Der Hildesheimer Silberschatz

Marbod schrieb:
Würdest du mir bitte die Quelle nennen in der etwas von einer Einladung zum Gastmahl an genannte Personen steht?

Cassius Dio 56, 18-23


P.S.
Ebenso wird auch berichtet (Paterculus, Tacitus, Florus), daß Segestes den bevorstehenden Überfall an Varus verriet. Dabei soll er gefordert haben, Arminius, sich selbst und andere führende Germanen vorrübergehend in Fesseln zu legen. Diese Forderung des Segestes muß in der Nachtzeit sich zugetragen haben, weil er diese Unglücksnacht benennt. Daher kann man hier vermuten, daß die besagten Personen auch an Ort und Stelle waren. Vielleicht auch bei einem Gastmahl...:grübel:
 
Cherusker schrieb:
Das ist jetzt wirklich reine Spekulation!!!:winke:
Wo steht denn geschrieben, daß sich adlige Römer während des Varuszuges in Germanien niederlassen wollten?

Wieder ein Scheingefecht: Von "niederlassen" habe ich nichts geschrieben. Es war ein Herrenleben "auf Achse", aber eben mit großem Gepäck. Für ein Leben mit Feldflasche und Blechnapf braucht man keinen riesigen Troß.



Cherusker schrieb:
Cassius Dio berichtet, daß er die Legionen im Land verteilte und nicht zusammenhielt. Daraus kann man doch nur schließen, daß die Offiziere in Germanien bei ihren Tätigkeiten (Sicherung bestimmter Punkte, Ergreifung von Räuberbanden,...) gut beschäftigt waren und bestimmt keinen Lagerkoller hatten.

Und was soll ich mit diesem Schluß anfangen? Brauchen Offiziere einen Lagerkoller, um hin und wieder ein zünftiges Gastmahl zu halten?


Cherusker schrieb:
Meine Spekulation geht dahin, daß der Troß allein deswegen schon so groß war, weil Varus seine Prunksachen mitschleppte und sich benahm wie im Frieden.

Cassius Dio schreibt bei seiner Beschreibung des "riesigen" Trosses von Kindern, Frauen und Sklaven. Du wirst ja wohl nicht darauf hinauswollen, das sei ausschließlich das private Gesinde des P. Quinctilius Varus gewesen?

Ein Argument gegen die geäußerten Einwände finde ich auch diesmal nicht in Deinem Beitrag.
 
Nach dem Abschluss der gerade laufenden Restaurierungsarbeiten und der im Anschluss daran geplanten Analyse wird man hoffentlich mehr über Lokalisierung und Datierung des Stücke sagen können.

(dazu: Niemeyer, B., Neuer Glanz nach 140 Jahren. Erste Ergebnisse der Neurestaurierung des Hildesheimer Silberschatzes lassen aufhorchen, Antike Welt 37, 2006, 35-37.)
 
Meine Güte, welch ein :still: ...

Cherusker schrieb:
Nochmals 1 Bugatti ist mehr wert als 10 Golf (beide gehören zum VW-Konzern). Aber trotzdem wiegen 10 VW-Golf deutlich mehr als 1Bugatti!
Nur leider gibts keine Schwake oder sonstige Liste der Antike die dir hier bestätigen könnte, dass der deutliche Edelmetallvorteil hier durch Sammlerwert ausgeglichen wird.. Zwar sammelten die Römer, was sie welchem Wert zuordneten ist jedoch nur in einigen wenigen Fällen für einen kurzen Zeitraum wertgemäß angegeben. Dieses Service ist es jedenfalls nicht, ergo Spekulation deinerseits...

Was für ein silbernes Prunkgeschirr des Varus spricht, ist die Tatsache, daß Varus vor der Abreise die germanischen Fürsten (u.a. bezeugt Segestes und Arminius) zu sich zu einem Gastmahl eingeladen hatte.
Dafür spräche sogar noch mehr, da müßte wirklich Gewicht aufgetafelt worden sein... dafür reicht das Gefundene nicht (selbst wenn es nur die Hälfte war).

