Pariser Friedenskonferenz 1919 und Versailler Vertrag

mr_sebtreb

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe eine wichtige Prüfung über den Versailler Vertrag und die Pariser Friedenskonferenz 1919. Die genaue Fragestellung weiß ich natürlich nicht.

Hätte jemand Zeit und Lust mal über meine Lernzettel zu schauen, ob etwas grob falsch ist, oder man wichtiges ergänzen müsste?

LG
 

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  • Die Pariser Friedenskonferenz 1919 und der Versailler Vertrag.pdf
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Was hindert Dich, die zentralen Aussagen direkt zu posten? Jeder der den Thread verfolgt ist gezwungen Deine Pdf zu öffnen. So ergibt das keine transparente Diskussion.
 
nur ganz kurz ist in deiner Auflistung die Demilitarisierung erwähnt - sie hatte das Entfestigungsamt zur Folge, welches jahrelang damit befasst war, die modernen Festungsanlagen auf deutschem Territorium zu sprengen bzw. unbrauchbar zu machen (davon betroffen waren u.a. Helgoland, Köln, Mainz, Istein u.a.) - den Militärs war es enorm wichtig, die massiven modernen Befestigungen zu untersuchen, bevor sie entfestigt wurden.
 
Moin Deku,

dein Faible für den Festungs-ab-bau in Ehren, aber ich befürchte, das Thema der Entfestigung wird für den Prüfer eher peripher von Interesse sein. ;)

EQ
 
danke schon mal für eure Antworten. das PDF besteht aus 13 Seiten. deshalb habe ich es als Datei hochgeladen, würde es doch sonst den Beitrag sprengen.
 
1. Du hast Dir die Mühe gemacht, Dich in das Thema einzuarbeiten.
2. Es gibt einen Narrativ wider, der im Prinzip ok ist, für Schule etc., aber nicht für die Uni. Und sollte eigentlich zu einer guten Zensur führen.

Allerdings: Es sind eine Reihe von Defiziten - für eine tiefergreifende Darstellung - vorhanden
1. Die innenpolitische Situation ist nicht zutreffend beschrieben, weil sie die zentralen Konfliktlinien nicht benennt
- das betrifft die systematische Desinformation über den Krieg
- die absurden Zielvorgaben für einen "Siegfrieden"
- das betrifft die Mythenbildung, die die 3. OHL entlastet und eine schwere Hypothek für die Weimarer Republik werden sollte

2. Die "Heimat-Front" der Alliierten wird ebenfalls nicht angemessen berücksichtigt.

3. Die Rolle von Wilson wird m.E. nicht korrekt dargestellt und die Breite seines ausgesprochen innovativen Ansatzes zur Schaffung internationaler Politikstrukturen

4. Die Auswirkungen des VV wird nicht vor dem Hintergrund von
- den harten Bedingungen von Brest Litowsk
- den realen Belastungen für die deutsche Wirtschaft bzw. das deutsche BSP analysiert

Nur um ein paar Punkte auf die Schnelle zu nennen.

Es gibt im Geschichtsforum eine Reihe von engagierten und konträren Diskussionen zu dem Thema. M.E. durchaus lesenswert.

Weitere relevante Publikationen wären, sofern noch Bedarf ist
Schneller Einstige wäre das Buch von Kolb zu dem Thema. Ansonsten ist Boemeke et.al das Standardwerk zu dem Thema.
Boemeke, Manfred F.; Feldman, Gerald D.; Gläser, Elisabeth (Hg.) (1998): The Treaty of Versailles. A reassessment after 75 years. Washington, D.C., Cambridge, UK, New York, NY: German Historical Institute; Cambridge University Press
Fink, Carole (2012): The Peace Settlement,1919-39. In: John Horne (Hg.): A companion to World War I. Chichester, West Sussex, Malden, MA: Wiley-Blackwell, S. 543–557.
MacMillan, Margaret (2003, c2002): Paris 1919. Six months that changed the world. Random House trade paperback ed. New York: Random House.
Marks, Sally (2003): The illusion of peace. International relations in Europe, 1918-1933. 2nd ed. Houndmills, Basingstoke, Hampshire, New York: Palgrave Macmillan .
Mazower, Mark (2012): Governing the world. The rise and fall of an idea. London: Allen Lane.
Sharp, Alan (1991): The Versailles settlement. Peacemaking in Paris, 1919. New York: St. Martin's Press (The Making of the 20th century).
Steiner, Zara (2005): The lights that failed. European international history, 1919-1933. Oxford, New York: Oxford University Press
 
