Hitlers Einkommen 1908 - 1913

Papa_Leo

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Hitler lebte von seinen selbstgefertigten Bildpostkarten (ging weitestgehend hausieren) in den Jahren von Herbst 1909 bis zum Kriegseintritt Sommer 1914.

Den Punkt würd ich gern mal ausführlicher diskutieren - denn meine Quellen und die Sekundärliteratur sind hier widersprüchlich/nicht eindeutig.

Werner Maser schreibt in seinen Kommentaren zu Mein Kampf:
"Tatsache ist dagegen, daß Hitler Not und Hunger, wie er behauptete, von 1908 bis 1914 weder in Wien noch in München zu leiden brauchte. Im Gegenteil. Seit er im Februar 1908 von Linz nach Wien ging, erhielt er monatlich 58 Kronen aus dem väterlichen Erbteil und zusätzlich jeweils 25 Kronen Waisentrente, so daß ihm monatlich 83 Kronen zur Verfügung standen. Darüber hinaus hatte er nach dem Tode seiner Mutter von Walburga Hitler, einer Spitaler Verwandten, einen erheblichen Geldbetrag geerbt, zu dem eine weitere Erbschaft von seiner Tante Johanna Pölzl kam, was ihm bis 1914 ein nicht nur sorgenfreies Leben ermöglichte. Ein k.u.k. Assessor an einer Oberrealschule empfing bis 1914 ein Monatsgehalt von 82 Kronen, ein absolvierter Jurist nach einjähriger Tätigkeit am Gericht ein Gehalt von monatlich 69 Kronen ..."

Ian Kershaw bestätigt in "Hitler, 1889 - 1936" das sorglose Leben nur bis zum Jahr 1909 (also für 1-2 Jahre von 1907 - Tod der Mutter - ab). Dann seien Hitlers Ersparnisse aufgebraucht gewesen und er wäre in das Obdachlosenasyl und später das Männerheim gegangen.

Allerdings fällt die Zeit genau mit dem Zeitpunkt zusammen, zu dem Hitler sich für den Militärdienst in Österreich hätte registrieren lassen müssen - was er nicht wollte und auch nicht tat (Übereinstimmung Maser - Kershaw). Maser sieht nun den Umzug in das Asyl und später das Männerheim als ein Versuch, von den Behörden nicht gefunden zu werden.

Ich weiß durchaus, dass Kershaws Buch das neuere ist, aber Kershaw liefert soweit ich mich erinnere keine wirkliche Begründung, warum Hitler 1909 plötzlich das Geld ausging. Wurde die Waisenrente gestrichen und auch der monatliche Betrag aus dem väterlichen Erbe? Kershaw schreibt auch nicht von 58 Kronen monatlich aus dem väterlichen Erbe, sondern nur von einem "Zinsertrag" aus diesem Erbe. Genau der Umzug ins Obdachlosenasyl scheint für Kershaw der Beleg dafür zu sein, dass Hitler kein Geld mehr hatte - aber kann man das nicht auch so interpretieren, wie Maser (immerhin musste Hitler dann später aus Bayern (einige Historiker sehen den Umzug nach Bayern auch als Flucht vor dem österr. Militär) mehr oder weniger unter Polizeiaufsicht nach Österreich zur Musterung gebracht werden)?
 
Anton Neumayr schreibt: "Konnte er sich bis dahin mit den aus seinem Erbteil geflossenen Geldmitteln regelmäßige Besuche der Oper und des Theaters leisten und nach außen hin noch immer den Anstrich eines Studiosus wahren, so versiegten allmählich die finanziellen Reserven des ewigen Müßiggängers, bis sie im Herbst 1909 endgültig zu Ende gingen...
Unfähig die Wohnungsmiete zu bezahlen, war er gezwungen, wie ein obdachloser Landstreicher auf Bänken zu schlafen, im Kloster um einen Teller Suppe zu bitten und sein Leben mit Gelegenheitsarbeiten als Gepäckträger oder Hilfsarbeiter zu fristen...
Im Dezember 1909 war er gezwungen, um Aufnahme in das Obdachlosenasyl in Meidling zu ersuchen, wie Smith [Bradley Smith] meint, ein "Eingeständnis seiner äußersten Niederlage", um schließlich endgültig in das Männerheim in der Meldemannstraße im Wiener Gemeindebezikt Brigittenau zu ziehen."

