Handelsmacht Europa

Phil

Neues Mitglied
Hey.
Kann mir bitte jemand in wenigen Worten sagen, welche Hauuptfaktoren im Mittelalter dazu beigetragen haben, dass Europa heute die größte Handelsmacht der Welt ist.
 
Im Mittelalter :
Garkeine Faktoren, das ging erst mit der Entdeckung Südamerikas los.
Aus Sicht der Chinesen, Inder und Araber war Europa im MA von "Wilden" bewohnt
 
Entschuldigung da habe mich wohl falsch ausgedrückt...ich meinte eher so zwischen dem 15ten und 18ten Jh.
 
@Phil

Du bist ja auch so ein Minimalist:

Suche im i-net oder in Büchern:

"städtische Umwälzung" (kannst mal bei Mottek reinschauen, oki ist Marxismus, aber gut recherchiert)
"ursprüngliche Akkumulation"
"städtische Freiheit"
"Stadtluft macht frei"
"Hanse"
"Italienische Seemächte", Venedig, Genua, Pisa usw.
"Lombardei", lombardische Städte
"Mittelalterliche Stadtrechtskreise"

Dann entscheide, was unterscheidet eine mittelalterliche Stadt in Europa von Peking.

Minimalistischer Gruß


M.
 
@Phil

Entdeckungsfahrten
Ostindische Kompanien (NL, England, Frankreich, Brandenburg-Preußen usw.)
Dreiecksfahrten
Manufakturen
Merkantilismus
Kameralismus
Einhegung => doppelt freier Lohnarbeiter
englische Seeherrschaft
Spanisches und portugiesisches Weltreich
Kolonialismus usw.

Du kommst dann von den gefundenen Web-Sites zu immer weiterführenden.


M.
 
@Phil

Entdeckungsfahrten
Ostindische Kompanien (NL, England, Frankreich, Brandenburg-Preußen usw.)
Dreiecksfahrten
Manufakturen
Merkantilismus
Kameralismus
Einhegung => doppelt freier Lohnarbeiter
englische Seeherrschaft
Spanisches und portugiesisches Weltreich
Kolonialismus usw.

Du kommst dann von den gefundenen Web-Sites zu immer weiterführenden.
Manches könnte aber auch dagegen sprechen. Z.B. wäre fraglich, ob der Merkantilismus nicht hinderlich für den Handel war. Im 18.Jh. bspw. wurde ja die Kritik daran von Seiten von Ökonomen immer größer. Von daher sehe ich es als zwiespältig an, das hier als Faktor für die Handelsmacht Europa aufzuführen.
 
Hey.
Kann mir bitte jemand in wenigen Worten sagen, welche Hauuptfaktoren im Mittelalter dazu beigetragen haben, dass Europa heute die größte Handelsmacht der Welt ist.

Diese Hauptfaktoren waren vor allem revolutionäre Fortschritte im Montangewerbe, sprich im Bergbau, und im Bankgewerbe. Es wurde die doppelte Buchführung eingeführt, und man bediente sich in zunehmendem Maße des bargeldlosen Geldverkehrs. Die Dominanz italienischer Bankhäuser wie der Medici sieht man heute noch an Ausdrücken wie, bankrott, Girokonto oder Lombardsatz. Die Abkürzung für Gulden lautete Fl, von einer Goldmünze der Florine.
 
Im Mittelalter :
Garkeine Faktoren, das ging erst mit der Entdeckung Südamerikas los.
Aus Sicht der Chinesen, Inder und Araber war Europa im MA von "Wilden" bewohnt


Das Wirtschaftswachstum Europas war freilich schon im Aufschwung, als Amerika (wieder)entdeckt wurde. Die Hanse hatte ihre beste Zeit im Mittelalter, ebenso blühten die flämischen Städte durch die Textilindustrie auf. Die 17 Provinzen der Niederlande, von denen sich später die 7 Generalstaaten + der Provinz Drenthe abspalteten, brachten Karl V. und Philipp II. ein Vielfaches an Steureinnahmen, was die Reichtümer Mexikos und Perus einbrachten. Auf der Ostsee und dem Mittelmeer fand ein schwunghafter Handel statt. Antwerpen entwickelte sich zum bedeutendsten Finanzzentrum Europas, wurde dann allerdings Anfang des 17. jhds von Amsterdam überholt. In Punkto Schiffsbau übertrafen die Karavellen und Karacken die chinesischer oder arabischer Schiffsbauer. Die Montanindustrie in Tirol in der Steiermark und in Ungarn erlebte neue Innovationen und machte die arbeit weniger gefährlich, weshalb die Fugger auch einen gewissen Thurzo, der verstand, überflutete Stollen trockenzulegen, zum Kompagnon machten.

Die Erzählungen eines Marco Polo mochten in Europa märchenhaft angemutet haben, doch im Vergleich mit China oder mit arabischen Metropolen schnitten europäische Wirtschaftsmetropolen wie Brügge, Gent, Venedig in Punkto Technologie, Know How etc durchaus nicht so schlecht ab, wie es manche autoren glauben lassen wollen. Das Gold und Silber Perus und Mexikos hat in Spanien vor allem die Inflation angekurbelt.
 
Manches könnte aber auch dagegen sprechen. Z.B. wäre fraglich, ob der Merkantilismus nicht hinderlich für den Handel war. Im 18.Jh. bspw. wurde ja die Kritik daran von Seiten von Ökonomen immer größer. Von daher sehe ich es als zwiespältig an, das hier als Faktor für die Handelsmacht Europa aufzuführen.


@Brissotin

Da hast Du recht. Korrekt!

Allerdings, merkantilistische Handelspolitik bedeutete immer auch die Konzentration auf außenpolitische Projekte z.B. ostindische Handelsgesellschaften ("Kapitalbündelung").

Aber wie Du richtig schriebst, spätestens im 18. Jh., gab es nicht zuletzt von englischen Ökonomen, Kritik.

Danke!


M.
 
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