Der Schriftsteller Franz von Kobell beschreibt, wie man den Tieren im 19. Jahrhundert auf den Pelz rückte und wie 1835 in Ruhpolding der letzte Bär in Deutschland erlegt wurde:
Im gegenwärtigen Jahrhundert sind im oberbayerischen Gebirg und im bayerischen Wald noch mehrere Bären geschossen worden, 1807 einer in der Riß von dem Jäger Thomas Soyer, 1815 einer am Wamberg bei Parthenkirch. Sepp in seinen Beiträgen zur Geschichte des bayerischen Oberlandes erzählt davon, es hätten sich in den damaligen Franzosenkriegen zwei Bürgersöhne von Parthenkirch, um dem Militärstand zu entgehen, in's Gebirg geflüchtet und dort zwei Jahre als Wildschützen zugebracht. "Da trifft sich's eines Tages, daß einer von ihnen am Wamberg einem Bären begegnet, dem man schon längere Zeit auf der Spur war. Er schickt ihm seinen Hund entgegen, der augenblicklich zerrissen ward, schießt dann zweimal los und läuft schnell davon; aber der zottige Bär war geblieben. Um dieser That willen wurden die beiden Brüder vom König pardonnirt, und der glückliche Jäger heißt noch jetzt (1854) der Bärenschütz, und ist der Drechsler Oefele, genannt der ,Müllernazihansjakob'." 1822 wurde von dem damaligen Forstamtsaktuar Reisberger zu Ruhpolding ein Bär geschossen, 1826 und 1828 je einer zu Traunstein, und 1835 wieder einer zu Ruhpolding. Dieser letztere wurde in einem Treibjagen erlegt, welches der Forstmeister Dillis, der mit einigen Jägern den Bären frisch gespürt hatte, am 24. Oktober veranstaltete. Von den Hunden bald angetroffen kam der Bär in voller Flucht dem Jagdgehilfen Seb. Schlächter, welcher ihn bis auf 15 Schritte anlaufen ließ und dann auf den Kopf schoß. Die Kugel prallte aber auf dem Stirnbein ab, wie sich später zeigte, und der Bär wandte sich in den Jagdbogen zurück. Nach einiger Zeit kam er mit großem Geräusch von abgelassenen Steinen über einen Hang herunter und ging fluchtig über das 36 Schritt breite Griesbett des Schwarzachenbaches, welches der damalige Forstamtsaktuar Klein zu überschießen hatte. Klein gab ihm auf 80 Schritte Entfernung einen tödtlichen Schuß hinter dem rechten Blatt, worauf der Bär sich bald niederthat und von den auf dem Schweiß nachsuchenden Jägern zur Vorsicht noch einige Schüsse erhielt. Er war von schwarzbrauner Farbe und wog 280 Pfund, aufgeschärft 240 Pfund.
Bayern und die Bärenjagd - Nachrichten DIE WELT - WELT ONLINE