Auch das ist nicht so einfach. In den Koalitionskriege war es z.B. dem Hochstift Paderborn nicht möglich, genug Soldaten für das zu stellende Bataillon anzuwerben. Da wurde arrangiert, dass statt dessen Subsidien an den Prinzen Louis Victor Meriadec von Rohan gezahlt werden konnten, der sonst vom Kaiser bezahlt wurde. Ob man das nun als versteckte Subsidien an Habsburg wertet, oder den Prinzen, obwohl nicht regierend, reicher und militärisch mit größerer Schlagmacht als Paderborn -mit 217 Mann Sollstärke, von denen die Hälfte schon als untauglich galt, und einer Gestellungspflicht von 820 Mann, die seit 1719 nicht mehr aufgestellten Reiter in Fußsoldaten umgerechnet, nicht einmal die kleinste Macht im Reich- sind hier die üblichen Verhältnisse umgekehrt. Der Reichere und Mächtigere hilft, damit der Kleine seine Verpflichtungen erfüllen kann. Als statt Triplum das Quintuplum gestellt werden sollte (schon im Februar) schloß sich Paderborn schnell dem Frieden von Basel (5.April) an. (Kündigung Subsidienvertrag erst 9. September) Das Fürstbistum hatte nicht mal die bisherigen Gelder selbst aufbringen können und Kredit bekam es keinen. Die Landstände zahlten ihrem Fürsten eine Beihilfe, da sie keinen Präzedenzfall mit Steuern schaffen wollten!
Aber ja, auch Subsidien sind -abgesehen von solchen und vielleicht noch anderen Fällen- ein Indikator. In Preußen brauchte man lange Subsidien. Die wirtschaftlichen Reformen begannen erst unter Friedrich entsprechend zu greifen.
Aber es war auch dann eine nicht zu verachtende Geldquelle, gegen Subsidien Truppen zu stellen, wenn man nicht darauf angewiesen war.
Wir sollten, denke ich das Gesamtpaket betrachten. Politik ist zu komplex, als dass es mit einem oder zwei Faktoren auszumachen ist, wie angesehen oder wie mächtig ein Staat aus damaliger und heutiger Sicht oder in der Selbstbezeichnung ist.
Ich übertreibe und verzerre mal ein Bisschen zur Erläuterung, unterstellt mir also nicht, ein russischer Propagandatroll zu sein: [Trollmodus ein
]
Russland wurde lange klein geredet. Aber nachdem die USA und Deutschland den der Ukraine zugesicherten Beistand verweigerten, muss konstatiert werden, dass Russland sich als militärisch stärker herausgestellt hat, weil die USA Skrupel haben, ihr Militär einzusetzen. Da damit bewiesen wurde, dass die USA und Deutschland Garantien nicht einhalten, verlangen nun die Osteuropäischen Staaten die Präsenz von NATO-Truppen. Als Vertragspartner gelten die USA und Deutschland nicht mehr als zuverlässig, wenn nicht Handlungen hinzukommen. Die USA verlangen Geld von den NATO-Staaten.
Ist die USA jetzt keine Großmacht mehr? Ist Deutschland mächtiger als die USA, weil mehr Geld gefordert wird? Ist Russland der mächtigste Staat der Welt, weil es sich nicht um die anderen schert? [Trollmodus aus]
Und, wie schon formuliert, von welchem Standpunkt aus betrachten wir das?