Ethnogenese der heutigen Griechen

Erst ein mal das Neuhebräische ist eine Künstlich erschaffene Sprache die schon vor Jahrhunderte ausgestorben war bzw. nicht mehr gesprochen wurde, übrigens ist es der bisher einzige gelungene Versuch eine als Muttersprache ausgestorbene Sprache wiederzubeleben und zu einer universal gebrauchten, modernen Standardsprache zu machen.

Das Griechische dagegen ist eine sich natürlich aus dem Altgriechischen über die Jahrhunderte entwickelte Sprache.
Die Griechische Sprache hat nie aufgehört gesprochen zu werden und hat eine Schrifttradition von über 3400 Jahren. Und deswegen ist es ziemlicher quatsch dort vergleiche zu ziehen.

Es ist überhaupt kein Quatsch hier Vergleiche zu ziehen. Das Hebräische war zwar als Alltagssprache eine tote Sprache, aber als rituelle Sprache und auch Literatursprache war es auch in den 2300 Jahren seiner Verdrängung aus dem Alltagsleben sehr wohl noch in Gebrauch.
Das Neuhebräische wurde aus dem Althebräischen für den Gebrauch in einer modernen Gesellschaft in einem modernen Alltag entwickelt und angepasst. Da dies durch Sprecher vor allem des Deutschen, des Polnischen und des Russischen passierte, sind dabei auch Elemente indoeuropäischer Grammatik ins Neuhebräische eingeflossen.
Der Unterschied beim Griechischen besteht darin, dass viele Entwicklungen, die das Griechische vor allem unter der türkischen Herrschaft gemacht hat, künstlich rückgängig gemacht wurden, um das Griechische zu "reinigen". Dies geschah im 19. Jahrhundert besonders unter der Ägide des griechischen Arztes Adamántios Koraés, der versuchte die türkisch und slawisch durchsetzte "Volkssprache" (δημοτική - Demotiké) durch die "reine Sprache" (Καθαρεύουσα - Katharevúsa) aufzuwerten.


Zweitens wollte ich sagen, dass das Griechische die Sprache auf dem Balkan mit den wenigsten slawischen Lehnwörtern ist. Warum das so ist?
Siehe oben: Adamántios Koraés.

Aber ein kleiner Tipp: Die Welt hat sich auch im Mittelalter nach der Slawen Einwanderung auf dem Balkan weiter gedreht.;)
So isses! Und so hat sich das Griechische mit der Einwanderung der Slawen genauso wie mit der Eroberung durch die Türken verändert - so wie jede andere Sprache solche Prozesse auch durchmacht.


Selbst mit der Wissenschaft auf dem stand zur damaligen zeit (ich beziehe mich damit auf die ganzen Rassentheorien Blödsinn usw.) sagt der übersetzter in der etwas langen Einleitung das es sich trotzt der langen zeit vom Altgriechischen "doch noch unverkennbar Griechisch" ist.

Dieses "noch unverkennbar" griechisch spricht gerade für die Veränderungen der griechischen Sprache: Sie ist eben nicht so konservativ wie einige Puristen sie gerne hätten, sondern lebendig. Lebendige Sprachen verändern sich. Das unterscheidet die Volkssprache von der i.d.R. konservativeren Gelehrtensprache.
 
Natürlich hat die Sprachpurifizierung sich nicht überall durchsetzen können, so ist z.B. die Krawatte die γραβάτα (ein Italianismus) geblieben und nicht etwa durch λαιμοδέτης ersetzt und der Versuch den Kaffee - καφές vom Türkischen kahve - in νηφοκοκκόζυμον umzubenennen, schlug auch fehl.
 
Es ist überhaupt kein Quatsch hier Vergleiche zu ziehen. Das Hebräische war zwar als Alltagssprache eine tote Sprache, aber als rituelle Sprache und auch Literatursprache war es auch in den 2300 Jahren seiner Verdrängung aus dem Alltagsleben sehr wohl noch in Gebrauch.
Das Neuhebräische wurde aus dem Althebräischen für den Gebrauch in einer modernen Gesellschaft in einem modernen Alltag entwickelt und angepasst. Da dies durch Sprecher vor allem des Deutschen, des Polnischen und des Russischen passierte, sind dabei auch Elemente indoeuropäischer Grammatik ins Neuhebräische eingeflossen.
Der Unterschied beim Griechischen besteht darin, dass viele Entwicklungen, die das Griechische vor allem unter der türkischen Herrschaft gemacht hat, künstlich rückgängig gemacht wurden, um das Griechische zu "reinigen". Dies geschah im 19. Jahrhundert besonders unter der Ägide des griechischen Arztes Adamántios Koraés, der versuchte die türkisch und slawisch durchsetzte "Volkssprache" (δημοτική - Demotiké) durch die "reine Sprache" (Καθαρεύουσα - Katharevúsa) aufzuwerten.

