Die Etymologie von Dünsberg

Ich halte das für möglich. Der Name wäre dann ein Hybrid aus dem keltischen Dun(um) und dem deutschen Berg. Der Name würde genau beschreiben, was auf dem Dünsberg zu finden ist: eine keltische Festung.

Allerdings ist zu bemerken, dass ein Fugen-s verwendet wird, was zumindest tendentiell auf den Zusammenhang mit einem Personennamen hindeutet. Hinzu käme die Umlautung des /u/ (dunum > Düns-) was - wenn der Name tatsächlich älter ist, für die Existenz eines */i/ in der zweiten Silbe des Urspungswortes von Düns- spricht. *DuniXXX.
Juliacum > Jülich
Tolbiacum > Zülpich
Turiacum > Zürich
Colonia > Köln

Es kann aber auch sein, dass der Name relativ jung ist und der Berg oder ein Teil davon im Verlauf der letzten vier- oder fünfhundert Jahre einer Familie mit Namen Dün(n) gehörte. Letzteres ließe sich, vorbehaltlich des Erhalts der Archivalien, sicher archivalisch nachweisen.
 
Die Deutung des Namens Dünsberg, einem markanten Kegelberg als Ausläufer des Rothaargebirges und mit einem bedeutenden keltischen oppidum, ist umstritten. Sprachlich einwandfrei ist die Anknüpfung an einen altdt. PN vom Stamm Dana-: Denne o.ä., weil damit sowohl der Stammvokal /e/ > /i/ vor /n/ (mit weitergehender Rundung /i/ > /ü/ in amtlicher Schreibung) wie das Flexions-/s/ als genitivisch erklärt werden (Glöckner). Andererseits legt die bis zu Beginn unserer Zeitrechnung nachweisbare keltische Besiedlung die Annahme nahe, dass der Name mit kelt. dunum 'Burg' zusammenhängt. Das Flexions-/s/ und der Umlaut können durch eine kelt. Nebenform *dûnia, entstanden aus dûno + /ia, io/-Suffix erklärt werden (Greule). Die noch erklärungsbedürftige Vokalkürzung könnte mit früher Angleichung an den Parallelnamen der fränkischen Siedlung Bensburg im Bereich des Dünsbergs zu verbinden sein.

LAGIS Hessen / Lexika und Wörterbücher / Flurnamen (MHFB)
 
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