Alltag im Alten Rom. Das Landleben.

ursi

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Buchnotiz aus der Neue Zürcher Zeitung:
In der literarischen und archäologischen Überlieferung präsentiert sich die griechisch-römische Antike ganz überwiegend als städtische Zivilisation. Gleichwohl lebten 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung des Imperium Romanum auf dem Land: als Klein- oder Pachtbauern, als Hirten, Tagelöhner, Wanderarbeiter und Sklaven. Ihre Lebensbedingungen bleiben im gängigen, auf die antike Hochkultur hin orientierten Rezeptionshorizont zumeist im Dunkeln. Weder das hoch projektive Lob des Landlebens, das die römischen Dichter und Philosophen anstimmen, noch die anmutige Idyllik der antiken Freskomalereien vermitteln die «Realien» ländlicher Arbeits- und Erfahrungswelt. Die althistorische Forschung der letzten Jahrzehnte hat hier jedoch mit sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen, agrar- und technikgeschichtlichen sowie kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Fragestellungen vieles erschlossen. Mit dem zweiten Band seines Lexikons «Alltag im Alten Rom», das dem Landleben gewidmet ist, schliesst nun der Philologe und Althistoriker Karl-Wilhelm Weeber eine Vermittlungslücke. Der populäre, aktualisierende Stil, um den er sich in seinen informativ und essayistisch zugleich angelegten Überblicksartikeln bemüht, ist nicht durchweg gelungen. Die Texte aber sind reich und gut illustriert, mit Quellen- und Literaturhinweisen versehen und durch ein detailliertes Sachregister erschlossen.

Autor: Karl-Wilhelm Weeber • Verlag: Artemis & Winkler • Ausgabejahr: 2000 • 373 Seiten •
 

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