Hallo thanepower,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das hilft mir enorm weiter. Mal schauen, wie viel ich in 4h Klausur schaffe zu schreiben.

zu 1: ja, das könnte noch ausführlicher sein, meine ich aber unter "psychologische Vorraussetzungen" angerissen zu haben.

zu 2: habe ich noch nichts von gelesen. ich werde versuchen mich schlau zu machen

zu 3: an welchen Stellen meinst du nicht korrekt? ich werde versuchen, die Rolle Wilsons noch etwas ausführlicher zu behandeln

zu 4: habe ich, wenn auch nicht in Tiefe, bei den Schlussfolgerungen versucht zu erwähnen
 
  • Dass Wilson seine Verbündeten praktisch zur Annahme der Vierzehn Punkte und zum raschen Waffenstillstand zwang, hat ihm immer wieder den Vorwurf eingebracht, er habe die Deutschen vor dem völligen militärischen Zusammenbruch und der bedingungslosen Kapitulation bewahrt und ihnen so die heilsame Erfahrung der totalen Niederlage erspart.
Was würdet ihr zu diesem Punkt sagen? Kann man Wilson diesen Vorwurf machen? Der Waffenstillstand war doch quasi eine Kapitulation.
 
Faktisch ja, aber den "im Felde unbesiegt" Quatsch konnte man so leider noch erzählen - was bei einer wirklichen Kapitulation wohl schwieriger gewesen wäre.
 
Da hat Ludendorff in seinem Sinne sehr geschickt agiert, sich quasi rechtzeitig aus der Affäre gezogen, als die - schon durch den Namen mythisch überfrachtete - Siegfried-Linie durchbrochen war.
 
  • Dass Wilson seine Verbündeten praktisch zur Annahme der Vierzehn Punkte und zum raschen Waffenstillstand zwang, hat ihm immer wieder den Vorwurf eingebracht, er habe die Deutschen vor dem völligen militärischen Zusammenbruch und der bedingungslosen Kapitulation bewahrt und ihnen so die heilsame Erfahrung der totalen Niederlage erspart.
Was würdet ihr zu diesem Punkt sagen? Kann man Wilson diesen Vorwurf machen? Der Waffenstillstand war doch quasi eine Kapitulation.

So geht ja auch das Zitat von Manfred Berg weiter: "Umgekehrt wird ihm zugutegehalten, er habe Hunderttausenden das Leben gerettet, die noch gefallen wären, hätten die Alliierten den Krieg nach Deutschland getragen. Aber hätten die deutschen Truppen 1918/19 wirklich denselben fanatischen Widerstand geleistet wie die Wehrmacht 1945? Und war der Waffenstillstand, den der Zentrumsabgeordente Matthias Erzberger am 11. November in Compiègne unterzeichnete, nicht eine de facto Kapitulation?"

In seiner Note vom 23. Oktober 1918 erklärte Wilson, es käme nur ein Waffenstillstand in Frage, der es Deutschland verunmöglichen würde, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen:

"He deems it his duty to say again, however, that the only armistice he would feel justified in submitting for consideration would be one which should leave the United States and the powers associated with her in a position to enforce any arrangements that may be entered into and to make a renewal of hostilities on the part of Germany impossible."
(Deutsche Übersetzung des kompletten Textes siehe Das Ende des Kaiserreichs: Militärischer Zusammenbruch und Revolution | bpb )

Die Oberste Heeresleitung reagierte darauf am Abend des 24. Oktober mit folgendem Armeebefehl (der wenig später gestoppt wurde, aber dennoch die Kommandostellen und die Öffentlichkeit erreichte):

