Umfrage Grass-Biografie

Grass hat seine Biographie veröffentlicht. Wen interessiert das?

  • Interessiert mich nicht.

    Stimmen: 13 65,0%
  • Interessiert mich, aber ich werde sie nicht kaufen.

    Stimmen: 4 20,0%
  • Interessiert mich, aber ich werde sie nicht lesen.

    Stimmen: 1 5,0%
  • Ich kaufe sie sofort.

    Stimmen: 2 10,0%

  • Umfrageteilnehmer
    20
  • Umfrage geschlossen .

Mercy

unvergessen
Grass hat seine Biografie veröffentlicht. Heiße Diskussionen begleiten sie. Wen aber interessiert das?
 
Also, mich interessiert es nicht so besonders. Das liegt vor allem an Grass' Buch und Fontane-Hommage "Ein weites Feld", das damals insofern für Diskussionen sorgte, als dass es Reich-Ranicki (meines Erachtens zurecht) heftig verrissen hatte. Ich habe mich auch deswegen daran gewagt und fand es extrem langweilig - von daher bin ich etwas skeptisch in Bezug auf das weitere Oeuvre.
 
Mich interessiert das überhaupt nicht.
Warum müssen eigentlich immer Leute, die denken, sie waren wichtig, eine Biographie schreiben(in vielen Fällen sogar schreiben lassen)?

Richtig lustig wird es ja wenn,wie ich neulich las, ein Kind von "Tokio Hotel" seine Biographie auf den Markt schmeissen will.
 
Aus Platzmangel lese ich Neuerscheinungen zuerstmal, (gibt ne gute Bücherei bei uns) um sie dann zu kaufen oder auch nicht.

Hat sich ganz gut bewährt.

Grüße Repo
 
Ich habs schon gekauft und es interessiert mich. Aber weniger wegen diesem Ganz Geplärre um seine Militärzeit, als wegen der Person Grass selbst.
Und das Buch ist nicht so schlecht wie von mamchen behauptet.
 
Kaufe ich mit Sicherheit nicht. Die lebensgeschichte Grass` interessiert mich nicht und wenn um ein Buch wegen drei Absätzen so ein (Werbe-)Rummel gemacht wird, lasse ich eh schon aus Prinzip die Finger davon - da hat man ja das Gefühl "kauf-ferngeleitet" zu sein...
 
Arne schrieb:
Kaufe ich mit Sicherheit nicht. Die lebensgeschichte Grass` interessiert mich nicht und wenn um ein Buch wegen drei Absätzen so ein (Werbe-)Rummel gemacht wird, lasse ich eh schon aus Prinzip die Finger davon - da hat man ja das Gefühl "kauf-ferngeleitet" zu sein...

Das geht mir genau gleich.
 
Ich konnte mich noch nie für Grass und unsere sog. intellektuelle Elite erwärmen, deshalb lese ich seine Bücher auch nicht. Aber es ist schon erstaunlich (oder gerade nicht) daß er erst jetzt damit rausrückt, was er früher so getrieben hat. Für's Marketing ist es sicher nicht schlecht.
Die Gründe für das Verfassen einer Biographie sind sicher vielfältig und nicht in jedem Fall reine Selbstdarstellung. Ich käme nie auf die Idee, Augustinus mit Dieter Bohlen zu vergleichen......
Grundsätzlich lese ich gern Biographien von und über Menschen, die mich interessieren und auch aus dem Werk eines Schriftstellers geht ja offenbar nicht immer in gänze hervor, warum der so geworden ist, wie er ist.
 
Ich werde mir das Buch weder zulegen noch lesen.

Was ich mir aber Mitte September kaufen werde, sind die Memoiren von Joachim C. Fest. Davon verspreche ich mir wesentlich mehr.
 
ursi schrieb:
Das geht mir genau gleich.

Warum denn, er hat doch ganz gute Sachen geschrieben, die Danziger Romande, Das Treffen in Telgte, der Krebsgang fällt mir gerade ein.

Was wirds denn sein, ein Roman mit autobiografischem Hintergrund, wie die Danziger Romane auch. Glaubt doch nicht, dass er mit zuvielen Tatsachen langweilen wird.

Aber, wie gesagt, ungelesen kauf ich das Ding sowieso nicht.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Warum denn, er hat doch ganz gute Sachen geschrieben, die Danziger Romande, Das Treffen in Telgte, der Krebsgang fällt mir gerade ein.

Was wirds denn sein, ein Roman mit autobiografischem Hintergrund, wie die Danziger Romane auch. Glaubt doch nicht, dass er mit zuvielen Tatsachen langweilen wird.

Aber, wie gesagt, ungelesen kauf ich das Ding sowieso nicht.

Grüße Repo

Ich mag den Schreibstil von Grass nicht wirklich. Und wie Arne sagte, die Lebensgeschichte von Grass finde ich jetzt auch nicht so interessant. Und nur weil er dieses SS-Geständnis machte muss ich die nicht wirklich lesen.

Es ist kein Roman, sondern eine Biographie und das ist doch ein Unterschied. Oder hab ich jetzt was verpasst?
 
ursi schrieb:
Ich mag den Schreibstil von Grass nicht wirklich. Und wie Arne

Es ist kein Roman, sondern eine Biographie und das ist doch ein Unterschied. Oder hab ich jetzt was verpasst?

