John Churchill 1st Duke of Marlborough Reichsfürst von Mindelheim

Scorpio

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Marlborough war der erfolgreichste Kommandeurdes Spanischen Erbfolgekrieges. Er erlitt nicht eine einzige Niederlage, gewann jede Schlacht (Höchstädt 1704, Ramillies 1706, Oudenaarde 1708, Malplaquet 1709)besiegte jeden französischen Marschall. Er eroberte Kaiserswerth, Lüttich, Bonn, Limburg, Gent, Brügge, Antwerpen, Oudenaarde, Ostende, Meenen, Ypern, Dendermonde, Lille, Mons, Tournay, Douay, Aire, Bethune und Bouchain ohne dabei einen einzigen Rückschlag zu erleiden. Es war seine Taktik, zunächst den stärksten Punkt der gegnerischen Front anzugreifen. Dabei nahm er hohe eigene Verluste in Kauf. Wenn dann der gegnerische Kommandeur Reserven ins Feld führte, verstärkte er den Druck noch, wobei er hohe eigene Verluste in Kauf nahm. Waren dann Abschnitte der gegnerischen Front entblößt, mobilisierte Marlborough seine eigenen Reserven, gewöhnlich eine starke Kavallerieeinheit. es kam zu Durchbrüchen und der Duke konnte am Ende als Sieger vom Schlachtfeld reiten. Als Kommandeur war er oft rücksichtslos und scheute sich nicht,seine Truppen zu opfern.

Marlborough interessierte sich nicht für die konventionelle Kriegsführung seiner Zeit, ihm ging es nicht um eine einzelne Festung oder Stadt, sondern er glaubte an die großangelegte Operation, auch wenn diese riskant war. Er war bereit, an einem einzigen Tag Provinzen, den Feldzug, den ganzen Krieg und selbst ein Königreich zu riskieren. Marlboroughs Anordnungen waren immer ausgewogen, er verstand es sehr geschickt, Taktik und Strategie zu verbinden.
Dabei waren seine Fähigkeiten keineswegs auf militärisches Gebiet beschränkt, er war Diplomat, Außenminister und de facto Premierminister. 1711 verlor er durch den Wahlsieg der Tories seine Ämter. Als er weiterhin auf einem Siegfrieden bestand, wurde er 1712 als Oberbefehlshaber abgesetzt. Man warf ihm vor, sich persönlich bereichert zu haben und er wurde wegen Unterschlagung angeklagt. Es kursierten Pamphlete von Prior, Saint John und vor allem von Jonathan Swift, die seinen Ruf arg beschädigten. Er zog sich nach Hannover zurück. Mit der politischen Wende und dem Wahlsieg der Whigs 1714 erhielt er unter der Regentschaft Georg I. seine Ämter zurück, ohne daß sein guter Ruf völlig wiederhergestellt wurde. Marlborough starb 1722, bei seinem Staatsbegräbnis wurden zum ersten Mal die Gewehre mit den Kolben nach oben präsentiert.
Geboren wurde er 1655. 15jährig wurde er Page bei James II., mit dem ihn ein enges Vertrauensverhältnis verband. 17 jährig trat er in die Garde ein und diente im Niederländisch-Französischen Krieg unter Turenne, wo man ihn wegen seiner Erscheinung und gepflegten Manieren "Le beau anglais" nannte. 28 jährig wurde er Oberst, mit 35 Brigadegeneral. Während der Glorious Revolution 1688 ging Marlborough, inzwischen enger Freund James II., zu Wilhelm von Oranien über. Seine Kontakte zu den Stuarts ließ er deshalb aber trotzdem nicht abreißen. Marlborough fiel deshalb in Ungnade und mußte einige Zeit im Tower verbringen.
Mit der Thronbesteigung Annas 1702 stieg er zum Oberbefehlshaber der Alliierten auf. Die Niederlage, die Marlborough, gemeinsam mit Prinz Eugen von Savoyen- Carignan der vereinigten französisch-bayrischen Armee unter Tallard und Mximilian II. Emanuel 1704 in der Schlacht von Höchstädt, der Battle of Blenheim zufügte, war die vernichtendste Niederlage, die die Franzosen seit dem Mittelalter erlitten hatten. Kaiser Joseph I. ernannte ihn zum Fürsten des Heiligen Römischen Reiches und schenkte ihm die Herrschaft Mindelheim, die vormals den Frundsbergs gehörten. Die Königin schenkte ihm die Domäne Blenheim Palace in Woodstock.
literatur: Churchill, Sir Winston Spencer, Marlborough his Life and Time.
Junkelmann, Marcus Der erste Churchill (noch in Arbeit)
Brenpunkt Europas, Die schlacht von Höchstädt, die Battle of Blenheim
Buch zur Ausstellung der Bayrischen Schlösserverwaltung 2004
Chandler, David: Marlborough as Military Commander Sarpedon 1997
 
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