So? Welche denn? Welcher Römer mit höherem Rang ist denn für das Gebiet zu nennen?
Hm, da fallen mir einige ein, etwa die Legaten und Tribunen, zweitere sind, wie Hyok richtig ausführte oftmals aus besserem Haus, erstere sowieso.
Da die Datierung zumindest wankend ist kommen noch eine Menge Zivilisten im Laufe des 1. Jh.n.Chr. dazu, ebenso wie Werkstätten, die zu einem unguten Zeitpunkt von Germanen bekamen, es kann sich hier, was noch niemand anführte auch um Plündergut handeln, dass auf allen erdenklichen Wegen seinen Platz gefunden hat. Der unvollständige Zustand könnte darauf ein Hinweis sein.
Also mal eine ebenso haarsträubende Theorie: irgend ein Vornehmer Römer schickte seine (Sammler-)Stücke, nachdem er hörte wie gut die Handwerker in diesem Raum waren, gen Rhein, wo sie, statt repariert zu werden, mitgenommen wurden... Na hossa, klingt genauso schlüssig... oder auch nicht...

Und wenn römische Offiziere solche Reichtümer besessen hätten, dann fragt man sich schon, warum nicht häufiger solche Funde entdeckt wurden und werden
I. Warum sollten sie ihre Wertsachen verbuddeln?
II. Und innerhalb dieses Themas führtest du selbst aus, dass der Offizier schon hinüber sein muß um nicht mehr abzuholen was er vergrub.
III. Und selbst wenn, dann darf es auch nicht gefunden, zerstört oder sonstwie aus dem Boden kommen...

Und der Bataveraufstand......wer sagt eigentlich, daß die Cherusker bei diesen Kämpfen beteiligt waren? Es gibt keinen Hinweis in römischen Quellen...

Wer sagt, dass es ein Cherusker verbuddeln mußte? Ein Flüchtling kann ebensogut hier ein Depot angelegt haben, die Szenarien sind mangifaltig.

Da ich bereits im vorherigen Text geschrieben habe, daß Römer für solche Gegenstände Transportkisten verwendet haben und diese nicht nachgewieen wurden
I. Auch bei Römern kam es vor, dass sie mal nicht gerade eine Kiste zur Hand hatten.
II. Wie sollte man im 19. Jahrhundert nachweisen was zerfallen war? Und wer sollte da auf derartige, schnell zerfallende organische Reste geachtet haben?

Es ist daher anzunehmen, daß die höchste Wahrscheinlichkeit doch mit Bezug auf Varus zu nehmen ist.
Es ist anzunehmen, eventuell, vielleicht, das es möglich ist... bei einer 10%igen Wahrscheinlichkeit bleibt es trotzdem höchst unwahrscheinlich.
Wär schön wenn wir jeden Hortfund einer Person zuordnen könnten...

Ärmlich kann man den Silberschatz mit Sicherheit nicht nennen, da es nur die Hälfte von einem Schatz war, der wiederum wesentlich größer gewesen sein kann.
Was mich daran stört:
schleppte deiner Ansicht nach Varus nur ein halbes "Sammlerset" mich sich rum oder teilte Arminius, der ja so viel von den Römern gelernt hatte, das Set und verlor damit deiner These und beständigen Buggatti Nennung folgend den größten Teil des Wertes?

Varus befand sich in seinem Sommerlager (höchstwahrscheinlich irgendwo an der Weser). Wer sagt denn, daß er seinen gesamten Besitz mit in das Sommerlager mitnahm?
Zumindest kann man wenn schon mehr erwarten, gerade von einem Verwalter im kaiserlichen Auftrag.

Und in Rom wird nichts ausgegraben, weil dort die Germanen nichts vergraben haben!
Die, imperiumsweiten, Hortfunde stammen zumeist nicht von der Hand des Gegners sondern von eigener...

Das bedeutet aber, daß selbst der fehlende Rest noch immer nicht das gesamte Vermögen darstellen muß. Es kann sich hier auch nur um ein Bruchstück des gesamten Schatzes handeln. Deswegen die Ausführungen über die mögliche Aufteilung an andere Stämme.