"Zur Bekanntgabe an alle Truppen.
Wilson sagt in seiner Antwort, er wolle seinen Bundesgenossen vorschlagen, in Waffenstillstandsverhandlungen einzutreten. Der Waffenstillstand müsse aber Deutschland militärisch so wehrlos machen, daß es die Waffen nicht mehr aufnehmen könne. Über einen Frieden würde er mit Deutschland nur verhandeln, wenn dieses sich den Forderungen der Verbündeten in bezug auf seine innere Gestaltung völlig füge; anderenfalls gebe es nur die bedingungslose Unterwerfung.
Die Antwort Wilsons fordert die militärische Kapitulation. Sie ist deshalb für uns Soldaten unannehmbar. Sie ist der Beweis, daß der Vernichtungswille unserer Feinde, der 1914 den Krieg entfesselte, unvermindert fortbesteht. Sie ist ferner der Beweis, daß unsere Feinde das Wort 'Rechtsfrieden' nur im Munde führen, um uns zu täuschen und unsere Widerstandskraft zu brechen. Wilsons Antwort kann daher für uns Soldaten nur die Aufforderung sein, den Widerstand mit äußersten Kräften fortzusetzen. Wenn die Feinde erkennen werden, daß die deutsche Front mit allen Opfern nicht zu durchbrechen ist, werden sie zu einem Frieden bereit sein, der Deutschlands Zukunft grade für die breiten Schichten des Volkes sichert."
Prinz Max von Baden. Erinnerungen und Dokumente

Meiner Ansicht nach war mit einer Bereitschaft zu einem "fanatischen Widerstand" 1918 nicht mehr zu rechnen, weder in der Zivilbevölkerung noch im Heer - von einigen Betonköpfen abgesehen.
Man denke an den "heroischen" Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918...

Auch in der Regierung und der OHL sehe ich eine echte Bereitschaft nicht. Hindenburg und Ludendorff ging es bei der "heroischen" Verweigerung einer militärischen Kapitulation wohl vor allem darum, sich aus der Verantwortung zu stehlen und andere die Suppe auslöffeln zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Hinweise!

Ich habe mir Gedanken zur Bewertung des VV und PFK gemacht:

Folgerichtig wurden nun die Akteure der Pariser Friedenskonferenz und die von ihnen geschaffene Nachkriegsordnung kritisiert, weil sie offenbar nur den Boden für einen neuen "Großen Krieg" bereitet hatten. Deutschland behielt trotz des VV den Status einer Großmacht und besaß auf längere Sicht die Möglichkeit, wieder ein aktiven Part in der europäischen Politik zu spielen, sogar mit größerer außenpolitischen Möglichkeit als vor 1914. Denn Russland war aus Mitteleuropa abgedrängt, D war von mehreren kleineren schwachen Staaten umgeben und andere europäischen Großmächte waren nicht in der Lage, Deutschland und Russland durch ein Bündnissystem im Zaum zu halten. Außerdem kann bezweifelt werden, ob die Sieger klug gehandelt haben, wenn sie die Folgen der Niederlage jenen Politikern aufbürdeten, die sich zu Wilsons Idee einer Völkerverständigung bekannten.

Als Führer der stärksten Weltmacht wollte Wilson in Paris zugleich Sieger und Schiedsrichter sein, musste jedoch feststellen, dass seine Machtposition nicht so stark war, wie er glaubte. Die Völker waren nur Wilson-Anhänger, solange sie glaubten, er vertrete ihre nationalen Interessen und Sehnsüchte. Frankreich und GB nutzten ihn für eigene Motive, deren Motive komplett gegensätzlich zu 14 Punkte. Wilson war nich in der Lage, Frankreich und GB in die Schranken zu weisen und so kam es oft zu Konflikten mit dem Selbstbestimmungsrecht.

