Spielfilme angesiedelt im 18.Jh.

Was ist der beste Film zum Thema 18.Jahrhundert?

  • Barry Lyndon (1975)

    Stimmen: 18 22,8%
  • Gefährliche Liebschaften (1988)

    Stimmen: 14 17,7%
  • Jefferson in Paris (1995)

    Stimmen: 1 1,3%
  • Der letzte Mohikaner (1992)

    Stimmen: 19 24,1%
  • Rob Roy (1995)

    Stimmen: 3 3,8%
  • King George - Ein Königreich für mehr Verstand (1995)

    Stimmen: 5 6,3%
  • Revolution (1985)

    Stimmen: 4 5,1%
  • Farinelli (1994)

    Stimmen: 2 2,5%
  • Marie Antoinette (2006)

    Stimmen: 1 1,3%
  • Amadeus (1984)

    Stimmen: 12 15,2%

  • Umfrageteilnehmer
    79

Brissotin

Aktives Mitglied
Ich habe gleich mal eine Frage, weiß jemand, wer die Oper komponiert hat, die
1) im Film "Gefährliche Liebschaften" (die beste existierende Verfilmung)
2) im Film "Jefferson in Paris"
vorkommt? Bei Letzterem denke ich an Rameau. Anfangs vermutete ich, weil die Zuschauer "Dardanus" rufen, es handele sich um die gleichnamige Oper von Jean-Philippe Rameau ( http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Philippe_Rameau ). Nun war ich einmal in Freiburg in einer Aufführung und habe schon eine CD der Oper mehrfach gehört, aber konnte niemals die in dem Film gesungene Arie heraushören. Weiß jemand Rat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Merci. Du meinst jetzt bei 1) oder 2)? Bei 2) würde ich es verstehen (weil zeitlich ganz stimmig zum Film), obwohl ich glaube wirklich "Dardanus" die Zuschauer rufen gehört zu haben und
ja ich meine die Oper in dem Operngebäude.
Die von Rovere genannte Oper ist von 1774.

"Gefärhliche Liebschaften" stammt zwar von 1782, aber die Kleidung der Akteure passt zumindest bei den Herren eher für die späten 1750er und die 1760er, aber kaum noch für '74.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine bei 1 (2 kenn ich zwar, kann mich aber an solche Details nicht erinnern). Ich denke nicht, dass Forman sich solche Freiheiten in der Kostümwahl verbeten hätte, auf ein paar Jahre rauf und runter kommts da nicht an.
 
"Gefährliche Liebschaften" ist einfach ein Spitzenfilm bezüglich der Kostüme, eigentlich allererste Riege, es gab ja nicht umsonst den Oscar. Die Drehorte sind bezaubernd, nur die Requisite hat geschlampt (siehe Fächer, Kaffetassen usw.), die Umgangsformen der Zeit lässt der Film ziemlich vermissen, was aber dann dem Regisseur zuzuschreiben wäre.
Danke für die Antwort, da wird sich meine Holde freuen. Sie liegt mir ohnehin schon immer mit Gluck in den Ohren, im wahrsten Sinne des Wortes. Jetzt brauchen wir beim alle par Monate anstehenden Beschau des Films (siehe mein Mitgliederbild) nicht mehr rätseln.
Ich denke "Dangerous Liaisons" hat Maßstäbe gesetzt, an denen sich jeder Film, der sich der Zeit, oder gar dem Thema, annehmen will, unfreiwillig messen lassen muss. Viele fallen da halt gegenüber einer schon bald 20 Jahre alten Produktion hoffnungslos durch. (Übrigens demjenigen, der die DVD noch nicht hat: die Bildqualität ist nicht so besonders, am Laptop-Monitor noch am ehesten zu ertragen, leider wurde auf eine Restaurierung gänzlich verzichtet, leider. Vom Text her klingt die deutschsprachige Version weitaus besser, als die englischsprachige O-Version (mal eine Ausnahme), außer John Malkovich sprechen einige Schauspieler vorneweg Glenn Close ein schreckliches Ami-Englisch, was dem Vergnügen ein bisschen einen Abbruch täte.)
 