Und über die Gewichtszahl habe ich Dir doch eine Antwort gegeben! Der einzelne Gegenstand zählt in seinem Wert (auch vom Sammlerwert) und nicht das Gesamtgewicht!
Nochmals 1 Bugatti ist mehr wert als 10 Golf (beide gehören zum VW-Konzern). Aber trotzdem wiegen 10 VW-Golf deutlich mehr als 1Bugatti!

Nochmals... wenn der Wert sich auf Liebhabergier stützt würde das teilen sofort den Wert deutlichst mindern, das dürfte dann auch den Führern unter den Germanen bekannt gewesen sein.
Wenn sie nur um das Edelmetall bemüht waren ist dieser Teil aber relativ kümmerlich.... zu viel zum weglassen, zu wenig zum dafür sterben wie man so schön sagt.

Dagegen hatte Germanicus einen Kampfauftrag und hat sich bestimmt nicht auf ein Gastmahl mit Arminius und Thusnelda vorbereitet.
Klassisches Eigentor. Hatte Caesar auch, trotzdem ist bekannt das er jede Menge Krempel mit sich schleppte...

Zu den Transportkisten:
selbst in Kalkriese konnte man an Beschlägen und an einer bestimmten Anordnung noch den Nachweis einer Kiste erbringen. In Hildesheim lagen die Gegenstände teilweise ineinander (kleinere in größere, versteht sich.. ).
In Kalkriese suchte man mit recht neuen und erfolgversprechenden Methoden...nicht den Kinderschuhen des 19. Jh.

Nachtrag: beim weiterlesen stellte ich fest das vieles schon gesagt wurde, ich bitte daher die Autoren der bei mir vorkommenden Dopplung mir zu verzeihen.
Zum Rest schweige ich jetzt einfach mal, sonst wird das hier noch ewig lang..
 
Zuletzt bearbeitet:
Den noch:
Cherusker schrieb:
Ich habe hier die Vermutungen und Theorien einiger Experte aufgeführt.....von Dir höre ich nur viele Fragen und mit Verlaub "blabla" (bis auf Stupperich). In der Geschichte kannst Du alles in Frage stellen......Aber wenn man hier nicht Vermutungen äußern darf, sondern nur die neue Literatur zitieren muß, dann mach ich mir hier schon Gedanken.....:still:
Da ist es wieder...
Stellt man eine Theorie auf, so wie du hier, muß man in der Lage sein, dazu wenigstens einige beständigende und durch Fragen unantastbare Fakten zu nennen.
Und um das zu überprüfen stellt man Fragen, auch ohne eine eigene Theorie aufzustellen.
Würden die Fachwelt und Laien dies nicht tun, so hätten wir wieder den Stand der Dinge das jeder alles als Wahrheit behaupten kann und sich seine "Wahrheit" und Vergangenheit zusammenzimmert.
Und das, mit Verlaub, tust du, wenn du, zusammengefasst, behauptest:
Da nur Varus so reich war und die Germanen nur diesen Reichen Mann plünderten (in der Zeit in der du zweifelsfrei die zweifelhafte Datierung ansetzt) muß es sich bei diesem Fund um das Tafelsilber des Varus handeln...
 
Tib. Gabinius schrieb:
Den noch:

Da ist es wieder...
Stellt man eine Theorie auf, so wie du hier, muß man in der Lage sein, dazu wenigstens einige beständigende und durch Fragen unantastbare Fakten zu nennen.
Und um das zu überprüfen stellt man Fragen, auch ohne eine eigene Theorie aufzustellen.

Komisch....immer wieder gibst Du Deinen Kommentar zu Themen ab, in denen Du viele Mängel aufweist. Dein Prinzip ist einfach die permanente Gegenrede. Es kommen keine Fakten, sondern auch nur "blabla...." und in Deiner beliebten Überheblichkeit.
Meine Begründungen habe ich zu dem Thema vorgetragen, die Hinweise in der Literatur nehmt Ihr beide nicht ernst. Unantastbare Fakten kann keiner zu diesem Thema bringen. Neue Erkenntnisse oder verschiedene Meinungen lassen immer Zweifel aufkommen und viele geschichtliche Ereignisse lassen sich dann neu deuten.
Welche unantastbaren Fakten haben denn die Kritiker?:grübel:

Deine Gegenreden unterliegen auch manchem Zweifel:
z.B. ein Flüchtling aus dem Bataveraufstand?:rofl:
Die Gegenstände wurden lose gefunden, wenn Transportkisten existiert hätten, dann wäre die Anordnung der gefundenen Gegenstände anders gewesen. Man konnte damals bereits nachweisen, daß die Gegenstände mit Platten abgedeckt waren.

