Lieselotte Herrmann

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Lieselotte Herrmann wurde am 23. Juni 1909 in Berlin geboren und studierte von 1929 bis 1931 Chemie in Stuttgart. Ab 1931 studierte sie in Berlin Biologie. Sie war seit 1930 Mitglied des KJVD und ein Jahr später auch Mitglied der KPD. Am 11. Juli 1933 wurde Lilo Hermann wegen ihrer politischen Tätigkeit, sie kämpfte gegen die reaktionäre und vom Geist des Nationalsozialismus beeinflusste antisemitische Einstellung ihrer Mitstudenten an, relegiert. Sie gehörte zu den 111 Studierenden der Berliner Universität, die wegen ihrer jüdischen Herkunft oder ihrer antifaschistischen Haltung von einem weitern Studium ausgeschlossen wurden. Nun ging sie in den Untergrund, sie nahm einen falschen Namen an und organisierte unter der Jugend den antifaschistischen Widerstand. Am 15. Mai 1934 kam ihr Sohn Walter zu Welt, mit dem Kind zog sie zu den Eltern nach Stuttgart, da ein Leben im Untergrund für ein Kind zu gefährlich wurde. In Stuttgart arbeite sie mit Stefan Lovasz, der Vater ihres Kindes, zusammen. Er war seit 1934 politischer Leiter der illegalen Bezirksorganisation der KPD in Württemberg. Lilo Herrmann wertet Informationen aus über die Vertrauensrätewahlen im April 1935, unter anderem bei den Firmen Bosch, Daimler und den Dornier-Werken. Dabei ging es um die Aufdeckung von geheimen Kriegsvorbereitungen. Sie sammelte Beweise für die Produktion von Kriegsflugzeugen und für andere Rüstungstätigkeiten. Am 7. Dezember 1935 wurde sie in Haus der Eltern von der Gestapo verhaftet. Man fand in der Wohnung Kopie eines Plans der Munitionsanstalt, mehrer Druckschriften der KPD, marxistische Literatur, ein Statut des Sozialistischen Schülerbundes Ortsgruppe Berlin, eine Abhandlung „Was will des Sozialistische Schülerbund?“ Ihr Tagebuch, mit Aufzeichnungen kommunistischer Lieder. Bis zu ihrem Prozess vergingen 19 Monate, wo sie ihren Sohn nie sah und von der Gestapo immer wieder verhört wurde. Am 8. Juni 1937 fand dann der Prozess statt. Sie wurde zum Tode verurteilt. Zu ihrer Zellen Genossin sagte sie anschliessend: „ Man habe sie zum Tode verurteilt, obgleich ein Offizier vor Gericht bestätigte, dass die bei ihr gefunden Unterlagen nicht als geheim einzustufen waren.“ Ihre Zellen Nachbarin Lina Haag schrieb in ihr Tagebuch: „Ich bin entsetzt. Ich liege am Boden, das Ohr an die Tür gepresst, wie niedergeschlagen. Das Entsetzen schüttelt mich. Ich kauere mich auf meiner Pritsche zusammen wie ein Hund, der friert. Zum Tode verurteilt also. Eine Mutter. Eine junge Frau. Eine sechsundzwanzigjährige junge Mutter. Weil sie den Krieg nicht wollte, den Hitler will. Zum Tode auf dem Schafott. Im Namen des Volkes. Im Namen aller Mütter dieses Volkes, aller Frauen, aller liebenden Menschen.“
Nach der Verkündung des Todesurteils wird Lilo Herrmann ins Frauengefängnis in Berlin überführt. Es gibt Zahlreich Briefe die zwischen Lilo und ihren Eltern erhalten geblieben sind. Die Eltern zogen 1937 von Stuttgart nach Berlin um Näher bei der Tochter zu sein. Ob Lilos Sohn sie besuchen durfte ist nicht bekannt. Das Gnadengesuch das eingereicht wurde, wurde abschlägig abgelehnt. Es blieb beim Todesurteil wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Landesverrates. In den letzen Wochen wurde sie in die Todeszelle im Zuchthaus Berlin-Plötzensee eingesperrt und man versuchte nochmals ihre Mitarbeiter zu erpressen. Sie schwieg aber, weil sie den Zusagen der Gestapo nicht glaubte.
Die Nachricht vom Todesurteil von Lilo Herrmann rief in vielen Ländern einen Sturm der Entrüstung hervor. In Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, Tschechoslowakei, Schweden und der Schweiz bildeten sich Komitees zur Rettung Lilos. In Grossbritannien forderte der Kongress im Namen von 830 000 Frauen in einem Schreiben an die deutsche Botschaft, die Aufhebung des Todesurteils. Obwohl viele Menschen aus verschiedenen Ländern für die junge Frau und Mutter eingesetzt hatte, erfolgt am 20. Juli 1938 ihre Hinrichtung durch das Fallbeil.

Lilo Herrmann war die erste Frau, die von einem nationalsozialistischen Gericht zum Tode verurteil und hingerichtet wurde. Ihr Schicksal habe ich stellvertretend für die vielen tausend ermordeten Mütter in der Zeit des Nationalsozialismus aufgeschrieben. Zwei Gedenksteine erinnern an Lilo Herrmann, der eine steht vor der ehemaligen Pädagogischen Hochschule in Güstrow, der andere im Stuttgarter Stadtgarten.
Inschrift: „Der ersten von den Nazis am 20. Juli 1938 hingerichteten Widerstandskämpferin Lilo Herrmann.“

Quellen:
Haag, Eine Handvoll Staub, Widerstand einer Frau 1933 - 1945
Schad, Frauen gegen Hitler
 
Liselotte Herrmann

HI ,
Ich bin neu hier und kann nicht in die für mich besonders interessanten Themen ...leider
Deshalb würde ich gerne hier ien wenig über diese zeit reden und da mir die Geschichte der Liselotte Hermann so nahe geht ,würde ich gerne darüber reden ...
Vielleicht kennt einerd as Buch " Briefe,die nie geschriebn wurden "
von Max Burghard (glaube ich)
Ich würde mich sehr freuen ...
Wie findet ihr diese Frau ?
Ich hoffe ihr schreibt
 
Ichc interessiere mich sehr für diese Frau ...
Kennst du das Buch "Briefe,die nie geschriebn wurden " oder "Schweigen über Lilo"? Wenn ja ...wie findest du sie?
 
NieVergessen schrieb:
Ichc interessiere mich sehr für diese Frau ...
Kennst du das Buch "Briefe,die nie geschriebn wurden " oder "Schweigen über Lilo"? Wenn ja ...wie findest du sie?

Ich kenne die Bücher, habe sie aber noch nicht gelesen.
 
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