Banditen, Piraten, Lokaldynasten- Roms "Wilder Osten"

Scorpio

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In seiner Romrede schreibt der Rhetor Aelius Aristides (Romrede 99 ff.), daß die Errungenschaften des augusteischen Friedens den Römern Sicherheit gebracht habe, so daß jeder Bewohner des Imperiums friedlich und ohne Angst reisen konnte. Eine ähnlich positive Sicht überliefert Velleius Paterculus. Er behauptete nämlich, daß die Pax Romana jeden Winkel des Erdkreises von der Furcht vor Räuberbanden befreit habe.

Dieses Bild, daß durchaus auch Eingang in moderne Forschung gefunden hat, idealisiert die Zustände im Imperium Romanum. In fast allen Provinzen lassen sich Räuberbanden nachweisen. So gewannen die Banditen auf Sardinien so viel Macht, daß Augustus die senatorischen Statthalter abberufen mußte und Truppen unter Kommando eines Ritters einsetzen mußte. Etwa zeitgleich kontrollierte der Bandit "Selurus der Sohn des Ätna" weite Gebiete Siziliens. Um 206 machte der Räuber Bulla Felix die Via Appia unsicher und plünderte Reisende zwischen Rom und Brindusium aus. Spätestens seit dem 4. Jhd. mußten die Kaiser der Bevölkerung den Besitz von Pferden untersagen, um Raubüberfälle einzudämmen. In Gallien kam es 286 zum Bagaudenaufstand. Die Bagauden, einheimische Bauern, deren Lage sich durch die ständigen germaneneinfälle verschlechterte, erhoben sich unter ihrem Anführer Amandus, der sich zum Gegenkaiser ausrief.

in der Germania superior sammelte 185/186 Maternus Kriminelle um sich und plünderte Dörfer, Gehöfte und selbst kleine Städte. Bezeugt ist seine Belagerung Straßburgs, wo die VIII. Legion stationiert war. Im Nildelta trieben die Boukolen zwischen 166 und 172 n. Chr. iht Unwesen. In Judäa nahm das Bandenwesen politische Züge an. Schon Herodes wargegen Banditen vorgegangen. Ein Mann namens Johannes von Gischala kontrollierte mit 400 Briganten ganz Nordgaliläa. Eleazar ben Dinae hielt sich 20 Jahre in den Bergen Galiläas versteckt. 66 -70 schlossen sich viele Banditen den Zeloten und Sikariern an und bildeten in Galiläa das Element des Aufruhrs.

Roms "Wilder Osten" aber war das Gebiet Zwischen Pisidien, Isaurien und Kilikien. Wenn auch nach Pompeius Erfolgen gegen die kilikischen Piraten nie wieder ein "schwimmender Freistaat" existierte, blühte natürlich weiterhin die Piraterie und der Sklavenhandel entlang der zerklüfteten Küste des Taurosgebirges. Dabei waren nicht selten auch vertreter der Honorationen involviert. Isaurien und Pisiedien galten als "Banditenland". Immer wieder unternahmen die Isaurier Raubzüge nach Lykien, Pamphylien und Galatien. Im Jahre 6 wurden sie abgeschlagen, 36 und 52 erhoben sich die Kilikier wegen zu großer Steuerschatzungen. Wenn auch in den folgenden Jahren keine Berichte vorliegen, scheint sich nichts an den Verhältnissen geändert zu haben. 278 eroberte der isaurische Lokaldynast Lydios die Stadt Kremna in Pisidien und machte die Bewohner zu seiner Geisel. Gegen ihn zog Probus mit winem Heer aus, wenn man dem byzantinischen Historiker Zosimus glauben kann. Die Isaurier kamen jedenfalls bis in die Nähe von Termessos. Als 353 in der pisidischen Stadt Ikonium einige Isaurier den wilden Tieren vorgeworfen wurden, erhoben sich die Isaurier erneut. Sie kaperten Schiffe, machten die Küsten unsicher und fielen vereinzelt oder in größeren Gruppen in Lykaonien, Galatien und Lycia et Pamphylia ein. Sie belagerten Antiochia ad Pragum und Seleucia. 368 gelang es ihnen, einen Vikar und 2 Bischöfe gefangenzunehmen. Erst als Kaiser Anastasius 492 Tausende von Isauriern nach Thrakien deportierte, kehrte wieder Ruhe ein.

Banditen und Piraten erschienen wie Naturgewalten, eine organisierte Polizeitruppe besaßen nur wenige Städte. In Rom waren die vigiles so etwas wie eine Polizeitruppe, die in 7 Kohorten zu 500 Mann organisiert waren. Auch Lugdunum, wo eine kaiserlich Münze lag und Carthago, später auch Ravenna hatten vigiles.

