Schriftliche Quellen wie die des arabischen Chronisten Ahmad Ibn Fadlan, der skandinavischen Händlern im Osten begegnete, berichten auch davon, dass die Wikinger "von den Fußspitzen bis zum Hals" tätowiert gewesen seien. Es handelte sich um dunkelblaue oder grüne Muster, die Bäumen oder andere Figuren ähnelten. Ein anderer Zeitzeuge dafür ist Adam von Bremen, der vor 1095 starb. Er schrieb über die Menschen auf Samland, einer Halbinsel in der Region Kaliningrad, und stellte fest: "Die Menschen dort sind blau von Farbe."
Archäologisch lässt sich die Aussage von Ibn Fadlan hingegen bisher nicht bestätigen. In einem wikingerzeitlichen Grab auf dem Gräberfeld von Vendel in Schweden wurde ein kammartiges Eisenobjekt gefunden, das als mögliche Tätowiernadel interpretiert wurde, eine Deutung, die von modernen Tätowierern abgelehnt wird. Ein anderer arabischer Reisender, Ibrahim Ibn Yakub, zumeist auch bekannt als Al-Turtuschi, der als Gesandter des Kalifen von Cordoba in der 2. Hälfte des 10. Jhs. bis nach Haithabu gelangte, berichtet sogar, dass bei den Wikingern Frauen wie Männer Schminke benutzen würden, "um die Schönheit ihrer äugen zu steigern."