Bei mir herrscht gerade hochgradige Verwirrung: in den ersten Zeilen des Berichtes des vortrefflichen Herren Raphael Hythlodeus über die beste Staatsverfassung herausgegeben von dem berühmten Herrn Thomas Morus, Bürger und Vicecomes der weltbekannten britischen Hauptstadt London heißt es direkt im ersten Satz:
Nun, mit Karl von Kastilien kann nur Carlos I./Karl V. gemeint sein. Allerdings berichtet Thomas Morus, dass er ein Jahr an dem Bericht gearbeitet habe, wobei natürlich der Anfang der Zählung (nämlich der Tag an dem Raphael Hythlodeus dem Thomas Morus und seinem Amsterdamer Freund Petrus Ägidius seine Geschichte erzählt) ein fiktiver Punkt ist. Er hat aber die „Utopia“ 1516 herausgegeben, und Karl wurde erst 1516 spanischer König, und solange sein Großvater Ferdinand von Aragón noch lebte, der Karls jüngeren aber mit ihm gleichnamigen Bruder Ferdinand als spanischen Thronerben bevorzugt hätte, war Karls Erbe des spanischen Throns noch extrem unsicher.
Daher meine möglicherweise etwas blöden Fragen: war Karl mit dem Tod seines Vaters Phillip schon formal kastilischer Herrscher, oder ist das möglicherweise nur eine niederländische bzw. englische Sichtweise gewesen? Im "Apparat" meiner Ausgabe wird jedenfalls behauptet, Karl sei seit 1506 kastilischer! König gewesen. Meines Wissens wurde er aber erst nach dem Tod seines Großvaters in Brüssel als spanischer König inthronsiert.
Thomas Morus berichtet, dass er im Zuge der erwähnten Meinungsverschiedenheiten von Heinrich VIII. in diplomatischer Mission nach Brügge gesandt worden sei. Weiß jemand, um was für Meinungsverschiedenheiten es sich da handeln könnte, oder sind die von Morus nur erfunden, um seine Begegnung mit Raphael Hythlodeus noch ein wenig realistischer zu gestalten?
Als der unbesiegbare König Heinrich von England, der achte seines Namens geschmückt, mit allen Tugenden eines hervorragenden Herrschers, kürzlich mit dem durchlauchtigsten Fürsten Karl von Kastilien, Meinungsverschiedenheiten von nicht geringer Bedeutung hatte,...
Nun, mit Karl von Kastilien kann nur Carlos I./Karl V. gemeint sein. Allerdings berichtet Thomas Morus, dass er ein Jahr an dem Bericht gearbeitet habe, wobei natürlich der Anfang der Zählung (nämlich der Tag an dem Raphael Hythlodeus dem Thomas Morus und seinem Amsterdamer Freund Petrus Ägidius seine Geschichte erzählt) ein fiktiver Punkt ist. Er hat aber die „Utopia“ 1516 herausgegeben, und Karl wurde erst 1516 spanischer König, und solange sein Großvater Ferdinand von Aragón noch lebte, der Karls jüngeren aber mit ihm gleichnamigen Bruder Ferdinand als spanischen Thronerben bevorzugt hätte, war Karls Erbe des spanischen Throns noch extrem unsicher.
Daher meine möglicherweise etwas blöden Fragen: war Karl mit dem Tod seines Vaters Phillip schon formal kastilischer Herrscher, oder ist das möglicherweise nur eine niederländische bzw. englische Sichtweise gewesen? Im "Apparat" meiner Ausgabe wird jedenfalls behauptet, Karl sei seit 1506 kastilischer! König gewesen. Meines Wissens wurde er aber erst nach dem Tod seines Großvaters in Brüssel als spanischer König inthronsiert.
Thomas Morus berichtet, dass er im Zuge der erwähnten Meinungsverschiedenheiten von Heinrich VIII. in diplomatischer Mission nach Brügge gesandt worden sei. Weiß jemand, um was für Meinungsverschiedenheiten es sich da handeln könnte, oder sind die von Morus nur erfunden, um seine Begegnung mit Raphael Hythlodeus noch ein wenig realistischer zu gestalten?
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