So, kann ich Deine gesamten Einwände auch wieder entkräften, aber es wird langsam langweilig auf solche Sachen zu antworten. :S
Interessanter wären wirklich neue Erkenntnisse......
 
"Vorsicht Ironie"

Cherusker schrieb:
Cassius Dio 56, 18-23


Danke, du meinst also:

Cassius Dio 56, 19,2

"Hauptverschwörer und Anführer bei dem Anschlag, wie bei dem Krieg, waren neben anderen Arminius und Segimerus, Varus’ dauernde Begleiter und wiederholt auch Tischgenossen."

Jetzt mach ich mal etwas was dir vertraut ist, ich spekuliere. ;)
Vor der oben zitierten Stelle schreibt C.D in 56, 18,5 folgendes:
"Statt dessen nahmen sie Varus bei sich auf, taten so, als wollten sie alle ihnen erteilten Befehle ausführen, und lockten ihn auf diese Weise weit vom Rhein weg, in das Cheruskerland und bis an die Weser.

Gehen wir also von der Aussage Begleiter und Tischgenossen aus:
Warum sollten die Germanen denn bei Varus zu Gast gewesen sein? Ich behaupte einfach, daß Arminius Varus an seine Tafel geladen hatte und nicht umgekehrt und zwar nach der alten Sitte der Gastfreundschaft, denn man war ja nun im Cheruskerland und C.D. nennt kein Sommerlager! Die niederrangigen Phalerae passen auch viel besser zu Arminius als zu Varus. Es ist ganz klar, daß es sich dabei um Relikte aus seiner Zeit als römischer Offizier handeln muß. Daran besteht kein Zweifel mehr, je mehr man über diese Möglichkeit nachdenkt. Die Teilung des Silberschatzes kam erst nach dem Tode des Arminius zustande, die andere Hälfte wurde seinem Bruder Flavus übergeben, denn der konnte zumindest noch etwas praktisches anfangen damit.:yes: :rofl:
 
ning schrieb:
Quod erat demonstrandum: Ich stelle mal die zwei Askanschen Bildhinweise rein. Falls also ein Legions-od-Kohortenführer derlei durch die german. Wälder schleppte, dann war das ein Senatorensöhnchenausflug...

Lieber Ning,
das sehe ich genauso. Entweder der Schatz wurde von den Germanen erbeutet oder eine hochgestellte Persönlichkeit hat diesen Schatz verloren. :rolleyes:
 
Marbod schrieb:
Danke, du meinst also:

Cassius Dio 56, 19,2

"Hauptverschwörer und Anführer bei dem Anschlag, wie bei dem Krieg, waren neben anderen Arminius und Segimerus, Varus’ dauernde Begleiter und wiederholt auch Tischgenossen."

Jetzt mach ich mal etwas was dir vertraut ist, ich spekuliere. ;)
Vor der oben zitierten Stelle schreibt C.D in 56, 18,5 folgendes:
"Statt dessen nahmen sie Varus bei sich auf, taten so, als wollten sie alle ihnen erteilten Befehle ausführen, und lockten ihn auf diese Weise weit vom Rhein weg, in das Cheruskerland und bis an die Weser.

Gehen wir also von der Aussage Begleiter und Tischgenossen aus:
Warum sollten die Germanen denn bei Varus zu Gast gewesen sein? Ich behaupte einfach, daß Arminius Varus an seine Tafel geladen hatte und nicht umgekehrt und zwar nach der alten Sitte der Gastfreundschaft, denn man war ja nun im Cheruskerland und C.D. nennt kein Sommerlager! Die niederrangigen Phalerae passen auch viel besser zu Arminius als zu Varus. Es ist ganz klar, daß es sich dabei um Relikte aus seiner Zeit als römischer Offizier handeln muß. Daran besteht kein Zweifel mehr, je mehr man über diese Möglichkeit nachdenkt. Die Teilung des Silberschatzes kam erst nach dem Tode des Arminius zustande, die andere Hälfte wurde seinem Bruder Flavus übergeben, denn der konnte zumindest noch etwas praktisches anfangen damit.:yes: :rofl:

Mensch, MARBOD, Du hast ja Humor!:yes:
Das hätte ich jetzt nicht erwartet, nach Deinen üblichen Kommentaren...