Neumayr schreibt zudem zur Musterung für die k.u.k. Armee:"Am 18.Jänner 1914 wurde er unsanft aus seiner Traumwelt gerissen, als er unter dem Vorwurf, sich dem österreichischenMilitärdienst entzogen zu haben, festgenommen wurde. Er verstand es jedoch, beim österreichischen Konsul in München [Hitler siedelte im Mai 1913 nach München über] einen so bemitleidenswerten Eindruck zu hinterlassen, daß man ihm gestattete, sich nicht bei der ursprünglich angeordneten Militärstellung in Linz, sondern bei der näher gelegenen Musterungsbehörde in Salzburg vorzustellen....
...hatte Hitler jedoch schon im Spätsommer 1908 seinem Freund Kubizek anvertraut, daß er mit Tschechen und Juden nicht in einer Armee dienen und nicht für den habsburgischen Staat fechten wolle, hingegen jederzeit bereit sei, für das Deutsche Reich zu sterben...
Er wurde am 5. Februar 1914 als "zum Waffen- und Hilfsdienst untauglich und zu schwach" befunden."

Die Ausmusterung für die k.u.k.-Armee wurde durch einen Rechtfertigungsbrief Hitlers - in dem er sein Elend, seine Not und sein Lungenleiden aus jungen Jahren salbungsvoll schilderte - untermauert. Das österreichische Konsulat in München unterstütze Hitler (man hatte wohl Mitleid) für dessen Ausmusterung.

Die Texte in den Eckklammern sind von mir eingefügt.
 
Danke ... aber das klärt auch nicht wirklich, warum die "geflossenen (!) Geldmittel versiegten" ... Dass Erspartes aufgebraucht wird, ist mir klar, aber wieso versiegten bisher geflossene Zahlungen?

Davon abgesehen scheint mir ein Umzug vom Obdachlosenasyl in ein Männerheim schon fast wieder ein Aufstieg - bedeutet das, dass sich seine finanzielle Situation bereits einige Monate später schon wieder gebessert hatte? Wodurch?

Das Problem erscheint mir, dass sich hier (von Hitler z.T. selbst geschaffener) Mythos und Wirklichkeit kaum mehr auseinander halten lassen.

Die Darstellungen ähneln sich oft so stark, dass ich schon den Eindruck habe, dass kräftig voneinander (z.T. unkritisch direkt aus "Mein Kampf") abgeschrieben wurde. Der Teil Neumayrs mit dem obdachlosen Landstreicher auf Parkbänken könnte fast direkt aus "Mein Kampf" sein.
 
Sagt mal Leute - weil ihr hier gerade beim Thema seid: Was ist eine Krone eigentlich für eine Währung? Eine tschechische Krone? Oder gab es in Österreich damals Kronen? (Ab wann haben die dann Schillinge bekommen - nach dem 2. WK?)

Und was mich vor allem interessieren würde: Was hatte so eine Krone für eine Kaufkraft? Wenn mir hier jemand schreibt, dass Hitler im Monat 83 Kronen hatte, sagt mir das jedenfalls gar nichts. Das können genauso gut 83 Euro, 830 Euro oder 8300 Euro gewesen sein ...

Kennt jemand zufällig eine Tabelle, in der man diese Währungen in heutige Kaufkraft umrechnen kann? (Ich kann mich erinnern, dass sie auf dem Münchner Flughafen mal einen VW Käfer ausgestellt hatten - Neupreis bei Erscheinen: DM 5000,- ... also kann man auch mit der Angabe, wieviel DM oder RM etwas gekostet hat, nicht wirklich viel anfangen.)

Schöne Grüße

Petra
 
Danke ... aber das klärt auch nicht wirklich, warum die "geflossenen (!) Geldmittel versiegten" ... Dass Erspartes aufgebraucht wird, ist mir klar, aber wieso versiegten bisher geflossene Zahlungen?

