Was waren die Machtgrundlagen Alexander des Großen?
In erster Linie zweifelsohne die Gefolgschaftstreue des makedonischen Heeres. In einer Militärmonarchie, wie die makedonische eine war, war die Loyalität des Heeres und dessen führender Offiziere die unabdingbare Voraussetzung für die Herrschaft und das buchstäbliche Überleben eines Königs. Alexanders reibungslose Nachfolge auf dem Thron war nicht zuletzt der führenden Feldherren seines Vaters zu verdanken, die ihn wie Antipatros noch neben dessen Leiche im Theater von Aigai zum König proklamiert hatten.
Und um sich die Gunst des Heeres dauerhaft zu sichern, hat Alexander vorausschauend handelnd, junge Makedonen seiner Generation, einige davon aus den Reihen seiner Jugendfreunde, schnell in höhere Offiziersposten eingesetzt. Ohne deren Unterstützung hätte er seine Kriegspläne gegen die alten Konservativen bestimmt nicht so ohne weiteres halten können.
b219 schrieb:
Wie behandelte er das eroberte Gebiet? (Verwaltung, Organisation, Hof, Verschmelzungspolitik)
Die Provinzen des persischen Reichs hat Alexander weitgehend von den Achämeniden übernommen. In denen westlich des Euphrat gelgenen, welche die Verbindungswege zwischen Europa und Zentralasien kontrollierten, hatte er nun aber Makedonen als Statthalter eingesetzt. Östlich des Euphrat hat er Perser, zum Teil noch aus der achämenidischen Verwaltung, unter Aufsicht walten lassen.
Im Verlauf des Feldzugs hat sich Alexander der persischen Hof- bzw. Staatsorganisation angenommen. So hat er Hephaistion zu seinem Chiliarchen (Wezir) ernannt. Chares wurde sein Höfkämmerer, Harphalos sein Schatzmeister und Eumenes sein Archivar. Ämter, die es bei den Makedonen zuvor noch nicht gegeben hat. Aber schließlich benötigter er nun Instrumente, mit denen er ein riesiges Vielvölkerreich beherrschen konnte.