Rückzug von El Alamein und die Kämpfe in Tunesien bis Anfang 1943. Ich glaube - weiß das aber nicht - er übergab das Kommando des Afrikakorps, gerade damit er frühzeitig in Tunesien kommandieren konnte. Somit versuche das Afrikakorps mit den Italienern die britischen Truppen aus Ägypten so lange aufzuhalten und den Vormarsch zu verlangsamen, wie möglich, während Rommel mit den Truppen in Tunesien sich den Amerikanern und Briten aus Algerien widmen konnte.
Das sind aber rudimentäre Erinnerungen.
 
Rommel

Hallo liebe Geschichtsforumler !

Schon in meinem letzten Beitrag habe ich euch von meiner BL erzählt.
Ich stelle euch nun meine Frage vor und würde euch bitten, mir insoweit zu helfen, dass ihr mir Tips, Links oder sehr gute Bücher empfehlt die zu den Fragen passen.
Rommel-Literatur brauche ich keine mehr, 5 Biographien genügen völlig :)

So nun meine Fragen :

1. Warum kämpfte Rommel auch im Zweiten Weltkrieg an dn Fronten, obwohl er bereits die Schrecken des Ersten Weltkrieg vor Augen hatte ?
War dies eine Seltenheit oder eher die Regel, dass Soldaten des Ersten Weltkriegs bereitwillig auch im Zweiten Weltkrieg mitkämpften ?

2. War Erwin Rommel Opportunist und stellt freiwillig den gesunden Menschenverstand in den Hintergrund für seine Karriere ? Wie sah es bei anderen hoch dekorierten Offizieren (z.B. Heß, Dönitz) aus ?

3. War Rommel ein Held des Widerstandes oder vielmehr eine Marionette der Verschwörer ?

Ich denke / hoffe dass ihr mir ein wenig helfen könnt, noch weitere Quellen, Tips und Denkanstöße zu geben, als ich bisher schon habe !

Danke im Vorraus,

Ihr und Euer
IcyChris
 
IcyChris schrieb:
Hallo liebe Geschichtsforumler !
So nun meine Fragen :

1. Warum kämpfte Rommel auch im Zweiten Weltkrieg an dn Fronten, obwohl er bereits die Schrecken des Ersten Weltkrieg vor Augen hatte ?
War dies eine Seltenheit oder eher die Regel, dass Soldaten des Ersten Weltkriegs bereitwillig auch im Zweiten Weltkrieg mitkämpften ?

2. War Erwin Rommel Opportunist und stellt freiwillig den gesunden Menschenverstand in den Hintergrund für seine Karriere ? Wie sah es bei anderen hoch dekorierten Offizieren (z.B. Heß, Dönitz) aus

Wenn Du die Biographie gelesen hast, solltest Du im Grunde die Antwort auf diese Fragen erhalten. Hier was sein Sohn über ihn sagte:

Zitat Manferd Rommel schrieb:
"Mein Vater war ein typischer Berufssoldat, typischer vielleicht sogar als andere, weil er sich mit Politik überhaupt nicht beschäftigte. Hitler hatte sein Buch Infanterie greift an gelesen und es gelobt. Hitler hatte für ihn auch eine gewisse Bewunderung gehabt. Mein Vater war im Ersten Weltkrieg hochdekorierter Frontoffizier gewesen. Dann kam langsam aber sicher doch die Erkenntnis, dass Hitler Deutschland erstens ins Unglück führt, und dass zweitens ein Feldmarschall oder ein Generaloberst nicht sagen kann: Militär ist eine Sache, Politik ist die andere, Politik geht mich nichts an'. Man muss dann schon versuchen, die Dinge im Interesse der Deutschen in die richtigen Bahnen zu lenken, auch gegen den Führer und Reichskanzler."



3. War Rommel ein Held des Widerstandes oder vielmehr eine Marionette der Verschwörer ?

Zitat Manfred Rommel schrieb:
Auch über die Möglichkeiten, Hitler loszuwerden. Er hatte gesagt, er sei nicht für ein Attentat gewesen, weil der tote Hitler unter Umständen gefährlicher sein könnte als der lebendige. Aber er wollte offensichtlich in Frankreich aus eigener Verantwortung den Krieg beenden. Seine Vorstellungen, dass ein Frieden mit Bedingungen erreicht werden könnte, die er vor der Invasion noch gehabt hat, hatte er wohl aufgegeben und dann die Meinung vertreten, auf jeden Fall Schluss zu machen. Er hatte auch gewisse Verbindungen zu den Verschwörern in Berlin und Paris, aber Material darüber wurde vernichtet, und die Beteiligten hingerichtet. Aber mein Vater sprach beispielsweise kurz vor dem 20. Juli mit verschiedenen Generälen, darunter auch SS-Generälen, über die Frage, ob man etwa so lange weiterkämpfen soll, bis die Russen in Berlin sind, so dass er eigentlich gar nicht mehr von diesem Entschluss hätte zurücktreten können."