Davon abgesehen scheint mir ein Umzug vom Obdachlosenasyl in ein Männerheim schon fast wieder ein Aufstieg - bedeutet das, dass sich seine finanzielle Situation bereits einige Monate später schon wieder gebessert hatte? Wodurch?

Das Problem erscheint mir, dass sich hier (von Hitler z.T. selbst geschaffener) Mythos und Wirklichkeit kaum mehr auseinander halten lassen.

Die Darstellungen ähneln sich oft so stark, dass ich schon den Eindruck habe, dass kräftig voneinander (z.T. unkritisch direkt aus "Mein Kampf") abgeschrieben wurde. Der Teil Neumayrs mit dem obdachlosen Landstreicher auf Parkbänken könnte fast direkt aus "Mein Kampf" sein.

Wahrscheinlich gab es einen Treuhänder der das Erbe monatlich überwies.
Wahrscheinlich, vermutlich.
Ich gehe aber nicht davon aus, dass er vor dem 1. Weltkrieg ab 1909 in Saus und Braus leben konnte. Vermutlich schleimte er in aristokratischen Kreisen als Mitleidhascherl umher und konnte so etwas abgewinnen.
Der Umzug ins Männerheim ist auch zweifelhaft, nach dem O-Asyl.
Mythos und Wirklichkeit, ja das wird man wohl nicht mehr trennen können. Besonders lächerlich der "Beweis" mit Hitler auf einer kommunistischen Demo. Er war nach dem 1.Weltkrieg nicht politisch ziellos, wie kolportiert wird. Irre und eine Gefahr für die Menschheit schon, aber nicht verwirrt und orientierungsuchend.
 
Sagt mal Leute - weil ihr hier gerade beim Thema seid: Was ist eine Krone eigentlich für eine Währung? Eine tschechische Krone? Oder gab es in Österreich damals Kronen? (Ab wann haben die dann Schillinge bekommen - nach dem 2. WK?)

Und was mich vor allem interessieren würde: Was hatte so eine Krone für eine Kaufkraft? Wenn mir hier jemand schreibt, dass Hitler im Monat 83 Kronen hatte, sagt mir das jedenfalls gar nichts. Das können genauso gut 83 Euro, 830 Euro oder 8300 Euro gewesen sein ...

Kennt jemand zufällig eine Tabelle, in der man diese Währungen in heutige Kaufkraft umrechnen kann? (Ich kann mich erinnern, dass sie auf dem Münchner Flughafen mal einen VW Käfer ausgestellt hatten - Neupreis bei Erscheinen: DM 5000,- ... also kann man auch mit der Angabe, wieviel DM oder RM etwas gekostet hat, nicht wirklich viel anfangen.)

Schöne Grüße

Petra

Goldkrone war das Zahlungsmittel zu der Zeit.
Goldkrone - Wikipedia
Österreichische Krone - Wikipedia
Eine Umrechnung kann ich nicht liefern.
 
In Brigitte Hamanns Hitlers Wien habe ich die folgenden Angaben gefunden, die aber für die Lebzeiten er Mutter gelten, Nichtsdestotrotz kann man daraus auch etwas für die Zeit Hitlers in Wien und München bis zum WK I. ableiten.

S. 34 f. schrieb:
Die finanziellen Verhältnisse der Familie waren laut Dr. Bloch [Hausarzt der Hitlers, von Hitler später als "Edeljude" tituliert, durfte unter gesonderten Konditionen nach dem "Anschluss" in die USA auswandern] beengt. Klara Hitler habe sich "nicht die kleinste Extravaganz" erlaubt und äußerst bescheiden und sparsam gelebt. Über das Familiebudget der Familie Hitler gibt es einige Daten:Klara Hitlers Witwenpension belief sich auf 100 Kronen monatlich plus 40 Kronen Erziehungsbeiträge für Adolf und Paula. Der Leondinger Hausverkauf brachte 10 000 Kronen, wovon Hypothek, Steuern, Spesen und die - bis zum 24. Lebensjahr gesperrten - Erbteile der beiden Kinder Adolf und Paula von je 652 Kronen abgingen. Die verbleibenden rund 5500 Kronen können bei vier Prozent Zinsen rund 220 Kronen jährlich eingetragen haben. Außerdem darf die Mutter über die Zinsen von Adolfs und Paulas Erbteil bis zu deren 18. Lebensjahr verfügen, was weitere 52 Kronen jährlich einbringt. Die Zinsensumme von höchstens 23 Kronen monatlich deckt aber nicht die nun [nach dem Hausverkauf] nötige Wohnungsmiete ab. Die vierköpfige Familie [die verkrüppelte und möglicherweise auch geistig behinderte Schwester der Mutter "Hanitante" lebt mit im Haushalt], die ja nun nicht mehr über ihre Leondinger Obst-und Gemüsegarten verfügt, muss sehr bescheiden leben, zumal um 1905 die Teuerung spürbar wird und de Mutter kränkelt.

