Konradin
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Wenn man heute an Philipp II. (*1527 +1598, König von Spanien 1556-1598, als Philipp I. König von Portugal 1580-1598) denkt, so fällt einem wahrscheinlich zuallererst die Niederlage der spanischen Armada 1588 ein, und vielleicht noch, daß dieser Herrscher schon seinen Zeitgenossen ein Rätsel war.
Er sei ein finsterer Mann gewesen, der angeblich nie gelacht bzw. eine Miene verzogen haben soll, weder bei der Nachricht seines größten Sieges (1571: Seesieg über die Osmanen bei Lepanto), noch bei seiner größten Niederlage (Niederlage der Armada, s.o.).
Täglich stand er sehr früh auf, betete oft stundenlang, aß stets dieselben Speisen, und kleidete sich in seinen späteren Jahren nur mehr schwarz.
Er hasste die Anwesenheit von vielen Menschen, lebte daher sehr zurückgezogen in seinem riesigen Kloster-Palast, dem 1562-1583 zu Ehren des hl. Quentin errichteten Escorial, der auch als Grablege der spanischen Könige genutzt wurde. So ließ er unzählige verstorbene Verwandte eben hier begraben, bis er am Ende von mehr Toten als Lebenden umgeben war.
Sein Hofzeremonial war geradezu legendär, kein normaler Mensch hatte Zutritt zu ihm, selbst Grafen und Herzöge mußten oft Monate warten, bis er sie empfing. Dann, wenn sie endlich vorgelassen wurden, erteilte er ihnen nur kurze Halbsätze, die sie meist noch deuten mußten. Dazu kam ein gewisser Hang zum Verfolgunsgswahn, der sich in seinen letzten Lebensjahren verschlimmerte.
Daß er fast schon nebenbei der mächtigste Mann seiner Zeit war, vergisst man anhand dieser Tatsachen beinahe; das trifft v.a. zu, nachdem er 1580 auch noch die portugiesische Krone nebst den reichen Kolonien ergatterte und somit endgültig zum Herrn der Welt aufstieg: Er hatte nunmehr Besitzungen in Europa, Afrika, Amerika und Asien.
Dabei mußte er auf vieles verzichten: das fing schon 1556 an, als er auf die Kaiserkrone zugunsten seines Onkels Ferdinand verzichtete, die er angeblich nach dessen Tod bekommen sollte, was aber dann doch nicht geschah; jedenfalls hatte er noch in späten Jahren die Idee, seinen unfähigen Verwandten Rudolph II., Ferdinands Enkel, zum Verzicht auf die Kaiserwürde zu bewegen, was er aber nicht erreichte. Auch mußte er zusehen, wie sich der Protestantismus ausbreitete, den er so sehr haßte.
Als 1588 die Pläne, England zu erobern, zerschlagen worden waren, griff er im Jahr darauf in Frankreich ein, daß seit 1589 von einem Protestanten, Heinrich IV., regiert wurde. Zwar konnte Philipp II. etliche Gebiete erobern, doch wurde Heinrich IV. 1593 katholisch und lieferte ihm keinen Grund mehr, die Krone Frankreich an seiner statt zu beanspruchen.
1598 schließlich gab er nach und verzichtete im Frieden von Vervins auf seine Ansprüche. Kein halbes Jahr später starb er hochbetagt im Alter von 71 Jahren, zuletzt schwer an Gicht erkrankt, im Escorial und mit ihm der letzte herausragende Habsburger auf Spaniens Thron.
Das nachfolgende, das 17. Jh., sollte für Spanien ein Jh. des Niedergangs werden: von der Weltmacht zum Spielball der Nationen sollte es verkommen, was nicht zuletzt an den schwachen Nachfolgern Philipps II. liegen sollte.
Er sei ein finsterer Mann gewesen, der angeblich nie gelacht bzw. eine Miene verzogen haben soll, weder bei der Nachricht seines größten Sieges (1571: Seesieg über die Osmanen bei Lepanto), noch bei seiner größten Niederlage (Niederlage der Armada, s.o.).
Täglich stand er sehr früh auf, betete oft stundenlang, aß stets dieselben Speisen, und kleidete sich in seinen späteren Jahren nur mehr schwarz.
Er hasste die Anwesenheit von vielen Menschen, lebte daher sehr zurückgezogen in seinem riesigen Kloster-Palast, dem 1562-1583 zu Ehren des hl. Quentin errichteten Escorial, der auch als Grablege der spanischen Könige genutzt wurde. So ließ er unzählige verstorbene Verwandte eben hier begraben, bis er am Ende von mehr Toten als Lebenden umgeben war.
Sein Hofzeremonial war geradezu legendär, kein normaler Mensch hatte Zutritt zu ihm, selbst Grafen und Herzöge mußten oft Monate warten, bis er sie empfing. Dann, wenn sie endlich vorgelassen wurden, erteilte er ihnen nur kurze Halbsätze, die sie meist noch deuten mußten. Dazu kam ein gewisser Hang zum Verfolgunsgswahn, der sich in seinen letzten Lebensjahren verschlimmerte.
Daß er fast schon nebenbei der mächtigste Mann seiner Zeit war, vergisst man anhand dieser Tatsachen beinahe; das trifft v.a. zu, nachdem er 1580 auch noch die portugiesische Krone nebst den reichen Kolonien ergatterte und somit endgültig zum Herrn der Welt aufstieg: Er hatte nunmehr Besitzungen in Europa, Afrika, Amerika und Asien.
Dabei mußte er auf vieles verzichten: das fing schon 1556 an, als er auf die Kaiserkrone zugunsten seines Onkels Ferdinand verzichtete, die er angeblich nach dessen Tod bekommen sollte, was aber dann doch nicht geschah; jedenfalls hatte er noch in späten Jahren die Idee, seinen unfähigen Verwandten Rudolph II., Ferdinands Enkel, zum Verzicht auf die Kaiserwürde zu bewegen, was er aber nicht erreichte. Auch mußte er zusehen, wie sich der Protestantismus ausbreitete, den er so sehr haßte.
Als 1588 die Pläne, England zu erobern, zerschlagen worden waren, griff er im Jahr darauf in Frankreich ein, daß seit 1589 von einem Protestanten, Heinrich IV., regiert wurde. Zwar konnte Philipp II. etliche Gebiete erobern, doch wurde Heinrich IV. 1593 katholisch und lieferte ihm keinen Grund mehr, die Krone Frankreich an seiner statt zu beanspruchen.
1598 schließlich gab er nach und verzichtete im Frieden von Vervins auf seine Ansprüche. Kein halbes Jahr später starb er hochbetagt im Alter von 71 Jahren, zuletzt schwer an Gicht erkrankt, im Escorial und mit ihm der letzte herausragende Habsburger auf Spaniens Thron.
Das nachfolgende, das 17. Jh., sollte für Spanien ein Jh. des Niedergangs werden: von der Weltmacht zum Spielball der Nationen sollte es verkommen, was nicht zuletzt an den schwachen Nachfolgern Philipps II. liegen sollte.
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