Vor 20 Jahren - letzter Mauermord

repo. jeder in der DDR wusste, dass man an der Grenze wie ein Hase erschossen wird.

Wildschweine und Rehe hatten die meisten Todesopfer zu beklagen, da sie auf das "Halt" nicht reagierten und weiterliefen. Hasen traf man nicht so gut. Die Posten standen an der innerdeutschen Grenze keineswegs nur im offenem Gelände.

Nochmal zu den DDR-Grenzern: Schon zu DDR-Zeiten hatte ich Info von Mitarbeitern von SED-Parteiorganen, dass die beiden erschossenen Grenzer durch Werner Weinhold alles andere taten als auf die Grenze aufzupassen. Der eine hockte auf einem Baumstumpf, der andere schlief. In den DDR-Medien tauchte dies natürlich nicht auf. Für die DDR-Öffentlichkeit starben sie bei Ausführung ihres Dienstes.
Hellwache DDR-Grenzer an der innerdeutschen Grenze gab es nächtens wenige. Ich habe schon an anderer Stelle ausgeführt, dass durch Personalmangel viele DDR-Grenzsoldaten über längeren Zeitraum keinen normalen "Schichtdienst" wie sich das z.B. Bundeswehrsoldaten oder BGS vorstellen nicht.
An der Berliner Mauer war an ein Danebenschiessen nicht zu denken. Durch die lückenlose Absicherung und durch Häuser im Grenzgebiet war kein Grenzsoldat sicher, nicht auch von eigenen Leuten beobachtet zu werden.
Eine gänzlich andere Dimension hatte der Tod von Maueropfer Michael Gartenschläger. Er wurde von einem Stasikommando an der Grenze aufgelauert und erschossen.
 
...Willy Brandt zB hat das mehrfach in Reden an der Mauer ausgesprochen: "Wir kennen alle, es soll keiner glauben, dass er ungestraft davon kommt".

War das bekannt in NVA- und Grenztruppen-Kreisen?
In der Tagesschau zumindest war das ja durchaus zu sehen und zu hören.
Um darauf noch einmal kurz zurückzukommen:
Wenn ich mich an diese Zeit so zurück erinnere, dann muß man doch ehrlich zugeben, daß man sich mit dem geteilten Deutschland längst abgefunden hatte. Meine Generation z. B., die in die DDR hinein geboren wurde, sowieso. Niemand hätte auch nur träumen gewagt, daß sich das innerhalb so kurzer Zeit ändern könnte. Selbst, als erste Auflösungserscheinungen der SED-Spitze erkennbar waren - also ab Oktober und November 1989 - war für mich jedenfalls eine Einheit Deutschlands in so kurzer Zeit reine Utopie. Daß eigentlich niemand so genau wußte, wie es weiter gehen würde, zeigte sich sehr deutlich, als Helmut Kohl seinen 10-Punkte-Plan vorstellte, wo er u.a. sagte:
Helmut Kohl schrieb:
...Wie ein wiedervereinigtes Deutschland schließlich aussehen wird, das weiß heute niemand. Dass aber die Einheit kommen wird, wenn die Menschen in Deutschland sie wollen, dessen bin ich sicher...
Das war am 28.11.1989 im Deutschen Bundestag:
http://www.chronikderwende.de/_/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=10-punkte-plan.html

Das heißt für die Zeit davor, @Repo: Für einen Mauerschützen, der tatsächlich jemanden an der Grenze erschossen hatten, mußte dieser Satz von Willi Brandt als leeres Versprechen vorkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt für die Zeit davor, @Repo: Für einen Mauerschützen, der tatsächlich jemanden an der Grenze erschossen hatten, mußte dieser Satz von Willi Brandt als leeres Versprechen vorkommen.

Warum? Mir ist kein Fall bekannt, das ein Mauerschütze auf der Anklagebank sass.
Und warum ist das so? Weil für diese Zeit Noch die Gesetzestafeln der DDR bestehen.
Manchmal schäme ich mich, mal einen Eid auf die DDR geschworen zu haben.
 
Warum? Mir ist kein Fall bekannt, das ein Mauerschütze auf der Anklagebank sass.
Und warum ist das so? Weil für diese Zeit Noch die Gesetzestafeln der DDR bestehen.
Manchmal schäme ich mich, mal einen Eid auf die DDR geschworen zu haben.
@Flo
da irrst du dich soweit ich es noch in Erinnerung habe standen sehr wohl Grenzsoldaten wegen der Schüße vor Gericht,nach der sogenannten Wiedervereinigung,und sind auch für die Schüße die man ihnen nachweisen konnte verurteilt worden,falls ich mich irre was ich nicht Ggaube bitte ich dich Flo mir das zu entschuldigen
 
@Flo
da irrst du dich soweit ich es noch in Erinnerung habe standen sehr wohl Grenzsoldaten wegen der Schüße vor Gericht,nach der sogenannten Wiedervereinigung,und sind auch für die Schüße die man ihnen nachweisen konnte verurteilt worden,falls ich mich irre was ich nicht Ggaube bitte ich dich Flo mir das zu entschuldigen