Du beziehst dich wieder auf die Griechische Sprachfrage aber du machst da einen großen Fehler es wurde versucht das Griechische von den fremden Lehnwörter zu reinigen aber die meisten dieser Lehnwörter bestehen immer noch im Griechischen und es handelt sich im endeffekt nur um Lehnwörter der überwigende größte teil des Neugriechischen Vokabulars stammt etymologisch direkt aus dem altgriechischen. Hier ein kleiner aufschlussreicher Link für dich.http://de.wikipedia.org/wiki/Neugriechische_Sprache

Zitat daraus:
Wortschatz
Im Grundwortschatz des Neugriechischen ist die ununterbrochene Kontinuität in der Sprachgeschichte seit dem Altgriechischen deutlich erkennbar, der weitaus größte Teil des neugriechischen Vokabulars stammt etymologisch direkt aus dem Altgriechischen. Auch die Ähnlichkeiten auf morphologischer Ebene sind stärker ausgeprägt, als man es in der vergleichbaren Entwicklung vom Lateinischen zum Französischen oder Spanischen vorfinden kann. Zahlreiche elementare Wörter wie ánthropos άνθρωπος ‚Mensch‘, thálassa θάλασσα ‚Meer‘, theós θεός ‚Gott‘, ouranós ουρανός ‚Himmel‘ oder fílos φίλος ‚Freund‘ sind seit Jahrtausenden nahezu unverändert Bestandteil der griechischen Sprache. Andere Wörter haben einen mehr oder weniger großen Bedeutungswandel erfahren, so pedévo παιδεύω, altgr. ‚erziehen‘ → neugr. ‚quälen‘, períptero περίπτερο, altgr. ‚das [mit umlaufenden Säulen] umflügelte‘, περίπτερος ‚Säulentempel‘ → neugr. ‚Kiosk‘, gamó γαμώ, altgr. ‚heiraten‘ → neugr. ‚ficken‘; manche auch durch den Kontext des Christentums (ángelos άγγελος, altgr. ‚Bote‘ → neugr. ‚Engel‘).


Ich kann dir in einer Minute 10 lehnwörter aufzählen im Griechischen aus dem Türkischen Italienischen usw. z.b. Karabina Türkisch Gewähr Skupa Italienisch/Venezianisch Besen usw.
Das schönste ist ja das du dich auf Adamantios Koraes beziehst dem "Erfinder" der Katharevousa die Katharevousa ist nicht die Griechische Amtssprache sondern die Dimotiki, das heißt die Katharevousa von Korais hat den streit um die Sprachfrage verloren fallst du es noch nicht mitgekriegt hast.

Ich bestreite ja nicht das die Katharevousa auch einen Einfluss hatte auf das Griechische aber die größte veränderung die das Griechische durch die neuzeitliche Sprachfrage der Katharevousa erlebt hat wahr nicht das Fremde Lehnwörter aus dem Griechischen verschwanden wie du es behauptest (ich frag mich ehrlich kannst du überhaupt Altgriechisch oder Neugriechisch um das ohne quellen behaupten zu können?) sondern das Phonetisch unveränderte altgriechische Wörter ins Neugriechische miteingeflosen sind. Wie z.b. "en to metaxi" (in der zwischenzeit)
Kleiner Link für dich.Griechische Sprache ? Wikipedia
Zitat daraus:
Nach der Gründung des modernen Staates 1829/30 wurde die sogenannte Katharévousa (griechisch καθαρεύουσα, „Reine [Sprache]“; die Grundlagen wurden von Korais geschaffen) offizielle Unterrichts- und Amtssprache, eine künstlich geschaffene Hochsprache, die zunächst als Mittelweg zwischen stark antikisierenden und vulgaristischen Modellen für die neue Staatssprache konzipiert war, sich jedoch ab den 1830er-Jahren hinsichtlich Wortschatz und Grammatik zunehmend am klassischen Attisch orientierte. Die jahrhundertelange Koexistenz (Diglossie) dieser Hochsprache und der Volkssprache (Dimotiki, griechisch δημοτική) zog große Probleme im Bildungsbereich nach sich, da Kinder in ihrer natürlichen Sprachentwicklung massiv beeinträchtigt und daran gehindert wurden, sich frei in ihrer Muttersprache auszudrücken. Nach zahlreichen legislativen Initiativen im Lauf des 20. Jahrhunderts zur Etablierung der Volkssprache und ebenso zahlreichen Rückschritten und Archaisierungstendenzen (analog zur je amtierenden Regierung) wurde erst 1976 die Volkssprache endgültig zur Sprache der staatlichen Verwaltung und der Wissenschaft – in der neugriechischen Literatur war die Entscheidung für die Volkssprache allerdings schon im 19. Jahrhundert (Lyrik) bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Prosa) gefallen

