Boudicca. Die Keltenkriegerin - Neue Hörspiel-Serie jetzt in der ARD Audiothek

WDR_Hörspiel

Neues Mitglied
Boudicca - begleitet die Keltenfürstin, die London in Brand gesteckt hat, im WDR Hörspiel-Podcast und folgt ihr ins erste Jahrhundert: https://1.ard.de/boudicca

Akribisch recherchiert und detailgetreu lässt der Hörspiel-Podcast eine bemerkenswerte Ära wieder aufleben. Taucht ein in ihren Kampf gegen das übermächtige Römische Reich, in die politischen Intrigen, die sozialen Konflikte und die heldenhaften Schlachten, die das antike Britannien geprägt haben. Erweitert euer Wissen über eine Ära, die die Grundlagen für die heutige Welt gelegt hat, und erlebt Geschichte in all ihrer fesselnden Komplexität

Perfekt für alle, die antike Geschichte hautnah, historisch präzise und authentisch vor ihrem geistigen Auge erleben möchten.

Und schreibt hier gerne ehrliches Feedback oder Fragen zum neuen Podcast!
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Und genau das, diese kitschig-blöde Darstellung, hält mich davon ab, diesen Podcast auch nur in Erwägung zu ziehen.

Ist das nicht etwas übertrieben und etwas unfair dem (auch von mir noch nicht gehörten) Podcast gegenüber?
Jedes Bild ist hier so falsch (oder richtig) wie jedes andere.
Oder hältst du die traditionelle Darstellung für besser?
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Ist das nicht etwas übertrieben und etwas unfair dem (auch von mir noch nicht gehörten) Podcast gegenüber?
Vielleicht - aber was ich anhöre/lese entscheide ich: und eine "Werbung" mit einem kitschig-modischem Bild für etwas, das
hautnah, historisch präzise und authentisch
zu sein vorgibt, verlockt mich nicht, denn diese Werbung widerspricht dem Anspruch eklatant. Mein Misstrauen springt halt an, wenn derartige Werbung für nötig erachtet wird...

Übrigens finde ich dein Gegenbeispiel nicht typisch "traditionell", denn ich wüsste keine vorhandene Tradition solcher 19. Jh. Darstellungen bis heute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ehrliches Feedback?
Hab mal reingehört. Der Anfang wirkt aber schon so stark an "Bibi & Tina" angelehnt, dass ich wieder aufgehört hab. Wie beim Revolutionspodcast auch für mich zu viel aufgeblähte Dramatifikation mit wenig inhaltlichem Lernwert (also geringer Höreffizienz).

@ authentisch: Wie viel wissen wir überhaupt über die historische Boudicca? Reicht das für > 4 Stunden "historisch präzise"s Biopic? Wie ist sie als (Bündnis-)Politikerin und Feldherrin zu bewerten?
(Provokante These meinerseits bei ungesundem Viertelswissen: unterirdisch). Wie verantwortlich war sie für die doppelt desaströse Schlachtaufstellung ihres Heeres bei Watling Street?

Mir als Radiohörer wäre ne einstündige Doku oder ein ausführliches Interview mit einer renommierten oder frischen Boudiccaforscherin lieber als ein Hörspiel. Z. B. über Wirkung und Nachwirkung, ggf. in vergleichender Darstellung mit anderen Mordbrennern und -brennerinnen wie Vercingetorix oder Arminius.

Nachklapp: Wie berechtigt ist die Bezeichnung als Keltenkriegerin? Ist es belegt, dass sie selbst gekämpft hat? M. W. nicht. Hier wäre tatsächlich interessant, wie groß ihre politische, operative, und taktische Unabhängigkeit und Leistung war und ob und falls ja wie sehr sie das aus ihrer Gesellschaft herausgehoben hat. Oh, was für Möglichkeiten. War Boudicca eine besondere Frau und Politikerin oder entsprach sie genau dem, was die Stämme damals von ihren Fürstinnen erwarteten?
 
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[…] Und genau das, diese kitschig-blöde Darstellung, hält mich davon ab, diesen Podcast auch nur in Erwägung zu ziehen.
Dekumatland lässt sich ja ein »ehrliches Feedback« nicht entgehen… :D Im Zusammenhang mit »historisch präzise und authentisch« kann ich ihn gut verstehen, da die Darstellung auch aus meiner Sicht auf Teenies als Zielpublikum abzielt, die mit US-Unterhaltung aufgezogen worden sind. Das offensichtlich reißerische Bild lädt zu einem Fantasie-Abenteuer ein, mehr nicht.
 
Allein der Begriff "Keltenkriegerin" ist problematisch. Opfer des Genetzels waren ja nicht in erster Linie römische Bürger sondern mit den Römern verbündete Stämme, die z.T. in relativer Autonomie lebten, und die auf beiden Seiten des Ärmelkanals gesiedelt hatten. Es war ganz sicher auch ein innerbritannischer Krieg.

Wie definieren wir Kelten, und als was verstanden sich Belger, Bataver, Atrebaten?
Inwieweit war die materielle Kultur im Britannien der späten Eisenzeit "keltisch", und was war die kulturelle Grundlage dass der Krieg der Boudicca gehen einen wirtschaftlich blühenden Süden Britanniens geführt wurde?

"Keltenkriegerin" beschreibt das ganze nicht.
 
Wie viel wissen wir überhaupt über die historische Boudicca? Reicht das für > 4 Stunden "historisch präzise"s Biopic? Wie ist sie als (Bündnis-)Politikerin und Feldherrin zu bewerten?

