Da es hier um die Interepretation meiner Beiträge geht, und sich das nun trotz zweifacher Richtigstellung über mehrfache Statements hinzieht, nun ein Kommentar zu diesem - noch höflich ausgedrückt - Unfug:
Und Silesia hat eben behauptet, Rassebegriffe würde in der heutigen Wissenschaft einhellig abgelehnt und es herrsche unisono die Meinung, dass dem Begriff „Rasse“ keine biologische Realität entspreche bzw. dass er keinen wissenschaftlichen Nutzen habe. Und das ist eben nachweislich falsch, wie sich leicht dadurch zeigen lässt, dass man namhafte Wissenschaftler vorweist, die einen Rassebegriff verteidigen. Letzteres habe ich zwar bereits mehrfach getan, aber meinetwegen kann ich nochmals ein paar nennen:
Zum Nachlesen: das hier waren die Aussagen, #48:
Eigentlich sprichst Du hier mindestens 2 Ebenen an (siehe auch Themenüberschrift): den wissenschaftlichen Aspekt, für den das
Kriterium offensichtlich
erledigt ist, und ... alle übrigen Bereiche,
in dem der Begriff Verwendung findet bzw. anzutreffen ist.
#122: Genetische Vielfalt des Homo sapiens
Es wurde ua. auf Hyos Diskussion aufmerksam gemacht, in dem zur Genetik L. Luca Cavalli-Sforza, Paolo Menozzi und Alberto Piazza, The history and geography of human genes, Princeton 1994, zitiert worden ist. S. 19 wird in dieser weit gefassten Studie ausgeführt:
"
From a scientific point of view, the concept of race has failed to obtain any consensus; none is likely, given the gradual variation in existence... [es folgen Ausführungen zu:] ...clusters.
At no level can clusters be identified with races ..."
The history and geography of human genes - Google Bücher
Siehe auch hier:
http://www.geschichtsforum.de/140913-post76.html
Eine genetisch begründete Kategorie bzw. humangenetisch nachgewiesene Clusterung nach "Rassen" gibt es nicht.
Die
Zusammenstellung nach dem Stichwort "race" ist irrelevant, weil nun schon mehrfach betont wurde, dass "race" als soziologischer Cluster - und eben nicht als genetisch bewiesene Kategorie - in der Quantitativen Humangenetik Verwendung findet. Das hat mit der Diskussion hier nichts zu tun.
Um die Folge abzukürzen: in welchem der zitierten Publikationen ist das Clustering nach "Race" empirisch in der Humangenetik belegt worden? In welche Fachenzyklopedie ist dieses genetische Rassen-Clustering aus der Publikation übernommen worden? Wie viele "Rassen" wurden ermittelt?
Die Fragen sind nun schon wochenlang offen und werden nicht - können nicht - beantwortet werden.
Ansonsten kann man das hier streichen (insoweit ist auch keine Antwort mehr erforderlich):
Anthropologen:
“Human racial differences are both real and significant” (Sarich, Berkeley, 2003)
Sarich ist Unterzeichner dieser Deklaration:
Mainstream Science on Intelligence - Wikipedia, the free encyclopedia
die zahlreiche renommierte Wissenschaftler verweigert haben und in der das Rassekonzept vom klügeren Weißen und dummen Schwarzen manifestiert wird.
"
Racial-ethnic differences are somewhat smaller but still substantial for individuals from the same socio-economic backgrounds"
Er befindet sich dort in Gesellschaft:
John Philippe Rushton ? Wikipedia
"Rushton vertritt die Meinung, dass individuelle Unterschiede von Angehörigen der drei von ihm postulierten menschlichen Populationsgruppen (Schwarze, Weiße und Asiaten; von ihm als „Rassen“ bezeichnet) in Bezug auf Intelligenz, Persönlichkeit, kriminelle Veranlagung und anderer Eigenschaften in erster Linie nicht durch soziale oder kulturelle Rahmenbedingungen bedingt, sondern genetisch determiniert seien, "
Critics have debated for the past decade or more whether race is dead or alive in “the new genetics” (El-Hai, Columbia, 2007)
Da tust Du dem Autor Unrecht, respektive Du verbiegst ihn ebenso wie Risch (siehe oben). Denn ihm geht es gerade darum, pauschalen Übernahmen des Rassebegriffs des 19. und 20. Jhdt. entgegenzustehen:
"We need to explore what race is, how it is configured and how and why it is interpolated in the contemporary practices of the genomic and postgenomic sciences. Is this “race” the same scientific object or concept as that produced at the turn of the twentieth century? Is it generative of and party to the same kinds of social and political logics and practices?"
Statt dessen geht es ihm um Schlußfolgerungen und Risikoprognosen aus genetischen Differenzen, die völlig unbestritten sind:
"The logic of reading race via that molecular optic in the contemporary research practices of postgenomic medicine diverges from that which guided either the typological thinking of race scientists or the molecular logic of diagnosing blackness via sickle-cell disease earlier in the twentieth century."
Wenn sich hier die Diskussion von der in Dir betriebenen Weise um die Frage dreht: Ist der Begriff tot oder
wird er weiter verwendet? - belegt das die lediglich Übertragung der überkommenen Vorstellungen. Die humangenetische Verwendung der soziologischen Clusterung "Rassen" hat damit nichts zu tun:
"By way of contrast with eugenics, postgenomic medicine focuses not on the race ornation but on the individual (Haraway 1997b, Rose 2001; see also Proctor 1992 for a sustained comparison between eugenics and genomics). Even as it reifies race, postgenomic medicine constructs itself as interested ultimately in individual health. Its medical (and economic) vision is to develop “therapy tailored to individual genetic profiles” (Sunder Rajan 2005, p. 20). The question is, which factors contribute to those individual genetic profiles? Is race an important contributor? Or is there no biological —here, genetic—basis for what we call “race”?"
Es ist wie immer: ein abstract ist nicht der Volltext.