Was dein vergleich zum Neuhebräischen angeht wirst du es mir verzeichen wen ich es wieder als quatsch mit soße bezeichne.:grübel:

Das Hebräische wahr als Volkssprache führ mehrere Jahrhunderte tot ob es als Liturgiesprache weiter verwendet wurde oder nicht spielt da keine rolle. Was bringt es einem Volk irgendwelche Sätze ohne leben vom althebräischen nachzuplappern in der Liturgie wenn ihre Muttersprache eine völlig andere ist. Die Griechische Kirche verwendet seid fast 1700 Jahren unverändertes Koine Griechisch als Liturgiesprache. Halten die Griechen jetzt ihre Muttersprache für unverändertes Koine Griechisch ganz sicher nicht.


Zu guter letzt hätte ich gerne einen beleg bzw. quelle für deine Behauptungen das das heutige Griechische so wie es besteht eine extrem gereinigte form von den Türkischen und Slawischen Lehnwörtern ist. Aber mach dir schon mal keine mühe den du wirst keine finden weil deine mit Halbwahrheiten gespickten Behauptungen schlichtweg falsch sind. Das irgendwelche lehnwörter mit der zeit verschwanden ist mir klar aber du spielst ja schon auf einer anderen ebene mit deinen aussagen an.
 
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aber die größte veränderung die das Griechische durch die neuzeitliche Sprachfrage der Katharevousa erlebt hat wahr nicht das Fremde Lehnwörter aus dem Griechischen verschwanden wie du es behauptest

Zu guter letzt hätte ich gerne einen beleg bzw. quelle für deine Behauptungen das das heutige Griechische so wie es besteht eine extrem gereinigte form von den Türkischen und Slawischen Lehnwörtern ist.
Ich frage mich, wo El Quijote das behauptet hat. :grübel:
 
Ich frage mich, wo El Quijote das behauptet hat. :grübel:

Der Unterschied beim Griechischen besteht darin, dass viele Entwicklungen, die das Griechische vor allem unter der türkischen Herrschaft gemacht hat, künstlich rückgängig gemacht wurden, um das Griechische zu "reinigen". Dies geschah im 19. Jahrhundert besonders unter der Ägide des griechischen Arztes Adamántios Koraés, der versuchte die türkisch und slawisch durchsetzte "Volkssprache" (δημοτική - Demotiké) durch die "reine Sprache" (Καθαρεύουσα - Katharevúsa) aufzuwerten.

Er sagt zwar "er versuchte die türkisch und slawisch durchsetzte Volksprache" (was immer das bedeuten soll?) aber sein ganzer Beitrag soll den Anschein erwägen das das Griechische vor Koraes extrem viel mehr Slavische und Türkische lehnwörter hatte als heute, dies probiert er zu untermauern mit der Künstlich erschaffenen Katharevousa von Koraes, was aber definitiv falsch.

Weder ist die Katharevousa heutige Amtssprache Griechenlands noch hat sie den großteil der fremden Lehnwörter verschwinden lassen. Die übrigens bei weitem nicht so viele sind und waren (was vor allem das Slavische angeht aber auch das Türkische) wie es in seinem Beitrag den Anschein macht.
Dazu gibt es sehr viele quellen von wiki wie ich sie oben rein kopiert habe bis zu universitäts seiten wie der hier über die Geschichte der Griechischen Sprache niemand spricht da über extrem viele lehnwörter im Griechischen aus dem Slavischen usw.
Indo-European Languages: Hellenic Family


Mir könnte das ganze hier auch egal sein aber ich mag es halt nicht wen Leute Halbwahrheiten nehmen und sie dehnen um beim Leser eine falsche Annahme zu erwecken. Ich bin mir auch durchaus bewust das das Griechische Lehnwörter übernommen hat wie jede andere Sprache der Welt auch aber es werden hier von manchen Usern ohne Belege Theorien aufgestelt (aus irgend welchen gründen auch immer) die einfach Historisch nicht vertretbar sind. (damit meine ich mehr Leute in diesem Thema als nur El Quijote)
 
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Du schreibst immer was von "extrem".
Bei El Quijote steht nirgends was von "extrem".