Besser organisiert war das Polizeiwesen im Osten. In Ägypten sorgten sich Irenarchen und Strategen um die Sicherheit ihrer Mitbürger. Archepoden nahmen Überstellungsaufträge an und durften auch über Gau und Provinzgrenzen Täter verfolgen. In Kleinasien gab es Nyktostrategen und Irenarchen. Von letzteren ist bekannt, daß größere Städte dem Proconsul von Asia zehn Kandidaten vorschlugen, unter denen er einen auswählte. Die Irenarchen und Nyktostrategen hatten Räuber gefangenzunehmen, sie zu verhören und den Magistraten auszuliefern. Selbst Urteile fällen durften sie nicht. Als Helfer standen ihnen staatlich beauftragte Kopfgeldjäger, sogenannte Diogmitai zur Verfügung.

Oft aber bestand die Vrbrechensbekämpfung in Selbsthilfe der Städte, die Bürger und Sklaven bewaffneten und auf Banditenjagd gingen. So lobt Commodus die Bürger der lykischen Stadt Bubon, weil sie gegen die Räuber ihrer Umgebung vorgingen und sie besiegten (AE 1979, 624).

Gegen Banditen und Lokaldynasten, die wie Bulla Felix, Johannes von Gischala oder Lydios eine zahlreiche Gefolgschaft besaßen, wurden Truppen eingesetzt oder es griffen die Kaiser selbst ein.

Doch in Gebieten wie Isaurien, im Nildelta oder auch in unzugänglichen teilen Italiens nutzten auch Truppen wenig. Trotz aller Gegenmaßnahmen reichten die staatlichen Vorkehrungen nicht zum Schutz der Bevölkerung aus. Weite Gebiete waren sogar für längere Zeit der römischen Herrschaft entzogen. Die Bewohner des Imperium konnten sich auch in Friedenszeiten nicht in Sicherheit fühlen,das Reich war durchaus nicht lückenkos zu beherrschen.

Literatur: Franz Ausbüttel Die Verwaltung des Römischen Kaiserreichs artikel "Innere Sicherheit" S 47- 53. Thomas Grünewald Räuber, Rebellen, Rivalen und Rächer.
 
Eine schöne Übersicht hast du da geschrieben, danke! Über das Banditenunwesen im Westen habe ich die letzte Zeit einige Artikel gelesen und die Situation der Isaurier (die "römischen Barbaren" noch der Spätantike) hat spätestens mit Kaiser Zeno -der ein Isaurier war- auch schon einmal ein Schlaglicht hinterlassen. Gerade die Situation im Osten, wo vor den Römern ziemlich totalitäre Monarchien geherrscht hatten ist interessant mit seinen Extremen von Rechtlosigkeit (Kilikien) und deutlichen staatlichen Eingriffen (etwa Ägypten).
 
Eine ähnlich positive Sicht überliefert Velleius Paterculus. Er behauptete nämlich, daß die Pax Romana jeden Winkel des Erdkreises von der Furcht vor Räuberbanden befreit habe.

Velleius verdankte dem Kaiser Tiberius seine Karriere. Er wird nicht gerade objektiv dazu geschrieben haben.

Bezeichnender war da schon die Aussage des griechischen Arztes Galen, dass die Leichname für anatomische Studien aus zwei Gruppen stammen würden: den in den römischen Arenen hingerichteten Verbrechern und den unbestatteten Opfern von Räubern.

Aus allen Teilen des Römischen Reiches sind Grabinschriften überliefert mit dem gleichen Wortlaut = "interfectus a latronibus", also ermordet worden von Räubern. Aber nicht immer endete so ein Überfall mit dem Tod der Opfer. Ein hoher Offizier namens Marcus Valerius Etruscus im 2. Jh. in der Provinz Africa wehrte sich offensichtlich nicht und entkam zusammen mit seinem Gefolge – allerdings „nackt und verletzt“. Dagegen kam ein Bekannter von Plinius dem Jüngeren mit dem Namen Robustus offensichtlich nicht mit dem Leben davon. Plinius wurde um Hilfe angegangen bei der Organisierung der Suche nach dem Verschollenen. Er hatte allerdings von vornherein wenig Hoffnung und vermutete, dass Robustes das Gleiche zugestoßen wäre wie seinem Landsmann Metilius Crispus, dem er (Plinius) bei der Abreise noch 40.000 Sesterzen mitgegeben habe. Das Vertrauen in die allgemeine Sicherheit war also sehr gering, wenn wir von dieser Äußerung ausgehen. Die Münzpropaganda der Kaiser, die da lautete „felicitas, fortuna, salus publica und securitas“, war Makulatur. Latrocinia (Raubüberfälle) waren juristisch Naturkatastrophen gleichgestellt. Versicherungen dagegen = Fehlanzeige = höhere Gewalt. Großgrundbesitzer stellten private Schutztruppen auf, griffen also zur Selbsthilfe, wie schon Scorpio schreibt.