Und Varus seine beiden Lagerkommandanten Eggius und Ceivonius haben bestimmt solange draußen in der Weser gebadet?:grübel:
 
Cherusker schrieb:
Komisch....immer wieder gibst Du Deinen Kommentar zu Themen ab, in denen Du viele Mängel aufweist. Dein Prinzip ist einfach die permanente Gegenrede. Es kommen keine Fakten, sondern auch nur "blabla...." und in Deiner beliebten Überheblichkeit.
Meine Begründungen habe ich zu dem Thema vorgetragen, die Hinweise in der Literatur nehmt Ihr beide nicht ernst. Unantastbare Fakten kann keiner zu diesem Thema bringen. Neue Erkenntnisse oder verschiedene Meinungen lassen immer Zweifel aufkommen und viele geschichtliche Ereignisse lassen sich dann neu deuten.
Welche unantastbaren Fakten haben denn die Kritiker?:grübel:

Deine Gegenreden unterliegen auch manchem Zweifel:
z.B. ein Flüchtling aus dem Bataveraufstand?:rofl:
Die Gegenstände wurden lose gefunden, wenn Transportkisten existiert hätten, dann wäre die Anordnung der gefundenen Gegenstände anders gewesen. Man konnte damals bereits nachweisen, daß die Gegenstände mit Platten abgedeckt waren.

So, kann ich Deine gesamten Einwände auch wieder entkräften, aber es wird langsam langweilig auf solche Sachen zu antworten. :S
Interessanter wären wirklich neue Erkenntnisse......
Ich freue mich das ich dich erfreuen konnte, nur nächstes Mal lies bitte. Ich schrieb Flüchtling. (in Worten Punkt), und eine Reihe möglicher Szenarien. Aber wie gesagt, dazu müte man sein Gegenüber lesen statt sich selbst bestätigend einfach alles als Bla abtut.
Aber interessant, obwohl dir eigentlich jeder widerspricht und Fakten und Argumente gegen deine These aufbringt, wischst du sie alle mit "Bla Bla" beiseite...selten so viel arroganz erlebt...
 
Cherusker schrieb:
Mensch, MARBOD, Du hast ja Humor!:yes:
Das hätte ich jetzt nicht erwartet, nach Deinen üblichen Kommentaren...

Und Varus seine beiden Lagerkommandanten Eggius und Ceivonius haben bestimmt solange draußen in der Weser gebadet?:grübel:

Sofern man keine Überreste eines römischen Badehauses aus augusteischer Zeit dort findet muß man ja wohl von einem Fluß-Bade-Szenario ausgehen... :rofl:

Mal wieder zurück zum Thema: Ich meine Ashigaru hätte den Silberfund von Kaiseraugst hier erwähnt. Dieser Schatz steht in der "Bewertung des Schatzcharakters" dem Silberschatz von Hildesheim in nichts nach, er übertrifft ihn meiner Meinung nach sogar noch.
Dieser Schatz wird allerdings, trotz seines zweifelsfrei sehr hohen Wertes, "lediglich" den in Kaiseraugst stationierten Offizieren zugerechnet.

Ginge man von deinem Standpunkt aus, daß solcher "Protz" nur den wirklich hochgestellten Persönlichkeiten des Imperiums zugestanden hätte, dann kämen als Besitzer dieser Stücke wohl nur ein Statthalter oder Dux der Germania Superior oder gar noch höhere Persönlichkeiten des Imperiums in Frage. Dem war aber nun nicht so.