Hat das jemand behauptet?

Ja dann verstehe ich aber beim besten willen nicht den vergleich zum Neuhebräischen den er zieht wen es ja nicht extrem viele Lehnwörter wahren sondern nur mehr oder weniger im Normalen stadium einer jeden anderen Sprache auch (wie es ja auch in wahrheit der Fall ist). Der übrigens auch in der Hinsicht falsch ist das der großteil der Lehnwörter aus dem heutigem Griechischen verschwunden ist.

Außerdem spricht er von einer "künstlich rückgängig gemachten veränderung des Griechischen welches sich zur Osmanischen Herrschaft vollzogen haben soll" was wieder völliger Blödsinn ist wenn er die Osmanischen Lehnwörter meint die existieren immer noch im Griechischen und sind bei weitem nicht so viele das sie die Griechische Sprachstruktur im Allgemeinen verändern könnten.


Hat das jemand behauptet?

Weder ist die Katharevousa heutige Amtssprache Griechenlands noch hat sie den großteil der fremden Lehnwörter verschwinden lassen.

Bitte zitiere meinen Satz nächstes mal ganz das rote hat jemand behauptet, außerdem lässt sein gesamter Beitrag schon fast auf das nicht-rote (ich weiß blödes Wort:)) schlissen, also ist das schon ganz schöne Korinthenkackerei was du grade machst.
 
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Du schreibst immer was von "extrem".
Bei El Quijote steht nirgends was von "extrem".

Ja dann verstehe ich aber beim besten willen nicht den vergleich zum Neuhebräischen den er zieht wen es ja nicht extrem viele Lehnwörter wahren sondern nur mehr oder weniger im Normalen stadium einer jeden anderen Sprache auch (wie es ja auch in wahrheit der Fall ist). Der übrigens auch in der Hinsicht falsch ist das der großteil der Lehnwörter aus dem heutigem Griechischen verschwunden ist.

Außerdem spricht er von einer "künstlich rückgängig gemachten veränderung des Griechischen welches sich zur Osmanischen Herrschaft vollzogen haben soll" was wieder völliger Blödsinn ist wenn er die Osmanischen Lehnwörter meint die existieren immer noch im Griechischen und sind bei weitem nicht so viele das sie die Griechische Sprachstruktur im Allgemeinen verändern könnten.

Hat das jemand behauptet?

Weder ist die Katharevousa heutige Amtssprache Griechenlands noch hat sie den großteil der fremden Lehnwörter verschwinden lassen.

Bitte zitiere meinen Satz nächstes mal ganz das rote hat jemand behauptet, außerdem lässt sein gesamter Beitrag schon fast auf das nicht-rote (ich weiß blödes Wort:)) schlissen, also ist das schon ganz schöne Korinthenkackerei was du grade machst.
 
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Bitte zitiere meinen Satz nächstes mal ganz
Kein Problem.

Weder ist die Katharevousa heutige Amtssprache Griechenlands noch hat sie den großteil der fremden Lehnwörter verschwinden lassen.
das rote hat jemand behauptet
Wer hat denn das rote behauptet? Vom "Großteil" lese ich auch nichts.

Außerdem spricht er von einer "künstlich rückgängig gemachten veränderung des Griechischen welches sich zur Osmanischen Herrschaft vollzogen haben soll" ...
Wenn Du schon auf vollständige Zitate Wert legst, warum zitierst Du dann selber nicht richtig?

... was wieder völliger Blödsinn ist wenn er die Osmanischen Lehnwörter meint die existieren immer noch im Griechischen und sind bei weitem nicht so viele das sie die Griechische Sprachstruktur im Allgemeinen verändern könnten.
Das hat auch niemand behauptet.
 
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Das Griechische dagegen ist eine sich natürlich aus dem Altgriechischen über die Jahrhunderte entwickelte Sprache.
Die Griechische Sprache hat nie aufgehört gesprochen zu werden und hat eine Schrifttradition von über 3400 Jahren.

Die Kontinuität der griechischen Sprache ist unbestreitbar. Sie hat sich über einen Zeitraum von 3500 Jahren auf der südlichen Balkanhalbinsel erhalten, machte in dieser Zeit freilich einen Wandel vom archaischen Mykenisch über das klassische Griechisch und Mittelgriechisch bis hin zum Neugriechischen durch. Eine solche Entwicklung findet sich in allen Sprachen, man denke nur an das Alt- und Mittelhochdeutsche.
 
