Ahnenforschung per Gentest

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Gast

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Ist es möglich per Gentest festzustellen, von welchen "Stämmen" man abstammt? Ich habe dunkle Haare und dunkle Augen und mich würde z.B. interessieren woher diese kommen. Vielleicht z.B. von den Römern?

Falls das möglich ist, was kostete eine solche Genuntersuchung ungefähr?
 
Gast schrieb:
Ist es möglich per Gentest festzustellen, von welchen "Stämmen" man abstammt? Ich habe dunkle Haare und dunkle Augen und mich würde z.B. interessieren woher diese kommen. Vielleicht z.B. von den Römern?

Falls das möglich ist, was kostete eine solche Genuntersuchung ungefähr?


Die Mutter ist immer gewiss, der Vater nie.
Hies ein Sprichwort schon bei den alten Römern.
Und diese Ungewissheit beim Vater kannst Du über einen Gentest beenden.
Aber damit hat es sich. Du kannst natürlich weitergehen, die Großeltern werden noch leben, aber sobald es kein Gen-Material mehr gibt ist Schluß.

Ganz abgesehen gab es den blauäugigen blonden Germanen als Typ nie, oder den dunkelhaarigen Römer. Cäsar entstammte dem Geschlecht der Flavier d.h. der Blonden.

Also vergiss es, insbesondere die Rassenlehre der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Fast alles unsinn.

Grüße Repo
 
Lieber Gast,

es kommt doch nicht auf die äußere Hülle an, sondern auf das was in einem Menschen für Charaktereigenschaften und Verstand steckt.:)
 
Ich komme mit "normaler" Ahnenforschung auf Seiten meines Vaters ca. 350 Jahre zurück, wobei nahezu alles auf einen Mann als Ursprung zusammenläuft. Die Verwandten haben oft nach einigen Generationen wieder untereinander geheiratet. Und Sie hatten soweit ich es nachvollziehen kann durchwegs schwarzes Haar, was in meiner Gegend zwar auch vorkommt, aber eher selten.

Über eine Nachbarortschaft habe ich mal gelesen, daß dort Menschen aus Italien mit schwarzen Haaren lange nach der Römerzeit zugezogen sind.

So könnte ich mir vorstellen, daß auch meine Vorfahren irgendwann mal in dieses Gebiet umgesiedelt sind und dann mehr oder weniger unter sich geblieben und sich kaum mit der ursprünglichen Bevölkerung vermischt haben.
 
Hmm... Gerade mit blondem Haar als Merkmal wäre ich extrem vorsichtig. Kennst du dich etwas mit Vererbungslehre etwas aus? Wenn ja, die blonde Haarfarbe wird rezesiv vererbt. Das bedeutet, dass dunkelhaarige Eltern blonde Kinder haben können.

PS: Beschäftige dich mal mit Caspar Hauser. Ein Gentest als Verwandschaftstest ist nur möglich, wenn man eine direkte Bezugsperson hat.

Ein Chinese kann dir genetisch ähnlicher sein als dein Nachbar....
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau so ist es. Über äußerliche Merkmale lässt sich nur sehr selten die Herkunft definieren. Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder. Wenn du z.B. dunkelhäutig bist steigt die Wahrscheinlichkeit, dass deine Vorfahren nicht gerade aus Oslo eingewandert sind.:autsch:
 
Gast schrieb:
Ich komme mit "normaler" Ahnenforschung auf Seiten meines Vaters ca. 350 Jahre zurück, wobei nahezu alles auf einen Mann als Ursprung zusammenläuft. Die Verwandten haben oft nach einigen Generationen wieder untereinander geheiratet. Und Sie hatten soweit ich es nachvollziehen kann durchwegs schwarzes Haar, was in meiner Gegend zwar auch vorkommt, aber eher selten.

Über eine Nachbarortschaft habe ich mal gelesen, daß dort Menschen aus Italien mit schwarzen Haaren lange nach der Römerzeit zugezogen sind.