Als Quellen werden My patient Hitler, von Eduard Bloch (1941) und Franz Jetzingers Hitlers Jugend (1956) angegeben. Hamann betont, dass Jetzinger "strenggenommen keine Quelle darstellt" streicht aber den Wert Jetzingers heraus, weil dieser Augenzeugen zu Hitlers Jugend fand und systematisch befragte und von diesen private Dokumente erhielt, die Aufschluss über Hitlers Jugendleben gaben.

Einige Seiten nach dem ersten Zitat führt Hamann folgendes aus:
S. 58 schrieb:
Der väterliche Erbteil von jeweils 625 Kronen liegt [...] bis zu deren 24. Lebensjahr auf einem behördlichen Sperrkonto.beide Kinder brauchen dringend sofort Geld für ihren Lebensunterhalt, da die amtliche Waisenrente von 25 Kronen monatlich nicht ausreicht.
Die Höhe des Erbes kann nur geschätzt werden. Der Erlös des Leondinger Hauses im Jahr 1905 ist inzwischen mit Sicherheit zusammengeschmolzen [Gründe].
In Klaras letztem Lebensjahr hat die Teuerung den Wert der Rente von 100 Kronen monatlich stark gemindert. Die Lage von kleinen Beamten und Beamtenwitwen war besonders schlimm, wie ihre ohnehin niedrigen Gehälter nicht angehoben wurden. Vorsichtig geschätzt können höchstens 2000 Kronen als Erbe für Adolf und Paula übrig geblieben sein, für jeden etwa 1000 Kronen. Das mütterliche Erbe und die Waisenrente zusammen ermöglichten im teuren Wien etwa ein Jahr Lebensunterhalt ohne Arbeit.
Und direkt auf Maser bezogen schreibt Hamann weiter:
S. 58 schrieb:
Dass der junge H. 1907 durch verschiedenen Erbschaften zum"ausgesprochen vermögenden Mann" geworden sei, ist erwiesenermaßen falsch.

Wiederum einige Seiten später schreibt die Autorin:
S. 85 schrieb:
Einen zweiten Fehler setzte Jetzinger mit seiner Behauptung in die Welt, H. sei in Wirklichkeit nicht arm gewesen, wie er in Mein Kampf behauptete und Kubizek bestätigt, sondern wohlhabend. Um diese Theorie zu stützen berechnet er das Familieneinkommen zu hoch und behauptet fälschlicherweise, dass das väterliche Erbteil von 652 Kronen bereits bei Vollendung des 18. und nicht, wie gesetzlich vorgeschrieben des 24. Lebensjahres ausgezahlt wurde. [...] Tatsächlich erhielt der 24jährige H. erst im Mai 1913 die verzinste Summe seines väterlichen Erbteils von mittlerweile knapp 820 Kronen.[...] Auf dieser fadenscheinigen Angabe Jetzingers, die den Hauptzweck hat, den Intimfeind Kubizek der Lüge zu bezichtigen [Jetzinger hatte Hitlers Jugendfreund Kubizek sehr ausführlich befragt und von diesem auch Dokumente zur Ansicht bekommen und war dadurch der Ideengeber Kubizeks der nun ein Buch mit Jugenderinnerungen an Hitler herausgab, bevor Jetzinger sein Buch fertig gestellt hatte] baut dann Werner Maser weiter auf.
 