Die erste vergleichende DNA Analyse von Minoischen und Mykenischen Gräbern mit den Genen der heutigen Griechen hat ergeben das die heutigen Griechen nicht nur Linguistisch die nachvag´ihren der antiken sind sondern auch genetisch.


Direkt vom Max Planck Institut gestern veröffentlicht.(die Genstudie wurde unter anderem von Harvard und Cambridge durchgeführt)

https://idw-online.de/de/news679073
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02.08.2017 19:00
Alte DNA enthüllt Herkunft von Minoern und Mykenern
Petra Mader Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte / Max Planck Institute for the Science of Human History

Ergänzung vom 02.08.2017
Die minoische Zivilisation und ihr Gegenstück auf dem griechischen Festland, die mykenische Zivilisation, waren Europas erste alphabetisierten Gesellschaften. Über die Herkunft der Minoer und ihre Beziehung zu den Mykenern hat die Wissenschaft lange Zeit gerätselt. Eine heute in Nature publizierte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Minoer nicht kurze Zeit zuvor aus einer fortschrittlichen, entfernt gelegenen Zivilisation einwanderten, sondern tief in der Ägäis verwurzelt sind. Die Vorfahren von Minoern und Mykenern waren Populationen aus dem neolithischen Westanatolien und Griechenland. Zudem sind beide Gruppen sowohl miteinander als auch mit den modernen Griechen eng verwandt.

ebenfalls aus der selben quelle:

Moderne Griechen zeigen einige zusätzliche Vermischungen mit anderen Gruppen und eine entsprechende Abnahme der Abstammungsmerkmale von den neolithischen Anatoliern. Zugleich sind sie mit den Mykenern der Bronzezeit eng verwandt. Das lässt vermuten, dass es eine hohe Bevölkerungskontinuität in Griechenland gegeben hat
 
Die erste vergleichende DNA Analyse von Minoischen und Mykenischen Gräbern mit den Genen der heutigen Griechen hat ergeben das die heutigen Griechen nicht nur Linguistisch die nachfahren der antiken Griechen sind sondern auch genetisch.


Direkt vom Max Planck Institut gestern veröffentlicht.(die Genstudie wurde unter anderem von Harvard und Cambridge durchgeführt)

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02.08.2017 19:00

Alte DNA enthüllt Herkunft von Minoern und Mykenern
Petra Mader Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte / Max Planck Institute for the Science of Human History

02.08.2017

Die minoische Zivilisation und ihr Gegenstück auf dem griechischen Festland, die mykenische Zivilisation, waren Europas erste alphabetisierten Gesellschaften. Über die Herkunft der Minoer und ihre Beziehung zu den Mykenern hat die Wissenschaft lange Zeit gerätselt. Eine heute in Nature publizierte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Minoer nicht kurze Zeit zuvor aus einer fortschrittlichen, entfernt gelegenen Zivilisation einwanderten, sondern tief in der Ägäis verwurzelt sind. Die Vorfahren von Minoern und Mykenern waren Populationen aus dem neolithischen Westanatolien und Griechenland. Zudem sind beide Gruppen sowohl miteinander als auch mit den modernen Griechen eng verwandt.

ebenfalls aus der selben quelle:

Moderne Griechen zeigen einige zusätzliche Vermischungen mit anderen Gruppen und eine entsprechende Abnahme der Abstammungsmerkmale von den neolithischen Anatoliern. Zugleich sind sie mit den Mykenern der Bronzezeit eng verwandt. Das lässt vermuten, dass es eine hohe Bevölkerungskontinuität in Griechenland gegeben hat
 
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Wie war das noch? Die Hälfte der Europäer stammt von König David ab, ein Viertel von Karl dem Großen (und wenn Gott Humor hat, Gangflow in direkter männlicher Linie) und wieviel nochmal von Homer oder Aristoteles?

Wir hatten die Meldung schon in einem andern Thread. Nur ohne einseitig zu betonen, was gerade in den Kram passt.

Nun, im Gegensatz zu den Griechen der klassischen Zeit sind wir Christen alle Gottes Kinder. Irgendwie die feinere Herkunft. Aber unserem Pfarrer muss ich ja auch immer wieder erklären, dass über Adam und Eva alle verwandt sind. Also:

Die Träger der kosmischen und der minoischen Kultur sollen aus Anatolien eingewandert sein. Und die 'Mykener' sind dann auch noch -welch Überraschung- mit so Leuten vom Kontinent, wie der Brite so sagt, verwandt. Und dann sind einige da geblieben und andere sind weitergezogen. Auch das stand schon im Geschichtsbuch.

Bis auf die Verwandtschaft mit den Ägyptern sind damit auch die griechischen Sagen bestätigt.

