Film über Sklaverei in den USA

MorganFreeman

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe in neuere Geschichte ein Referat über den Film "12 years a slave" gehalten und muss nun, abschließend zu der Quellenübung, einen Quellenkommentar über diesen schreiben. Wie man einen solchen schreibt habe ich gelesen, allerdings ist dies mein erster Quellenkommentar und da der Film ja sehr neu ist, gibt es natürlich keine Literatur über diesen. Hat jemand einen Tipp, wie man da vorgeht? Ich finde absolut kein Oberthema für diesen Film und bin so langsam am verzweifeln...
 
Executive Summary ... Kurfassung des Inhaltes ???

Quellenkommentar ... Definition: Kurzfassung des Inhaltes ... ohne irgendwelcher Bewertung

Hallo,

ich habe in neuere Geschichte ein Referat über den Film "12 years a slave" gehalten und muss nun, abschließend zu der Quellenübung, einen Quellenkommentar über diesen schreiben. Wie man einen solchen schreibt habe ich gelesen, allerdings ist dies mein erster Quellenkommentar und da der Film ja sehr neu ist, gibt es natürlich keine Literatur über diesen. Hat jemand einen Tipp, wie man da vorgeht? Ich finde absolut kein Oberthema für diesen Film und bin so langsam am verzweifeln...
 
So ganz schlau bin ich aus der Frage des Threaderöffners nicht geworden. Ein Film ist erst mal ein Film und keine Quelle. Ob und wann er zur Quelle wird, liegt an den ihm gestellten Fragen.

Ein Q-Kommentar wiederum ist aber keine einfache Zusammenfassung oder Inhaltsangabe.
 
So ganz schlau bin ich aus der Frage des Threaderöffners nicht geworden. Ein Film ist erst mal ein Film und keine Quelle. Ob und wann er zur Quelle wird, liegt an den ihm gestellten Fragen.

Ein Q-Kommentar wiederum ist aber keine einfache Zusammenfassung oder Inhaltsangabe.

12 Years a Slave basiert ja auf einer zeitgenössischen Quelle, der Autobiographie von Solomon Northup. Northup ein freier Schwarzer aus dem Staat New York war Sohn eines freigelassenen Schwarzen, der als Violinvirtuose Konzerte für renommierte Hotels und Varietees in Washington gab. Bei einem dieser Kontrakte wurde er von Auftraggebern reingelegt und als vermeintlicher entlaufener Sklave gekidnapped und in New Orleans als Sklave auf verschiedenen Farmen verbringen musste. Nach mehreren gescheiterten Fluchtversuchen gelang es ihm Kontakt zu seiner Familie aufzune hmen, die ihn 1853 freikaufte. Northup prozessierte gegen mehrere seiner Entführer und Sklavenhalter, allerdings erfolglos. Seine veröffentlichte Biographie sorgte gemeinsam mit dem ein oder zwei Jahre vorher veröffentlichten Roman "Uncle Tom´s Cabin" von H. Beecher- Stowe für ungeheures Aufsehen, und Northup wurde ein viel beachteter Gastredner bei Abolitionistenveranstaltungen. Neben der Autobiographie von Frederick Douglas "A Narrative of the Life of Frederick Douglas-An American Slave" gehört Northups Biographie zu den bedeutendsten Zeugnissen und Quellen zur Sklaverei in den USA des 19. Jhds.

Um nun eine sinnvolle Quellenkritik zu erstellen, sollte der Threadersteller sich mit dem zeitlichen Hintergrund zu beschäftigen, mit der Authentizität des Textes, mit Entscheidungen amerikanischer Gerichte und mit dem Abolitionismus beschäftigen.

Northup war sicher ein ungewöhnlicher Schwarzer, doch sein tragisches Schicksal durchaus kein Einzelfall. Durch den Fugitive Slave Act von 1850 verpflichteten sich die Nordstaaten geflüchtete Sklaven aus dem Süden auszuliefern. Auch wenn einige Nordstaaten dazu ergänzende Gesetze erließen, hörten die Nordstaaten damit de facto auf, ein sicherer Hafen für Flüchtlinge zu sein. Auch wenn theoretisch Geschworenengerichte klären sollten, ob Flüchtlinge wirklich entlaufene Sklaven waren, gab das Gesetz Missbrauch großen Spielraum, und es wurden zahlreiche freie Schwarze in den tiefen Süden verschleppt. Statt nach Ohio und Pennsylvania mussten entlaufene Sklaven nun bis nach Kanada flüchten, wollten sie nicht riskieren, entführt, verschleppt und ausgewiesen zu werden.

Der Fugitive Slave Act bot Missbrauch großen Raum, führte aber auch dazu, dass sich Widerstand dagegen regte und abolitionistische Ansichten größere Akzeptanz erfuhren. Über diesen historischen Hintergrund sollte sich der Threadersteller gut informieren und seine Aufmerksamkeit auch anderen Publikationen um die Mitte des 19. Jhds widmen. Neben Frederick Douglas ist Beecher- Stowes Roman zu erwähnen. Sicher eine überaus problematische und literarisch-fiktive Quelle,aber eben auch sehr zeitnah. Zu Uncle Tom´s Cabin sind auch zahlreiche "Anti-Uncle Tom" Schriften erschienen, und Beecher- Stowe veröffentlichte einige Jahre nach ihrem Bestseller "A Key to Uncle Tom", in der Beecher Stowe reale Vorlagen nennt, um die Authentizität des Romans zu unterstreichen.

Auch hier im Forum gibt es einige gute Threads zum Thema mit klugen Beiträgen und Literaturverweisen im Unterforum USA/ Kanada. Das sollte eigentlich reichen, um einen gelungenen Quellenkommentar zu erstellen.
 
Zurück
Oben