Weiss ich jetzt nicht auf die Schnelle. Gut es gab milde Urteile, aber "Die sogenannte Wiedervereinigung" nehm ich dir für Übel.
Das liesst sich ja, wie, Was wollt ihr denn hier.
Es ist 20 jahre her. Aufwachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Thema interessiert mich wirklich.
Eines der grundlegenden Erkenntnisse des 20. Jahrhunderts ist, dass manche "eigentlich ganz anständige" Menschen (ihrem übrigen Lebenswandel nach) zu unbeschreiblichen Grausamkeiten fähig sind, wenn sie der Meinung sind, dass ihre Graumsamkeiten durch die Staatsmacht gedeckt sind, sie nie jemand deshalb zur Verantwortung ziehen wird.

Ich habe mir deshalb gestern Abend ein paar Videos reingezogen, in verschiedenen Büchern nachgeschlagen.
Fakt:
Sooft ein Mauermord im Westen bekannt wurde, kam zu dieser Meldung zwingend in der Tagesschau und allen anderen Medien der Hinweis, dass die zuständige Staatsanwalt die Ermittlungen aufgenommen hat.
Immer wieder Aussagen von Politikern aller Richtungen allen möglichen Vertretern irgendwelcher Institutionen, wir kennen die Namen der Meisten, alle werden sich irgendwann zu verantworten haben.

Nachdem hier von Seiten, die es wissen könnte, keine Statements zum Thema kamen, aber auch gar keine, unterstelle ich eben, dass es durchaus bekannt sein konnte, vermutlich auch war, aber totgeschwiegen und verdrängt wurde.

Ich danke allen Schreibern.
 
@Repo
ich glaube schon,weiß es aber nicht,dass den Bürgern der DDR hier speziel den Grenzschützern bekannt war eventuel von der BRD zur Rechenschaft gezogen zu werden
Aber sind wir doch mal ehrlich
Wer glaubte denn wirklich das die beiden Länder so schnell wieder zusammen kommen

Zur Gewaltbereitschaft von Menschen ausgelöst durch Gruppenzwang gab es mal ein interessantes Experiment mit zwei Gruppen von Studenten was dann aber abgebrochen wurde(Habe leider den Namen vergessen)
dabei wurden die Studenten in zwei Gruppen,Gefangene ud Wächter eingeteilt
vielleicht weiß ja einer mehr darüber
 
@Repo
ich glaube schon,weiß es aber nicht,dass den Bürgern der DDR hier speziel den Grenzschützern bekannt war eventuel von der BRD zur Rechenschaft gezogen zu werden
Aber sind wir doch mal ehrlich
Wer glaubte denn wirklich das die beiden Länder so schnell wieder zusammen kommen

Schon wieder Nebenschauplatz.
Das hat mit der Wiedervereinigung gar nichts zu tun, lediglich mit der Wiedereinführung gesetzlicher Zustände in der DDR.

Und damit war und ist immer zu rechnen.

Die wichtige Botschaft an die "Befehlsausführer" bleibt: Irgendwann ändert sich das Lüftchen, und dann bist du dran!

Offensichtliche Verstösse gegen das Menschenrecht sind immer Unrecht und werden immer abzubüßen sein.
 
Schon wieder Nebenschauplatz.
Das hat mit der Wiedervereinigung gar nichts zu tun, lediglich mit der Wiedereinführung gesetzlicher Zustände in der DDR.
Und damit war und ist immer zu rechnen.
Die wichtige Botschaft an die "Befehlsausführer" bleibt: Irgendwann ändert sich das Lüftchen, und dann bist du dran!
.
es gab doch gesetzliche Zustände,zwar nicht nach unseren westlichen Vorstellungen,es war ja nicht so das in der DDR Anarchie herrschte.
Und real,gesehen aus der damaligen Zeit konnte das lüftchen sich nur durch eine Vereinigung wenden
und ich denke die war in den Köpfen zwar existent aber weiter entfernt als der Mond
 
es gab doch gesetzliche Zustände,zwar nicht nach unseren westlichen Vorstellungen,es war ja nicht so das in der DDR Anarchie herrschte.
Und real,gesehen aus der damaligen Zeit konnte das lüftchen sich nur durch eine Vereinigung wenden
und ich denke die war in den Köpfen zwar existent aber weiter entfernt als der Mond


Es waren eben keine gesetzlichen Zustände, das Grenzregime hatte keinerlei gesetzlichen Hintergrund.

Ganz abgesehen davon, hat die DDR auch die ganzen KSZE-Vereinbarungen unterschrieben.
 