Wie immer Frage ich natürlich nach der Datenbasis und bezweifele die Signifikanz. Bei 15 Millionen Griechen, die ich im Kopf habe, müsste es nochmal wieviel Stichproben geben?

Und trotzdem ist hier der zweitnächste Grieche Türke. Wirklich, ist so. Und sein Gyros schmeckt toll. Wirklich, ist auch so.
 
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hahaha

Science Magazin

The Greeks really do have near-mythical origins, ancient DNA reveals | Science | AAAS
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The Greeks really do have near-mythical origins, ancient DNA reveals
By Ann GibbonsAug. 2, 2017 , 1:00 PM

Ever since the days of Homer, Greeks have long idealized their Mycenaean “ancestors” in epic poems and classic tragedies that glorify the exploits of Odysseus, King Agamemnon, and other heroes who went in and out of favor with the Greek gods. Although these Mycenaeans were fictitious, scholars have debated whether today’s Greeks descend from the actual Mycenaeans, who created a famous civilization that dominated mainland Greece and the Aegean Sea from about 1600 B.C.E. to 1200 B.C.E., or whether the ancient Mycenaeans simply vanished from the region.

Now, ancient DNA suggests that living Greeks are indeed the descendants of Mycenaeans, with only a small proportion of DNA from later migrations to Greece
. And the Mycenaeans themselves were closely related to the earlier Minoans, the study reveals, another great civilization that flourished on the island of Crete from 2600 B.C.E. to 1400 B.C.E. (named for the mythical King Minos).

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Die erste vergleichende DNA Analyse von Minoischen und Mykenischen Gräbern mit den Genen der heutigen Griechen hat ergeben das die heutigen Griechen nicht nur Linguistisch die nachvag´ihren der antiken sind sondern auch genetisch.

In deinem Zitat steht unter anderem:

"Eine heute in Nature publizierte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Minoer nicht kurze Zeit zuvor aus einer fortschrittlichen, entfernt gelegenen Zivilisation einwanderten, sondern tief in der Ägäis verwurzelt sind. Die Vorfahren von Minoern und Mykenern waren Populationen aus dem neolithischen Westanatolien und Griechenland.Zudem sind beide Gruppen sowohl miteinander als auch mit den modernen Griechen eng verwandt."

Minoer und Griechen sind lediglich insofern miteinander verwandt, als eine altmediterrane Bevölkerungsschicht in Kleinasien und Griechenland in grauer Vorzeit zu ihren Ahnen zählte.

Die minoische Zivilisation und ihr Gegenstück auf dem griechischen Festland, die mykenische Zivilisation, waren Europas erste alphabetisierten Gesellschaften. Über die Herkunft der Minoer und ihre Beziehung zu den Mykenern hat die Wissenschaft lange Zeit gerätselt. Eine heute in Nature publizierte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Minoer nicht kurze Zeit zuvor aus einer fortschrittlichen, entfernt gelegenen Zivilisation einwanderten, sondern tief in der Ägäis verwurzelt sind. Die Vorfahren von Minoern und Mykenern waren Populationen aus dem neolithischen Westanatolien und Griechenland. Zudem sind beide Gruppen sowohl miteinander als auch mit den modernen Griechen eng verwandt.
https://idw-online.de/de/news679073

Durch Zuwanderungen, Assimilationen und Fusionen mit neuen Bevölkerungsgruppen haben sich daraus allerdings sprachlich und kulturell weit voneinander entfernte Völker gebildet.

Dass Mykener und moderne Griechen analog zur DNA-Analyse miteinander verwandt sind, kann nicht verwundern. Griechen sind schließlich Nachfahren der mykenischen Griechen, die allerdings im Verlauf späterer Jahrhunderte auch Slawen, Albaner und andere Zuwanderer assimilierten.

Dass schließlich die Minoer in der Ägäis verwurzelt sind, ist eine Binsenweisheit. Sie sind ein altes ägäisches Substrat, verwandt vermutlich mit altmediterranen Gruppen auf dem Balkan und in Kleinasien. In Griechenland wurde dies Substrat im 3. Jahrtausend v. Chr. von indoeuropäischen Sprachträgern überschichtet, wobei sich im Verlauf einiger Jahrhunderte ein archaisches Griechisch in Form des Mykenischen durchsetzte.

Die Minoer blieben ihrem eigenen Idiom verhaftet, das anhand der Linear-A-Täfelchen überliefert ist und nicht - oder nur bruchstückhaft - entziffert werden konnte. Umstritten ist, ob es sich um eine unbekannte ägäische Sprache handelt, oder ob möglicherweise eine luwische, hethitische oder semitische Basis vorhanden ist.

