Von der Spätantike zum Frühmittelalter

kagwo77

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Die gängige Vorstellung eines durchschnittlich gebildeten Mitteleuropäers ist wohl die, dass das Mittelalter in den meisten, wenn nicht sogar allen, Bereichen einen Rückschritt darstellte gegenüber der Antike, Stichwort „dunkles Mittelalter”.

Was ist davon zu halten? Damit es überschaubar bleibt, sollten wir uns vielleicht geografisch auf Westeuropa beschränken und dort die Spätantike mit dem frühen Mittelalter vergleichen.

Es gab sicherlich Bereiche, in denen ein Niedergang evident war, Städteentwicklung etwa: Im Jahr 410 soll Rom 400.000 Einwohner gehabt haben, im Jahr 650 waren es dann nur noch 20.000 (Rom ? Wikipedia ).

Wie war das in anderen Bereichen (Literatur, Kunst, Wissenschaft, Rechtswesen, Medizin, Militärwesen, Alltagsleben für Angehörige verschiedener sozialer Schichten…)? Gab es nicht auch positive Entwicklungen? Und falls ja, war es insgesamt doch ein klarer Niedergang oder ist die Sache nicht so eindeutig?

Als Beispiele für eine positive Entwicklung fallen mir spontan ein
- Lehnswesen -> System, welches dem Lehensherren auch Schutzverpflichtungen gegenüber den Lehensnehmern auferlegte und so beiden zugute kam

- Verbreitung des Christentums
-> dem Menschen als Abbild Gottes stehen gewisse Rechte schon Kraft seines Menschseins zu (Verbot der Sklaverei)
-> neue Begeisterung und Opferbereitschaft, Bau von gotischen Kathedralen als Höhepunkt dieser Entwicklung.
 
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