Typisch Berliner - Knautschke (1943-1988)

SRuehlow

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Hier liebe Freunde und Forumskollegen ist mal wieder einer meiner typischen Beiträge. Bin beim Schmökern auf diese interessante Persönlichkeit gestossen, die im Kalten Krieg zu einem Brückenbauer und Friedensaktivist wurde und zu einer internationalen Berliner Berühmtheit wurde - Knautschke...

Wie ihr kennt Knautschke nicht? Ist er doch auf Briefmarken der Deutschen Post zu bewundern gewesen, ja selbst Wikipedia hat einen kleinen Artikel diesem Giganten gewidmet. Nun also, who is Knautschke?

Knautschke wurde im Mai 1943 in Berlin geboren und überlebte nur knapp, aber dafür unverletzt den Zweiten Weltkrieg. Er war eines von ungefähr 4000 überlebenden Tieren im Berliner Zoo gewesen. Knautschke ist nämlich Deutschlands bekanntestes Flusspferd, ein Hippo also! Er überlebte also im völlig zerstörten Berliner Zoo. 1947 wurde er hingegen verletzt, als man einen nahe gelegenen Zoobunker sprengte und die Erschütterungen seine Stalldecke einstürzen lies. Im Kalten Krieg wurde also weltberühmt: 1949 schwängerte der Westbulle die beiden Ostflusspferdmädels Grete und Olga, die in Leipzig beheimatet waren. Aus diesen durchaus wilden sexuellen Begegnungen entstammte Bulette, deren Mutter ich allerdings nicht ermitteln konnte. Bulette (Komischer Name für eine zarte Flusspferddame!) emigrierte in den Folgejahren nach Westberlin und zog in eine Komune mit Knautschke zusammen. Trotz dieser nicht ungewöhnlichen inzestiösen Verbindung kam 1958 Jette zur Welt, das erste, in Westdeutschland geborene Hippo. In Leipzig war Sohn Schwabbel zur Welt gekommen, der nach einiger Reifezeit gemütlich ein paar Kinder zeugte, mit denen Knautschke üppig viele Kinder zeugte. Knautschke war ein regelmäßiger Besucher im Leipziger Zoo und umgedreht waren die Ostmädels bei ihm ziemlich angesagt. Er zeugte also mit seinen Töchtern Enkelinnen und mit den Enkelinnen durfte sich nun wiederum Schwabbel vergnügen. Es ist verwunderlich, dass bis heute keinerlei Erbkrankheiten bekannt wurden, die durch den kreuz und queren Inzest entstanden sind. 1977 adelte ihn die Deutsche Post mit einer Sonderbriefmarke, wobei sie regelrechte Schwierigkeiten hatte, sein Portait auf die Marke zu bekommen, ob seiner Gigantigkeit munkelte man in neidischen Flusspferdkreisen. Knautschke verweigerte seit jeher Angaben über Gewicht, Diätpläne und seinem Sportprogramm.
1988 wurde Knautschke von seinem Sohn und Enkel Nante, die Mutter war Bulette, von seinem Paschaplatz verscheucht und verlor während einer Keilerei mit ihm zwei Eckzähne. Daraufhin war Knauschke so beleidigt, dass er Nahrung und Flüssigkeit verweigerte. Keiner seiner Töchter-Enkelinnen konnte es ihm schmackhaft machen und so musste er schwer abgemagert und krank 1988 eingeschläfert werden. Er hinterlies eine Frau (Bulette) und mehr als 35 Kinder.
 

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Hallo SRuehlow,

vielen Dank für deinen netten Beitrag. In Anlehnung an deine Ausführungen zu Knautschkes Überleben nach dem Zweiten Weltkrieg, möchte ich noch etwas ergänzen (auch wenn es nicht ganz allein auf Knautschke passt): ;)

Die Berliner hingen sehr an "ihren" Zootieren und zeigten sich ob der Zerstörung des Zoos und der Tötung vieler Tiere durch die Bomben sehr betroffen. Viele gingen mit dem wenigen was sie an Nahrung hatten in den Zoo und stellten dies zur Verfütterung zur Verfügung. Die Tiere im Zoo waren und sind Lieblinge der Berliner.