Der Völkerbund war zwar gute Idee, zur Schaffung eines weltweiten Systems kollektiver Sicherheit, entpuppte sich aber als schwaches Gebilde, das Erwartungen nur zu kleinem Teil erfüllte. Vor allem, weil der amerikanische Kongress den Beitritt der USA zum Völkerbund ablehnte, womit die treibende Kraft dafür fehlte. Sowjetrussland stand lange außerhalb des Bundes und auch auch die besiegten Staaten wurden nicht sofort aufgenommen, wie Wilson es eigentlich beabsichtigt hatte. Der VB hatte zu wenig Autorität, als dass er die Verwandlung der neuen Nationen in Mitteleuropa, die als parlamentarische Demokratien gegründet worden waren, in autoritäre oder diktatorischer Systeme (bis auf Tschecheslowakei) verhindern konnte. Der unzureichende Schutz von Minderheiten war letztlich eine Folge dessen. Schlussendlich waren weder Sieger noch Besiegte waren zufrieden, denn das Scheitern der PFK diskreditierte die liberale Idee insgesamt und ließ neben dem bolschewistischen ein radikalnationalistisches Gegenkonzept entstehen, welches die Grundlage für die Ablehnung bestimmter Gruppen (Juden) schaffte. Der Imperialismus, Nationalismus von FR und GB waren nicht mehr und der Ansatz einer postnationalistische Weltregierung (USA) waren noch nicht in der Lage die gigantische Probleme zu lösen.

Doch so unvollkommen und fragwürdig die Realisierung des Völkerbundes in der Form von 1919 als Teil der Friedensverträge war, als übernationale Ordnungsidee wies er über das zu Ende gehende Zeitalter des europäischen Staatensystems hinaus. Die Politiker in Paris konnten nicht, wie jene in Wien 1815 der öffentlichen Meinung in ihren Ländern mit Gleichgültigkeit begegnen und sich in der neu angebrochenen "Zeit der Ideologien"[24] auch nicht frei von dem verbreiteten politischen Freund-Feind-Denken machen konnten.

Man könnte Fragen, was Wilson anstelle der „Neuen Diplomatie“ einerseits und der traditionellen Machtpolitik hätte tun sollen. Darauf gibt es keine einfache Antwort. Sicherlich hätte im Detail einiges anders laufen können, aber grundsätzliche Alternativen waren damals und sind auch heute schwer erkennbar.

Ein nüchterner Blick auf den Vertrag von Versailles ergibt überdies, dass die Idee einer neuen globalen Ordnung in die Welt gekommen war. Diese hat bereits auf völkerrechtlicher Ebene bedeutsame Innovationen gebracht hat, die heute allgemein akzeptiert sind, wie die Ächtung des Angriffskrieges und die Idee der Vereinten Nationen als Instrument der Friedenswahrung. Auch hat die Konferenz zum Anfang des Dekolonialisierungsprozesses beigetragen. Doch erst nach dem Scheitern des radikal nationalsozialisitischen Gegenentwurfs kamen diese Entwicklungen zum tragen.
 
Ich habe versucht, es nocheinmal runterzubrechen:
  • Versucht man die Ergebnisse der PFK abschließend zu bewerten, so haben die Sieger in den Monaten von Januar bis Juni 1919 in Paris vieles erreicht:
    • Verträge mit den Deutschen, Österreichern, Ungarn, Bulgaren und Osmanen fertiggestellt und weitgehend ausgearbeitet, welcher jeder für sich hoch komplexe Entscheidungen erforderte, die es unter dem Eindruck einer nie da gewesenen Katastrophe zu bewältigen galt.
    • Sie haben einen Völkerbund und eine internationale Arbeitsorganisation geschaffen. Auch wenn die USA selbst und auch Russland und D nicht beitraten und der Völkerbund scheiterte, war er doch ein wichtiger Schritt in Richtung Kooperation. Denn so unvollkommen und fragwürdig die Realisierung des Völkerbundes in der Form von 1919 als Teil der Friedensverträge war, als übernationale Ordnungsidee wies er über das zu Ende gehende Zeitalter des europäischen Staatensystems hinaus. Dieser hatte bereits auf völkerrechtlicher Ebene bedeutsame Innovationen gebracht, die heute allgemein akzeptiert sind, wie die Ächtung des Angriffskrieges und die Idee der Vereinten Nationen als Instrument der Friedenswahrung.