Auweia, wir haben aneinander vorbei geredet ich meinte nicht "Valmont" sondern "Gefährliche Liebschaften" von Frears!
"Valmont" von Forman ist ja gruselig, was die Kostüme betrifft und abstrus, was das Drehbuch betrifft. Außerdem ist Colin Firth als Valmont miserabel, während Malkovich brilliant spielt. Ich bitte um Verzeihung.
Unten steht wofür es die Oscars gab: http://www.moviemaster.de/archiv/film/film_759.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gleich mal eine Frage, weiß jemand, wer die Oper komponiert hat, die

2) im Film "Jefferson in Paris"
vorkommt? Bei Letzterem denke ich an Rameau. Anfangs vermutete ich, weil die Zuschauer "Dardanus" rufen, es handele sich um die gleichnamige Oper von Jean-Philippe Rameau ( http://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Philippe_Rameau ). Nun war ich einmal in Freiburg in einer Aufführung und habe schon eine CD der Oper mehrfach gehört, aber konnte niemals die in dem Film gesungene Arie heraushören. Weiß jemand Rat?

Ja. Die Zuschauer haben tatsächlich "Dardanus" gerufen und es war die Oper "Dardanus", aber nicht von Jean-Phlippe Rameau, sondern von Antonio Maria Gasparo Gioacchino Sacchini.
 
Super!
:respekt:
Dann bin ich schonmal an einer Stelle weiter.

Und in "Dangerous Liaisons" kommen zwei Opern vor,
einmal "Iphigénie en Tauride" von Gluck und dann das "Ombra mai fu" aus "Serse" oder deutsch "Xerxes" von Händel.
Damit, dass das eine aus 1781 und das andere aus 1736 ist, damit musst du leben.
 
Danke, ja auf Händel sind wir bei dem Kastrat (oder Kontertenor) auch gekommen.Wobei die Jahreszahl unbedenklich ist, nur wurde Händel in Frankreich halt nicht viel gespielt wurde. Aber wie du schon ganz richtig sagtest, damit muss man leben und es könnte sich bei Madame de Rosemonde auch um eine sehr kunstsinnige Dame handeln, die ergo Händel schätzt, denn die Szene mit dem Kastraten würde ich als ein Soirée bei Mme de Rosemonde einordnen.
Es ist schön, dass noch jemand ganz aufmerksam Filme der Art schaut und hört.
 
Demnächst läuft in deutschen Kinos der Film Goyas Geister an, dessen Handlung zwischen 1792 und 1808 angesiedelt ist. Laut Vorankündigung geht es in diesem Film um Goya, dessen Geliebte Inés (N. Portman) und einen Inquisitor (der großartige Javier Bardem, wenigstens ein echter Spanier!) als Gegenspieler Goyas.

Allerdings scheint mir der Film den historischen Stoff recht frei zu verarbeiten, denn Goyas Frankreich-Exil wird in der Spielzeit des Filmes angesetzt, welches er eigentlich erst knapp 20 Jahre später antrat und Inés scheint mir auch eher erfunden, denn real zu sein - was jetzt nicht auf das Aussehen der bemerkenswerten Natalie gemünzt ist.
 
Ich hab bis jetzt nur sehr gute Kritiken über "Goyas Geister" gehört. Der ist doch von Milos Forman ("Amadeus", "Einer flog über das Kukusnest"). Und Bardem spielte schon in "Jamón, Jamón" und "Der Obrist und die Tänzerin" mit. Das hört sich doch gut an.
 
"Der Obrist und die Tänzerin" kenne ich nicht, aber Bardem hat sich nach "Jamón, Jamón" erst mal wieder von der Rolle es ewiggeilen Machista freispielen müssen...

