Struktur- Determinanten der deutschen Geschichte

Ergeben sich aus der Struktur Fragestellungen für die Zukunft?

  • Ja, die Verteilung von Vermögen ist eine ungelöste Aufgabe

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein, aus strukturellen Vorgaben lassen sich keine zukünftigen Aufgaben definieren

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

Han

Neues Mitglied
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Anhänge

  • Dt. Geschichte Struktur I.pdf
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  • Dt. Geschichte Struktur II.pdf
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  • Dt. Geschichte Struktur III.pdf
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  • Dt. Geschichte Struktur IV.pdf
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  • Dt. Geschichte Struktur V.pdf
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  • Dt. Geschichte Struktur VI.pdf
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Und was sind die zentralen Thesen? Ein Summary wäre hilfreich.

Die Umfrage besitzt aufgrund von Pseudoalternativen keine Aussagekraft
 
Ich habe mir den Text durchgelesen (hätte es für diesen kurzen Text wirklich sechs PDFs bedurft? Hätte man den nicht ins Forum kopieren können? Das wäre dem Lesefluss wesentlich freundlicher gewesen. Wer ist der Verfasser?) Der Autor ist ziemlich Dualismus verliebt und fixiert sich auf vermeintliche Wiederholungen in der Geschichte (1. Reich/2.Reich, 1. 30jähriger Krieg/"2. 30.jähriger Krieg" [man bemerke die Anführungszeichen, die von mir kommen, der Autor meint das ernst!], 1000 Jahre von K.d.G bis zum Ende des Alten Reiches, nun wird für die zukünftige Entwicklung wieder ein Zeitraum von 1000 Jahren angesetzt [Hitlers 1000jährige zwölf Jahre aber ausgeklammert]). Antagonismen und angebliche Antogonismen (D/F, Katholizismus/Protestantismus) werden ebenfalls in die Dualität subsumiert.
Mich erinnerte der ganze Text an den berühmten Satz von Marx aus dem Vorwort vom achtzehnten Brumaire:

Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.
Im Prinzip beweist dieser Text aber nicht die Richtigkeit von Marx' Aussage sondern ist für sich eine Farce. Wobei dem Verfasser offenbar ein kleiner Lapsus der Selbstoffenbarung unterlaufen ist. Jedenfalls verstehe ich den Satzanfang "Auch seriöse Historiker..." als Bekenntnis, dass er eben kein solcher ist.

Es fällt mir irgendwie noch schwer, den Text einzuordnen. Man hat den Eindruck, der Verfasser glaubte an eine ordnende Macht hinter der Geschichte.
 
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Die „Beobachtungen“ zu vermeintlichen Regelmäßigkeiten oder Dualismen werden dann noch mit der Erwartung verknüpft, das werde sich in Bezug auf den Sozialismus im sozusagen „2. Versuch“ wiederholen.

Diesen Determinismus zu belegen, wirkt auf mich als eigentliches Ziel dieser historischen Konstruktionen.
 
Das Thema Struktur und Agent wurde in folgendem Thread ausführlicher behandelt.

Der einseitige Bezug auf die "Struktur" als Determinierung von Ereignissen wird normalerweise als mangelhaft wahrgenommen.

In #10 wurde dabei der Versuch gemacht, das Verständnis von Historikern bei der Rekonstruktion von Geschichte zu beleuchten und so die weit verbreitete Problematik impliziter Nutzung von theoretischen Annahmen zu verdeutlichen.

Das ist insofern relevant, weil sich der implizit theoretisierende Historiker in seinem Erklärungsmodell historischer Vorgänge, auch einem Modell der Erklärung von sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Wandels verschreibt.

http://www.geschichtsforum.de/thema/das-handelnde-individuum-in-der-geschichte.43556/

Die „Beobachtungen“ zu vermeintlichen Regelmäßigkeiten oder Dualismen werden dann noch mit der Erwartung verknüpft, das werde sich in Bezug auf den Sozialismus im sozusagen „2. Versuch“ wiederholen.

Der Verfasser der Pdf greift unter dem Deckmantel des "Sozialismus" die Problematik einer von großen Teilen der Gesellschaft als mangelhaft empfundenen sozialen Gerechtigkeit auf und konstruiert daraus den Schluss, dass es zu einer "sozialistischen Lösung" kommen würde. Kann ja sein, aber in welchem Sinne wird da "Sozialismus" eingeführt??????

In einem meiner vorherigen Beiträge hatte ich bereits auf die parallele Verwendung von Konstrukten hingewiesen, wie sie mittlerweile wieder zunehmend von weit rechts-außen vorgenommen wird.

In diesem Sinne steht der Verfasser des Pdf m.E. nicht in Tradition einer an Marx und Co orientierten sozialistischen Theorieformulierung, sondern hat seine "intellektuellen Wurzeln" eher am anderen Ende des politischen Spektrums.
 
Zuletzt bearbeitet:
sondern hat seine "intellektuellen Wurzeln" eher am anderen Ende des politischen Spektrums.

Zwar ist die These vom "Zweiten 30jährigen Krieg" hierzulande prominent insbesondere von am rechten Rand Stehenden oder sogar schon über diesen Gefallenen zu popularisieren versucht worden, wird aber keines exklusiv von denen vertreten auch wenn sie sich sicherlich aufgrund ihrer offensichtlichen Schwächen keiner besonderen Verbreitung erfreut.
 
Prominent vom ganz rechten Lager ist die Theorie zB von Hitler aufgegriffen worden, was man als seine „Bogentheorie“ vom Westfälischen Frieden bis zum II. Weltkrieg bezeichnen könnte. Er benutzte diese Idee, um die Generalität im Oktober 1939 von der Offensive im Westen zu überzeugen.

Die Stellungnahmen hier sind allesamt recht eindeutig.

Um den Schwenk auf die zeitgenössische Wahrnehmung noch einmal zu provozieren (oben ist leider keiner darauf angespungen): die Verwendung des Bildes Dreißigjähriger Krieg ist durchaus aufzufinden, zuletzt in dem "anstrengenden" Aktenvermerk Hitlers vom 8.10.1939, der zur Überzeugung des Generalstabs für die Offensive im Westen geschrieben wurde.

Hier hatte das allerdings eine außenpolitische Komponente: Hitler begründete mit der "Bogentheorie" von 1648 bis 1939 die Notwendigkeit zur Zerschlagung der Westmächte, um der seitdem andauernden "Einkreisung" Deutschlands zu entgehen.

Aussagen, wonach die Addressaten das als Unsinn qualifizieren, finden sich interessanterweise nicht.
 
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Der Verfasser der Pdf greift unter dem Deckmantel des "Sozialismus" die Problematik einer von großen Teilen der Gesellschaft als mangelhaft empfundenen sozialen Gerechtigkeit auf und konstruiert daraus den Schluss, dass es zu einer "sozialistischen Lösung" kommen würde. Kann ja sein, aber in welchem Sinne wird da "Sozialismus" eingeführt??????

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Sowohl vom Stil als auch vom Inhalt her erinnert es mich sehr an die "National Revolutionären" und " Nationalen Sozialisten" der 20-er/30-er Jahre.
 
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