So könnte ich mir vorstellen, daß auch meine Vorfahren irgendwann mal in dieses Gebiet umgesiedelt sind und dann mehr oder weniger unter sich geblieben und sich kaum mit der ursprünglichen Bevölkerung vermischt haben.

350 Jahre zurück, das wäre also bis ca. 1650, so schlecht nicht. Da hören dann die Kirchenbücher auf? Im früheren Württemberg kommt man dann noch mit den Lagerbüchern etwas weiter. Oder ist der Vorfahr dann zugezogen?
Dann wird es allerdings schwierig, aber nicht aussichtslos!

Aber mit Gen-Test. Eher nicht. Das Beispiel Kaspar Hauser ist in der Beziehung gut, da kam ja auch nichts dabei heraus. Trotz hohem Aufwand.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Cäsar entstammte dem Geschlecht der Flavier d.h. der Blonden.

:confused: Caesar selbst behauptet aber aus dem Geschlecht der Julier zu sein :rofl:

Titus Flavius Vespasianus (69-79). Er begründete die Dynastie der Flavier, nachdem die Dynastie der Julier und Claudier, die nur mit Caesar und Octavian fähige Kaiser stellen konnten, abgelöst worden war.
 
Was hier vergessen wird, ist das die Römer bei Kinderlosigkeit oder auch aus politischen Gründen aus anderen Familien adoptierten.

zb ist Cäsars Erbe mit Ihm nicht in direkter Linie Blutsverwandt.

Dies muss auch bei der Verfolgung der Stämme betrachtet werden.

Als Beispiel sei hier ein Leichenfund aus der Steinzeit in England angeführt, worauf ein Gentest in der Umgebung durchgeführt wurde.
Es stellte sich heraus das der Dorflehrer ein direkter Verwandter des Steinzeitmenschen ist.
 
Arcimboldo schrieb:
:confused: Caesar selbst behauptet aber aus dem Geschlecht der Julier zu sein :rofl:

Titus Flavius Vespasianus (69-79). Er begründete die Dynastie der Flavier, nachdem die Dynastie der Julier und Claudier, die nur mit Caesar und Octavian fähige Kaiser stellen konnten, abgelöst worden war.

Ein Schritt außerhalb, und schon ist man auf dem Glatteis. Nee, die Römer sind nicht mein Gebiet. Und dabei habe ich meine Älteste dem Julius nachgetauft.

Grüße Repo
 
Hi ...

hmmm .. gerade in der "römischen Zeit" waren Umsiedlungen ganzer Stämme oder Stammesteile nichts wirklich Außergewöhnliches, so daß der gesamteuropäische Genpool sicher sowieso ziemlich durcheinander geraten sein dürfte.

Zur genetischen Analyse der (stammesseitigen) Herkunft von Bevölkerungsgruppen (!) fallen mir auf anhieb zwei Sachen ein:

- zum Ersten gab es hier im Forum mal einen Thread, der sich damit beschäftigte, daß alle heutigen Indianer von knapp hundert (wenn ich mich recht erinnere) Individuen abstammen, wobei nicht gesagt ist, daß es NUR diese hundert waren oder gar, daß diese gleichzeitig gelebt und sich vielleicht sogar gekannt haben. derr Thread sollte via Suche findbar sein.

- zum Zweiten gab es mal einen BBC-Bericht über die Römer im heutigen Großbritannien. Dort hatte ein Ur-Schottischer Bauer anläßlich eines Gentests feststellen müssen, daß er (anthropologisch) negroide Vorfahren hat. Und das wurde dann über flächendeckende Tests dahingehend verallgemeinert, daß etwa 3% des britischen "Genpools" auf afrikanische Wurzeln zurückgehen, die wohl aus der Zeit der römischen Herrschaft stammen. Dazu kann man sich bestimmt etwas ergoogeln, ich war da jetzt aber erstmal ehrlichgesagt zu faul dazu.