Knautschke hat im Zoo übrigens ein bronzenes Denkmal vor dem Dickhäuterhaus bekommen und begrüßt nun die Besucher "erneut".

Auf Knautschke! :prost:

Ich habe noch ein Foto der Plastik gefunden und häng es noch mit ran. ;)
 

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Mercy schrieb:
Ich habe die Briefmarke nirgends gefünden, gab es die wirklich?

So stand es zumindest auch bei Wikipedia. Ebenso im Kleinen Konservationslexikon von Dr. Ankowitsch. Ich hatte diese beiden Quellen zusammen mit der Berliner Zoo-Internetseite als Recherche benutzt. Vielleicht ist es ja auch keine Sonderbriefmarke, sondern nur eine ordinäre Marke der Post?
 
SRuehlow schrieb:
Vielleicht ist es ja auch keine Sonderbriefmarke, sondern nur eine ordinäre Marke der Post?

Was heißt hier ordinäre Briefmarke? :motz: Wer von UNS kann schon von sich behaupten eine Briefmarke zu zieren? ;)
 
Wenn wir schon von Berliner Originalen sprechen, dann darf Bobby nicht fehlen. :grübel:

Bobby kam 1928 in der Berliner Zoo und war das erste Affenbaby, welches von Menschenhand gepflegt wurde und so groß geworden ist. Die Berliner sind begeistert und stehen Schlange, um das Affenbaby und später den ausgewachsenen Gorilla sehen zu können. Bobby stirbt zwar 1935 nach einer Krankheit recht früh, wird aber zu einer Berühmtheit. Spätestens seit dem er im Museum für Naturkunde als mit einem Fell überzogene Skulptur zu sehen ist.

http://www.zoo-berlin.de/erleben/tierportraits/bobby.html
http://www.museum.hu-berlin.de/home.asp
 
SRuehlow schrieb:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine Marke mit Knautschke 1977 rausgegeben wurde!:hmpf:

Der "michel" kennt aber weder für Berlin noch für DBP eine Marke mit einem Flusspferd im Jahr 1977.

Bisher habe ich es noch nicht erlebt, dass dem "michel" eine Marke aus der neuesten deutschen Post-Geschichte entgangen ist.
Aber vielleicht habe ich falsch geschaut.

Also, hat noch wer einen michel?
Bitte kontrollieren ob Repo Tomaten auf den Augen hat. (Oder ein Viertele Trollinger zuviel...)


Grüße repo
 
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Mhhm, vielleicht ist in der verwendeten Quelle auch der Fehler zu finden! Ich glaub Euch, wenn Ihr sagt, dass Ihr Briefmarkenarchive und Bücher en Mass gewälzt habt. Vielleicht kann es ja sein, dass es ein Zahlendreher ist, also vielleicht 1976 oder 1978 oder so?!:fs:
 
SRuehlow schrieb:
Mhhm, vielleicht ist in der verwendeten Quelle auch der Fehler zu finden! Ich glaub Euch, wenn Ihr sagt, dass Ihr Briefmarkenarchive und Bücher en Mass gewälzt habt. Vielleicht kann es ja sein, dass es ein Zahlendreher ist, also vielleicht 1976 oder 1978 oder so?!:fs:

Nein, in den beiden Jahren auch nicht, habe ich gleich mit durchgeschaut. soviele Marken pro Jahr gibts eigentlich gar nicht.

Also, Tomaten auf Augen, oder ein Viertele zu wenig....
Oder die Marke gibts nicht.

Grüße Repo
 
:bangin: Dann kann ich mir nur erklären, dass in der Literatur ein ziemlicher Fehler drinnen ist! :rotekarte::aua:
 
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