Digitalisierung von Quellen: Fluch oder Segen?

Ich bin heute noch auf einen Artikel aufmerksam geworden, der zeigt, dass Archivalien besser digitalisiert werden sollten, bevor der "Papierfresser" seine hungrigen Zähne hineinbeißt:

Insekt: Die Papierfresser kommen |*ZEIT ONLINE

Die Papierfresser kommen
Sie vernichten Dokumente, Fotos und Bücher, in den Niederlanden haben sie Tausende Häuser bevölkert. Jetzt fallen die widerstandsfähigen Insekten auch in Deutschland ein.
 
Das hat mir jetzt einen Schock versetzt. Ist es sicher, dass das keine Fake-News ist?

Ich befürchte nicht, aber ich habe von diesen Papierfischchen auch zum ersten Mal gehört. Vorsichtshalber habe ich noch auf meinen Kalender geschaut, ob nicht der 1. April ist, aber wir sind noch im März.
 
Ich kann nicht erkennen, was wirklich das Problem am Digitalisieren sein soll. Das wäre ja nur ein Problem, wenn das Original im Zuge der Digitalisierung zerstört würde, aber sowas wird ja wohl keiner machen.

Ich arbeite viel mit Digitalisaten - z.B. Zeitungen aus dem 18.Jh. - die von Archiven oder Bibliotheken online gestellt wurden. Ich habe auch schonmal im Zuge einer Publikation für ein Museum massig digitalisieren lassen. Als hobbymäßiger "Historiker" hätte ich garnicht die Zeit gehabt soviele Wochen im Archiv im Leseraum zuzubringen - nicht in meiner Stadt obendrein. Zukünftige Studien zu der Thematik für Forscher werden durchs Digitalisat auch vereinfacht. Ich war dann sehr froh, dass ich nicht alles durchsah, da die Kammergerichtsakten aus dem 18.Jh. teilweise schon in einem sehr schlechten Zustand waren und ich nichts weiter daran kaputt machen wollte. Das wurde sicherlich von ausgebildeten Fachkräften deutlich besser digitalisiert, was zum Erhalt der wertvollen Archivalie beigetragen hat.

Die Originale bleiben ja ein Schatz und jeder Archivar ist sich im Klaren, dass Digitalisate wie alles, was auf Datenträgern ist, auch nicht unbedingt für die "Ewigkeit" gesichert ist. Die Möglichkeit des Rückgriffs auf das Original ist also in jedem Fall enorm wichtig.
 
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