Ein berühmtes Opfer der Piraten soll Cäsar gewesen sein. Der Piraterie bereitete zwar Pompejus kein endgültiges Ende, schlug aber die Piraten in einer Entscheidungsschlacht vernichtend. Der Senat hatte ihn dazu mit einem außerordentlichen, Provinzgrenzen-überschreitendem Kommando ausgestattet.

War schon der Staat nicht in der Lage, die Räuber effektiv zu bekämpfen, so waren doch die verhängten Strafen hart. „Grassatores“ (Wegelagerer) schickte man in die Bergwerke, „latrones“ (Schwerkriminelle) erwartete der Tod in der Arena; sie wurden verurteilt zum Kampf mit wilden Tieren. Oder sie wurden ans Kreuz geschlagen, zur Warnung dort lange hängengelassen.
 
Die Römer konnten einzelne Banditen auf sehr unerfreuliche Art exekutieren, dem Problem der massiven Kriminalität Herr werden konnten sie unter den gesellschaftlichen Voraussetzungen nicht.

Bei einigen der Herrschaften, die ich oben vorgestellt habe, handelte es sich eigentlich eher um Lokaldynasten, als gemeine Räuber. Flavius Josephus schreibt sehr abfällig über Johannes von Gischala. als handele es sich um einen gemeinen Banditen. Tatsächlich war er eher ein aristokratischer Gegner des Josephus, der wenn er selbst eine Schrift hinterlassen hätte, wahrscheinlich in den schwärzesten Farben über den "Verräter" und "Kollaborateur" Josephus von Jotapata geschrieben hätte.

Interessant ist der Fall des isaurischen Banditen Lydios, wobei moderne Forschungen den Bericht des sonst als ziemlich ungenau geltenden Zosimus bestätigen. Der muss ein isaurischer Lokaldynast gewesen sein, wenn er die Stadt Kremna in Pisidien einnehmen konnte. Immerhin zog laut Zosimus Probus höchstpersönlich gegen Lydios zu Felde, der sich daraufhin in Kremna verschanzte. Lydios liess alle Vorräte beschlagnahmen und gab nur den Teilen der Bevölkerung zu essen, die den Isauriern nützlich waren. Die Römer trieben einen Belagerungswall gegen die Festung, die sich zunächst halten konnte. Dramaturgisch parallel ist in fast allen Berichten über Banditen, dass diese schliesslich nur durch Verrat überwältigt werden können. So fiel der Räuber Bulla Felix dem Verrat seiner Freundin zum Opfer, wie Cassius Dio zu berichten weiss. Ebenso geht es Maternus, der, will man Herodian Glauben schenken, sogar die Entführung des Commodus geplant haben soll.

Ein Katapultist, der offenbar noch eine Rechnung mit Lydios zu bereinigen hatte, bot sich an, ihn abzuschiessen, und als Lydios durch eine Schiessscharte blicken wollte, war es um ihn geschehen.
 
Nun ja, das sollte man jetzt nicht zu eng sehen.
Wir redens schließlich über ein ziemlich großes Gebiet und einige Jahrhunderte - und ein Blick auf die aktuelle Kriminalitätsstatistik zeigt, daß auch bei uns jährlich die Grassatores und Latrones sehr aktiv sind.

Nach den Maßstäben und Möglichkeiten der Zeit und verglichen mit den Zuständen vorher war die Augsteische Zeit bzw. die seiner Nachfolger wohl durchaus sicher zu nennen und insbesondere längere Reisen waren besser möglich als vorher.

Und daß die Zustände in manchen abgelegenen Gegenden (oder in diversen Vierteln Roms ...) nicht ganz der Regierungs-Propaganda entsprechen - soll heute auch vorkommen.
 
In der frühen und hohen Kaiserzeit war die innere Sicherheit im Vergleich zu früheren Jahren wohl durchaus relativ sicher, mit der Betonung auf relativ. Die Bedrohung durch Räuber und Piraten war real und allgegenwärtig. Jesus wurde neben zwei Räubern gekreuzigt, und die Geschichte von einem Mann, der Räubern in die Hände fällt, findet sich ja noch im Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Autoren rieten, in Gemeinschaft zu reisen oder einen Hund mitzunehmen. Selbst einer hochgestellten Persönlichkeit wie dem Militärtribun Hadrian, der offenbar keine Terrortöle dabei hatte, konnte es passieren, dass er auf dem Weg zu Trajan nahe Köln von Banditen überfallen wurde. Legendär ist Caesars Piratenabenteuer.