Das aber mit Erfolg. 2001 war er für "Befor Night Falls" für den Oscar nominiert.
"Der Obrist und die Tänzerin" (Regie: John Malkovich) ist sehr gut. Es geht um die Jagd auf den Chef einer Terrororganisation in einem fiktiven lateinamerikanischen Staat. Er basiert auf den waren Begebenheiten bei der Ergreifung des Anführers des "Leuchtenden Pfades" in Peru 1992.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sendero_Luminoso

Das spielt aber nicht mehr im 18. Jahrhundert.:red:
 
Milos Forman ist ja genau für diese, zumeist sinnlosen, da filmerisch unnötigen, Ungenauigkeiten bekannt. "Amadeus" und "Valmont" gelten nicht umsonst, als die eher schwächeren Filme zum Thema 18.Jh.. http://www.marquise.de/de/1700/grusel/index.shtml (kostümtechn. Beispiele aus "Amadeus")
Ich schau mir dennoch vermutlich "Goyas Geister" an, zumal ich mich mit Goya noch nicht sonderlich beschäftigt habe und recht unvoreingenommen rangehen kann, außer halt durch Forman als Regisseur.
 
Zwar Fernsehfilme, da sie aber in meiner frühen Jugend mein Interesse für das Dixhuitieme geweckt haben, will ich sie trotzdem anführen: "Die merkwürdige Geschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck" (1976) und der ""Winter der ein Sommer war" nach dem gleichnamigen Roman von Sandra Paretti. Beides waren Produktionen von Fritz Umgelter. Der "Trenck" zeichnete sich durch erstaunlich exakte historische Uniformen aus. Den Trenck spielte damals Mathias Habich, der in dem Remake von 2002/2003 Fridericus Rex spielte. In der Winter der ein Sommer war, spielten die damals renommiertesten Schauspieler der BRD mit u.a Christian Quadflick, Heinz Baumann, Rudolf Platte, Günther Strack, Hans Caninenberg, Pinkas Braun etc. Das einzige, was mich gestört hat, war daß die nordhessischen Bauern südhessisch babbelten. Einige Szenen wurden in Kassel Wilhelmshöhe und Hanau Wilhelmsbad gedreht.
Einen Film des neuen britischen Kinos mag ich recht gerne: Revolution (1985) mit Al Pacino, Nastasja Kinski und Donald Sutherland. An manchen Stellen ist der Film fast surrealistisch: So läßt sich ein arg von der Syphilis (und der damals üblichen Chemotherapie mit Quecksilber) gebeutelter englischer Offizier, von den loyalistischen Yankeedamen den Song der Rebellen "The World turned upsite down" vorspielen. Nur eine der höheren Töchter (Nasty Kinski) ist eine echte "Daughter of Liberty" und die Szene endet damit, daß sie ihm ein Union Jack Fähnchen ins Zentralmassiv rammt. Auah! Wenig später wollen die Briten eine Fuchsjagd veranstalten, es gibt aber keine Füchse mehr in der Gegend von New York, so daß der unpolitische Tom Dobbs (Al Pacino) und ein anderer Passant die "Füchse" machen müssen. Im Film geht es im Grunde um die Nöte des kleinen Mannes. Die amerikanischen Großgrundbesitzer sind im Grunde nicht viel besser als die Briten. Tom Dobbs wird sein Boot requiriert und sein einziger Sohn mit List zur Kontinentalarmee angeworben. Rückerstattung gibt es "in zwei Wochen, wenn die Briten ins Meer getrieben sind". Tomm Dobbs wird sie allerdings nie zurück bekommen, da der Kongress das versprochene Land längst anderweitig verkauft hat. Doch am Ende wird deutlich, daß es sich lohnt, für die Ideen der Freiheit zu kämpfen. "Wir werden einen Platz finden, wo kein Lord, der sich für besser hält,sagt, was du zu tun hast.
 
