Voraussetzungen für eine erfolgreiche Revolution

-starke militärische Macht (Revolution von oben)

-externe Einflüsse wie Missernten, Krankheiten und Seuchen und dann natürlich das Unverständnis der/des Regierenden darauf
 
So es eine gewaltsame Revolution bzw eine gegen ein mit Gewalt herrschendes System ist:

Ohne Waffen in der Hand der Bevölkerung war das in der Geschichte sehr schwer, wenn nicht von vorne herein undurchführbar. Weswegen ja mal die Idee der Wehrpflicht ebenso "fortschrittlich-demokratisch" war wie die Vorstellung, es sei positiv, wenn jeder eine Knarre zu Hause hat, wie es heute noch die US-Verfassung erlaubt.
 
1. Demagogisches Talent und Führungsqualitäten des Anführers; der muss ferner haben:

2. gute Nerven und einen kühlen Kopf

3. eine Portion Brutalität

4. gute Planungsqualität

5. eine eingeschworene Gefolgschaft

Das Volk muss nicht revolutionär sein. Das wird zur Revolution aufgestachelt. Etwas Not sollte es freilich leiden! :D
 
Wann ist eine Revolution erfolgreich? Oder was ist eine "erfolgreiche Revolution"?
Die französische von 1798? Pervertierte sehr schnell.
Die deutsche von 1848? Hat sich auch zügig erledigt.
Die deutsche 1918? dto
Die Chinesische gegen den Kaiser? Eine Diktatur ersetzte die andere
Die russische 1917? War spätestens mit Stalin tot
Die "Sachsenaufstände"? GAAAAANZ vielleicht, mit sehr viel Bauchweh und an der Grenze der Geschichtsklitterung , weil einige Gedanken und Ideen bis heute überlebt haben, aber Revolutionen? Nö
Die "große Schicht" in Braunschweig! Die Zünfte haben sich erfolgreich über eine längere Zeit ( 150 Jahre) ein Mitspracherecht erkämpft.

Wie? Eine Herrschaft die auf die Bedürfnisse anderer ,wirtschaftlich starker, keine Rücksicht genommen hat

Mehrere, auch bei den Herrschenden angesehene Anführer, die sich in ihren Zielen einig waren
begrenzte Ziele, die auch von den Herrschenden vertretbar waren
Eine militarisierte waffenkundige Bevölkerung
Bedrohung der Revolutionäre und der Herrschenden von aussen
Beteiligung der Herrschenden am neuen System
 
Nicht vergessen : Die Revolutionsführer müssen nach der Revolution auf die gerade gewonnene Macht verzichten und das Volk entscheiden lassen. Wenn nicht, dann ist die Revolution gescheitert. Nur das Volk, der Souverän, der Depp, entscheidet dann doch wieder was ganz anderes. Und dann ist die Revolution gescheitert.
 
Das sehe ich anders, zu mindest im Fall der großen Schicht. Hier war danach "das Volk" durch Vertreter in der Ratsversammlung vertreten, was ja Ziel der "Revolution" war und das ganze hat dann relativ gut funktioniert.

Es handelte sich aber um eine einigermassen "gebildete" , zusätzlich recht kleine Gemeinschaft ( mittelalterliche Stadt, die sich aus verschiedenen "Weichbildern" mit eigener Verwaltung zusammensetzt), in der Informationen vielen zugänglich waren und genutzt wurden.
Der Depp konnte also nicht anders entscheiden, er war nicht zu Hause ;-)
Es gab also wenig Stimmvieh, das hinter nem Leithammel herlief, dafür aber viele Leithammel, die alle wußten, wo´s beste Gras wächst und es gab die Wölfe ( Braunschweiger Herzöge) , die diese Herde zusammenhielten.

Die Ziele der Revolution müsen sich also mit der Rechtsauffassung sehr vieler decken und , ganz wichtig, Zitat"nur ein gebildetes Volk kann die weisen Ratschlüsse der Obrigkeit und des Consistoriums verstehen und befolgen."

( Zitat aus dem Erlass zur allgemeinen Schulpflicht im Lande Braunschweig von Carl dem I., 1721)
 
Wann ist eine Revolution erfolgreich? Oder was ist eine "erfolgreiche Revolution"?

1. Die französische von 1798? Pervertierte sehr schnell.
2. Die deutsche von 1848? Hat sich auch zügig erledigt.
1. Zahlendreher, gell? (Es gab aber auch in den 90ern noch revolutionsähnliche Brüche innerhalb der Franz. Rev..)
Ansonsten: Das ist für mich, bei all ihren Schwächen, ein Beispiel für eine erfolgreiche Revolution.
Es kommt drauf an, wo man zeitlich, den Vergleich ansetzt.
Vergleiche ich nun 1788 mit dem Zustand 1798, also 10 Jahre später, so war für die Machthaber und jene, welche mit dem Direktorium z.B. zufrieden waren (auch wenn dazu wohl besser Ende 95 passen mag), die Revolution erfolgreich.

2. Das wäre für mich auch eher ein Paradebeispiel einer gescheiterten Revolution.
 
Wann ist eine Revolution erfolgreich? Oder was ist eine "erfolgreiche Revolution"?
Die französische von 1798? Pervertierte sehr schnell.

Wenn du den Erfolg einer Revolution beurteilen willst, musst du vor allem die Folgen sehen, die sie auslöste, und die Entwicklungen, die sie anstieß. Und da war die Französische Revolution eine der erfolgreichsten, die man sich überhaupt denken kann.

Sie bewirkte eine umfassende politische und gesellschaftliche Neuordnung und strahlte über Frankreich auf Europas Staatenwelt aus. Mit ihren universalen Menschheitsidealen und nationalem Gedankengut zerbrach die Französische Revolution das überkommene europäische Staatensystem, das auch die Restauration nur vorübergehend und unvollkommen erneuern konnte. Zentrale Forderungen wie Demokratie und Liberalismus bewirkten einen allmählichen Strukturwandel in Europa, der die Voraussetzung für unsere moderne Industriegesellschaft schuf.
 
Eine Revolution ist zunächst einmal eine Umgestaltung der Verhältnisse. Das ist unabhängig davon, ob eine Revolutionsgarde nach der erfolgreichen Revolution noch das Volk nach seiner Legitimierung der neuen Regierung fragt. Wenn allerdings die Revolutionsgarde eine vom Volk getragene Revolution zu vertreten meint, dann muss sie auch nach der Revolution Platz machen. Dabei ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass einzelne der Revolutionsgarde oder diese im Verband sich nach der Revolution zur Wahl stellen.
"Revolution von oben" ist zwar ein netter Begriff, aber in aller Regel eine Chimäre.
 
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