Wenn S.85 stimmt, dann ist Hitler im Mai 1913 vom Männerheim Wien nach München gegangen, nachdem er unmittelbar zuvor die Erbschaft ausgezahlt bekam.
Bis wann ging die Halbwaisenrente, bis 21. Lebensjahr? Die Mutter ist Dezember 1907 gestorben. Gab es Vollwaisenrente bis zum 21.Lebensjahr?
 
Laut Joachimstaler muss der anfangs vorhandene kleinere Barbetrag Mitte 1909 aufgebraucht gewesen sein.

Die Waisenrente von 25 Kronen lief 1.1.1908 bis 31.5.1911.

Als er mit Hanisch zusammentraf, soll ihm die Schwester oder die Tante Pölzl 50 Kronen gesandt haben, was aus damaliger Sicht und in der Situation "ein schöner Geldbetrag" gewesen sei. Davon habe er sich einen Winterrock gekauft. Hitler war ab 16.9.1909 amtlich nicht mehr gemeldet und zog am 8.2.10 in das Männerheim in der Meldemannstraße. Die Nächtigung soll 50 Heller gekostet haben. Er habe dann kleinere Aquarelle und Postkarten gemalt, die zunächst Hanisch an Bilderhändler verkaufte.

Mit einem größeren Betrag von 40 Kronen soll er mit Neumann für eine Woche in ein Hotel gezogen sein (möglicherweise für ein einzelnes Bild, die üblichen Beträge waren sonst 10-15 Kronen). Jedenfalls meldete er sich am 16.6.1910 wieder im Männerheim an. Die Händler behielten bei den Verkäufen nach einzelnen Schilderungen rund die Hälfte des Preises ein.

Bei seiner Ankunft in München soll er einen abgetragenen dunklen Anzug gehabt haben. Für das Zimmer in München hat er eine kleine Anzahlung geleistet.


Viel kann er also in der Zeit nicht besessen haben.
 
Bis wann ging die Halbwaisenrente, bis 21. Lebensjahr? Die Mutter ist Dezember 1907 gestorben. Gab es Vollwaisenrente bis zum 21.Lebensjahr?

Ich hätte aufgrund der Tatsache, dass der Erbteil bis zum 24. Lebensjahr gesperrt war angenommen, dass die Rente bis zum 24. Lebensjahr ginge, aber das wäre nur eine halbwegs gut begründete Spekulation gewesen. Inzwischen habe ich die Bestätigung dafür gefunden:

Hamann schrieb:
Am selben Tag [10. Feb. 1908] beantragten Adolf und Paula Hitler bei der Finanzlandesdirektion Linz eine Waisenpension. Laut Gesetz haben bedürftige Vollwaisen bis zum 24. Lebensjahr einen gemeinsamen Anspruch auf die Hälfte der mütterlichen Witwenpension, also in diesem Fall zusammen 50, jeder 25 Kronen pro Monat -unter der Voraussetzung, dass sie eine Schule besuchen oder studieren.Der Antra gwird bewilligt und H. bald darauf zum erstenmal in Wien ausgezahlt.
Der Vormund allerdings habe Hitler gedrängt, eine Arbeit anzunehmen, um der Schwester die volle Rente von 50 Kronen zu sichern, was Hitler natürlich ablehnte.
 
Ich hätte aufgrund der Tatsache, dass der Erbteil bis zum 24. Lebensjahr gesperrt war angenommen, dass die Rente bis zum 24. Lebensjahr ginge, aber das wäre nur eine halbwegs gut begründete Spekulation gewesen. Inzwischen habe ich die Bestätigung dafür gefunden:

Ich hatte oben erwähnt, dass die Rente bis zum 31.5.1911 lief. Der Grund hierfür liegt im Beschluss des Bezirksgerichts Linz, abgedruckt s.o., vom 4.5.1911. Darin wird festgestellt, dass Hitler einmal inzwischen größere Beträge von seiner Tante Pölzl schenkweise erhalten habe, zum anderen, dass er vor dem Bezirksgericht Leopoldstadt I zuvor eine Erklärung abgegeben hat, er könne sich (wohl durch die Malertätigkeiten) selbst unterhalten und sei mit der Übertragung der Pension auf seine Schwester einverstanden.

Joachimstaler, Hitlers Weg begann in München 1913-1923, S. 23, dort mit auszugsweiser Kopie des Beschlusses.
 
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