Buchdruck Zensur und Preßfreyheit

Christoph G.

Neues Mitglied
Liebe Historiker,

ich schreibe zur Zeit an einer wissenschaftlichen Arbeit und bin auf der Suche nach geeigneten Quellen, die mir - so muss ich gestehen - in diesem Fall nicht gerade einfach fällt. Daher meine Anfrage an Sie:

Können Sie mir Quellen nennen, in denen Autoren, Verleger, Drucker o.ä. Berufsstände bzw. Einzelpersonen sich kritisch über die Zensur von Büchern oder Zeitungen äußern? Von besonderem Interesse ist für mich die "frühe" Phase des durch Gutenberg weiterentwickelten Buchdrucks, d.h. der Zeitraum zwischen 1445 und 1700.
Die Texte Miltons bzw. Lockes können als bekannt vorausgesetzt werden.

Ich hoffe auf Ihre Sachkenntnis und freue mich über Ihre Unterstützung.

Vielen Dank
Christoph G.
 
Lieber Christoph,
zwei Quellen fallen mir spontan ein:
1. Bulle "Intermultiplices" Papst Alexanders VI., 1501 (vgl. Richard Loening, Über Zensur und Preßfreiheit, in: Deutsche Rundschau, 1891, S. 445).
2. Erasmus von Rotterdam, Ausgewählte Schriften, hrsg. von Werner Welzig, 3. Bd., Darmstadt 1967, S. 15. (Schrift ist von 1516)

Alexander VI. befürwortet die Zensur, Erasmus lehnt sie ab.
 
Vielen Dank für die Antwort. Ich werde mich einmal v.a. nach der Quelle von Erasmus umtun. Die andere ist mir bereits geläufig.
Sind Dir evtl. auch Meinungsäußerungen zu dem Thema bekannt, die von Praktikern also direkt Verlegern oder ("Zeitungs"-)Autoren (ja, Erasmus war selbst ja auch Autor) stammen?

Viele Grüße
Christoph
 
@Christoph G.

Dein Thema ist sehr interessant. Nur ein Hinweis am Rande, vllt. kannst Du ihn verwenden. Schau Dir einmal das "Vulgatadekret" des Konzils von Trient an. In diesem Dekret wird die Vulgata als verbindlich erklärt und eine Präventivzensur für alle Bibeleditionen verbindlich implementiert.

M.
 
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