Hi ...
hmmm .. gerade in der "römischen Zeit" waren Umsiedlungen ganzer Stämme oder Stammesteile nichts wirklich Außergewöhnliches, so daß der gesamteuropäische Genpool sicher sowieso ziemlich durcheinander geraten sein dürfte.
Zur genetischen Analyse der (stammesseitigen) Herkunft von Bevölkerungsgruppen (!) fallen mir auf anhieb zwei Sachen ein:
- zum Ersten gab es hier im Forum mal einen Thread, der sich damit beschäftigte, daß alle heutigen Indianer von knapp hundert (wenn ich mich recht erinnere) Individuen abstammen, wobei nicht gesagt ist, daß es NUR diese hundert waren oder gar, daß diese gleichzeitig gelebt und sich vielleicht sogar gekannt haben. derr Thread sollte via Suche findbar sein.
- zum Zweiten gab es mal einen BBC-Bericht über die Römer im heutigen Großbritannien. Dort hatte ein Ur-Schottischer Bauer anläßlich eines Gentests feststellen müssen, daß er (anthropologisch) negroide Vorfahren hat. Und das wurde dann über flächendeckende Tests dahingehend verallgemeinert, daß etwa 3% des britischen "Genpools" auf afrikanische Wurzeln zurückgehen, die wohl aus der Zeit der römischen Herrschaft stammen. Dazu kann man sich bestimmt etwas ergoogeln, ich war da jetzt aber erstmal ehrlichgesagt zu faul dazu.
Die genetische Herkunft einer Einzelperson bezüglich eines Stammes der Bronze- oder Eisenzeit zu ermitteln, dürfte schon daran scheitern, daß es kein statistisch relevantes Vergleichsmaterial gibt. Es fehlen einfach 10.000 oder mehr Genproben sagen wir mal von Angrivanern. Außerdem definieren sich Stämme in erster Linie kulturell und nur in zweiter über gemeinsame genetische Eigenschaften. Selbstverständlich kann es im Laufe der Zeit zu dem Effekt kommen, daß innerhalb eines Stammes bestimmte körperliche Merkmale überwiegen (Ein Inuit sieht nunmal anders aus als ein Massai), aber das ist "lediglich" eine statistische "Randerscheinung". Zum einen hatten je nach natürlichen Umgebungsbedingungen Menschen mit den ein oder anderen körperlichen Merkmalen die besseren Überlebenschancen, zum anderen kommt es (das ist ja auch heute noch so) häufiger zu - ähm - Verpaarungen
innerhalb eines Kulturkreises (Stammes) als über dessen Grenzen hinweg, so daß es nach und nach zu einer Prozentualen Häufung bestimmter Eigenschaften kommen kann. Für heute ist es in der forensischen Medizin durchaus möglich zu sagen, ob jemand genetisch primär europäid, negroid oder mongolid ist. Soweit mir bekannt kann man aber keine Aussage darüber treffen, ob jemand Italiener oder Schwede, Bantu oder N'kung, Vietnamese oder Jakute ist ...
Bye
Suedwester