Loriots Wehrmachtsakte

Jacobum

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Das Bundesarchiv hat nach dem kürzlich erfolgten Tod des beliebten Künstlers Loriot dessen Wehrmachtsakte im Internet veröffentlicht.

Die Personalakte von Leutnant Bernhard-Viktor von Bülow kann man hier einsehen:

Bundesarchiv - "Er ist ein hervorragender Unterhalter" Die militrische Personalakte von Loriot

Einfach auf das Bild klicken, dann erscheint das nächste.

Bislang war die "Kriegskarriere" Loriots nie sonderlich behandelt worden. Er selbst ist auch nur kurz (und dann ironisch) darauf eingegangen. Interessanterweise hat er später - was viele nicht wissen - in zwei Kriegsfilmen mitgespielt: "Die Brücke" und "Der längste Tag".
 
Das Bundesarchiv hat nach dem kürzlich erfolgten Tod des beliebten Künstlers Loriot dessen Wehrmachtsakte im Internet veröffentlicht.

Die Personalakte von Leutnant Bernhard-Viktor von Bülow kann man hier einsehen:

Bundesarchiv - "Er ist ein hervorragender Unterhalter" Die militrische Personalakte von Loriot

Einfach auf das Bild klicken, dann erscheint das nächste.

Bislang war die "Kriegskarriere" Loriots nie sonderlich behandelt worden. Er selbst ist auch nur kurz (und dann ironisch) darauf eingegangen. Interessanterweise hat er später - was viele nicht wissen - in zwei Kriegsfilmen mitgespielt: "Die Brücke" und "Der längste Tag".

Danke für den interessanten Hinweis auf die Personalakte. :winke: In seinen Beurteilungen kann man schon Hinweise auf den späteren Komödianten sehen.

Im Thread "(Später) bekannte Schauspieler als Soldaten im 2. Weltkrieg" wurde er schon erwähnt:

Vicco von Bülow "Loriot" (Jg. 1923) war als Offizier drei Jahre an der Ostfront und wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet. Später zog er für zwei Filmrollen wieder die Wehrmachtsuniform an:
  • Die Brücke
  • Der längste Tag


In einer Dokumentation über sein Wirken wurden auch seine kurzen Nebenrollen in den vorgenannten Filmen gezeigt: in einer der beiden war er am Telefon und sagte mehrfach: "Bienenkorb":rofl:
 
Bislang war die "Kriegskarriere" Loriots nie sonderlich behandelt worden. Er selbst ist auch nur kurz (und dann ironisch) darauf eingegangen. Interessanterweise hat er später - was viele nicht wissen - in zwei Kriegsfilmen mitgespielt: "Die Brücke" und "Der längste Tag".
Mir sind dieser Auftritte sehr geläufig, auch wenn ich normalerweise Kriegsfilme nicht mag. Aber ich interessiere mich auch oftmals eher für die Neben- statt die Hauptdarsteller. Wahrscheinlich tue ich das, weil ich mich in das Los der Nebendarsteller besser hinein versetzen kann.

Ich kann mich an Loriots 80. Geburtstag entsinnen. Da war er freilich schon sehr betagt. Am besten gefiel mir dabei sein Hinweise auf seine Beteiligung im Krieg. Zum einen war das typisch in Loriots Humor gehalten, zum anderen zeigte es, dass er solche Aspekte auch nicht verheimlichte, sondern auch offen bekannt gab und das sogar bei einem Ereignis wie einer Geburtstagssendung, wo es ja regelmäßig im dt. Fernsehen eher um das Lobhudeln geht.
Ich denke, durch die vielen Interviews mit ihm, die ich bis jetzt sah. Dass er ohnehin, sein eigener schärfster Kritiker war.:winke:
 
So, das war's.

Das Bundesarchiv hat die Aktie Loriot wieder vom Netz genommen, der Link aus Beitrag 1 funzt also nicht mehr.

Glücklich die, die die Akte noch einsehen konnten...:winke:
 
So, das war's.

Das Bundesarchiv hat die Aktie Loriot wieder vom Netz genommen, der Link aus Beitrag 1 funzt also nicht mehr.

Glücklich die, die die Akte noch einsehen konnten...:winke:

Ich hatte mich ohnehin gewundert, warum das Bundesarchiv da so vorgeprescht ist. Die übliche Schutzfrist für solche Akten beträgt laut Bundesarchivgesetz 30 Jahre nach dem Tod des Betroffenen.

"(2) Archivgut des Bundes, das sich auf natürliche Personen bezieht, darf erst 30 Jahre nach dem Tode der Betroffenen durch Dritte benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht oder nur mit unvertretbarem Aufwand festzustellen, endet die Schutzfrist 110 Jahre nach der Geburt des Betroffenen."


Nun mag es ja sein, dass Loriot als Person der Zeitgeschichte gesehen wird oder die Nachkommen die Veröffentlichung der Akte erlaubt haben, aber dass ein Archiv so schnell damit in die Öffentlichkeit ging, hat mich erstaunt.
 
Man kann nichts aus dem Netz wieder entfernen. Sobald es intressant ist, kann man sicher sein, dass es irgendjemand speichrt und zur not auch illegal wieder woanders hochlädt. Das muss man nicht gutheissen, aber für Historiker hat das durchaus Vorteile.
 
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