Er nennts Biografie, aber nach dem ganzen Theater denke ich, dass es irgendwo zwischen einem Roman mit autobiografischen Teilen und einer Biografie mit "romantischen" Teilen steht.

Aber klar, wenn Du den Schreibstil nicht magst.
Für mich ist er eben auch eine (gewesene) Ikone die "althergebrachtes" eingerissen hat. Ich sag ja, wenn ich jetzt noch höre, dass Biermann bei der Stasi war, werde ich zum Säufer.
(viel ist von meinen einstigen Ikonen nämlich nicht mehr übrig)

Also lesen werde ich es auf jeden Fall.


Grüße Repo
 
ursi schrieb:
Es ist kein Roman, sondern eine Biographie und das ist doch ein Unterschied. Oder hab ich jetzt was verpasst?

Du hast nichts verpasst.
Ich finde es sowieso abartig, was in den Medien mit dem Kerl angestellt wird.
Der war 17 Jahre jung. Ich hätte mal die sehen müssen, die heute auf ihn rumhacken, wenn sie damals an seiner Stelle gewesen wären. Nichts anderes hätten sie getan und hätten sich gebeugt. Wiederstand fängt im Kopf an, aber in der Realität hört er im Körper auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Günther Grass hat ganz sicher seine Verdienste. Ich muß ihn da verteidigen, denn geschickte Öffentlichkeitsarbeitt macht einen Autor ebenso aus, wie gutes Schreiben. Es war perfekt lanziert, und überhaupt, muß man denn immmer alles über einen Autor wissen? Ich schätze die Danziger Trilogie, aber eigentlich mag ich weder Böll, noch Grass wirklich richtig. Sakrileg, so etwas zu sagen, aber es ist so.
Allerdings muß man immer auch sehen, daß ein einziger gefeierter Autor, ein Staatspoet, durch den Aufwand, den die Verlage betreiben, solche Zugpferde zu hätscheln, vielleicht 50, 100 oder noch mehr exzellenten Nachwuchsautoren im Licht steht, deren Potenzial und Biß noch gar nicht die volle Höhe erreicht hat. Der Literaturmarkt wird dadurch auch einförmiger. Weil dann alle Welt nur noch Prominenten- und Sportlerbiographien auf den Markt wirft. Fest hat publiziert, Reich-Ranicki, Grass. Es ist im Grunde die Gründergeneration der alten Bonner Republik, die jetzt abtritt. Vielen der heute 20 Jährigen ist das alles heute fast so fern wie Babylon und Ninive.
Ich denke aber, in einigen Jahren werden Bücher über die deutsch-deutsche, die europäische Einigung den Markt dominieren, es werden, hoffe ich, einige begabte Autoren aus den neuen Ländern groß rauskommen und auch einige aus Immigrantenfamilien. Ich denke, das sind die Themen, die jetzt vor allem relevant sein werden.
 
Grass hat seine Biografie veröffentlicht. Heiße Diskussionen begleiten sie. Wen aber interessiert das?

Entschuldigung. Ich lese den Thread erst gerade, weil heute Scipio etwas dazu beiträgt. Aber ich stutze doch etwas:
Ich meine Günther Grass hatte einen neuen Roman veröffentlicht und im Spiegel ein Interview gegeben, worin er sich als junges SS-Mitglied outet. Im Roman geht es wohl darum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine Günther Grass hatte einen neuen Roman veröffentlicht und im Spiegel ein Interview gegeben, worin er sich als junges SS-Mitglied outet. Im Roman geht es wohl darum.

1. Es ist eine Biographie

2. Geht es in dieser Biographie nicht hauptsächlich um die SS-Mitgliedschaft, wie es leider durch bestimmte Medien, z.B eine "Zeitung", die mit B anfängt, *räusper*, verbreitet wurde, sondern, wie es im Sinne einer Biograhpie ist, um das Leben des Autors.

3. Hat die FAZ ein spezielles Augenmerk auf die SS-Mitgliedschaft gerichtet.
 
Ich schätze die Danziger Trilogie, aber eigentlich mag ich weder Böll, noch Grass wirklich richtig. Sakrileg, so etwas zu sagen, aber es ist so.
Wieso, mir geht es genau so. Mir sind ihre Texte oft zu ernst und von einer moralischen Strenge. Von den Autoren dieser Nachkriegsgeneration schätze ich z.B. eher Wolfgang Borchert, der m.E. viel empathischer war.
Und vom "Dreigestirn" der deutschen Literatur gefällt mir Martin Walser eigentlich sogar am Besten, er ist einfach wesentlich humorvoller; allerdings
sind seine Themen auch etwas belangloser.
 
Ich habe letztens "Die Blechtrommel " gelesen.
Das hat der Grass sauber hinbekommen.
Der Junge, der nie erwachsen werden wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat der Grass sauber hinbekommen.
Der Junge, der nie erwachsen werden wollte.

Ja, allerdings. Er hat es geschafft, ein dickes Buch zu schreiben, wie er es immer wollte :still:
Sry, aber ich kann und will diesem Mann nichts abgewinnen - weder ihm noch seiner "Literatur" (wenn man es denn so nennen möchte).
 
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