Frankfurter Wachensturm 1833

iamNex

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Wie kommts, dass es zu diesem Thema keine, nur sich darauf konzentrierende Spezialliteratur gibt?
Ich muss jetzt darüber Referat halten und dann eine Hausarbeit erstellen.

In der Institutsbibliothek des Historicums München hab ich schon einiges durchgearbeitet...zahlreiche Vormärz-Bücher durchforsten nach 3 Seiten, die den Wachensturm überhaupt erwähnen.

Ist er wirklich so unwichtig gewesen? Das glaube ich nicht...und dann schreib ich eben das erste Standardwerk dazu :rofl:

Achjah und: Gibt es überhaupt Karrikaturen dazu? Ich habe zwar ein Buch über Karrikaturen der Restauration/Vormärz durchforstet..aber auch die kannten den Wachensturm nicht.

Cheers,

seit neustem Geschichtsstudent...Nex.
man komm ich mir klug vor.
 
Frag mal bei der Burschenschaft Alemannia in München nach, die haben Zugang zu den Burschenschaftlichen Blättern, da gibts einige Aufsätze zum Thema.
 
..... sie suchten auf und nieder,
sie suchten hin und her
sie suchten 6 Studenten
und fanden sie nicht mehr.


Sorry falls Fehlerbehaftet, war aus dem Kopf
 
Den Text kann ich Dir ganz geben:

  1. In dem Kerker saßen
    Zu Frankfurt an dem Main
    Schon seit vielen Jahren
    sechs Studenten ein
    Die für die Freiheit fochten
    Und für das Bürgerglück
    Und für die Menschenrechte
    Der freien Republik.
  2. Und der Bürgermeister
    Sprach es täglich aus :
    »Sie, Herr Kerkermeister,
    Es reißt mir keiner aus!«
    Aber doch sind sie verschwunden
    Abends aus dem Turm
    Um die 12. Stunde
    Bei dem großen Sturm.
  3. Und am nächsten Morgen
    Hört man den Alarm
    Oh es war entsetzlich
    Der Soldatenschwarm
    Sie suchten auf und nieder
    Sie suchten hin und her
    Sie suchten sechs Studenten
    Und fanden sie nicht mehr.
  4. Doch sie kamen wieder
    Mit Schwertern in der Hand
    Auf, ihr deutschen Brüder
    Jetzt geht's fürs Vaterland
    Jetzt geht's für Menschenrechte
    Und für das Bürgerglück
    Wir sind doch keine Knechte
    Der freien Republik!
  5. Wenn euch die Leute fragen :
    »Wo ist Absalom?«
    So dürft ihr wohl sagen:
    »Oh, er hänget schon!
    Er hängt an keinem Galgen,
    Erhängt an keinem Strick,
    Sondern an dem Glauben
    An die Freie Republik.«

 
Den Text kann ich Dir ganz geben:

  1. Und für die Menschenrechte

Ich kann es Dir sogar vorsingen:winke:
Im Rep-Club wo sich Repos Kumpels zwecks drink-in versammelten, sang man nicht nur "We shall overcome", sondern manchesmal auch "er hängt an keinem Baume" wobei die "deutschen Brüder" regelmäßig ausführlichste Diskussionen veranlassten, Nazi-Lied hat mal eine gebrüllt.:rofl:
.... der Adolf und die Menschenrechte....:rofl::rofl:
 
Jep, und ich könnte mitsingen,aber das will ich keinem wünschen.
Das Lied gehörte doch in den 70ern zum alternativen Liedgut- Hein&Oss sag ich nur ;)

Aber zur Bedeutung des Frankfurter Wachensturms- die Folge war eine Besatzung in der freien Reichsstadt Frankfurt und ca. 1800 Haftbefehle und dieses Vorgehen wiederum verstärjkte die Sympathie und den Zulauf für die revolutionäre Bewegung auch aus dem Mittelstand.Als Vorbereitung für die Ereignisse 1848 ist er also nicht zu unterschätzen.
 
gute morche,

schau mal bei Grim nach: "Der Frankfurter Wachensturm" von Dietmar Klumpp.

en hesse, aber zum Glück weit wech den der Äppelwoigegend.
 
[FONT=&quot]Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Frankfurter Wachensturm und vom Buch von Georg Büchner „Woyzeck“?

en hesse
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[FONT=&quot]Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Frankfurter Wachensturm und vom Buch von Georg Büchner „Woyzeck“?

en hesse
[/FONT]

Büchner über "Hessischer Landbote" ja.
Woyzeck wüsste ich jetzt nicht. Aber war "Zwangslektüre" und ich glaub ich habe das Stück seither nicht mehr von weitem angeschaut.

Der "Wachensturm" hatte einen recht weitgespannten Hintergrund, auch das württ. Unistädtlein Tübingen war in der Folge wegen Studentenunruhen fast ein ganzes Jahr militärisch besetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Büchners "Woyzeck" handelt von einem Mann, der seine Geliebte aus Eifersucht ersticht und von einem Arzt auf seine Schuldunfähigkeit begutachtet wird und dabei diesem als Versuchskaninchen dient.

Gruß........
 
Büchners "Woyzeck" handelt von einem Mann, der seine Geliebte aus Eifersucht ersticht und von einem Arzt auf seine Schuldunfähigkeit begutachtet wird und dabei diesem als Versuchskaninchen dient.

Das ist so nicht korrekt. Woyzeck ersticht zwar seine Geliebte aus Eifersucht, aber sein Kontakt mit dem Arzt besteht schon vorher. Der findet ihn ja gerade wegen seiner Wahnvorstellungen interessant. Man kann auch annehmen (Büchner war ja selber Arzt und an diesen Dingen sehr interessiert), dass Woyzecks Wahnvorstellungen auch aufgrund der Mangelernährung ausgelöst worden sind. Der Arzt schreibt ihm ja eine sehr einseitige Ernährung vor: Nur Erbsen!
Woyzeck steckt in einem Hamsterrad: Um seine Lebensgefährtin und das gemeinsame Kind zu ernähren, muss er neben seinen militärischen Pflichten sich anderweitig Geld hinzu verdienen, was er macht, indem er dem Hauptmann die Haare schneidet respektive ihn rasiert und indem er sich dem renomeeorientierten Doktor als Laborratte zur Verfügung stellt. Sein Hauptproblem ist der Zeitmangel. Da er auch noch meist in der Kaserne schläft, sieht er seine Marie kaum, was diese, obwohl sie von ihm gut versorgt wird, natürlich dazu veranlasst sich nach anderen Männern umzuschauen (abgesehen davon, dass Mangelernährung einen Mann nicht unbedingt attraktiver macht). Und so arbeiten der Tambourmajor, der zwar seinen Spaß mit Marie hat, aber keinerlei andere Verpflichtungen und die Militärhierachie, der Woyzeck unterworfen ist, Hand in Hand. Woyzeck wird aufgehalten, damit der Tambourmajor mehr Zeit mit Marie verbringen kann, Woyzecks Wachdienste werden so gelegt, dass sie in die Freizeit des Tambourmajors fallen.
 
Hallo EQ,

ich gebe mich geschlagen, Deine Version ist natürlich die bessere und wesentlich genauer.

Bei mir war es nur eine ganz, ganz kurze Zusammenfassung.

Wir mußten damals "Leonce und Lena" interpretieren und nur in etwa wissen, um was es sich bei "Woyzeck" handelt - :red:
Liebe Grüße...........
 
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