Kavallerie Standorte

Vicvic

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Hallo ihr lieben,
Ich suche für meine bachelothesis nach ehemaligen Kavallerie Standoerten. Ebenso interessieren mich alte Marställe und generell Orte im urbanen Kontext an dem Pferde ausgebildet oder gehalten wurden.

Vielen Dank, ihr seit die besten!
 
Im Potsdamer Marstall war ab Thronbesteigung des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. der königliche Reitstall untergebracht. Das Gebäude existiert noch, ist heute aber ein Filmmuseum.

Die Garde-Ulanen-Kaserne in Potsdam steht ebenfalls noch und beherbergte ab dem 19. Jh. ein entsprechendes Regiment.

Am Berliner Gendarmenmarkt lag im 18. Jh. das Gendarmen-Kürassier-Regiment. Hier erinnert aber nur noch der Name an eine frühere Kaserne, wenn ich das richtig erinnere.
 
Um 1914: Ludwigslust, Salzwedel, Gardelegen, Stendal, Rathenow,Fürstenwalde, Schwedt Oder, reine Kavalleriestandorte. Neben Infanterie und Artillerie: Brandenburg a.d. Havel, Potsdam, Berlin.

In Berlin am Mehringdamm ist heute das Finanzamt in der alten Kaserne der Garde-Dragoner untergebracht. Dahinter sind noch einige der Nebengebäude und ehemaligen Ställe.
Am Kolumbiadamm wird die Kaserne der Garde-Kürassiere heute durch die Polizei genutzt.
Gegenüber des Schlosses Charlottenburg ist die ehemalige Kaserne der Garde du Corps (Stühlerbau), in Potsdam des 1. Garde-Ulanen-Regiments. Das 2. Garde-Ulanen-Regiment hatte seine Kaserne in der Invalidenstrasse in Moabit, wurde aber in der Nachkriegszeit abgerissen da es stark beschädigt war.
In Potsdam ist auch der Marstall erhalten, in dem angeblich im 18. Jahrhundert ein Gebetsraum für die Bosniaken Friedrich des Grossen eingerichtet wurde, damit vermutlich die älteste Moschee Deutschlands.
 
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In Paderborn wurde das Abdinghofkloster in eine Husarenkaserne umfunktioniert. Später wurde auch das Schloss in Schloß Neuhaus zur Kavalleriekaserne und der fürstbischöfliche Marstall weiter als Stall genutzt. Später entstanden auch Kasernenbauten. Heute ist im Schloss u.a. eine Schule, im Marstall ein Museum. In den Resten des Abdinghofklosters ist u.a. die Städtische Galerie.

Dann ist in Paderborn noch die ehemalige Poststation erhalten. Ob nur die Außenmauern den Krieg überstanden, oder mehr erhalten blieb, kann ich nicht sagen.

Und auch die aula regia der Kaiserpfalz wurde, als die ehemalige Funktion entfiel, als Pferdestall umgenutzt. Später dienten die Außenmauern als Grundstücksgrenzen, weshalb auch ein Eingang als Tor erhalten blieb. Die genaue Zeit der Nutzung als Stall dürfte den einschlägigen Publikationen zu entnehmen sein.

Die Pferdetränke an der Dielenpader ist erhalten und auch das Gasthaus Ausspann, wo Lieferanten von außerhalb ihre Gespanne ausruhen ließen.

Bei den Klöstern, Adelshöfen und Domherrenkurien muss es ebenfalls Ställe gegeben haben. Wie bei den Handwerksbetrieben wird sich kaum etwas erhalten haben. Um das herauszufinden, muss man wohl die Denkmalliste abklappern.

Die Standorte der deutschen Regimenter sollten im Netz zu ermitteln sein. Ebenso wohl auch für Österreich. Da hilft dann wohl nur vor Ort nachzufragen, ob etwas erhalten ist.
 
Hallo ihr lieben,
Ich suche für meine bachelothesis nach ehemaligen Kavallerie Standoerten. Ebenso interessieren mich alte Marställe und generell Orte im urbanen Kontext an dem Pferde ausgebildet oder gehalten wurden.