Mit der sich abzeichnenden Reichskrise häufen sich dann Berichte über Räuber, die über so grossen anhang verfügen, dass sie selbst als Herausforderer des Kaisers auftreten. In Cassius Dios Räubergeschichte von Bulla Felix wird der Räuberhauptmann sogar recht sympathisch dargestellt, er verkörpert Tugenden, die Cassius Dio bei den Nachfolgern der humanitären Kaiser vermisst: Grosszügigkeit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber Sklaven. Bulla felix Bande sollen auch kaiserliche Freigelassene angehört haben. Vor diesem Hintergrund ist Bulla felix Zitat zu verstehen, das er einem Centurio sagt: "Die herren sollen ihre Sklaven gut behandeln und sie ordentlich füttern, damit sie keine Räuber zu werden brauchen."

Diese Bulla Felix Episode erinnert mich an andere werke der Räuber- und schauerromantik. Bulla Felix, der Rebell, verkörpert die Tugenden, die dem römischen Establishment abhanden gekommen ist. Fast wie in "The Gest of Robyn Hood" einem Versepos aus dem 15. Jhd oder im Roman "Shui hu chuan" ( Die Räuber vom Liang Shan Moor) Die sind Banditen, leben aber nach streng konfuzianischen Traditionen. Robin Hood und seine Männer leben in idealer ritterlicher Gefolgschaftstreue.


Mit der Reichskrise nimmt das Banditenunwesen dramatische Züge an, wie es ja in den Berichten über den isaurischen Lokaldynasten Lydios zum Ausdruck kommt, der sich der Stadt Kremna bemächtigte und gegen der Kaiser selbst zu Felde zog.
 
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Bezeichnender war da schon die Aussage des griechischen Arztes Galen, dass die Leichname für anatomische Studien aus zwei Gruppen stammen würden: den in den römischen Arenen hingerichteten Verbrechern und den unbestatteten Opfern von Räubern.

Aus allen Teilen des Römischen Reiches sind Grabinschriften überliefert mit dem gleichen Wortlaut = "interfectus a latronibus", also ermordet worden von Räubern. Aber nicht immer endete so ein Überfall mit dem Tod der Opfer. Ein hoher Offizier namens Marcus Valerius Etruscus im 2. Jh. in der Provinz Africa wehrte sich offensichtlich nicht und entkam zusammen mit seinem Gefolge – allerdings „nackt und verletzt“. Dagegen kam ein Bekannter von Plinius dem Jüngeren mit dem Namen Robustus offensichtlich nicht mit dem Leben davon. Plinius wurde um Hilfe angegangen bei der Organisierung der Suche nach dem Verschollenen. Er hatte allerdings von vornherein wenig Hoffnung und vermutete, dass Robustes das Gleiche zugestoßen wäre wie seinem Landsmann Metilius Crispus, dem er (Plinius) bei der Abreise noch 40.000 Sesterzen mitgegeben habe. Das Vertrauen in die allgemeine Sicherheit war also sehr gering, wenn wir von dieser Äußerung ausgehen. Die Münzpropaganda der Kaiser, die da lautete „felicitas, fortuna, salus publica und securitas“, war Makulatur. Latrocinia (Raubüberfälle) waren juristisch Naturkatastrophen gleichgestellt. Versicherungen dagegen = Fehlanzeige = höhere Gewalt. Großgrundbesitzer stellten private Schutztruppen auf, griffen also zur Selbsthilfe, wie schon Scorpio schreibt.

„Grassatores“ (Wegelagerer) schickte man in die Bergwerke, „latrones“ (Schwerkriminelle) erwartete der Tod in der Arena; sie wurden verurteilt zum Kampf mit wilden Tieren. Oder sie wurden ans Kreuz geschlagen, zur Warnung dort lange hängengelassen.


Was Galen schreibt, könnte auch aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert stammen, wo Kriminelle, auch unter dem Eindruck der Physiognomielehre in anatomische Sammlungen abgegeben wurden. So war 1998 bei einer ausstellung in Heidelberg das Skelett des Banditen Philipp Lang, alias Hölzerlips ausgestellt.

Petronius erzählt in seinem Satyricon die geschichte der Matrone von Ephesos, die ihren Gatten betrauert, der in einer Höhle aufgebahrt liegt. Gleichzeitig muß ein Soldat in der Nähe Gekreuzigte bewachen. Der Soldat beglückt die Matrone, doch inzwischen wird ein gekreuzigter heimlich abgenommen, und der Soldat hat eine schwere Strafe zu fürchten, weshalb die Matrone kurzerhand ihren Ehemann freigibt, damit der ans Kreuz gehängt wird.

Autoren wie Seneca rieten Reisenden, sich nach Möglichkeit einem Gefolge vornehmer Reisender anschließen oder einen Hund mitnehmen. Doch selbst ein Gladiator wurde um diese Zeit an der Via Appia von Banditen überwältigt.

Hadrian, damals noch Militärtribun war zweifellos ein solcher Reisender, dessen Begleitung Seneca empfahl, offenbar hatte er keinen Hund dabei, denn er wurde von Banditen überfallen, als er Trajan die Nachricht von seiner Designation durch Nerva nach Köln bringen wollte.
 
