Seefahrt zur Zeit des Hochmittelalters im Mittelmeer

mountainhope

Neues Mitglied
Hallo, ich suche Informationen zum Thema Schiffstypen und Seefahrtsgeschichte zur Zeit des Hochmittelalter (ca 1000-1200 n.Chr.) im Mittelmeer.
Ich würde mich freuen, wenn jemand da Links oder weitere Infos hat.

Gruß mountainhope
 
Karavelle und Karacke sind im Hochmittelalter noch Zukunftsmusik.

Während des Hochmittelalters wurden im Mittelmeerraum weiterhin vornehmlich Galeeren eingesetzt. Da das Mittelmeer sehr tückisch zu segeln ist (grob und vereinfacht ausgedrückt) bestand eine Notwendigkeit, Segel zu entwickeln, die auch bei ungünstigeren Winden noch brauchbar sind. Ab dem 8. Jahrhundert wurden daher die seit der Antike bekannten Rahsegel durch Lateinersegel ersetzt bzw ergänzt.

Aus dem arabischen Raum kam im Hochmittelalter die Dau, die anstelle der Lateinersegel das weiterentwickelte Luggersegel verwendete, sowie ein Heckruder anstelle der bisherigen Seitenruder.

In Nordeuropa wurde das klassische "Wikingerschiff" weiterentwickelt. Die Bordwände wurden höher und der Rumpf voluminöser, was für mehr Stauraum sorgte. Ein Oberdeck und Aufbauten kamen dazu. Die reine Rahtakelung und die Seitenruder blieben. Ein recht typischer Vertreter ist die Nef.
 
Karavelle und Karacke sind im Hochmittelalter noch Zukunftsmusik.
Aus dem arabischen Raum kam im Hochmittelalter die Dau, die anstelle der Lateinersegel das weiterentwickelte Luggersegel verwendete, sowie ein Heckruder anstelle der bisherigen Seitenruder.
Luggersegel sind vom Mittelalter noch weiter entfernt ,wie Karacke und Karavelle. Die arabischen, von den Europäern Dau(Bild3) genannten Schiffe führten Trapezsegel, die überhaupt keine Weiterentwicklung des Lateinersegels darstellten, sondern eher dessen Vorbild. Galeeren(Bild2), die Nachfolger der byzantinischen Dromonen, waren ausschließlich Kriegsschiffe im Mittelalter, Frachtgaleeren setzten die Venezianer erst ab dem 14. Jh. ein. Handelsschiffe waren dickbauchige, langsame Segelfahrzeuge mit ein bis zwei Masten, die mit dreieckigen Lateinersegeln(Bild1) getakelt waren. Die Rümpfe haben noch fast die gleiche Form, wie die der römischen Handelssegler.
 

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Karavelle und Karacke sind im Hochmittelalter noch Zukunftsmusik.

In der Zeit des Mittelalter entsprachen die Schiffstypen im Mittelmeer weiterführend aus den Seefahrernationenen, wie z.B. den Römern oder Griechen. Viel Neues war zu dieser Zeit nicht entstanden.
Entwicklung der Karavelle schrieb:
Zum einen ist das ein mindestens seit dem 10. Jahrhundert von den Mauren genutztes kleines einmastiges Fischer- und Küstenboot mit Lateinersegeln. Es war an den nordafrikanischen Atlantik- und Mittelmeerküsten ebenso zu finden wie an den Küsten der muslimischen Algarve. Das als qârib bezeichnete Schiff diente nicht nur als Fischerboot und Küstensegler, sondern auch als leichtes Kriegsschiff. Eine mögliche Verwandtschaft des qârib mit der arabischen Dhau ist wahrscheinlich, jedoch nicht eindeutig belegbar.
Quelle:Karavelle ? Wikipedia
 
@ Galeotto

Ich habe Lugger- und Setteesegel verwechselt. Setteesegel sind natürlich die trapezförmigen Segel der Dau, während die Luggersegel tatsächlich deutlich später (17. Jahrhundert) aufkamen.

Das nicht viel Neues entstanden ist, sehe ich auch so. Aber es hat natürlich Weiterentwicklungen gegeben, wie das Heckruder zeigt.

@Köbis17

Bisher habe ich als Karavelle immer Fahrzeuge mit Kraweelbauweise, Deck und zwei Masten mit Lateinersegel angesehen. Das es Vorläufer gegeben haben muß, ist klar. Allerdings war mir nicht bekannt, daß diese offenen Boote bereits als Karavelle bezeichnet werden.
 
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