Es waren eben keine gesetzlichen Zustände, das Grenzregime hatte keinerlei gesetzlichen Hintergrund.
es gab doch eine ich weiß nicht wie Breite militärische Sperrzone vor der Grenze,damit gelten dort militärische Regeln und jeder der desen betritt unterwirft sich automatisch diesen Regeln
 
es gab doch gesetzliche Zustände,zwar nicht nach unseren westlichen Vorstellungen,es war ja nicht so das in der DDR Anarchie herrschte.
Und real,gesehen aus der damaligen Zeit konnte das lüftchen sich nur durch eine Vereinigung wenden
und ich denke die war in den Köpfen zwar existent aber weiter entfernt als der Mond

Du hast damit nicht die richtige Vorstellung.

Es war DDR-weit bekannt , das in Salzgitter die Erfassungstelle der Länder-
justizverwaltungen zum DDR -Unrecht existierte - Sudel -Ede wetterte
des öfteren dagegen !
Also war auch klar , das man sich nicht im Westen blicken lassen konnte,
falls man in der DDR brutaler Bautzen -Wärter oder Mauerschütze
war und das alles im Falle einer wie auch immer gearteten Auflösung der
DDR Folgen haben könnt.

Anarchie herrschte gewiss nicht - eher feinregulierte Totenstille .
 
Du hast damit nicht die richtige Vorstellung.

Es war DDR-weit bekannt , das in Salzgitter die Erfassungstelle der Länder-
justizverwaltungen zum DDR -Unrecht existierte - Sudel -Ede wetterte
des öfteren dagegen !
Also war auch klar , das man sich nicht im Westen blicken lassen konnte,
falls man in der DDR brutaler Bautzen -Wärter oder Mauerschütze
war und das alles im Falle einer wie auch immer gearteten Auflösung der
DDR Folgen haben könnt.

Anarchie herrschte gewiss nicht - eher feinregulierte Totenstille .

schon klar,soweit die Theorie,nur wer hat sagen wir mal 1985 wirklich daran geglaubt das es in absehbarer Zeit zum Zusammenbruch des Systems kommt
 
schon klar,soweit die Theorie,nur wer hat sagen wir mal 1985 wirklich daran geglaubt das es in absehbarer Zeit zum Zusammenbruch des Systems kommt


Nix mit Theorie.
Schau doch mal bei Brownings "Ganz normalen Männern" von denen hat 1941 auch keiner mit dem Untergang Deutschlands gerechnet.
Dass aber irgendwann wieder Gesetze gelten, damit müssen solche Typen eben rechnen, das muss man ihnen immer wieder aufs neue sagen und klarmachen.

Das hat, zum 2. Mal, mit der Wiedervereinígung nichts zu tun.
 
es gab doch eine ich weiß nicht wie Breite militärische Sperrzone vor der Grenze,damit gelten dort militärische Regeln und jeder der desen betritt unterwirft sich automatisch diesen Regeln


Und das ist der nächste Irrtum, ich denke Du bist ein 12ender, welche militärische Regel bestimmt, dass ein unbewaffneter, fliehender, vom dem erkennbar keine Gefahr ausgeht, totgeschossen werden darf/muss?
 
schon klar,soweit die Theorie,nur wer hat sagen wir mal 1985 wirklich daran geglaubt das es in absehbarer Zeit zum Zusammenbruch des Systems kommt

Was heisst glauben ?

Für mich war es klar , das ein wirtschaftlicher Zusammenbruch kommen
würde- nur nicht genau , wann !
Diese Einsicht habe ich 1979 gefunden , als ich Einblick in Wirtschafts-
statistiken nehmen konnte.
Dann entschloss sich die Bundesrepublik unter H: Schmidt auch noch
zur Nachrüstung ( Doppelbeschluss )
Die Hauptfrage ab dann war für mich , wie lange die Russen das durchhalten würden- nicht die DDR - die war 1979 eigentlich schon
wirtschaftlich konkursreif.
 
Und das ist der nächste Irrtum, ich denke Du bist ein 12ender, welche militärische Regel bestimmt, dass ein unbewaffneter, fliehender, vom dem erkennbar keine Gefahr ausgeht, totgeschossen werden darf/muss?
bin kein 12ender aber egal
1. das Erkennen liegt im Zweifel im Verantwortungsbereich des Handelten
2. von jedem Eindringling in ein militärische Sperrgebiet geht eine potenzielle Gefahr aus,weil was hat der da zu suchen
3. totgeschossen darf/muß keiner aber er darf wenn er sich der Festnahme zu entziehen sucht mit Waffengewalt gestopt werden,zumindest in militärischen Sperrgebieten
zu mir ich habe nach 4 Jahren meinen Militärdienst,nach dem von den Grünen die Natopläne zum Stop eines Russischen Angriffkeils mittels massiven Atombombeneinsatzes zwischen Kassel und Fulda veröffentlicht wurde,quitiert.Ich konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinigen die Bomben anzubauen die auf meinen Heimatort geworfen werden sollten,
ich bin seit dem anerkannter Wehrdienstverweigerer
 
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