In jüngster Zeit haben Ausgrabungen bei Kremna in Südwestanatolien einige Angaben des Zosimus bestätigt. Der erzählt in epischer Breite vom isaurischen Lokaldynasten Lydios. Der gelangte mit seiner Soldateska bis nach Termessos, so dass Probus selbst gegen ihn zu Felde ziehen musste. Lydios setzte sich daraufhin in der Stadt Kremna fest, die stark befestigt war und von schluchten umgeben ist. Die bevölkerung machte er zur Geisel, wobei er rücksichtslos nur Einwohnern, die ihm und seinen Leuten nützen konnten mit Lebensmittel versorgen ließ. Alle anderen ließ er verhungern und ihre Leichen in die Schluchten der Umgebung werfen. Die Römer schlossen daraufhin Kremna ein und bauten einen Belagerungsdamm, doch konnte Lydios zunächst alle Angriffe abschlagen. Ein Katapultschütze hatte offenbar noch eine persönliche Rechnung mit Lydios zu begleichen und erschoss ihn, als dieser durch eine Sehvorrichtung die römischen Vorposten beobachten wollte. Auch das ist ein Kennzeichen vieler Räubergeschichten, dass der (Anti-) Held nur durch Verrat zu Fall gebracht werden kann, ganz so wie es Cassius Dio auch vom "römischen Robin Hood" Bulla Felix berichtet.
 
Ich habe heute hier so einiges über Räuberbanden der Neuzeit,und den Raubrittern gelesen habe, wo viele schöne Beiträge dabei waren!

Nun möchte ich mal fragen,wie es sich im Römischen Reich mit Räuberbanden verhalten hat, gab es diese?

Ein bekannter Räuber ist ja Barabbas, wenn es ihn denn gab, bekannt sind mir auch die kilikischen Piratenbanden, wie sah es aber auf festem römischen Boden aus?

Hab selber schon mal geguckt, aber nicht richtig befriedigendes gefunden! :gruml:
 
Klar gabs Räuber, war zeitweise sogar ein riesen Problem in verschiedenen Teilen des Reiches, ab und zu sogar auch in Italien.

Vor ein Paar Jahren gabs ein GEO Epoche Heft über Rom, da war ein Artikel auch über Räuberunwesen drinnen. Finde ich nur gerade in meiner 'Ordnung' nicht, sorry. Wenn es wieder auftaucht, liefere ich genauere Angaben.

Eine gute Quelle zu Räubern sind auch Grabsteine, bei denen es immer wieder Angaben darüber gab, dass der Verstorbene 'unter die Räuber' gekommen war.
 
Ich habe zu diesem Thema einmal einen Artikel "Banditen, Piraten, Lokaldynasten- Roms Wilder Osten" geschrieben, der sicher interessant für dich sein dürfte.

Ich habe mich dabei vor allem auf die östlichen provinzen bezogen, aber natürlich gab es auch im Westen namhafte Banditen.

Auf Sizilien trieb Selouros, Sohn des Ätna zur Zeit des Augustus sein Unwesen, Zu Zeit von Commodus machte ein gewisser Maternus Gerrmanien und Gallien unsicher, von dem Herodian berichtet, dass er sogar geplant habe, den Kaiser zu ermorden.

Von einem römischen Robin Hood, der den Kaiser Septimius Severus herausforderte, berichtet Cassius Dio. Der Räuber Bulla Felix machte mit seiner Bande ganz Italien unsicher, trieb aber vor allem entlang der Via appia sein unwesen. Seine Bande war über 600 Mann stark und erhielt Unterstützung aus der Bevölkerung, dazu sollen auch verarmte Freigelassene und entlaufene Sklaven des kaiserlichen Haushalts gehört haben, was für den Kaiser besonders peinlich war. Wie von manch modernen Banditen berichtet, wie dem Räuber Krummfingers Balthasar, der erfundene Adelstitel an seine leute vergab und als zeichen seiner Würde ein Brecheisen und ein eigenes Siegel trug, gab sich auch Bulla felix das Gepräge einer alternativen Gegengesellschaft.

Selouros, Sohn des Ätna setzte sich das Diadem auf und nannte sich König, während Bulla Felix seine Leute zu "Senatoren" ernannte. Cassius Dio überliefert eine Episode, in der der Bandit einen Centurio der Garde übertölpelt und ihm von seinem "Senat" den Prozess machen lässt und ihn mit der Botschaft zurückschickt: "Die Herren möchten doch ihre Sklaven und Freigelassenen anständig ernähren, damit sie keine Banditen zu werden brauchen."

ähnlich äußerte sich der Gefangene zum Prätorianerpräfekten Papinianus, der ihn fragte, weshalb er ein Räuber wurde:

"Aus dem gleichen, weshalb du Präfekt geworden bist!"

