2 Schlachtschiffe gegen die Royal Navy

Ah, okay. Ich habe mich ehrlich gesagt, noch nie tiefgründig mit der Munition der Kriegsschiffe auseinandergesetzt ...man lernt nie aus. :red:

San Shiki-Munition gab es für unterschiedliche Kaliber. Im Internet gibt es es mW keine Zeichnung dazu.

Hier die Beschreibung:
https://groups.google.com/forum/?fromgroups#!topic/sci.military.naval/-UZMaq-Oq7A

Die "Behälterkonstruktion" der Granate mit den Stahlzylindern für die Brandwirkung des Geschosses (3000 Grad, mehrere Sekunden, ca. 5 Meter Flammstrahl pro Zylinder, kegelförmige Streuung ca, 200 Meter) ist hier in Anlage gut erkennbar. Dort sind 36cm-Geschosse Type3 mit rd. 553 kg/Granate, Größe ca 160cm erwähnt, die 46cm = 18,1 inch dürfte bei ca. 1200kg/Granate und Größe ca. 200cm gelegen haben.

Quelle: USNTMJ Target Reports
- O 19 - Japanese Projectiles - General Types vom 6.2.1946 sowie
- O 45(N) Japanese 18inch Guns and Mounts vom 1.2.1946
 

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Hat die Kriegsmarine solche speziellen Granaten verschossen? Insbesondere bei der Tirpitz? Hab ich ja noch nie gelesen, bzw. nicht bewusst gelesen.

Ich kenne sie nur von den Japanern.

Die von dir erwähnten Annäherungszünder waren übrigens eine der großen Geheimwaffen der Alliierten zu Kriegsende. Den Deutschen oder Japaner standen sie nicht zur Verfügung.

Ich glaube mich zu erinnern, dass die Verwendung lange auf See und rückwärtige Gebiete beschränkt war, um zu vermeiden, dass ein Blindgänger in deutsche Hände fiel. Zwei wichtige Einsatzbereiche waren die Verteidigung Londons gegen die V1 und der US-Flotte gegen Kamikaze.

Es ist für mich aber auch neu, dass man auch bei anderen Marinen die SA zur Luftabwehr heranzog. Ich dachte das wäre eine Verzweiflungsmaßnahme der Japaner gewesen.
 
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Ich kenne sie nur von den Japanern.

Die von dir erwähnten Annäherungszünder waren übrigens eine der großen Geheimwaffen der Alliierten zu Kriegsende. Den Deutschen oder Japaner standen sie nicht zur Verfügung.

Ich glaube mich zu erinnern, dass die Verwendung lange auf See und rückwärtige Gebiete beschränkt war, um zu vermeiden, dass ein Blindgänger in deutsche Hände fiel. Zwei wichtige Einsatzbereiche waren die Verteidigung Londons gegen die V1 und der US-Flotte gegen Kamikaze.

Es ist für mich aber auch neu, dass man auch bei anderen Marinen die SA zur Luftabwehr heranzog. Ich dachte das wäre eine Verzweiflungsmaßnahme der Japaner gewesen.

Das bedeutet, wenn die Tirpitz mit 15ern und 38igern Sperrfeuer gegen die britischen Bomber im Fjord geschossen hat, gab es hinter den Bergen schwere Landschäden?
 
Das bedeutet, wenn die Tirpitz mit 15ern und 38igern Sperrfeuer gegen die britischen Bomber im Fjord geschossen hat, gab es hinter den Bergen schwere Landschäden?

Da muss ich jetzt auch fragen: Gab es Brennzünder für die 38.er? :confused:

P.S.: Hatte ja Querdenker bereits erwähnt: Doppelzünder. Aufschlag oder Zeitverzögerung.

Übrigens gibt es ein beeindruckendes Foto von Pearl Harbor: Eine Gruppe Werftarbeiter die in ihrem Auto durch die Explosion einer Flakgranate getötet wurden, die nicht in der Luft krepierte, sondern erst nach dem Aufschlag auf dem Boden.
 
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Es ist für mich aber auch neu, dass man auch bei anderen Marinen die SA zur Luftabwehr heranzog. Ich dachte das wäre eine Verzweiflungsmaßnahme der Japaner gewesen.

Die San Shiki-Type 3 war eigentlich auch zur Landzielbeschießung vorgesehen, spezielle HE-Miunition, und wurde zB bei Guadalcanal/Henderson Field, zum Einsatz gebracht.

Im Koop/Schmolke zur Bismarck-Klasse gibt es ein Luft-Foto, dass die vorderen Türme der Tirpitz beim Zonenschießen während eines Angriffes zeigt.