Vielen Dank, ihr seit die besten!

Hast du lokale Präferenzen? Sonst wird das uderlos
 
Super cool wie viele Antworten ich in so kurzer Zeit von ich bekomme. Ihr seid wirklich die besten

Hast du lokale Präferenzen? Sonst wird das uderlos

Ich bin architekturstudentin und suche einen Ort für einen Entwurf. Ein städtischer Kontext wäre spannend, aber das Land ist egal. Großstädte wie Berlin (und ähnliche) bieten mehr Reibungen & machen die entwurfsaufgabe spannender.

Mein bisheriger Favorit ist das dragoner-Areal in Berlin. Vielleicht gibt es ja noch ein oder zwei Orte in die Richtung. Es müssten auch nicht zwingen Kavallerie Standpunkte sein. Es können auch ehemalige Gestüte, kutscherhäuser oder irgendwas anderes mit Pferden sein......

Fällt euch noch was ein?
 
Dazu käme dann Paderborn weniger in Frage. Allenfalls beim Abdinghofkloster könnte man theoretisch über einen Ersatz für die in großen Teilen hässliche Architektur nachdenken. Aber es passt nicht wirklich zum Thema und ist schon besetzt, meines Wissens gab es auch schon mehrere Alternativvorschläge. Also wenig spannend.

Hier und hier die Reste des Kreuzgangs. Hier sieht man, dass die Fassade so hässlich ist, dass man sie versteckte.

Wie man sieht schreit es Kloster*, nicht Pferd. Ich dachte, es ginge um historische Fragen zum Thema. Was es rein praktisch ausschließt, ist die Tatsache, dass in Paderborn in der Nachkriegszeit zumeist nicht festgehalten wurde, was auf alte Bausubstanz zurückgeht.

* Der Stall war in der Kirche.
 
....der Ort ist cool. Ludwigsburg könnte nur etwas klein sein.

Wenn ich es jetzt richtig verstehe: du suchst für deinen Entwurf ein Gelände mit historischer Pferdenutzung, dass zur Zeit nicht oder unter Wert genutzt wird? Damit du da etwas mit Potential aufwerten kannst?

So was also nicht, oder?:
Marstall | Residenztheater
Cafe Reitschule München | Home

ist ja schon veredelt.

Wenn ich mit "unter Wert genutzt" richtig liege, wirst du in Berlin, Stuttgart oder München nicht fündig werden. Da ist schon alles genutzt, was nicht wegreiten konnte.

Du solltest bei deiner Suche Städte mit a) Pferdetradition, b) wirtschaftlichen Problemen und c) Aufstiegspotential anfragen.

Wenn z.B. Bochum eine ungenutzte Kavalleriekaserne hätte.
 
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Reiterei war nach meinem Dafürhalten bei vielen Staaten eher auf Kleinstädte und Umfeld verteilt - Eliteeinheiten ausgenommen. Ich wollte vor langer Zeit mal zu den sogenannten Wriezener Dragonern recherchieren auf welche Orte sie verteilt waren.
Hier ein Artikel aus der MOZ zu einer Garnison des Regiments: Umbaupläne für Speicher Wriezen - MOZ.de

Bei den Reichstruppen waren die berittenen Truppen scheinbar oftmals ebenso versplittert verteilt wie die Infanterie. In Schwäbisch Hall dürften die Dragoner des DR Württemberg mit den Musketieren des IR Baden-Durlach in der Unterlimpurger Kaserne einquartiert gewesen sein. Eine andere Kaserne im 18.Jh. habe ich noch nirgends belegt gefunden. Ca. 30 Dragoner in Spitzenzeiten brauchten sicher selbst inklusive Pferden nicht allzuviel Platz. ;) Gebäudeverzeichnis ? Stadt Schwäbisch Hall
 
Oft gab es nicht mehr Kavallerie als man zu Polizeizwecken brauchte. Das Fürstbistum Paderborn hielt sich dazu einen Zug Dragoner von -ich meine- 24 Mann.
 
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