salvus
Aktives Mitglied
Als Schachspieler mußte ich dieses Thema irgendwann eröffnen.
Entschuldigung dafür.:weinen:
Meines Erachtens war das Schachspiel ein ideales Proppagandamittel für die ehemalige Sowjetunion.
Schach ist ein hochgeistiges Spiel. Es hat eine lange Historie und jeder weiß, welch hohe Anforderungen dieses Spiel an Körper und Geist stellt. Nun hat wohl schon Lenin gerne Schach gespielt und wohl auch somit die große sowjetische Schachtradition mitbegründet. Es gab schon im 19. Jahrhundert bedeutende russische Schachspieler, wie z.B. Tschigorin oder auch Petroff.
Nach dem 2. Weltkrieg hat die Sowjetunion das Weltschach allerdings dominiert.
Die Weltmeister kamen stets aus der Sowjetunion.
Michail Botwinnik war ein Aushängeschild, welches den WM-Titel viele Jahre lang behielt (mit Unterbrechungen). Andere große Namen sind Tigran Petrosjan, Vassily Smyslow, Michai Tal, Boris Spassky, Anatoly Karpov und natürlich Garry Kasparov.
Aber es gibt hier interessante Geschichten.
Inwieweit waren die Schachweltmeisterschaften, die die sowjetischen Meister unter sich ausmachten vom Kreml gesteuert?
Einschneidend war natürlich der Kampf in Island 1972 zwischen Spassky und Bobby Fischer (USA). Ein einziger Nervenkrieg. Stand dabei Spassky für ein politisches System und Fischer für sich selbst?
Und vorher?
Im Kanditatenturnier zur WM unterlag der sowjetische Spieler Mark Taimanov (damals Weltklasse) Fischer mit 6:0, ein Debakel. Taimanov durfte danach mehrere Jahre nicht in den Westen (zu lukrativen Turnieren) reisen.
Und dann 1978:
Schach WM Karpov-Kortschnoi:
Der systremtreue Karpov gegen den Dissidenten Kortschnoi!
Eine WM voller Skandale.
Karpov führt fast uneinholbar 5:2 ( es ging auf 6 Gewinnpartien).
Kortschnoi holt auf 5:5 auf und verliert die 32. Partie. Karpov bleibt Weltmeister.
Kortschnoi behauptet in seiner Biographie, daß wenn er denn WM Kampf 1978 gewonnen hätte, der KGB ihn ermorden wollte, da er 1976 in den Westen emigrierte.
Die vielen psychologischen Spielchen während dieser WM (welche vielen Leuten heute absurd vorkommen) möchte ich nicht kommentieren.
Fakt ist wohl:
Der Titel des Schachweltmeisters war der ehemaligen Sowjetunion sehr wichtig.
Zeigte er doch wohlmöglich die geistige Überlegenheit der Sowjetunion gegenüber dem Westen.
Wie sehr ein Schachweltmeister wie z.B. Karpov in das System involviert war zeigt auch die Biographie von Garry Kasparov "Politische Partie". Wahrscheinlich war auch der Weltschachbund FIDE ein Teil dieses Systems.
Schach war offensichtlich für die Sowjetunion ein wichtiger Teil des kalten Krieges.
Entschuldigung dafür.:weinen:
Meines Erachtens war das Schachspiel ein ideales Proppagandamittel für die ehemalige Sowjetunion.
Schach ist ein hochgeistiges Spiel. Es hat eine lange Historie und jeder weiß, welch hohe Anforderungen dieses Spiel an Körper und Geist stellt. Nun hat wohl schon Lenin gerne Schach gespielt und wohl auch somit die große sowjetische Schachtradition mitbegründet. Es gab schon im 19. Jahrhundert bedeutende russische Schachspieler, wie z.B. Tschigorin oder auch Petroff.
Nach dem 2. Weltkrieg hat die Sowjetunion das Weltschach allerdings dominiert.
Die Weltmeister kamen stets aus der Sowjetunion.
Michail Botwinnik war ein Aushängeschild, welches den WM-Titel viele Jahre lang behielt (mit Unterbrechungen). Andere große Namen sind Tigran Petrosjan, Vassily Smyslow, Michai Tal, Boris Spassky, Anatoly Karpov und natürlich Garry Kasparov.
Aber es gibt hier interessante Geschichten.
Inwieweit waren die Schachweltmeisterschaften, die die sowjetischen Meister unter sich ausmachten vom Kreml gesteuert?
Einschneidend war natürlich der Kampf in Island 1972 zwischen Spassky und Bobby Fischer (USA). Ein einziger Nervenkrieg. Stand dabei Spassky für ein politisches System und Fischer für sich selbst?
Und vorher?
Im Kanditatenturnier zur WM unterlag der sowjetische Spieler Mark Taimanov (damals Weltklasse) Fischer mit 6:0, ein Debakel. Taimanov durfte danach mehrere Jahre nicht in den Westen (zu lukrativen Turnieren) reisen.
Und dann 1978:
Schach WM Karpov-Kortschnoi:
Der systremtreue Karpov gegen den Dissidenten Kortschnoi!
Eine WM voller Skandale.
Karpov führt fast uneinholbar 5:2 ( es ging auf 6 Gewinnpartien).
Kortschnoi holt auf 5:5 auf und verliert die 32. Partie. Karpov bleibt Weltmeister.
Kortschnoi behauptet in seiner Biographie, daß wenn er denn WM Kampf 1978 gewonnen hätte, der KGB ihn ermorden wollte, da er 1976 in den Westen emigrierte.
Die vielen psychologischen Spielchen während dieser WM (welche vielen Leuten heute absurd vorkommen) möchte ich nicht kommentieren.
Fakt ist wohl:
Der Titel des Schachweltmeisters war der ehemaligen Sowjetunion sehr wichtig.
Zeigte er doch wohlmöglich die geistige Überlegenheit der Sowjetunion gegenüber dem Westen.
Wie sehr ein Schachweltmeister wie z.B. Karpov in das System involviert war zeigt auch die Biographie von Garry Kasparov "Politische Partie". Wahrscheinlich war auch der Weltschachbund FIDE ein Teil dieses Systems.
Schach war offensichtlich für die Sowjetunion ein wichtiger Teil des kalten Krieges.
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