Sicherlich liegen fast drei Jahrhunderte zwischen den beiden Schätzen und es ist schon deswegen methodisch nicht einwandfrei so zu argumentieren, aber im Laufe dieser Zeit hat sich der Wohlstand eines römischen Offiziers nicht so signifikant geändert, daß man für die augusteische Zeit die Möglichkeit ausschließen kann, daß ein (oder auch mehrere) Offiziere ein solches Tafelgeschirr besessen haben könnten.

Du hast ja selber oben zwei mögliche Besitzer dieses Tafelgeschirr genannt. Die drei Legionen waren auch noch mit mehr Offizieren bestückt, die ebenso in Frage kommen und dabei geht es nicht um irgendwelche Centurionen sondern um Legate, Lagerkommandanten und deren Schweif an Tribunen usw. Gerade zur augusteischen Zeit rekrutierten diese sich noch stark aus den aristokratischen Häusern, die den Bürgerkrieg überlebt hatten und finanziell gestärkt daraus hervorgegangen waren. Es spricht nichts dagegen, daß Söhne dieser reichen Häuser in Varus Heer und sicher auch in seinem Stab nach Germania Magna reisten und dorthin ihr Tafelgeschirr mitnahmen.
 
Marbod schrieb:
Mal wieder zurück zum Thema: Ich meine Ashigaru hätte den Silberfund von Kaiseraugst hier erwähnt. Dieser Schatz steht in der "Bewertung des Schatzcharakters" dem Silberschatz von Hildesheim in nichts nach, er übertrifft ihn meiner Meinung nach sogar noch.

Werter Marbod,
aus deinen obigen Äusserungen kann ich leider nur schließen, dass dir der Hildesheimer Silberschatz nicht bekannt ist.
 
Marbod schrieb:
Doch lieber Cato, ich habe beide schon bewundern dürfen. Aber gerade dir sollten subjektive Meinungen doch geläufig sein...

Subjektive Meinungen? Bravo, ein klassischer Pleonasmus. Aber nichts für ungut.
 
Marbod schrieb:
Mal wieder zurück zum Thema: Ich meine Ashigaru hätte den Silberfund von Kaiseraugst hier erwähnt. Dieser Schatz steht in der "Bewertung des Schatzcharakters" dem Silberschatz von Hildesheim in nichts nach, er übertrifft ihn meiner Meinung nach sogar noch.
Dieser Schatz wird allerdings, trotz seines zweifelsfrei sehr hohen Wertes, "lediglich" den in Kaiseraugst stationierten Offizieren zugerechnet.

Hmm.....dazu habe ich aber auch was gefunden.:grübel:

Der Silberfund von Kaiseraugst gilt als einer der größten spätantiken Silberfunde. Er besteht aus 270 Objekten (Münzen, Schalen,...) mit einem Gewicht von 60kg Silber.

Aber was lese ich zu dem Silberschatz von Kaiseraugst:
"...Die Spätantike bringt i.d.R. fähige Feldherrn, hohe Würdenträger etc. hervor, die die entsprechende Ausrüstung in Folge bescheidener Herkunft nicht selbst bestreiten können. So prodzierten die kaiserzeitlichen Ateliers das benötigte Tafelsilber auch für sie. ..."
(Quelle: bin mir nicht ganz sicher, aber es war wohl die Uni Freiburg)

Ferner habe ich woanders noch zu diesem Schatz gelesen:
"In der Römerzeit statteten die Kaiser ihre Heerführer und hohe Beamten mit prunkvollen Tafelgeschirr zu Repräsentationszwecken aus. So dürften auch die Silberfunde Geschenke vom Kaiser gewesen sein."

Wenn wir jetzt hier schon die Spätantike hinzuziehen, dann frage ich mich, wer hätte denn die Römer in Germanien mit so einem Prunkgeschirr repräsentiert?
a) der Statthalter;
b) die Legaten;
c) die Offiziere;
d) die Legionäre :rofl:

Wer hätte so ein "kaiserliches" Prunkgeschirr zur Repräsentation erhalten?:grübel:
 
Cherusker schrieb:
"...Die Spätantike bringt i.d.R. fähige Feldherrn, hohe Würdenträger etc. hervor, die die entsprechende Ausrüstung in Folge bescheidener Herkunft nicht selbst bestreiten können. So prodzierten die kaiserzeitlichen Ateliers das benötigte Tafelsilber auch für sie. ..."