Bulla Felix konnte schließlich nur durch Verrat seiner Geliebten gefangen werden, und er wurde zum Tode "ad bestias" verurteilt.
 
ich weiss, das zu römischer Zeit in St-Maurice (Kanton Wallis, Schweiz) eine Räuberbande hingerichtet wurde (sogenannte Brigands, französisch für Wegelagerer).

Leider habe ich im Web keine gute Quelle dafür gefunden, die das Dokumentiert. Aber Literatur dafür gäbe es schon.
 
Klar gabs Räuber, war zeitweise sogar ein riesen Problem in verschiedenen Teilen des Reiches, ab und zu sogar auch in Italien.

Meines Wissens war das sogar ein Dauerproblem im Römischen Reich, da es ja weder staatliches Gewaltmonopol noch Möglichkeiten zu einer Exekutive gab. Vor allem in Gebieten mit offenen Grenzen (z. B. in Afrika, wo die "Grenze" im buchstäblichen Sinn im Sande verlief) hatten Räuberbanden Möglichkeiten, sich dem Zugriff römischer Legionen (die quasi als Ersatzpolizei zweckentfremdet wurden) zu entziehen - ein Problem, das die Römer unmöglich lösen konnten.
Wäre aber auch interessant zu wissen, wie das Räuberproblem sich im Westen bzw. in Gebieten mit "geschlossenen" Grenzen (z. B. Limes, Hadrianswall etc.) auswirkte.
 
Meines Wissens war das sogar ein Dauerproblem im Römischen Reich, da es ja weder staatliches Gewaltmonopol noch Möglichkeiten zu einer Exekutive gab. Vor allem in Gebieten mit offenen Grenzen (z. B. in Afrika, wo die "Grenze" im buchstäblichen Sinn im Sande verlief) hatten Räuberbanden Möglichkeiten, sich dem Zugriff römischer Legionen (die quasi als Ersatzpolizei zweckentfremdet wurden) zu entziehen - ein Problem, das die Römer unmöglich lösen konnten.
Wäre aber auch interessant zu wissen, wie das Räuberproblem sich im Westen bzw. in Gebieten mit "geschlossenen" Grenzen (z. B. Limes, Hadrianswall etc.) auswirkte.


Das Banditenunwesen wurde vor allem in der Zeit der Reichskrise zu einem bedeutenden Problem. Gegenden wie Isaurien, das Nildelta, aber auch weite Regionen vor allem in Süditalien waren schon in der hohen Kaiserzeit schwierig zu kontrollieren. Das ging soweit, dass Constantin der Landbevölkerung Pferde verbot. Oder dass ein Kaiser selbst mit Heeresmacht anrücken musste, um einen Lokaldynasten auszuräuchern.

So berichtet Zosimus vom Feldzug des Probus, der gegen einen isaurischen Lokaldynasten Lydios, der sich in der pisidischen Stadt Kremna verschanzte und die Bevölkerung als Geisel nahm.
 
Nicht vergessen darf man bei dieser Problematik die Rauzüge, die von Stämmen geführt wurden, die eigentlich außerhalb des Reiches lebten. Hier sind mir selbst besonders germanische Stämme bekannt, die schon sehr früh oft tief ins Reich einfielen und dann z. T. jahrelange Raubzüge unternahmen. Ziel dieser Stämme war es, möglichst viel Beute zu machen und dann in ihr angestammtes Gebiet zurück zu kehren. Einige grenznahe Gebiete im Römischen Reich waren in der Spätphase so stark von solchen Raubzügen betroffen, daß die Bevölkereung diese Gegenden verließ, wodurch diese entvölkert wurden. Die Kaiser bemühten sich durch die Ansiedlung zunächst z. B. durch Laeten, später auch durch Föderaten diese Gebiete wieder neu zu besiedeln.
 
