Friedrich Freiherr von der Trenck, Abenteurer, Schriftsteller und Visionär?

Brissotin

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Hallo, das sag ich nicht nein, tapfrer Gallier!

Ich selber habe folgende Ausgabe seiner Memoiren:

Das merkwürdige und abenteuerliche Leben des Friedrich Freiherrn von der Trenck Von Ihm selbst erzählt
Verlag Neues Leben Berlin 1985 Gekürtzte und bearbeitete (leider) Ausgabe von Manfred Hoffmann

Ich muss zugeben, dass ich das Buch schon als Jugendlicher verschlungen habe.
Trenck ist keine Ausnahmeerscheinung sondern das Beispiel des Libertin des Rokoko. Ähnlich Giacomo Casanova und Carl Ludwig von Pöllnitz ist er auch schriftstellerisch tätig. Ober er auch begabt ist, darüber lässt sich streiten.

Er war Adeliger, Student, Offizier, Spion usw., will Gott und die Welt getroffen haben. Seine Memoiren beweisen aber auch, dass er keinerlei politischen Weitblick hat. Er freut sich geradezu über den Tod Joseph II., des Reformkaisers. Historische Zusammenhänge vermischt er und flunkert recht mutwillig und unterhaltend, gerade da, wo er unfreiwillig komisch ist. Denn seine rechthaberische Ader bringt ihm unendlich viel Streit und Ärger ein. Die Prozesse ziehen sich fast durch das ganze Buch. Mal scheint er von Fortuna beschienen, mal fällt er in die Tiefen des Unglücks. Er ist der Glücksritter und Liebhaber par excellence!
 
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