Und das heißt umgekehrt: Die Senatorensöhne, die eben nicht von "bescheidener Herkunft" waren (und von denen sprechen wir die ganze Zeit) konnten sich das Tafelsilber eben selber leisten.
 
hyokkose schrieb:
Und das heißt umgekehrt: Die Senatorensöhne, die eben nicht von "bescheidener Herkunft" waren (und von denen sprechen wir die ganze Zeit) konnten sich das Tafelsilber eben selber leisten.
:winke:
Hier habe ich eine Aussage über die Spätantike mit einfliessen lassen, weil vorher ein Bezug auf den Silberschatz von Kaiseraugst (Spätantike) genommen wurde.
Deine permanente Gegenrede soll wohl eine Demotivation des Gegenübers bewirken? Oder? :grübel:
Nenn mir doch bitte ein paar reiche Senatorensöhne, die nachweislich bei der Varusschlacht dabei waren und auf die Deine Vermutung zutrifft (z.B. welcher Senator hat den Verlust seines Sohnes und dem angeblich dazugehörenden Silberschatz beklagt?)......ansonsten sehe ich das hier nur als Spekulation an, die nur als Gegenrede bzw. Demotivation zu werten ist.
Oder muß der Moderator immer das letzte Wort haben?:still:
 
Cherusker schrieb:
:winke:
Hier habe ich eine Aussage über die Spätantike mit einfliessen lassen, weil vorher ein Bezug auf den Silberschatz von Kaiseraugst (Spätantike) genommen wurde.

Und ich habe darauf hingewiesen, daß diese Aussage kein Argument für das diskutierte Thema enthält.


Cherusker schrieb:
Deine permanente Gegenrede soll wohl eine Demotivation des Gegenübers bewirken? Oder? :grübel:

Keineswegs. Diskussionen ohne Gegenrede sind keine Diskussionen. Wenn Du nicht damit zurechtkommst, daß man Dir mit sachlichen Argumenten widerspricht, bist Du in einem Diskussionsforum am falschen Platz.


Cherusker schrieb:
Nenn mir doch bitte ein paar reiche Senatorensöhne, die nachweislich bei der Varusschlacht dabei waren

Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß zumindest der legatus legionis und einer der sechs Stabsoffiziere aus dem Senatorenstand stammten.
 
hyokkose schrieb:
Und ich habe darauf hingewiesen, daß diese Aussage kein Argument für das diskutierte Thema enthält..
Wie bitte?? Cherusker geht auf den Exkurs von Marbod ein und erläutert die Bedeutung eines annähernd vergleichbaren Hortfundes und das soll nicht zum Thema beitragen? Ich habe hier wrklich das Gefühl, hier werden gezielt Argumente anderer Teilnehmer ausgeblendet mit dem Ziel der Demotivation. Das ist ein ganz schlechter Stil, den ich von dir eigentlich nicht gewohnt bin.

hyokkose schrieb:
Keineswegs. Diskussionen ohne Gegenrede sind keine Diskussionen. Wenn Du nicht damit zurechtkommst, daß man Dir mit sachlichen Argumenten widerspricht, bist Du in einem Diskussionsforum am falschen Platz...
Auch diese Aussagen weisen leider deutlich in diese Richtung.
Du weißt genau, dass es Cherusker nicht gelingen kann, die Spitzenstücke des Hortes, wie die Athena-und Herkulesschale, eindeutig dem Besitz des Varus zuzuschreiben. Während Cherusker sich aber seit langem der Diskussion stellt, auch gegen die Dümmlichkeiten seitens Tib.Gabinius, so kommt von dir , hyokkose, nur die unreflektierte Übernahme der in wikipedia gefundenen Aussagen zum Thema. Das gipfelt letzendlich in deiner vagen Vermutung, der Hildesheimer Silberschatz sei das Eigentum von "Senatorensöhnen" gewesen, ohne dieses in irgendeiner Weise historiographisch oder archäologisch begründen zu können. Das ist, gelinde gesagt, wirklich schwach.
 
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