Meines Wissens war das sogar ein Dauerproblem im Römischen Reich, da es ja weder staatliches Gewaltmonopol noch Möglichkeiten zu einer Exekutive gab. Vor allem in Gebieten mit offenen Grenzen (z. B. in Afrika, wo die "Grenze" im buchstäblichen Sinn im Sande verlief) hatten Räuberbanden Möglichkeiten, sich dem Zugriff römischer Legionen (die quasi als Ersatzpolizei zweckentfremdet wurden) zu entziehen - ein Problem, das die Römer unmöglich lösen konnten.
Wäre aber auch interessant zu wissen, wie das Räuberproblem sich im Westen bzw. in Gebieten mit "geschlossenen" Grenzen (z. B. Limes, Hadrianswall etc.) auswirkte.
Zu erst einmal möchte ich mal wieder darauf hinweisen, dass auch die Grenzen im Süden und Osten des Imperiums gesichert waren und zwar zu einem ähnlichen Maß wie am Limes. Die Sicherung wurde,wie überall, einfach an die naturellen Umgebungen angepasst. So finden sich in Nordafrika ebenso ein Netzwerk aus Wachtürmen und Posten sowie auf den Hauptrouten der Transhumanz Wallwerke wie das fossatum africae und clausurae. Im Wüstengebiet wurden einfach die Oasen/Wasserstellen durch Forts gesichert. Damit war eine Kontrolle von größeren Menschengruppen gegeben. Für die Levanteregion gilt ähnliches, einzig ein Wallwerk wurde nicht gefunden.
Darüber hinaus gab es selbstverständlich Gendarmerie-Einheiten. Als Beweis sind die Benificarii aufgeführt die diese Aufgaben ausübten oder solchen Einheiten vorstanden.
Räubertum gab es jedoch sicherlich fast überall. Abhängig von der "Stärke" des Problems waren für mich zum einen die Siedlungsdichte der Region, Straßenverbindungen und vor allem die Haltung der lokalen Magistrate und Honoratioren. Da im Imperium die Stadt, sei es civitas,munizipium oder colonia, DIE selbstständige Verwaltungszelle war, konnte nur vor Ort ein solches Problem bekämpft oder gefördert werden. Überregionale Eingriffe in Form des Prokurators,Gouverneurs oder letzendlich Kaisers/Senat gab es meist erst dann, wenn das Problem arg aus dem Ruder gelaufen war.
 
Laut Frank M. Ausbüttels "Die Verwaltung des Römischen Kaiserreichs" (und ich muss zu meiner Schande gestehen, mehr zu diesem Thema nicht gelesen zu haben) sollen die Festungen in Wüstengebieten gegen das Räubertum wenig ausgerichtet haben; ebenso hatte man auch in gebirgigen und sumpfigen Gegenden Schwierigkeiten, selbiges zu bekämpfen. Zudem forschen Provinzialarchäologen auch heute noch an der römischen Grenze in Libyen, wie sie genau verlief bzw. ob es sie überhaupt in einer festen Form gab usw.
Und was ebenfalls im Ausbüttel stand: Eine polizei- oder gendarmerieähnliche Truppe hat es nur in Rom (die "vigiles"), Lyon, Karthago und Konstantinopel gegeben - und auch das zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Insofern möchte ich meine Aussage, es hätte generell keine Exekutivmöglichkeiten gegeben, revidieren. Ansonsten sollen nur im Bedarfsfall derartige Einheiten in anderen Städten zur Verfügung gestanden haben; ferner scheinen "Banditenjäger" (diogmitai) angeworben oder Bürger bewaffnet worden zu sein.
 
Zuerst einmal hab ich mich natürlich wieder einmal bei den Fachbegriffen verschrieben: es muss selbstverständlich Beneficiarii heißen!

Die Grenzerforschung in Lybien stellt wie jede Art von Archäologie in Lybien eine besondere Herausforderung dar,einfach aufgrund der politischen Situation. Ich weiß nicht wie weit und wo genau die Ausgrabungen von Herrn Mackensen inzwischen sind, jedoch war das Ziel dort Lybien (allerdings nicht die Grenzführung). Das Problem mit der Grenzführung in der Wüstenregion ist einfach, dass es nur bestimmte Wege gibt, die größere Massen nutzen können.
Letzendlich kommt es darauf an, wie man die Räuberbanden definiert. Kleinere Gruppen bis zu 10 Leuten werden überall durchschlüpfen können. Wie gesagt die Sicherung gegen solche kleinen Gruppen musste vor Ort passieren und war Aufgabe der lokalen Magistrate
 
Räuberei im großen Stil betrieben ab der Zeit der Reichskrise die sogenannten Baugauden in Gallien. Hierbei handelte es sich um verarmte Bauern und Hirten, die vor allem den Norden der Provinz unsicher machten und zu Beginn des 5. Jahrhunderts sogar bis nach Spanien und Italien gelangt sein sollen. Die Raubzüge dieser Gruppen hatten beträchtliche Auswirkungen auf die Wirtschaft in den betroffenen Gebieten und so sah sich der römische Staat mehrmals genötigt, militärisch gegen die Bagauden vorzugehen. Erst in der Mitte des 5. Jahrhunderts konnten sie von einer Allianz aus Weströmern und Westgoten besiegt werden. Anschließend verliert sich ihre Spur.
 
