Feuer machen

Es wird zwar gerne geschrieben, dass das Brett beim Feuerbohren aus Weichholz und der Bohrer aus Hartholz sein soll, aber ich empfinde als die beste Kombination zwei Weichholzarten, wobei Linde mit Abstand heraussticht, aber auch Pappel, Erle und Weide sind gut.
Das Problem das meiner Meinung nach nämlich bei einem Bohrer aus Hartholz auftritt ist dass er durch das zunehmende Bohren immer mehr poliert wird und seine Oberfläche so glatt, dass kaum noch Reibung entsteht, wohingegen sich der Bohrer aus Weichholz immer mitabreibt und damit eine mehr oder weniger rauhe Oberfläche ensteht.
Jedenfalls funktioniert die Kmobination Linde-Linde bei mir am besten und schnellsten.
 
Feuererzeugung in der Steinzeit

Hallo miteinander,

die einzig belegte Methode zur Feuererzeugung in der europäischen Steinzeit ist das Feuerschlagen.

Prähistorische Schlagfeuerzeuge bestehen aus drei Teilen: Funkenspender (Schwefelkies), Funkenlöser (Feuerstein oä), Funkenfänger (Zunder).

Ausführlicher zur Geschichte des Feuers und prähistorischen Feuerzeugen: Feuer | Steinzeit&Co
 
Kann das aber nicht auch daran liegen, dass andere Methoden, die auf der Verwendung organischer Materialien basierten, aufgrund der Vergänglichkeit des Materials schlicht nicht mehr nachzuweisen sind?

Ich glaube, dass sich die Methode des Feuerschlagens auch später entwickelt hat als das Feuerbohren.
Für erster braucht man eine ganze Menge Komponenten von denen man erstmal über ihre Eigenschaften wissen muss und die nicht am selben Platz vorkommen und präparierten Zunder.
 
Wsjr, der Vorteil des Hartholzbohrers ist die größere Haltbarkeit.Gegen den Poliereffekt hilft leichtes Aufrauen oder eine Prise feinner Sand.
Zum Feuerschlagen benötigt man bestimmtes Gestein und sehr trockenen ,feinen Zunder und trotzdem klappt es nicht immer. M.E. ist den Feuerbogen nach wie vor für die optimale Lösung, da das Material dafür fast überall verfügbar ist und es auch mit gröberem Zunder immer funktioniert.
 
Wie gesagt ist halt meine Erfahrung, kann gut sein dass andere mit anderen Hölzern besser zurecht kommen. Ich halte Linde auf Linde für am besten.
 
Hallo miteinander,

@ El Quijote: Natürlich kann die Vergänglichkeit organischer Stoffe eine Rolle spielen, daher habe ich auch geschrieben, dass nur das Feuerschlagen bekegt ist. Soweit die Wissenschaft.
@ Wsjr: Du schreibst: "Ich glaube..." Das ist der springende Punkt. Mit glauben wird kein Wissen geschaffen!
 
Hier kann man "ich glaube", allerdings auch mit "ich stelle anhand Experimentalarchäologischer Erfahrung die Hypothese auf", und beim theoretischen Aufwandsvergleich zwischen Feuerschlagen und anderen Methoden leuchtet es schon ein. Auch wenn die Entwicklung mitnichten nicht immer in Richtung Einfach -> konpliziert läuft scheint mir diese typologische Herangehensweise in der Archäologie und anderen Geisteswissenschaften doch oft richtig zu liegen.

"Wissen" ist bezüglich Erfindungen in den hier bekannten Epochen ohnehin selten, vor allem wenn man vergleicht wie "viele" menschlich erzeugte Feuerstellen man aus der frühesten Geschichte kennt.
 
Hallo miteinander,

@ El Quijote: Natürlich kann die Vergänglichkeit organischer Stoffe eine Rolle spielen, daher habe ich auch geschrieben, dass nur das Feuerschlagen bekegt ist. Soweit die Wissenschaft.
@ Wsjr: Du schreibst: "Ich glaube..." Das ist der springende Punkt. Mit glauben wird kein Wissen geschaffen!

Richtig. Aber es anhand fehlender Beweise auszuschließen ist genauso unwissenschaftlich. Die Archäologie lebt von Theorien und Modellen.

Es ist halt eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Wenn in fast allen rezenten oder historisch dokumentierten primitiven Völkern das Feuermachen mittels Reibung eine Rolle spielt, dann liegt es zumindest nahe das auch für Europa anzuhnemen. Bis nicht in irgendeinem Moor oder einer Feuchtbodensiedlung ein Feuerbohrer gefunden wurde kann man halt nur mutmaßen.
 
Es wird zwar gerne geschrieben, dass das Brett beim Feuerbohren aus Weichholz und der Bohrer aus Hartholz sein soll, aber ich empfinde als die beste Kombination zwei Weichholzarten, wobei Linde mit Abstand heraussticht, aber auch Pappel, Erle und Weide sind gut.

Wie, was auch mit Pappelholz, ich hasse dieses Holz :winke:.

en hesse
 
Ich finde Methoden, die auf Reibung und leicht verfügbaren Komponenten beruhen wesentlich einleuchtender. Wenn ich mit anderen unterwegs wäre und Feuer mit in der Natur gefundenen Dingen machen wollte, würde ich auf Holz und nicht auf Feuerstein gehen. Und ich würde das nicht allein machen. Einer hält das Unterholz, einer bewegt den Bohrer, einer presst das Oberholz drauf, einer hält Heu dran, sobald das Sinn macht. Und der letzte versucht, an dem brennenden Heu dünne, trockene Zweige zu entzünden, dann etwas dickere, usw. Vorher suchen alle zusammen, was man so braucht.
 
Und ein Feuer über Nacht in Form von Holzkohleglut am Leben zu halten, ist echt nicht schwer: Asche drauf und gut. Wenn das Feuer erstmal richtig kräftig war, konnte man ja auch dicke Äste drauf legen, selbst wenn sie nass sein sollten, würde man sie trocken bekommen und so zu genug Kohle und Asche kommen.
 
An der Darstellung fand ich eigentlich weniger die Frage interessant, wie man Feuer macht, sondern wie die Verwendung von Feuer die Entwicklung der Menschen oder etwas hochgestochener die Evolution begleitet hat.

P.S. Ich weiß, passt eigentlich nicht direkt hierher, aber ich habe den Aufsatz wegen der Aktualität einfach mal angefügt.
 
An der Darstellung fand ich eigentlich weniger die Frage interessant, wie man Feuer macht, sondern wie die Verwendung von Feuer die Entwicklung der Menschen oder etwas hochgestochener die Evolution begleitet hat....
Alles in allem grenzte die Nutzung des Feuers den Menschen meiner Meinung nach stärker vom Tier ab als die Herstellung von Werkzeugen.

Im Aufsatz fehlt mir der Hinweis auf die Verringerung der Parasitenaufnahme (Trichinose etc) durch das Erhitzen von Nahrung und weiterhin, dass gegartes Fleisch ungleich länger haltbar ist als rohes. So wird das Feuer viele vor dem Hungertod (bzw Vergiftung durch verdorbenes Fleisch) bewahrt haben.
Die Jagd auf Großtiere rentierte sich eventuell sogar erst durch die Nutzung des Feuers.
 
Zuletzt bearbeitet:
dazu kommt noch Feuer als Wärmequelle was in Afrika vielleicht nicht so eine Rolle gespielt aber die Ausbreitung der Menschen in kältere Gefilde erst ermöglicht hat, abgesehen von den technischen Möglichkeiten.
 
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