Danke für eure Rückmeldungen. Den inhaltlichen Austausch nehmen wir sehr ernst. Man kann natürlich nicht verschweigen, dass wir mit Hörspielen immer Fiktion anbieten. Die Gespräche sind ja auch nicht überliefert, irgendwo müssen wir Abstriche machen. Trotzdem beruht unsere Fiktion auf römischer Geschichtsschreibung und archäologischen Thesen. Den Wunsch nach dokumentarischer oder gesprächiger Aufbereitung geben wir aber gern weiter, vielleicht geht da ja was in anderen Redaktionen.
 
Wichtiger Hinweis für alle "Binge Listener": Sämtliche Boudicca-Folgen sind jetzt online verfügbar und am Stück zu hören ...
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Zugegeben, der doppelte Hintergrund ist vordergründig unglücklich formuliert ... ;-) Aber zurück zum Thema: Für eine stärker dokumentarisch geprägte Betrachtung von Boudicca, können wir dir einen Blick zu den ZDF-Kollegen von Terra X empfehlen.

[Mod: Link zu Videoportal entfernt]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe die Reisen an den Weihnachtstagen genutzt, um das Hörspiel zu hören - und habe nach der Hälfte entnervt aufgegeben. Die Audios halten in keiner Weise das Versprechen des Werbetextes:

- Die Darstellungen sind vor allem dialogisch, das heißt, die Charaktere erzählen vor allem, was sie erleben. Um diesen Mangel an Dynamik auszugleichen, sind die Szenen überdramatisiert.
- Die Charaktere sind holzschnittartig und erreichen höchstens Comic-Niveau.
- Am meisten nerven aber die völlig willkürlichen Versuche, Konfliktlinien aufzubauen: so bedienen zum Beispiel die wesentlichen römischen Protagonisten allesamt das Bild von frauenverachtenden, rassistischen Säufern, die Prinzessinnen (!) vergewaltigen und Wehrlose niedermetzeln - gegen die sich die Britannier natürlich wehren müssen. Komplexe Historie? Schlichter geht's nicht. Selbst bei einem theoretischen "ja, so könnte es gewesen sein", wird hier nichts, aber auch wirklich nichts beachtet, was über die (sicher auch grausamen) römischen Landnamen bekannt ist. Es handelt sich um sehr banale Fantasien.
Ja, ab und zu konnte ich lachen, zum Beispiel, als die Römer bei den Icenern sogar die Buttermesser einsammeln, um sie zu entwaffnen. Wenigstens das ist historisch belegt, durch die zahlreichen keltischen Buttermesser, die in Rom aufgetaucht sind (Ironie!).
Das Hintergrundwissen, das tatsächlich vermittelt wird, beschränkt sich dagegen auf ein paar Städtenamen.

Wenn ich könnte, würde ich diesem Produkt, in der ARD-Audiothek "keinen" Stern geben. Sehr ärgerlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Reisen an den Weihnachtstagen genutzt, um das Hörspiel zu hören - und habe nach der Hälfte entnervt aufgegeben. Die Audios halten in keiner Weise das Versprechen des Werbetextes:

- Die Darstellungen sind vor allem dialogisch, das heißt, die Charaktere erzählen vor allem, was sie erleben. Um diesen Mangel an Dynamik auszugleichen, sind die Szenen überdramatisiert.
- Die Charaktere sind holzschnittartig und erreichen höchstens Comic-Niveau.
- Am meisten nerven aber die völlig willkürlichen Versuche, Konfliktlinien aufzubauen: so bedienen zum Beispiel die wesentlichen römischen Protagonisten allesamt das Bild von frauenverachtenden, rassistischen Säufern, die Prinzessinnen (!) vergewaltigen und Wehrlose niedermetzeln - gegen die sich die Britannier natürlich wehren müssen. Komplexe Historie? Schlichter geht's nicht. Selbst bei einem theoretischen "ja, so könnte es gewesen sein", wird hier nichts, aber auch wirklich nichts beachtet, was über die (sicher auch grausamen) römischen Landnamen bekannt ist. Es handelt sich um sehr banale Fantasien.
Ja, ab und zu konnte ich lachen, zum Beispiel, als die Römer bei den Icenern sogar die Buttermesser einsammeln, um sie zu entwaffnen. Wenigstens das ist historisch belegt, durch die zahlreichen keltischen Buttermesser, die in Rom aufgetaucht sind (Ironie!).
Das Hintergrundwissen, das tatsächlich vermittelt wird, beschränkt sich dagegen auf ein paar Städtenamen.

Wenn ich könnte, würde ich diesem Produkt, in der ARD-Audiothek "keinen" Stern geben. Sehr ärgerlich.
Danke für dein hartes und ehrliches Feedback! Wir haben das so an die Redaktion weitergegeben - hoffentlich gefallen dir unsere anstehenden Produktionen wieder besser.
 
"Hautnah, historisch präzise und authentisch" das ist für eine Podcast-Reihe und 40-minütige Einzelfolgen einfach schwer (einige würden sagen unmöglich) einzulösen.

Aber das finde ich auch OK so.

Der Fokus ist bei euch doch wahrscheinlich auf dem "hautnah" und "vor dem geistigen Auge Erleben". Wenn eine Sendung das gut abliefert, ohne sich grobe inhaltliche Schnitzer zu erlauben, ist das mMn schonmal wunderbar.

Ich wäre bezüglich der Ausrichtung sogar eher verwirrt, wenn dieselbe Sendung dann auch noch tief in die Quellenlage einzutauchen versucht und alle Unsicherheiten von diversen Winkeln angehen möchte.
 
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