Laut Frank M. Ausbüttels "Die Verwaltung des Römischen Kaiserreichs" (und ich muss zu meiner Schande gestehen, mehr zu diesem Thema nicht gelesen zu haben) sollen die Festungen in Wüstengebieten gegen das Räubertum wenig ausgerichtet haben; ebenso hatte man auch in gebirgigen und sumpfigen Gegenden Schwierigkeiten, selbiges zu bekämpfen. Zudem forschen Provinzialarchäologen auch heute noch an der römischen Grenze in Libyen, wie sie genau verlief bzw. ob es sie überhaupt in einer festen Form gab usw.
Und was ebenfalls im Ausbüttel stand: Eine polizei- oder gendarmerieähnliche Truppe hat es nur in Rom (die "vigiles"), Lyon, Karthago und Konstantinopel gegeben - und auch das zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Insofern möchte ich meine Aussage, es hätte generell keine Exekutivmöglichkeiten gegeben, revidieren. Ansonsten sollen nur im Bedarfsfall derartige Einheiten in anderen Städten zur Verfügung gestanden haben; ferner scheinen "Banditenjäger" (diogmitai) angeworben oder Bürger bewaffnet worden zu sein.

Hier noch ein Literaturtipp, den ich schon an anderer Stelle nannte:

Thomas Grünewald, Räuber, Rebellen, Rivalen und Rächer- Studien zu latrones im Römischen Reich.



Eine bezeichnende Information, wieviele Menschen als Räuber gelebt haben muss, liefert auch eine Bemerkung Galens von Pergamon über die Beschaffung von menschlichen Körpern für anatomische Studien. Ärzte konnten dabei auf Leichname von Exekutierten, vor allem in der Arena oder aber auf die von Räubern zurückgreifen, die man unbestattet im Gebirge liegen ließ.

Das erinnert stark an die Praxis im 18. und 19. Jahrhundert, als Banditen unter dem Einfluß der Physiognomielehre Galls und Lavaters an anatomische Sammlungen abgegeben wurden.

Apologeten des augusteischen Friedens priesen die Befriedung der Meere und Straßen, doch Zitate anderer Autoren werfen bezeichnende Schlaglichter auf die Allgegenwart von latrones.

So schreibt der Jurist Ulpian, die größten risiken des Reisens wären 19 von latrones getötet zu werden 2) beim Einsturz der herberge begraben zu werden oder 3) von einem wagen überfahren zu werden.

Jesus berichtet im Gleichnis vom barmherzigen Samariter von einem Mann, der nahe Jericho unter die Räuber fiel und halbtot am Straßenrand lag, ehe sich ein Samariter seiner annahm. Die Episode wird sozusagen zum Musterfall für einen Menschen, der auf die Hilfe seines Nächsten angewiesen ist. Der Galiläer wurde neben zwei Räubern (lestai) exekutiert, und Mathäus berichtet von einen Namensvetter Jesu, einem gewissen Jeshua Barrabas, der vom Volk anlässlich des Passahfestes freigelassen wurde.

Der Apostel Paulus resümmiert im 2. Korintherbrief die Mühen und Gefahren seiner Reisen:

"ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse, gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk...." (2. Kor.11, 26)

Der ältere Plinius berichtet von Hunden, die ihre Herren auf reisen beschützten wie ein gewisser Vulcatius, dessen Hund ihn gegen einen grassator verteidigte. Der Hund eines Senators Caelius habe seinen Herrn bis zum letzten atemzug verteidigt. Apuleius weiß in seinen Metamorphosen von Leuten zu berichten, die wegen ihrer Waffen selbst für banditen gehalten wurden. Epiktet riet Reisenden, sich dem Konvoi vornehmer reisender und Amtspersonen anzuschließen, während Juvenal und Seneca eine leere Tasche für den besten Schutz vor Strauchrittern hielten.

der spätere Kaiser Hadrian war eigentlich der optimale Reisegefährte, doch offenbar war er weder mit leeren Taschen unterwegs, noch hatte er einen Hund bei sich, als er als Militärtribun der XXII. Trajan die Nachricht von seiner Inthronisation von Mainz nach Köln überbringen wollte. Er wurde Opfer eines gut organisierten Überfalls auf seinen wagen und musste die Reise zu Fuß fortsetzen.

Ganz ähnlich erging es einem gewissen M. Valerius Etruscus, einem legaten der Afrikaarmee, der im Jahre 151 oder 152 auf dem Weg nach der Küstenstadt Saldae überfallen wurde.

indirekte Hinweise auf das Ausmaß des Bandenwesens ergeben sich aus gegenmaßnahmen des römischen Staates So legte Augustus planmäßig Straßenpolizeiposten (stationes) an den wichtigsten Straßen an. Commodus befahl in Nordafrika den Bau von burgi speculatorii zum Schutz vor plündernden Barbaren, und der gleiche Kaiser ließ entlang der Donau Posten errichten.

Im 3. Jahrhundert war das Netz solcher stationes weitgehend ausgebaut, dass es die Knotenpunkte der fernstraßen aller Provinzen miteinander verband. Sicherer scheint das Reisen aber nicht geworden zu sein, und die Reichskrise führte natürlich auch zum Anstieg der Kriminalität, so dass Cyprian sich beklagte, dass latrones die Straßen unsicher machten und praedones die Meere versperrten und überall die schrecken des Krieges regierten.
 
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