Hier der Auszug vom 17.7.1944, der den Verbrauch der SA und MA während eines Luftangriffes zeigt (Quelle: NARA Roll 3006/48597):
 

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Da muss ich jetzt auch fragen: Gab es Brennzünder für die 38.er? :confused:

Zumindest für die 20,3 cm des schweren Kreuzers Prinz Eugen findet sich bei Paul Schmalenbach, Die Geschichte der dt. Schiffsartillerie, 3. Aufl., auf S. 154 folgender Hinweis:
Grundsätzlich wurden Kartuschen nicht innerhalb des Turmes in Bereitschaft gehalten, ... Dagegen standen oder lagen einige Granaten jeden Typs (Panzerspreng- oder Sprenggranaten, bei 20,3 cm auch Leuchtgranaten) an der Rückwand des Turmes auf der Geschützplattform, ... Im Laufe des Krieges wurden dort einige Sprenggranaten mit Zeitzündern gelagert, deren Laufzeit bereits eingestellt war, um bei früh erkannten erkannten Tieffliegerangriffen als Sperrfeuerzone verschossen zu werden.
´

Im KTB der Tirpitz (Seite 29) finden sich zum Luftangriff am 9.3.1942 durch Maschinen der HMS Victorious folgende Einträge (Hinweis: M. A. steht für mittlere Artillerie, in diesem Fall die 15 cm Geschütze):
1015-1024
...
M.A.: Zonenschießen auf die 6 zuerst an Stb. angreifenden Maschinen.
...
Munitionsverbrauch:
...
15 cm - 12 Kz, (weil noch vom Vortag in den Rohren geladen),
16 Schuß Zonenmunition und 2 Schuß Fernzonen.
Warum Rudofsky Zonenmunition mit "proximity fuzed" übersetzt ist mir nicht klar, m. E. müsste es "time fuzed" heißen. Gegen Annäherungszünder spricht schon, unabhängig von deren Nichtvorhandensein, die Tatsache, dass beim Sperrfeuerschießen die Explosionswolken für eine Schusswertverbesserung benötigt werden, bei Annäherungszündern gibts die nur wenn man schon nah genug am Ziel liegt.

Man beachte auch das Freischießen der Rohre mit den bereits am Vortag geladenen Kopfzündergranaten; das war im Thread Marineartillerie im 2. Weltkrieg schon mal Thema.

Im zitierten KTB (S. 20) steht zum 8.3.1942, 0850:
3.) 15 cm-Geschütze geladen u. gesichtert".

Laden der 15 cm mit Kz. bedeutet, daß bei Zonenschießen der 15 cm zunächst Rohre freigeschossen werden müssen. Laden bringt für Alarmbereitschaft keine Zeitverbesserung, da das Laden höchstens 2-3 Sekunden dauert und ja erst gefeuert werden kann, wenn Leiter der M. A. Ankündigungskommandos gegeben hat (ca. 10 Sekunden).

Falls sich jemand näher mit dem Thema Zeitzünder beschäftigen möchte findet sich hier eine Beschreibung zum Zeitzünder S/30, der ab ca. 1938 für diverse Flak ab Kaliber 7,5 cm zum Einsatz kam.
 
Da muss ich jetzt auch fragen: Gab es Brennzünder für die 38.er? :confused:

Ja, und zwar auf Basis mechanischer Uhrwerke, einmal in Form reiner Zeitzünder ("Zt.Z." or "Z.Z."), als auch von Doppelzündern ("Dopp.Z."), d. h. einer Kombination von Zeit- und Aufschlagzünder.

Nathan Okun listet u. a. auf:

Zeitzünder mit max. 60 sec. Brenndauer (Z.Z. S/60 nA) für:
- 40,6 cm Sprenggranaten
- 38 cm Spreng- und Übungsgranaten
- 28 cm Spreng- und Übungsgranaten
- 20,3 cm Spreng-, Übungs- und Leuchtgranaten
- 15 cm Sprenggranaten

Zeitzünder mit 45 sec. (Zt.Z. S/45) bzw. 30 sec. (Zt.Z. S/30)
Brenndauer für
- 15 cm Sprenggranaten

sowie 5 sec (Zt.Z. S/5-W) Brenndauer für:
- 15 cm Spreng-, Übungs- und Leuchtgranaten

Doppelzünder mit 45 bzw. 90 sec. Brenndauer (Dopp.Z. 45 K /
Dopp.Z. S/90 K) für:
- 40,6 cm Sprenggranaten
- 38 cm Sprenggranaten
 
Ein Fund zu dieser Uralt-Diskussion:

"Zonenschießen" zur Luftabwehr. Insbesondere geht es hier um die Zeitzünder S/30 und S/60 für die Schwere Artillerie der Schlachtschiffe und Kreuzer, also 20,3cm- bis 38cm-Geschütze (S/30 war nicht nur für Kaliber bis 15cm, sondern auch darüber mit einer Verhaubung wie S/60 verfügbar). Die Aktennotiz ist außerdem eine Ergänzung der Quellen oben über den Munitionsverbrauch bei Zonenschießen zur Flugabwehr von Horizontal- und Lufttorpedobombern (bei letzteren sollten "Wassersäulen" produziert werden soll, bei den schwersten Kalibern in etwa 50hm im Abstand zum Schiff)

T1022R2324F0371.jpg T1022R2324F0372.jpg T1022R2324F0373.jpg T1022R2324F0374.jpg
 
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