Friedrich Wilhelms IV. Ablehnung der Kaiserkrone und des Kaiseramtes

taddel

Neues Mitglied
Hallo liebe Geschichtsfreund:)
Ich schreibe am Donnerstag meine Geschichts LK klausur und hätte da mal ne frage zu Friedrich Wilhelm IV.

Ich hab jetzt schon in mehreren Texten gelesen, dass er die Kaiserkrone 1848 ablehnte weil er grundsätzlich gegen die Revolution und das Grundprinzip der Paulskirchenverfassung war .
Warum hat er dann schlussendlich das Kaiseramt doch angenommen?

Lg Taddel :)
 
Ich hab jetzt schon in mehreren Texten gelesen, dass er die Kaiserkrone 1848 ablehnte weil er grundsätzlich gegen die Revolution und das Grundprinzip der Paulskirchenverfassung war .

Er lehnte die Krone nicht nur ab, weil er das aus, nennen wir es ruhig so, "moralischen Gründen nicht richtig fand, er hatte Angst vor den Reaktionen seiner Fürsten. Eine krasse Verbindung, der sicherlich auch nicht jeder zustimmen mag, habe aber mal bei die deutschen gesehen (ich weiß, da muss nicht alles richtig sein), dass das Misstrauen des dt. Königs gegenüber den Fürsten besteht, seit Arminius alias Hermann umgebracht wurde.

Und: Ihm wurde zwar die Königskrone angeboten, aber nicht "rein". Er hätte nur den konstitutionellen Kaiser spielen dürfen. Also auch noch Demütigung, der Arme!

Dann konnten sich dir Revolutionäre nicht einigen, diskutierten ewig und ewig weiter und anstatt den Gegner (Friedrich Wilhelm IV.) zu beseitigen, wie man es in Frankreich mit Ludwig XVI. gemacht hatte, erholte sich der Feind und griff neu an. Außerdem hatten die Revolutionäre nicht die Soldaten auf ihrer Seite (Fehlen der eigenen Machtmittel), die man aber in der Krise um Schlesweig Holstein brauchte. Wegen dieser und ähnlicher Sachen fürchteten sich die Bürger vor einer sozialen Revolution und holten ihren guten alten König wieder back.


ja, Brissotin hat recht: zw. 1806 und 1871 gabs in Deutschl. keine Kaiser, nur Könige ;)
 
@ Änne
Welche Fürsten meinst Du?
Du meinst, dass die anderen Könige und Herrscher im Deutschen Bund den Kaisertitel nicht akzeptiert hätten oder was?

Was Du mit Arminius sagen willst, verstehe ich leider garnicht.

Mir ging es nur darum, dass wahrscheinlich tappel Kaiser Wilhelm I. wegen der Namensähnlichkeit mit Friedrich Wilhelm IV. verwechselt hatte. Beide waren Brüder und Söhne von König Friedrich Wilhelm III. mit Königin Luise.
 
@ Änne


Mir ging es nur darum, dass wahrscheinlich tappel Kaiser Wilhelm I. wegen der Namensähnlichkeit mit Friedrich Wilhelm IV. verwechselt hatte. Beide waren Brüder und Söhne von König Friedrich Wilhelm III. mit Königin Luise.



ich meinte schon Friedrich Wilhelm IV
so stehts zumindestens in meinen Unterlagen
 
seit Arminius alias Hermann umgebracht wurde.

Ehm.... bitte bitte.. erkundige dich etwas über den Herrn Cherusker (Arminius und Hermann sind wohl beides NICHT zeitgenössische Namen sondern später entstandene, wie der Führer der Cherusker hieß kann man mit abschließender Sicherheit nicht sagen.

Allerdings solltest du hier den erfundenen Humbug aus dem 19. Jahrhundert für Neumitglieder nicht als Tatsache darstellen. Hermann/Arminius, bzw die "Germanen" an sich, hatte mit Deutschland herzlich wenig zu tun
 
Bei Wiki bin ich hierueber gestolpert und sehr neugierig geworden:

"Friedrich Wilhelm verlas eine vom Ministerpräsident Brandenburgs verfasste Rede, die eine bedingte Annahme der Krone intendieren sollte, akzentuierte den Text allerdings derart, dass die Kaiserdeputierten eine Ablehnung herauslesen konnten."

Kan man diese Rede irgendwo nachlesen? Muss ja eine meisterhafte Formulierung gewesen sein.

Gruss, muheijo
 
ja, Brissotin hat recht: zw. 1806 und 1871 gabs in Deutschl. keine Kaiser, nur Könige ;)

In Deutschland sicher nicht (kann man überhaupt von Deutschland sprechen in dieser Zeit????) - aber Präsident des Deutschen Bundes war der Kaiser von Österreich und die Erblande (ohne die Länder der Stephanskrone und das Lombardisch-Venetianische Königreich natürlich) waren Teil dieses Bundes.
 
Natürlich waren die Habsburger deutsche Herrscher, wenn auch ihre Territorien in Teilen außerhalb des deutschen Sprachraums lagen. Österreich wurde mindestens bis 1866 als deutsches Kerngebiet gesehen.
 
Mein Beitrag bezog sich auf Ännes Post "es hätte zwischen 1806 und 1871 in Deutschland keine Kaiser gegeben etc."
Metternich sagte zu dieser Zeit über die Apeninnenhalbinsel "Italien ist ein geographischer Begriff". Eine ähnliche Aussage kann man aus meiner Sicht auch über Deutschland zu dieser Zeit treffen, trotz der Existenz eines Deutschen Bundes.

Schränkt man den Zeitraum aber auf die Jahre 1866-1871 ein dann hat Änne recht, in diesen wenigen Jahren gab es wirklich nur Könige in Deutschland, keine Kaiser.
 
Schränkt man den Zeitraum aber auf die Jahre 1866-1871 ein dann hat Änne recht, in diesen wenigen Jahren gab es wirklich nur Könige in Deutschland, keine Kaiser.

Ich vermute, dort war auch eher ein Kaiser gemeint, der wie im Heiligen Römischen Reich die oberste weltliche Macht repräsentierte und allen deutschen Territorien und Reichsfürsten übergeordnet war. Diese Funktion eines Kaisers war bekanntlich mit dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation 1806 untergegangen und erstand erst 1871 wieder auf - wenn auch mit anderem Selbstverständnis und anderen Befugnissen.
 
Soweit ich weiß hätten auch die umgebenden, nicht deutschen Staaten etwas dagegen gehabt und wären wohl angeblich militärisch dagegen vorgegangen. Allen voran Russland und Frankreich. Preußen war zu dem Zeitpunkt noch nicht stark genug dagegen vorzugehen. Auch die anderen deutschen Staaten hätten da militärisch nichts bewirkt.
 
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