Dazu passt diese Aussage, die ich eben im Net fand:

"Sie fanden heraus: Minoer und Mykener sind miteinander verwandt. Beide Hochkulturen wurden demzufolge nicht von Einwanderern erschaffen, sondern von Einheimischen. Die meisten genetischen Übereinstimmungen bestehen zu Bauern aus der Jungsteinzeit, die aus Anatolien einwanderten und die Landwirtschaft nach Europa brachten."
 
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Spekulationen widerlegt: Alte DNA enthüllt die Abstammung von Europas ersten Schriftkulturen
03.08.17 | Autor / Redakteur: Janna Eberhardt* / Dr. Ilka Ottleben


Palast von Knossos, einer der größten minoischen Paläste auf Kreta (Bild: gemeinfrei)
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Eberhard Karls Universität Tübingen Stabsstelle Hochschulkommunikation
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Ein Wissenschaftlerteam unter Beteiligung der Universität Tübingen hat die genetische Herkunft der Menschen der frühen europäischen Hochkulturen im heutigen Griechenland untersucht. Die Ergebnisse widerlegen demnach existierende Spekulationen über die Herkunft der vorchristlichen Minoer und Mykener.

Tübingen – Die minoische und die später einsetzende mykenische Kultur der Bronzezeit in der Ägäis waren im dritten und zweiten vorchristlichen Jahrtausend Europas erste Schriftkulturen und gingen über in das klassische Griechenland. Kulturelle Innovationen wie die Schrift, ausgedehnte Palastbauten und die dynamische Kunst der sogenannten Minoer, die plötzlich in der Isolation Kretas aufzutauchen schienen, nährten Spekulationen, dass diese Menschen aus anderen fortschrittlicheren Gesellschaften eingewandert seien.

Herkunft wurzelte direkt in der Ägäis
Nun hat ein internationales Team von Wissenschaftlern durch die Untersuchung von alter menschlicher DNA aus der Bronzezeit mehr Licht in das Rätsel gebracht. Daran waren Forschende vom Institut für naturwissenschaftliche Archäologie und des Zentrums für Bioinformatik der Universität Tübingen beteiligt. Ihre aktuell in der Fachzeitschrift Nature erscheinende Veröffentlichung legt nahe, dass die sogenannten Minoer keineswegs neu in das Gebiet des heutigen Griechenlands einwanderten, vielmehr wurzelte ihre Herkunft direkt in der Ägäis. Die ursprünglichen Ahnen sowohl der als Minoer bezeichneten Einwohner Kretas als auch der als Mykener bezeichneten bronzezeitlichen Einwohner des griechischen Festlandes waren Populationen aus dem steinzeitlichen Westanatolien und Griechenland. Die beiden Gruppen waren eng miteinander verwandt – sowie auch mit den heutigen Griechen.

Die beiden Schriftformen der minoischen Kultur (ca. 2600 bis 1100 v. Chr.), die sogenannte Linearschrift A und eine nur auf Kreta verwendete Hieroglyphenschrift, konnten bis heute nicht entziffert werden. Die mykenische Kultur (ca. 1600 bis 1100 v. Chr.), die viel von der minoischen Technologie und Kultur aufnahm, setzte deutlich später ein. Sie existierte aber parallel für einige hundert Jahre auf dem Festland, bevor sich diese Kultur auch auf Kreta ausbreitete. Die Linearschrift B der Mykener entspricht einer frühen Form des Griechischen. „Wir wollten wissen, ob und inwieweit die Menschen, die diese Kulturen geschaffen haben, genetisch miteinander verwandt waren. Wer waren ihre Vorfahren, und finden sich ihre genetischen Spuren noch bei heutigen Griechen?“, beschreibt Professor Johannes Krause, Direktor am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena und Studienleiter an der Universität Tübingen, die Forschungsfragen.


Umfassende genetische Vergleiche
Die Forscher analysierten genomweite Daten von 19 Individuen, darunter Minoer, Mykener, ein neolithisches Individuum vom griechischen Festland sowie bronzezeitliche Individuen aus Südwestanatolien. Dies gelang, obwohl die DNA unter den Klimabedingungen im Mittelmeerraum in der Regel nur sehr schlecht konserviert ist. Diese Daten verglichen die Forscher mit fast 3000 alten und neuen DNA-Sätzen und konnten dadurch die Verwandtschaft der Minoer und Mykener klären. „Die sogenannten Minoer waren einheimisch, sie stammten von den ersten steinzeitlichen Viehhaltern aus Westanatolien und der Ägäis ab“, berichtet Krause. „Außerdem ergaben die Daten eine enge Verwandtschaft zu den sogenannten Mykenern.“ Minoer und Mykener wie auch die Nachbarn im bronzezeitlichen Anatolien stammten hauptsächlich von einer neolithischen Population aus Anatolien ab mit einem kleinen Einschlag aus dem ferneren Osten, von Populationen aus dem Kaukasus und Iran.