Ich wertete das Ende von "Revolution" eigentlich recht unmotivierter. Gut, dass Pacino wieder auf Frau Kinski traf, fand ich fast bedauerlich. Die Filmkritik wie aus dem Wiki-Artikel ersichtlich hatte den Film scheinbar zumindest in den USA nicht begriffen. http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution_(Film) Die kritischen Untertöne verhallten völlig, scheinbar verursacht durch historische Verständnislosigkeit. Dass Pacino wie ein Rambo des 18.Jh. wirken würde, wurde tatsächlich durch die blöde Frisur und dieses Stoffband am Kopf herbeigeführt, das stößt wirklich ungünstig auf.
Etwas nervig ist in der Tat die Figur des Sergeant Peasy, die Schlacht wird miserabel dargestellt, der Kampf bei Yorktown hingegen sehr schön detailiert. An den bisweilen arg stereotypen Figuren wie den scheinbar schwulen französischen Coiffeurs, den völlig unsinnigen und falsch gemachten Frisuren usw. ärgere ich mich immer wieder.
Ganz schön ist hingegen die szenische Tiefe. Ich denke gerade an die Straßenszenen in New York und die Szene, in der man die britischen Truppen durch die Stadt marschieren lässt. Angenehm hebt sich die Darstellung eines unmotivierten Soldaten von patriotischer Verbrämung wie in Emmerichs Machwerk "Der Patriot" (bezeichnender Weise findet man auf der DVD den Titel "Mel Gibson-Der Patriot" =) ). Die Hauptfigur des Tom in "Revolution" weiß noch garnichts mit dem Begriff "Nation" anzufangen, wie auch es gibt ja keine amerikanische Nation zu der Zeit. Dümmlich wiederum ist aber der Titel Revolution, der eigentlich im Film konterkariert wird, da sich ja zeigt, dass auf beiden Seiten genauso agiert wird. Es wird im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ja keine neue Gesellschaft eingeführt, sondern im Großen und Ganzen das engl. System (u.a. Zweiparteiensystem) weitergeführt. Dass die politisch entscheidende Schicht das Großbürgertum bleibt wird in einer Szene, die mit dem Abgeordneten, der die Bezahlung der Schuldscheine verspricht, sogar unterstrichen.
Ganz gut fasst der Wiki-artikel die gröbsten Schwächen des Machwerkes von Emmerich zusammen: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Patriot_(Film)
 
Ich hab es in einigen anderen Threads schon erwähnt, aber als meine persönliche Hommage an die gute alte Defa fällt mir vor allem das ein:
"Sachsens Glanz und Preußens Gloria" Das würde ich gerne mal wieder sehen, der Aufstieg und Fall des Heinrich von Brühl. Vor allem an Rolf Hoppe erinnere ich mich, der spielte den Kurfürsten. "Brühl, haben wir noch Geld?", das hatte was!
 
"Sachsens Glanz und Preußens Gloria" läuft immer mal wieder auf mdr, nur empfängt man mdr leider nicht überall, ich glaube mit Kabel kriegt man das nicht in Baden Württemberg.

Dabei würde ich die Serie auch am ehesten als Literaturverfilmung ansehen. http://de.wikipedia.org/wiki/Sachsens_Glanz_und_Preußens_Gloria Die Abweichungen von den Romanen waren mir schon als Jugendlicher aufgefallen, mir lagen zumindest "Gräfin Cosel" und "Graf Brühl" vor. Wikipedia ist in der Kritik sehr nachvollziehbar.
Dazu muss man sagen, dass auch Józef Ignacy Kraszewski, einer der bedeutensten polnischen Schriftsteller ohne Frage, selber mit der Geschichte nicht so genau umging. Dennoch verdanken wir ihm, dass überhaupt diese für Sachsen und Polen gleichermaßen enorm bedeutende Epoche der Geschichte ein Gesicht im Gedächtnis des Menschen im 19. und 20.Jh. bekam. Wichtige Ereignisse und Figuren dieser wahrlich glanzvollen Zeit werden, zu Recht, in den Fokus gerückt.:)
 
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