Napoleons Tod, wer hätte profitiert?

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asket5

Gast
hi

in letzter zeit hab ich mal aus purer langeweile ein bisschen mein Geschichtswissen auffrischen wollen und bin da natürlich auf die Theorien zu Napoleons Tod gestoßen.(welche mich jetzt nun wirklich reitzen :yes:)

Nun die Geschichten zum Tod sind ja bekannt, Vergiftung oder halt Magenkrebs.
Jetzt aber zur eigentlichen frage, hab da im netz nicht wirklich was gefunden.
Wer hätte von der Vergiftung Napoleons profitiert oder was hat/hätte dieser "Mythos" bewirkt?

ich bedanke mich
 
-> Napoleons Gegner, er stellte eine potenzielle Gefahr da, sieht man ja auch an seiner Rückkehr von der InselElba
Btw. Napoleons Tod ist erwiesen, dieser Giftanschlag ist ein Mythos.
 
Ich würde sagen am wichtigsten war der Tod Napoleons für alle Monarchien Europas und für den Versuch Metternichs, die Nationalbewegungen der einzelnen Völker in Europa zu unterdrücken, was jedoch misslang.
 
Hmm, also ich kann mir eigentlich die Sache mit dem Giftmord nicht wirklich vorstellen. Zum einen war seine Gesundheit schon gut anderthalb Jahrzehnte vorher, als er noch auf dem Höhepunkt seiner Macht stand, bereits angeschlagen, zum anderen hätte m.E. keiner wirklich davon profitiert. Hätte ja keinen Unterschied gemacht, wenn er noch ein paar Jahre länger auf St. Helena dahinvegetiert wäre. Eine ernsthafte Gefahr ist ja nicht mehr ausgegangen von ihm.

Vielleicht der einzige, dem es etwas genutzt hätte, Napoleon aus dem Weg zu haben, war Ludwig XVIII. von Frankreich. Vielleicht hat er gefürchtet, dass er von Anhängern Napoleons gestürzt werden könnte und die ihren Kaiser zurückholen. Aber das erscheint mir schon sehr spekulativ.

Jedenfalls gibt es für die erhöhten Arsenwerte in N´s Knochen noch andere Erklärungen als einen Giftmord. Könnte genauso von den Tapeten kommen. Die waren mit arsenhaltigen Substanzen imprägniert und auch die Farben damals waren teilweise ziemlich schwermetallhaltig. Normalerweise ist das nicht gefährlich, weil die Giftstoffe brav in der Tapete bleiben. Aber bei dem feuchten Klima in St. Helena hätte das problematisch werden können...
 
Also es war doch so, dass durch die Napoleonischen Kriege plötzlich ein Nationalgefühl usw. in alle anderen Länder Europas aufkam und Napoleon durch seine Taten, wie z.B. Code Civil, Säkularisierung, Rheinbund, usw., als Befreier von den feudalistischen Herrschern angesehen wurde (z.B. Polen), sodass die alten Monarchien ihren Machteinfluss in einigen Ländern oder über einige Völker verloren und dies auf dem Wiener Kongress 1814-1815 durch Metternich versucht wurde zu beheben, als jedoch Napoleon von Elba nach Frankreich gelangte, war wieder ein Verlust der Macht der alten Königshäuser zu befürchten, sodass der Tod Napoleons eigentlich zeigte, dass der Befreier versagt und die Könige gesiegt haben. Es wäre ja möglich gewesen, dass Napoleon wieder geflüchtet wäre, vielleicht wollte man auch einfach das Bild Napoleons und seiner Taten zerschlagen. Ist natürlich auch alles spekulation meinerseits
 
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Wird Arsen bis zu einer bestimmten Dosis nicht auch als Medizin verwendet?

Aber Vergiftung ist eher unwarscheinlich. Napoleon war ein Gefangener Englands. Und die hätten ihn nach all den Erfahrungen nicht wieder auf die Welt losgelassen oder ihn gar an Frankreich ausgeliefert wo er noch durch politische Symphatisanten eine Chance gehabt hätte wieder in die Politik einzusteigen. Ludwig XVIII. mag ein Motiv gehabt haben, aber ein Giftmord hätte nur unnötige Unruhe in der französischen Bevölkerung ausgelöst wo er doch bestrebt war das monarchische mit dem revolutionären Frankreich auszusöhnen.

Revolution09 schrieb:
Also es war doch so, dass durch die Napoleonischen Kriege plötzlich ein Nationalgefühl usw. in alle anderen Länder Europas aufkam und Napoleon durch seine Taten, wie z.B. Code Civil, Säkularisierung, Rheinbund, usw., als Befreier von den feudalistischen Herrschern angesehen wurde ...

Aber wie die Geschichte zeigt war das nicht mehr aufzuhalten egal ob nun Napoleon vergiftet oder eines natürlichen Todes ums Leben kam.
 
Sicherlich zeigt die Geschichte, dass die Nationalbewegungen nicht aufzuhalten waren, aber das wussten Metternch und die Königshäuser nicht, die bis zu dieser Zeit vieles durch Gewalt unterdrücken konnten.
 
als jedoch Napoleon von Elba nach Frankreich gelangte, war wieder ein Verlust der Macht der alten Königshäuser zu befürchten, sodass der Tod Napoleons eigentlich zeigte, dass der Befreier versagt und die Könige gesiegt haben.

Naja, ob Napoleon wirklich am Ende noch als Befreier angesehen worden ist? In Polen vielleicht, die Bevölkerung des restlichen Europas stand ihm eher feindselig gegenüber ("Befreiungskriege"). Und es war ja gerade der Kampf GEGEN Napoleon, der zumindest in Deutschland eine Art Nationalgefühl hervorgerufen hat.

Also was ich damit sagen will: Die Monarchie war in Preußen nie populärer als 1813/15 ("mit Gott für König und Vaterland"). Erst durch den Wegfall des Feindbildes kam es zum Interessenskonflikt zwischen Monarchie und Volk. Insofern wäre es - das ist natürlich seeeehr spekulativ - dem ein oder anderen Monarchen vielleicht gar nicht so unrecht gewesen, wenn Napoleon nochmal wiedergekommen wäre.
 
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Napoléons Ziel:

"Europa wird nicht zur Ruhe kommen, bevor es nicht unter einem einzigen Oberhaupt steht, unter einem Kaiser, der Könige als seine Beamten hat und der seinen Generälen Königreiche gibt. Wir brauchen ein europäisches Gesetz, eine einheitliche Münze, die gleichen Gewichte und Maße. Wir brauchen die selben Gesetze für Europa. Aus allen Völkern will ich ein Volk machen."

Ich würde sagen, dass sein Zitat Bände spricht.
 
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