Was auf den riesigen Nasca-Linien wirklich geschah

Hallo

Wäre überhaupt zu fragen, ob die Figuren überhaupt für die damaligen Zeitgenossen sichtbar sein mußten (wenn sie ebenerdig nahe den Figuren standen) um deren Bedeutung, Sinn zu verstehen. Nur weil man sie von oben betrachten und erkennen kann, heißt das ja nicht, das man nicht wußte um was es sich handelt. Ich sehe da Parallelen zu einigen Monumenten (mounts, etc.) der nordamerikanischen Indianer. Die dortigen Figuren sind ebenerdig auch nicht zu erkennen, die jeweiligen Ensemble (wandernde Hirsche, anderre Tiere, Adler) die sich einen Hügelkamm entlangziehen, kann man auch nur aus der Luft, als Gesamtkunstwerk erkennen. Trotzdem dürften die nordamerik. Indianer um den Sinn des "Gesamtkunstwerk" gewußt haben und wußten wqs an der jeweilgen Stelle des Hügelkamms dargestellt war.

Die Fragestellung nach der Sichtbarkeit der Figuren nur aus der Luft,scheint mir eher der westl. rationalen Erklärung der Welt zu entspringen, denn dem Versuch einer Erklärung der Figuren.

mfg
schwedenmann
 
Da hast du nicht Unrecht. Diese Erklärung halte ich jedoch für relativ einfach. Es waren Bilder für die Götter, ob nun für Pachamama* (weil in den Erdboden eingefügt) oder für Inti* oder Killa* als Sonne und Mond (weil nur von oben sichtbar). Aber es ist doch eine erstaunliche Leistung, Bilder wie die Spinne, den Affen, den Flamingo oder den Kondor und den Kolibri in den Wüstensand zu zeichnen, ohne die Figuren überhaupt sehen zu können. Die Linien einer späteren Phase, die häufig die älteren Figuren schneiden, gewissermaßen die „Flugplätze“, sind zwar größer (wesentlich!!!), aber in ihren Formen auch bei weitem nicht so spektakulär, dabei handelt es sich meist um gerade Linien, manchmal auch Ecken, mit trapezförmigen Enden.


*Das sind natürlich alles Quechua-Namen, die erst mit der Eroberung der Inkas in die Region gebracht wurden, da aber die Symbolik bereits in der Paracas-Kultur auftaucht und sich bis in die Inka-Zeit durchzieht, erlaube ich mir diesen namentlichen Anachronismus, in der Überzeugung, dass die religiösen Vorstellungen des andinen Raums nur unwesentlich voneinander abwichen.
 
Auf der Panamericana sind wir mitten durch die Eidechse gefahren, wie ich später aus dem Flugzeug gesehen habe. Da ist ein kleiner Parkplatz und ein Aussichtsturm, von dem man mutmaßlich die Eidechse, die Hände und den Baum sehen kann. Auf ebener Erde sieht man nichts.

Das ging im Übrigen nicht nur mir so, sondern bereits 85 Jahre zuvor dem für den Bausabschnitt zuständigen Ingenieur, der Maria Reiche gegenüber äußerte, dass er beim Bau der Straße nicht bemerkt hatte, dass er a) die Eidechse schnitt oder b) anthropogene Linien sich in der Nähe befanden. Also nicht nur Leute im Vorbeifahren geht das so, sondern auch Leuten, die sich längere Zeit im Gelände befinden und dort arbeiten.
 
Ich weiß nicht, ob das wirklich neu ist. Was haben wir denn für erkennbare Vögel?
- Colibri
- Papagei
- Pelikan
- Fregattvogel (angeblich)
- Schlangenhalsvogel (Reiher?)
- Kondor (!?!)

Pelikane gibt es in der Großregion, Nazca ist ca 50 - 70 km vom Meer entfernt.
Papageien dagegen mussten über die Anden importiert werden. Aber dafür gibt es Zeugnisse, z.B. in Ica einen Mann, der gemeinsam mit seinem Papagei bestattet wurde. Der Clou: Den beiden wurde ein Trinkgefäß mitgegeben, welches einen Mann mit Papagei auf der Schulter darstellt. Nun ist die Chincha-Kultur eine Nachfolge-Kultur der Nazca-Kultur (bin mir jetzt nicht sicher ob nur chronologisch oder auch dieselben Menschen die Kulturträger waren), aber auch schon die Paracas-Kultur, aus der sich die Nazca-Kultur entwickelt hat, hat bereits transandine Kontakte, wie Federmäntel beweisen. Papageien und Affen kannte man in Nazca nicht aus der Umwelt, sondern weil man entweder selber gereist war oder Affen und Papageien als Handelsgüter bekam.
Den Kondor erkenne ich in den als Kondor angesprochenen Vogel nicht wieder, würde in Abrede stellen wollen, dass es ein solcher ist, beim Fregattvogel enthalte ich mich einer Meinung. Papagei, Reiher, Colibri und Pelikan sind teils nachvollziehbar (Reiher), teils deutlich zu erkennen. Teilweise sind sie - aus Sicht der Nasca-Kultur-Leute sicher exotisch, aber Reiher, Pelikan und Colibrí (oder auch die Eidechse) sicher nicht. Man muss sich auch die Keramik der Paracas und der Nazca-Kultur anschauen, da finden sich viele der Tiere (und andere mehr) auch schon wieder. Die Keramik ist sehr tieraffin.
 
Neues zu den Geoglyphen:

Spectacular Square-Headed Creature And 143 New Nazca Geoglyphs - Discovered | Ancient Pages
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