Das ganze kannst Du hier nachlesen:http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,1016940,00.html
 
Vielen Dank, ich kenne die Seite aber auch schon :)

Ich sage ja vieles auf "Rommel" bezogen kann ich mittlerweile sehr gut selber beantworten, jedoch suche ich z.B. noch nach weiteren Oppurtunisten oder näheren Details zu seiner Verstrickung in den Widerstand. Auch die anderen ehemaligen Weltkriegskämpfer, die auch am Zweiten Weltkrieg teilnahmen, bereiten mir noch ein wenig Bauchschmerzen :p
 
IcyChris schrieb:
Vielen Dank, ich kenne die Seite aber auch schon :)

Ich sage ja vieles auf "Rommel" bezogen kann ich mittlerweile sehr gut selber beantworten, jedoch suche ich z.B. noch nach weiteren Oppurtunisten oder näheren Details zu seiner Verstrickung in den Widerstand. Auch die anderen ehemaligen Weltkriegskämpfer, die auch am Zweiten Weltkrieg teilnahmen, bereiten mir noch ein wenig Bauchschmerzen :p

Er war nicht im Widerstand und es gab keine Verstrickungen mit den Männern vom 20. Juli. Er hatte Kenntniss und das wars. Weder an der Planung oder bei sonst was war er aktiv beteiligt. Das Einzige was man evt. sagen kann ist, dass die Männer vom 20. Juli bei einem gelingen auf Rommel hofften, da er im Volk ein grosses Ansehen hatte.

Dann versuche mal die Beweggründe herauszufinden, weshalb viele Offiziere sich zu Beginn für den Nationalsozialismus entschieden haben? Da musst Du die Versailler Verträge und die Reparationszahlungen betrachten usw.

Vielleicht hast Du diese Zeilen ja auch schon gelesen:

http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=29248&postcount=1

Dieses Buch kann Dir auch noch ein paar Antworten geben:
http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=38513&postcount=1
 
Schenkt man dem neuesten Rommelporträt Glauben dann stimmt deine These nicht, dass Rommel nicht im Widerstand verwickelt war.

Maurice Philip Remy "Mythos Rommel" Seite 277 (von mir veränderter Text) :

9.Juli Caesar von Hofacker und General Stülpnagel besuchen Rommel, Hofacker ließ jede Zurückhaltung fallen und ging aufs Ganze : Er trug die Pläne Stauffenbergs für ein Attentat und die Umsturzvorbereitungen der Berliner Gruppe mitreißend vor.
Bis heute ist der Inhalt des Gesprächs mit Hofacker und Rommels Reaktion darauf nicht eindeutig geklärt . Hofacker gestand angeblich der Gestapo, dass Rommel nach einigem Nachdenken gesagt hätte, dass sie auf ihn zählen können.
Speidel beharrte sein Leben lang darauf, dass das geplante Attentat nicht mit einem Wort angesprochen wurde und machte somit das Bild unscharf. Erst ein kürzlich veröffentlichtes Dokument belegt einwandfrei, dass Rommel von diesem Gespräch erfahren hatte und ein Attentat billigte. Es handelt sich um die Aktennotiz des Sekretärs des Führers, Bormann, der am 27.September 1944 schrieb : „der ehemalige General Stülpnagel wie der ehemalige Oberst von Hofacker, [...] und verschiedene der jetzt noch lebenden Angeklagten haben ausgesagt, Feldmarschall Rommel sei durchaus im Bilde gewesen. Rommel habe erklärt, dass er der neuen Regierung nach einem gelungenen Attentat zur Verfügung stehen würde.
 
Eben ich habe es ja bereits geschrieben, Kentnniss hatte er, er gehörte aber nicht zum inneren Kreis der Verschwörer. Er hat nichts gegen die Pläne unternommen, wie schon gesagt er hat nichts geplant und war auch bei der Ausführung keine tragende Person. Man zählte nachdem Attentat auf seine Mitarbeit.


Aus Unterlagen der Gedenkstätte Deutscher Widerstand: "Als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B soll Rommel die Abwehr alliierter Landungstruppen an der französischen Atlantikküste vorbereiten. Duch seinen Stabschef Hans Speidel wir Rommel in Andeutungen über die Vorhaben der Gegner Hitlers um Henning von Treschow und Friedrich Olbricht informiert. In den Wochen vor dem Attentat rechnen die Verschwörer mit der Unterstützung durch Rommel, erhalten aber niemals absolute Gewissheit."

Du kannst nicht jemand der von einem Attentat Kenntniss hatte dann gleich als Mitverschwörerer mit einbeziehen. Das von Dir zitierte Dokument sagt nur aus, dass Rommel es gewusst hat, aber nicht das er zum Kreis der Verschwörer gehörte. Dieser kann ich Dir gerne nennen, wenn es Dich interessiert.
 
Zuerst einmal Heß, so du Rudolf Heß meinst, war meines Wissens nur Leutnant der Luftwaffe, als der 1. Weltkrieg endete.
Er schlug danach keine militärische Karriere ein, war allerdings bei den Freikorps und am Hitlerputsch beteiligt.
Zum "hochdekorierten Offizier" hat er es somit nicht geschafft, gerade mal in die Offiziersränge.
Sowohl Rommel (Beförderung zum Leutnant 1912) als auch Dönitz (Beförderung zum Leutnant 1913) haben sich als Führungsoffiziere gekennzeichnet.
Zu Rommel scheint ja dir niemand mehr was sagen zu müssen, Dönitz hat sein "Denken" aber nicht ausgeschaltet. Vermutlich war er aber zumindest zeitweise ein Anhänger Hitlers, zumindest wurden Antisemitische Äußerungen von ihm bekannt (irgendwann in den 70ern).

In seiner Biographie weist er derartiges natürlich von sich und stellt sich als pflichtbewußten Militär dar, der nur Befehle ausführte und mit Politik kaum zu tun hatte.

Sein Verhalten am Kriegsende zeigt jedoch ein sehr positives Bild von ihm, denn fast seine gesamte kurze Regierung zielte auf die Erhaltung des Lebens und der Freiheit der Deutschen und ihrer Soldaten im Osten dar.
 
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