„Man ging früher davon aus, dass dieser östliche genetische Einschlag durch Viehhalter aus der Steppe im Norden nach Europa gekommen war. Wir wissen nun, dass die ‚Minoer‘ zwar die östlichen Gene in sich trugen, jedoch waren sie mit den nördlichen Steppenpopulationen nicht näher verwandt – während die ‚Mykener‘ beide Verwandtschaften aufweisen“, sagt Krause. Dies zeige, dass das genetische Erbe aus dem Kaukasus und Iran unabhängig nach Europa getragen worden sein muss, möglicherweise durch eine bisher unbekannte Wanderungsbewegung. „Außerdem weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass die Viehhalter aus den nördlichen Steppen zwar bis aufs griechische Festland wanderten, jedoch nicht bis zu den ‚Minoern‘ auf Kreta.“

Ein zeitlicher Rahmen für frühere Wanderungsbewegungen
Die Ergebnisse der neuen Studie klären auch die zeitlichen Abläufe der Wanderungsbewegungen: „DNA-Proben aus dem späten Neolithikum Griechenlands, ungefähr aus den Jahren um 4100 v. Chr., tragen weder die östliche noch die nördliche Verwandtschaft in sich. Für die genetische Durchmischung ergibt sich ein Zeitfenster vom vierten bis zweiten Jahrtausend v. Chr.“, erklärt David Reich von der Harvard Medical School und dem Broad Institute. Für eine genauere zeitliche Eingrenzung müssten weitere Untersuchungen folgen.

Obwohl heutige Griechen nicht mit den bronzezeitlichen Populationen in ihrem Gebiet gleichzusetzen sind, so sind sie doch mit den „Mykenern“ eng verwandt. Sie haben sich mit anderen Gruppen gemischt. „Die Populationen im heutigen Griechenland zeigen eine deutliche Kontinuität zur Bronzezeit, waren aber sicherlich nicht isoliert“, sagt Krause. Iosif Lazaridis von der Harvard Medical School setzt hinzu: „Es ist bemerkenswert, wie beständig die Verwandtschaft zu den ersten europäischen Bauern in Griechenland und in anderen Teilen Südeuropas nachzuweisen ist. Doch Durchmischungen mit anderen Populationen hat es immer gegeben. Es gab mindestens zwei Einwanderungswellen in die Ägäis noch vor der Zeit der sogenannten ‚Minoer‘ und ‚Mykener‘ und einige weitere danach.“

Originalpublikation: Iosif Lazaridis, Alissa Mittnik, Nick Patterson, Swapan Mallick, Nadin Rohland, Saskia Pfrengle, Anja Furtwängler, Alexander Peltzer, Cosimo Posth, Andonis Vasilakis, P.J.P. McGeorge, Eleni Konsolaki-Yannopoulou, George Korres, Holley Martlew, Manolis Michalodimitrakis, Mehmet Özsait, Nesrin Özsait, Anastasia Papathanasiou, Michael Richards, Songül Alpaslan Roodenberg, Yannis Tzedakis, Robert Arnott, Daniel M. Fernandes, Jeffery R. Hughey, Dimitra M. Lotakis, Patrick A. Navas, Yannis Maniatis, John A. Stamatoyannopoulos, Kristin Stewardson, Philipp Stockhammer, Ron Pinhasi, David Reich, Johannes Krause, George Stamatoyannopoulos: Genetic origins of the Minoans and Mycenaeans. Nature, DOI: 10.1038/nature23310

* J. Eberhardt: Eberhard Karls Universität Tübingen, 72074 Tübingen
 
Über die Deutschen sollte auch so ein Thread eröffnet werden.
Mal sehen wie gut wir uns gehalten haben. Hier ein Anstoss über die Deutschen:

Gentest: Nur wenige Deutsche sind echte Germanen - WELT

Der Artikel ist zwar schon etwas alt. Bei solchen Überschriften (und auch bei dem, was im Artikel steht), frage ich mich, ob der Autor überhaupt irgendetwas von dem verstanden hat, was er schreibt.

Wie will man denn per Gen-Test "echte" von "falschen" Germanen unterscheiden?
 
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