Barbarossas Tod

RuthNeudeck

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Es ranken sich immer noch Gerüchte um den genauen Tod von Barbarossa. Die zuverlässigsten Quellen besagen, dass er -im Alter von 70 Jahren- unwilkürlich in den Fluss Saleph stürzte und in den kalten Fluten (Außentemperatur war aber heiß) an einem Herzschlag starb. Wer weiß Genaueres oder Definitiveres darüber ?

Und heute kreisen die Raben um den "schlafenden" Barbarossa, welche an die heiligen Vögel des germanischen Gottes Wotan gemahnen.
Und wenn die Raben ihm erzählen, dass das Reich in Gefahr ist, dann wird er wieder auferstehen und des Reiches Ruhm und Ehre wiederherstellen..
Heute, im Kyffhäuser-Berg schläft er, wartend auf des Raben Nachricht....

RuthNeudeck
 
RuthNeudeck schrieb:
Und wenn die Raben ihm erzählen, dass das Reich in Gefahr ist, dann wird er wieder auferstehen und des Reiches Ruhm und Ehre wiederherstellen..
Heute, im Kyffhäuser-Berg schläft er, wartend auf des Raben Nachricht....

da muß er aber einige warnschreie der raben verpennt haben.
 
Clemens,

scheint so, ja....aber lediglich sind das Sagen aus dem 19.Jahrhundert und als nichts anderes will ICH sie verstanden wissen.

Gruß RuthNeudeck
 
Soweit ich weiß, geht man davon aus, dass Barbarossa im Fluss baden wollte. Er befand sich auf dem Kreuzzug und es war heiß. Evtl. trug er vorher zumindest Teile seiner Rüstung, so dass der Körper um so mehr aufgehitzt war. Sehr wahrscheinlich kühlte er sich vor dem Baden nicht richtig ab - und im Vergleich zu seiner Körpertemperatur war der Fluss ziemlich kalt. Man nimmt an, er erlitt einen Herzschlag und ertrank dann (vgl. auch die Kölner Chronik dazu: "Der Kaiser war nach der langen Anstrengung erhitzt und ... stieg gegen den Willen all in den Fluss, um sich abzukühlen. Und bald ... fand er seinen Tod in den Fluten. Darüber müssen wir uns schmerzlich verwundern, weil der Fluss nicht sehr tief war.").

Dagegen der sogenannte "Ansbert" (Chronist, der dabei war, wirklicher Name nicht überliefert): "Der Kaiser wollte die ungewöhnliche Hitze lindern und den Gebirgskamm umgehen. Daher wollte er den reißenden Fluss ... durchschwimmen. Der Weise sagt >Du sollst nicht gegen den Strom schwimmen<. Der Kaiser, in anderen Dingen so weise, wor so unklug, sich mit der KRaft und der Strömung des Flusses zu messen. Obwohl jeder versuchte, ihn davon abzuhalten, ging er in das Wasser und tauchte im Strudel unter. Er ... kam elend um."

Real betrachtet: Es war Sommer, große Hitze. Der heutige Göksu (damaliger Fluss Saleph) macht in der Zeit keinen gefährlichen Eindruck. Er führt wenig Wasser und eine Überquerung zu Pferd oder zu Fuß wäre an vielen Stellen möglich, ohne schwimmen zu müssen. Das spräche also für die erste Version.
 
Tja, das Ende von Friedrich II. wird wohl nicht mehr ganz zu klären sein. Jedenfalls ist es nicht gerade ein Heldentod gewesen.
Man vermutet, daß er sich, vom Dust geplagt, in voller Rüstung zum Trinken vorgebeugt hat und kopfüber in den Fluß stürzte, weil er die Kraft seines greisen Körpers überschätzte.
Es könnte auch sein, daß er ein Bad nehmen wollte und nicht mehr stark genug war, um in der Strömung zu schwimmen oder gar aus Senilität -vielleicht auch wegen eines Sonnenstichs- mit Kettenhemd in die Fluten sprang.:king:
 
Hat man den Leichnam von Kleinasien bis zum Kyffhäuser geschleppt?
 
Man hat soweit ich weiß den Leichnam tatsächlich von Kleinasien zurück nach Deutschland gebracht (muffel ... riech ...)
 
Danke für eure Beiträge und Quellenverweise !!

Endlich mal etwas mehr Licht im Dunkel.

In dieser Zeit gab es sowieso genug rätselhafte Ereignisse; soviel ich jetzt noch weiß, war es auch noch seltsam, dass Richard Löwenherz, der König von England, an der dalmatinischen Küste an Land ging, obwohl er doch wusste, dass er den Markgrafen Österreichs (Dalmatien gehörte damals ja zu Österreich) damals schwer -um es gelinde auszudrücken- "beleidigt" hatte bei der Eroberung von Akkon. Selbst seine Vorsichtsmaßnahme, das Land inkognito zu durchqueren ist doch ein viel zu großes Wagnis gewesen.