Allerdings wurde angesichts der Fülle der Aufgaben auch viele ungelöste Probleme zurückgelassen:

  • Die deutsche Frage bildete weiterhin einen Unruheherd in Europa. Vielleicht war der alliierte Sieg zu stark oder zu schwach, doch jedenfalls, war Russland aus Mitteleuropa abgedrängt und D nun von mehreren kleineren schwachen Staaten umgeben. Anderer europäischen Großmächte waren nicht in der Lage, Deutschland und Russland durch ein Bündnissystem im Zaum zu halten.
  • Die neu geschaffenen Grenzen, waren hoch umstritten und sorgte für viel Zündstoff und wachsenden Nationalismus in Mitteleuropa, im Nahen Osten und in Asien.
  • Sieger bemühten sich zwar Regierungen zu verpflichten, Minderheiten gut zu behandeln, doch hatte der VB zu wenig Autorität, als dass er die Verwandlung der neuen Nationen in Mitteleuropa, die als parlamentarische Demokratien gegründet worden waren, in autoritäre oder diktatorischer Systeme verhindern konnte, in denen Minderheiten verfolgt, vertrieben und vernichtet wurden.
  • Der russische Bolschewismus war vielleicht eingedämmt worden, aber der lange Krieg zwischen dem kapitalistischen Westen und kommunistischen Osten hatte gerade erst begonnen
  • Zwar hat die Konferenz zum Anfang des Dekolonialisierungsprozesses beigetragen, doch Rassengleichheit bestand noch lange nicht.
  • Durch eine nur beiläufige Behandlung der nichteuropäischen Welt, wurden Ressentiments hervorgerufen, für die der Westen noch heute zahlt (Asien, arabische Welt).

Sieger waren überzeugt, alles für einen Frieden gegeben zu haben, aber waren sich auch bewusst, die Weltprobleme nicht gelöst zu haben.

  • Mit dem Anspruch, Führer der stärksten Weltmacht zu sein, wollte Wilson in Paris zugleich als Sieger und Schiedsrichter auftreten, doch wurde er von Frankreich und GB stark herausgefordert, mit Motiven welche teilweise komplett gegensätzlich zu den 14 Punkte waren.
  • Man könnte Fragen, was Wilson anstelle der „Neuen Diplomatie“ einerseits und der traditionellen Machtpolitik hätte tun sollen, um Frieden zu wahren. Darauf gibt es keine einfache Antwort. Sicherlich hätte im Detail einiges anders laufen können, aber grundsätzliche Alternativen waren damals und sind auch heute schwer erkennbar.
  • (Und wenn man die europäische-atlantische Perspektive erweitert, wird deutlich, dass überall auf der Welt das ökonomische, politische und auch militärische Gewicht der USA wahrgenommen, wurde die innen- und außenpolitische Entwicklungen überall auf dem Globus von seinen Prinzipien beeinflusste.)
  • Mann muss den Staatsmännern in Paris zugute halten, dass auch heute auf die Frage, wie man mit irrationalen Leidenschaften des Nationalismus oder der Religion umgehen kann oder wie Kriege zu ächten, keine einfachen Antworten zu finden sind?
  • Jedoch ist 1919 die Idee einer neuen globalen Ordnung in die Welt gekommen, die allerdings erst nach dem Scheitern des radikal nationalsozialisitischen Gegenentwurfs zum tragen kommen konnte. Der Imperialismus, Nationalismus von FR und GB waren nicht mehr und der Ansatz einer postnationalistische Weltregierung (USA) waren noch nicht in der Lage, die gigantische Probleme zu lösen.
 
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  • Durch eine nur beiläufige Behandlung der nichteuropäischen Welt, wurden Ressentiments hervorgerufen, für die der Westen noch heute zahlt (Asien, arabische Welt).
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Das würde ich vielleicht anders formulieren.
Denn die Behandlung der genannten Regionen brachte doch eher Schwierigkeiten bei den dortigen Bevölkerungen als im Westen. Würd ich mal vermuten.

Jedoch ist 1919 die Idee einer neuen globalen Ordnung in die Welt gekommen
Margaret MacMillan weist darauf hin, dass es 1919 sogar für ca. 6 Monate eine Weltregierung gab.
 
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