Die genetische Herkunft einer Einzelperson bezüglich eines Stammes der Bronze- oder Eisenzeit zu ermitteln, dürfte schon daran scheitern, daß es kein statistisch relevantes Vergleichsmaterial gibt. Es fehlen einfach 10.000 oder mehr Genproben sagen wir mal von Angrivanern. Außerdem definieren sich Stämme in erster Linie kulturell und nur in zweiter über gemeinsame genetische Eigenschaften. Selbstverständlich kann es im Laufe der Zeit zu dem Effekt kommen, daß innerhalb eines Stammes bestimmte körperliche Merkmale überwiegen (Ein Inuit sieht nunmal anders aus als ein Massai), aber das ist "lediglich" eine statistische "Randerscheinung". Zum einen hatten je nach natürlichen Umgebungsbedingungen Menschen mit den ein oder anderen körperlichen Merkmalen die besseren Überlebenschancen, zum anderen kommt es (das ist ja auch heute noch so) häufiger zu - ähm - Verpaarungen ;) innerhalb eines Kulturkreises (Stammes) als über dessen Grenzen hinweg, so daß es nach und nach zu einer Prozentualen Häufung bestimmter Eigenschaften kommen kann. Für heute ist es in der forensischen Medizin durchaus möglich zu sagen, ob jemand genetisch primär europäid, negroid oder mongolid ist. Soweit mir bekannt kann man aber keine Aussage darüber treffen, ob jemand Italiener oder Schwede, Bantu oder N'kung, Vietnamese oder Jakute ist ...

Bye
Suedwester
 
Dazu gabs heute einen Artikel in der "Presse":
Stammvater Irlands?
(Die Presse) 30.12.2005
Um das Jahr 500 hat der irische Warlord Niall die mächtigste mittelalterliche Dynastie seines Landes gegründet, die Uí Néill, die "Abkömmlinge des Niall". Sie waren offenbar von hoher Fruchtbarkeit: Daniel Bradley, Genetiker am Trinity College in Dublin, hat die Y-Chromosomen von 796 heutigen Iren analysiert. In Y-Chromosomen wird die väterliche Abstammungslinie archiviert, und die der heutigen Iren sind einander so ähnlich, dass sie auf einen gemeinsamen Ahnen deuten, der vor ungefähr 1700 Jahren gelebt hat, das würde sich ungefähr mit Niall decken (Science, 21. 21.). Ähnliche Analysen an Asiaten hatten schon auf andere Gründer gedeutet: 16 Millionen Zeitgenossen sollen auf Dschingis Khan zurückgehen. Solche Analysen sind umstritten, weil die Gen-Rückrechnung auf Ahnen heikel ist.
Falls sie stimmen, zeigen sie vor allem eins: Die Gene wurden von der Macht verbreitet, nicht von Vorzügen in der Evolution.
 
Wenn man das auf Europa einschränkt, reichen sogar etwa 800 ...
 
Ein New Yorker Gelehrter will festgestellt habenl, dass alle Rabbiner mit Namen Cohen (Kohn, Cohn, Kohen u.ä.) von einer Person abstammen sollen, die um die Zeit Davids oder Salomos gelebt haben soll und vermutlich Hohepriester war (ich habs aus einer 'Wissenschaftssendung' aus der Flimmerkiste, daher ist das alles ungenau).
 
DAs erinnert mich an einen Bericht den ich kürzlich sah, es ging auch um einen "Familienstammbaum" zwar nicht um Aaron und die Leviten, sondern um die nachweislich 2. Mio Nachkommen eines Lehrers namens Kung aus Qufu. Er wurde nach den Vorschriften seines Landes nach seinem Tod zum Gott erklärt.
 
askan schrieb:
DAs erinnert mich an einen Bericht den ich kürzlich sah, es ging auch um einen "Familienstammbaum" zwar nicht um Aaron und die Leviten, sondern um die nachweislich 2. Mio Nachkommen eines Lehrers namens Kung aus Qufu. Er wurde nach den Vorschriften seines Landes nach seinem Tod zum Gott erklärt.

Es ist mir neu, daß es im Lande Lu eine Vorschrift gab, wonach verkrachte Politiker, die ihren Lebensunterhalt durch Privatunterricht bestreiten, postum zu Göttern erklärt werden mußten. Aber das wäre Stoff für ein anderes Thema.
 
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