Aber auch gut, denn so haben wir in Deutschland einen geschichtsträchtigen Ort mehr, denn Richard Löwenherz wurde ja bekanntlich an den deutschen Kaiser ausgeliefert. Löwenherz verbrachte seine Gefangenschaft schließlich auf Burg Trifels. (Rheinland-Pfalz)

RuthNeudeck
 
Hurvinek,

der Sohn von Barbarossa ließ kilikischen Tarsus die Eingeweide seines Vaters beisetzen. In Antiochia ließ er das Fleisch von den Gebeinen lösen und in der Kathedrale bestatten. Die Gebeine schaffte man an die libanesische Küste, dort sind sie seither verschollen.

Gruß RuthNeudeck
 
Der Leichnam wurde nicht nach Deutschland zurückgeschleppt, sondern in Tyros bestattet. Dass Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser noch heute schlafen soll, hängt damit zusammen, dass urspr. sein Enkel Friedrich II. dafür vorgesehen war. Da dieser während seiner Regierungszeit selten in Deutschland war, glaubte man nach seinem Tod 1250 einfach nicht daran, dass er verstorben war (was auch der Grund für eine Menge "Falscher Friedriche" war). Schließlich entstand daraus eine Sage, dass er im Kyffhäuser noch schlafen würde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Sage auf seinen Großvater Friedrich Barbarossa übertragen.

Sowit ich weiß, geht die Sage folgendermaßen: Friedrich Barbarossa schläft mit einem Haufen Rittern im Kyffhäuser. Er hält sich mit beiden Händen den Kopf über einen Marmortisch, durch den sein Bart bereits hindurchgewachsen war. Alle hundert Jahre wacht er auf und schickt einen Jungen heraus, um zu sehen, ob die Raben immer noch um den Berg fliegen. Wnn sie das tun, schläft der Kaiser für weitere hundert Jahre. Eines Tages aber wird ein Adler die Raben auffressen, der Kaiser wird dann herauskommen und das Reich zu neuem Glanze führen.
 
Naja, ich habe bei der Sage noch von einem Zwerg gelesen, den Barbarossa hinaussendet und der nachsehen soll, ob die Raben immer noch um den Berg fliegen, falls ja, ist die Zeit des Erwachens noch nicht gekommen.

Von "Auffressen" hab ich noch nie was gehört :D

Viel Spaß noch in der weiteren Unterhaltung.
RuthNeudeck
 
Schiffbruch Richards: z.B. hier: http://www.mittelalter-luebeck.de/html/Loewenherz.html


Aber: Es gibt auch die Version, dass er wegen der Winterstürme eine sehr kurze Seereise wollte und deshalb bei Korfu sein Schiff verläßt, mit gemieteten Booten an der Küste entlang fährt und dann nahe Venedig an Land geht.

Und dann: Wegen der Winterstürme verläßt er in Korfu sein Schiff, mietet Boot, dass dann im Sturm an der dalmatischen Küsten zerschellt.
 
zu Ruth: ja, es ist belegt, dass Richard Schiffbruch erlitt. Das kannst du so in jedem Buch zu diesem Thema nachlesen. Du hast recht, dass sein Fleisch und seine Eingeweide woanders bestattet worden waren, die Gebeine sind jedoch nicht verschollen, sondern in der Kathedrale von Tyros aufzufinden. Der Sohn, der dafür sorgte, war übrigens Herzog Friedrich VI. von Schwaben.

Es ist bis heute nicht ganz geklärt, in welcher Weise Richard Leopold gekränkt hatte. Angeblich soll er in Akkon die Fahne des Herzogtums Österreich hinuntergerissen haben. Ob das stimmt, ist jedoch nicht gesichert.
 
Imperator schrieb:
zu Ruth: ja, es ist belegt, dass Richard Schiffbruch erlitt. Das kannst du so in jedem Buch zu diesem Thema nachlesen. Du hast recht, dass sein Fleisch und seine Eingeweide woanders bestattet worden waren, die Gebeine sind jedoch nicht verschollen, sondern in der Kathedrale von Tyros aufzufinden. Der Sohn, der dafür sorgte, war übrigens Herzog Friedrich VI. von Schwaben.

Es ist bis heute nicht ganz geklärt, in welcher Weise Richard Leopold gekränkt hatte. Angeblich soll er in Akkon die Fahne des Herzogtums Österreich hinuntergerissen haben. Ob das stimmt, ist jedoch nicht gesichert.

Das mit dem Schiffbruch - siehe oben. Die meisten Bücher haben diese Version und sie scheint mir auch die plausibelste, allerdings gibt es in der Literatur da auch andere Versionen.

Zum Streit Leopold - Richard: fast jede Literatur, die ich jetzt ganz kurz durchgeschaut habe, erwähnt den Streit mit dem Banner Leopolds in Akkon (Peter Milger, Runciman, Mayer), dagegen spricht Wollschläger nur von "einer vor Akkon erfolgten Beleidigung".
 
Jaja, ich habe auch schon oft erlebt wie zartbeseitet Österreicher im Ausland sind, aber das sie schon im Mittelalter so waren. ts ts ts !

Wie lief eigentlich so ein Kreuzzug ab? Haben die verschiedenen Fürstenhäuser ihre eigenen Kleinkrieg gegen die Araber geführt oder gab es eine einheitliche Planung? Dazu müsste ja einer das Oberkommando gehabt haben!
 
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